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Heurtier 42 Stereo


DUALMartin

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Filmvorführergemeinde,

vor kurzem habe ich mir einen Heurtier 42 Stereo zugelegt. Mit gefallen diese etwas aussergewöhnlichen Projektoren einfach besser als die schlichten
Kunststoffkisten mit abgerundeten Kanten und drei Knöpfen für Filmtransport, Schärfe und Framer, aber das ist meine persönliche Ansicht.
Der Heurtier kam in der originalen Styroporverpackung mit reichlich Zubehör bei mir an. Natürlich gilt bei einem fast 50 Jahre alten Gerät nicht der Slogan:
"auspacken, einschalten Spaß haben."

Somit habe ich den Projektor zunächst einmal geöffnet. Nachdem mir im Innenleben nichts aussergwöhnliches auffiel, ging ich ans Netz damit. Der Motor lief
hoch und die Funktionen ließen sich schalten. Was nicht lief, war der Spulenantrieb und die Lampe ging bei 18 bzw. 24 B/s nicht an.(Ich wußte noch nicht, dass
diese über den Hebel mit der Führungsrolle am Filmeinlauf geschaltet wird). Als ich bei einem weiteren Test dann den Hebel von Hand vorsichtig nach hinten
führte, hörte ich im Inneren ein Klicken. Beim zweiten Probelauf dann war klar, wenn der Film beim Abrollen leicht spannt, wird der Hebel nach hinten geführt -
die Arbeitsleuchte erlischt und die Projekttionslampe geht an. Ursache für den schwergängigen Spulenantrieb war lediglich verharztes Fett.

Beim Zerlegen des Projektors stellte ich fest, dass das Maschinchen sehr solide und robust verarbeitet ist. Ein kräftiger Papst Aussenläufermotor treibt die
gesamte Mechanik an. Unten im Projektor befindet sich eine fast DIN A4 große Platine, voll mit diskreter, hochwertiger Elektronik. Ausser einem leichten kratzen
einiger Potis, konnte ich keine Fehler feststellen. Keinererlei kalte Lötstellen oder ähnliches. Der Aus- und Einbau der Platine ist dahingehend etwas schwierig, weil
die ganzen Verbindungen zu den vielen Schaltern über einzelne Steckverbindungen realisiert wurden. Man muss viele Bilder machen oder die Lage der An-
schlüsse sehr genau dokumentieren. Dennoch hatte ich beim Zusammenbau zunächst zwei Anschlüsse falsch gesteckt. Zum Glück ist nichts passiert.

Nachdem ich alles frisch gereinigt, geschmiert und wieder zusammengebaut hatte, legte ich den ersten Film ein. Beim Montieren und Ausprobieren wurde mir auch
die Funktion der automatischen Filmeinfädelvorrichtung klar. Man muss am Filmeinlauf den Schlaufenformer bis zum Einrasten herausziehen. Nachdem der Film
dann automatisch eingzogen wird, (was hier problemlos funktioniert) schnappt der Schlaufenformer mit einem lauten "Klack" in seine Ausgangspostion zurück.
Die Filmschlaufe läuft dann völlig im Freien, das bedeutet auch weniger Reibung am Filmmaterial. Der "Zurückschnappmechanismus" wird über ein spezielles
Zahnrad ausgelöst. Bei meinem Projektor liegen zwei Filmandruckplatten bei. Diese lassen sich über einen einfachen Hebel rasch auswechseln. Die eine davon
hat diese berühmten Rubine. Ich hatte beide schon probiert und sah mit beiden ein sehr scharfes Bild. Man könnte meinen, dass die Schärfe mit der Rubinführung
noch etwas besser ist. Zerkratzte, zerknitterte oder gar zerhächselte Filme gab es bislang nicht. Warum im Buch (welches mir übrigens sehr gefällt) hier von einem
Gruselkabinett die Rede ist, kann ich, wie auch bereits ein anderer Forumskollege schon schrieb, ebenfalls nicht nachvollziehen.

 Platine_Oberseite.thumb.jpg.2cd54c941fd02e238db929adf72b6fd8.jpgPlatine_Unterseite.thumb.jpg.2691004eb1d046530c026857357f4a3f.jpg1546957748_Filmbhnen.thumb.jpg.1edf4fa6e0980f1ac53c51a329dd5265.jpg

Ich möchte hier keine Werbung machen, aber falls sich für jemanden von euch die Gelegenheit ergibt, diesen Projektor zu bekommen, er ist er es meiner Meinung allemal
Wert, restauriert und eingesetzt zu werden. Bei entsprechender Pflege, wird er noch lange Jahre halten.

 

Viele Grüße,

 

Andreas

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Sehr schöner Bericht! Ich schaue auch schon mal nach Heurtier, habe einen Kauf aber bisher nicht vollzogen.

Die Rubine sind laut Heurtier "nicht wegen der Härte gewählt worden, sondern wegen der Glätte". Mir sind auch keine Berichte bekannt, wo die Rubine an sich (!) zu Kratzern geführt haben. Ich kann aber nur dringend anraten, saubere bzw. frisch gereinigte Filme durchlaufen zu lassen. Wenn sich nämlich Staub etc. am Rubin festsetzt, DANN kann es dadurch zu Kratzern auf dem Film kommen. Filmkanal, Rubine und Film selbst sollten so sauber wie möglich gehalten werden.

 

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Ich habe den Heurtier Duo-Play seit Jahren im Einsatz. Gekauft bei einer Haushaltsauflösung und noch nie geöffnet. Das Ding läuft einfach und mit der 150W-Lampe kommt auch ordentlich Licht raus. Die Optik ist ein Schneider 1:1,3 Xenovaron 12-30. Alle Teile, speziell der Filmkanal sind gut zugänglich. 

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Huhu

Meiner läuft auch Problemlos.

Leider nutze ich ihn nicht oft da z.b.der Elmo ST etwas einfacher in der Bedienung erscheint besonders was die Vertonung angeht.

Nach der Ankunft des Heutier war eine Schraube von der Motorhalterung ab, da passierte dann erst mal mit dem Motor gar nix, zum Glück lag die noch im Gehäuse und seit dem läuft er problemlos.

Auch ich habe nie Kratzer oder ähnliches durch den Projektor festgestellt.

Gruß

Stefan

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  • 2 Monate später...

Ich habe ja schon etwas über den Heurtier Stereovox hier im Forum geschrieben und habe auch den Heurtier Stereo 42.Den habe ich mir mal letztes jahr im August zugelegt und aus Frankreich kommen lassen.Oft habe ich das Gefühl das Heurtier Geräte manchmal unterschätzt werden.Bei den französischen Geräte, streiten sich wohl oft die Geister.

Ich kann ja mal kurz erläutern,was ich für Erfahrungen mit den beiden Heurtier Geräten gemacht habe:

Bei den Stereo 42 läuft die Einfädlung folgendermaßen:Bevor man das Gerät einschaltet,muss man zuerst den oberen Schlaufenformer nach vorne ziehen dann das Gerät einschalten.Wenn der Film beim einfädeln vom Zahnrad erfasst wird,spannt sich der Film und der Lichtschalterhebel wird von dem Film nach oben gezogen.Wenn das passiert,wird ein Zahnrad im inneren Bereich des Gerätes in Bewegung gesetzt.Dieses Zahnrad bewegt sich im Sekundentakt einmal herum im Uhrzeigersinn und löst dann den Schlaufenformer aus und die Lampe geht an.Was man nicht machen darf ist,den Lichschalterhebel beim Einschalten vorher mit dem Finger hochstellen denn sonst wird der Schlaufenformer zu früh ausgelösst und der Film kann beim Einfädeln etwas beschädigt werden.

Der Projektor hat rechts unten ein Drehknopf für Ton und Stumm - Vorführung.Dreht man diesen Knopf nach links,wird der Film nicht auf dem Tonkopf gedrückt,also Stumm -Vorführung.Ganz nach rechts gedreht,ist für Ton - Vorführung.

Ist das Filmende erreicht,geht der Lichschalterhebel nach unten und die Lampe erlischt.

 

Ich habe auch schon Tonaufnahmen mit dem Stereo 42 gemacht,sowie mit dem Stereovox und ich musste mit erstaunen feststellen,daß die Tonqualität Top war.Habe ein kompletten Science Fiction Klassiker in Deutsch vertont:Ein Riss in der Welt.

Natürlich muss man aber etwas tricksen an dem portablen DVD Player denn ich am Gerät angeschlossen habe,weil der Stereo 42 und Stereovox keine Geschwindigkeitsjustierung hat wie bei manchen Geräten.Die beiden Projektoren laufen etwas schneller als 24B./sek.,wenn nicht sogar ein kleinen hauch schneller als 25B./sek.Der Stereovox hat im inneren Bereich 2 Kunststoffscheiben für die beiden Geschwindigkeiten.

Das einzigste Umständliche an dem Stereo 42 ist der Schalter.Man muss sich einen Wolf drehen um von vorne nach Rückwärts zu schalten aber es hat auch irgendwo ein nostalgischen Touch.

Der Stereo 42 und der Stereovox haben eine Spulenkapazität von 240 m aaaber es gehen sogar mehr drauf.Man kann auf beiden Geräten eine 360 m Spule KLEINER KERN draufmachen.Diese  speziellen 360 m Spulen haben ein Durchmesser von 27,5 cm.Fazit:Passt noch!

Ich füge mal Bilder bei von meinem Heurtier Geräten.Bei dem Stereovox Bild,habe ich einen 360 m Film (Spule) eingspannt.

 

20180810_183504.jpg

20181209_184800.jpg

Bearbeitet von Markus B (Änderungen anzeigen)
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  • 4 Wochen später...
  • 5 Wochen später...

Hallo Zusammen,

 

hier habe ich noch einen kleinen Nachtrag zum Heurtier Stereo 42. Nachdem ich meinen, wie oben beschrieben gewartet hatte, habe ich einige Zeit später noch einen neuen Antriebsriemen montiert. Der Projektor läuft jetzt richtig ruhig. Allerdings hatte ich nach dem Riemenwechsel plötzlich massive Probleme mit dem Ton. Mal war er da, mal nicht.
Ein anderes Mal verschwand er während der Vorführung. Ich befürchtete schon ein schwerwiegendes Problem, doch dann fiel mir auf, dass es zwischen dem Ton und dem Hin- und Herschalten von Vorwärts- auf Rückwärtsprojektion einen Zusammenhang ergab. Durch mehrmaliges Hin- und Herschalten kam der Ton nämlich meistens wieder zurück. Also musste es an dem Schalter liegen, der den Ton bei Rückwärtsprojektion abschält. Durch den neuen Riemen machte der Umwerferbügel einen etwas geringeren Hub. Oben am Bügel befindet sich eine kleiner Winkel, der durch zwei Klemmschrauben am Umwerfer fixiert ist. Dieser Bügel ist verstellbar. Beim Umschalten bei abgenommenem Gehäuseseitenteil sah ich dann, dass die beiden Schalter nicht immer durchschalten. Nachdem ich den kleinen Winkel etwas nachjustiert hatte, läuft der Projektor nun zu meiner vollsten Zufriedenheit.


Grüße, Andreas

Bearbeitet von DUALMartin
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  • 4 Wochen später...
  • 7 Monate später...

Hallo Zusammen,

 

auf Nachfrage eines Forenmitgliedes, möchte ich hier nochmals eine kleine Arbeitsanweisung erstellen, wie man den kompletten Verstärker aus dem Heuertier Stereo 42 ausbaut.

Ich hatte dies vor längerer Zeit gemacht und bin nicht mehr ganz sicher, ob ich nichts vergessen habe. Korrigiert mich bitte. Ich wollte meinen Projektor, nachdem er perfekt läuft nicht nochmals zerlegen.
 

1. Sämtliche Bedienknöpfe der unteren Reihe abziehen - geht mitunter etwas schwer - Tuch benutzen.
    Achtung der Knopf für die Spurlage ist mit einer kleinen Gewindestift gesichert und ist mehrteilig -  nichts verlieren.

20200607_181257.jpg.a0982daf812ea7a655e6bdb8acefb9ad.jpg

 

 

2. Zunächst fünf Schrauben lösen und seitliche Abdeckung abnehmen.

20200607_180652.jpg.d85932f1a5c34fae882efdb59e88dd65.jpg        20200607_180645.jpg.8dcf78aed5dbfbfdb43a80a38f4e9853.jpg

 

 

20200607_180806.jpg.65074b2686c596586a158f97da5b9e45.jpg 3. Knopf für die Höhenverstellung des Projektors ganz herausdrehen. Der verstellbare Fuß kann dann nach unten entnommen werden. Anschließend die Umlaufende Blechummantelung abnehmen.

 

20200607_184249.jpg.5bd18f68496a1556692f236ac4b0bab6.jpg

4. Unter bzw. hinter der Schwungmasse befinden sich zwei Relais, die über grüne Stecker mit dem Oberteil des Projektors verbunden sind. Bevor diese Stecker   
    nach oben abgezogen werden können, müssen von vorne zwei kleine Sicherungschräubchen entfernt werden.

 

20200607_184317.jpg.0bc4591c77e85a00420a7d71301e3a85.jpg5. Zwischen der Bodenplate des Projektors und dem Verstärkergehäuse befindet sich ein Luftspalt (ca. 3 mm) Durch diesen Luftspalt kommt man mit einem dünnen Schraubendreher von vorne an die Sicherungschrauben der grünen Stecker aus Pkt. 4 heran. (Auf dem Bild ist das umlaufende graue Blech noch dran, das muss natürlich weg.)

20200607_181145.jpg.088bd6a4825b98518de3b55380690880.jpg

6. Den Projektor vorsichtig auf die Seite legen (polstern). Danach die sechs Schlitzschrauben auf der Unterseite lösen. Danach lässt die das komplette Verstärkerteil
    schräg nach unten anheben.

    Achtung: Das Verstärkerteil ist über viele Einzelleitungen mit dem Projektor verbunden. Diese Leitungen sind gesteckt und können leicht abgezogen werden - 
                     aber Vorsicht. Einige Farben kommen mehrmals vor und können leicht verwechselt werden. Also alle Leitungspositionen gut kennzeichnen.
                    Wenn alle Verbindungen gelöst sind, kann der Verstäker vollends nach unten abgenommen werden. Bitte vorsichtig sein beim Ausfädeln der   
                    Potiachsen für die Bedienknöpfe.
                   

Platine_Oberseite.thumb.jpg.2a6847c85c0ec21288f02417ef2552be.jpg    Platine_Unterseite.thumb.jpg.0b9eaf9f1034e0cbe8564c1d3911765f.jpg

Die Verstärkerplatine ist mit einigen Schrauben im Verstärkergehäuse befestigt. Nach Lösen der Schrauben kann die Platine entommen werden und ist dann beidseitig zugänglich.

 

Viel Erfolg,

 

Liebe Grüße, Andreas

 

 

 

 

20200607_184257.jpg

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  • 10 Monate später...

Hallo, Andreas, ja auch ich habe den heurtier Stereo 42. Da nun die Aufwickelung beim Projezieren und Rücksrulen geruckelt hat, dann auch mal stehen geblieben ist habe ich den Projektor aufgeschraubt. Vieleicht kannst Du mir ja einen Tipp geben, was das sein könnte? Werde die Buchsen in denen die Welle läuft in einer Werkstatt neu anfertigen lassen. Außerdem interessiert mich mit felchem Fett kann ich dann die Lager neu einfetten ? Auch suche ich nach einem Reparaturplan für den Projektor ? Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen ? Ansonsten bin ich deiner Meinung, der Projektor ist es allemal wert, daß man ihn sich lange erhält.

Gruß Roland 

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Hallo Roland,

 

also das Ruckeln beim Aufwickeln hat mein Heutier auch. Das hängt meines Erachtens nach mit der Kraftübertragung durch die Peesen zusammen. Allerdings kann ich mich erinnern, dass die Schmierung an den beweglichen Teilen verharzt war. Zum Lösen für verharzte Fette verwende ich am liebsten WD-40. WD-40 ist eigentlich ein Löse- und kein Schmiermittel. Also anschließend alles sauber abwischen und neu einfetten. Dazu kannst Du eigentlich jedes harzfreie Fett verwenden. Da ich hauptsächlich Geräte von DUAL restauriere, habe ich mir bei "Dualfred" das Schmierset besorgt. Im Internet unter "Dualfred" bestellbar. Da nehme ich dann das Hochleistungsmehrzweckfett. (Dose 4)

Einen Reparaturplan von dem Projektor kenne ich nicht. Ich habe aber schon im Ebay Anbieter für die originale Dokumentation gesehen. Inwieweit dort auf Reparaturen eingegangen wird, kann ich nicht sagen. Der Projektor ist mechanisch nicht sehr kompliziert. Denn solltest Du eigentlich auch so wieder hinbekommen. Bei meinem war lediglich eine neuer Riemen fällig. Den habe ich von Wittner. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber passt hervorragend und der Projektor läuft wieder sehr leise. Nach dem Riemenwechsel musste ich den kleinen Schalter für die Tonwiedergabe etwas nachjustieren, weil beim Projezieren manchmal plötzlich der Ton weg war.  Die beiden Spulenarme hatte ich zerlegt, gereinigt und neu abgeschmiert. Der Zusammen- und Einbau ist etwas fummelig. Filmbeschädigungen oder Salat hatte ich bislang nicht. Die Bildschärfe ist sowohl mit der Standard- als auch mit der Rubinandruckplatte sehr gut. Ob's die Einfädelhilfe für die Aufwickelspule braucht, darüber kann man diskutieren. Auf den Anschlussgerätestecker gut aufpassen, der ist rar und neigt zu Wackelkontakten.

 

Ich wünsche Dir viel Freude mit dem Heurtier 42 Stereo

 

Viele Grüße,

 

Andreas

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  • 8 Monate später...
Am 26.5.2019 um 17:00 schrieb DUALMartin:

Hallo liebe Filmvorführergemeinde,

vor kurzem habe ich mir einen Heurtier 42 Stereo zugelegt. Mit gefallen diese etwas aussergewöhnlichen Projektoren einfach besser als die schlichten
Kunststoffkisten mit abgerundeten Kanten und drei Knöpfen für Filmtransport, Schärfe und Framer, aber das ist meine persönliche Ansicht.
Der Heurtier kam in der originalen Styroporverpackung mit reichlich Zubehör bei mir an. Natürlich gilt bei einem fast 50 Jahre alten Gerät nicht der Slogan:
"auspacken, einschalten Spaß haben."

Somit habe ich den Projektor zunächst einmal geöffnet. Nachdem mir im Innenleben nichts aussergwöhnliches auffiel, ging ich ans Netz damit. Der Motor lief
hoch und die Funktionen ließen sich schalten. Was nicht lief, war der Spulenantrieb und die Lampe ging bei 18 bzw. 24 B/s nicht an.(Ich wußte noch nicht, dass
diese über den Hebel mit der Führungsrolle am Filmeinlauf geschaltet wird). Als ich bei einem weiteren Test dann den Hebel von Hand vorsichtig nach hinten
führte, hörte ich im Inneren ein Klicken. Beim zweiten Probelauf dann war klar, wenn der Film beim Abrollen leicht spannt, wird der Hebel nach hinten geführt -
die Arbeitsleuchte erlischt und die Projekttionslampe geht an. Ursache für den schwergängigen Spulenantrieb war lediglich verharztes Fett.

Beim Zerlegen des Projektors stellte ich fest, dass das Maschinchen sehr solide und robust verarbeitet ist. Ein kräftiger Papst Aussenläufermotor treibt die
gesamte Mechanik an. Unten im Projektor befindet sich eine fast DIN A4 große Platine, voll mit diskreter, hochwertiger Elektronik. Ausser einem leichten kratzen
einiger Potis, konnte ich keine Fehler feststellen. Keinererlei kalte Lötstellen oder ähnliches. Der Aus- und Einbau der Platine ist dahingehend etwas schwierig, weil
die ganzen Verbindungen zu den vielen Schaltern über einzelne Steckverbindungen realisiert wurden. Man muss viele Bilder machen oder die Lage der An-
schlüsse sehr genau dokumentieren. Dennoch hatte ich beim Zusammenbau zunächst zwei Anschlüsse falsch gesteckt. Zum Glück ist nichts passiert.

Nachdem ich alles frisch gereinigt, geschmiert und wieder zusammengebaut hatte, legte ich den ersten Film ein. Beim Montieren und Ausprobieren wurde mir auch
die Funktion der automatischen Filmeinfädelvorrichtung klar. Man muss am Filmeinlauf den Schlaufenformer bis zum Einrasten herausziehen. Nachdem der Film
dann automatisch eingzogen wird, (was hier problemlos funktioniert) schnappt der Schlaufenformer mit einem lauten "Klack" in seine Ausgangspostion zurück.
Die Filmschlaufe läuft dann völlig im Freien, das bedeutet auch weniger Reibung am Filmmaterial. Der "Zurückschnappmechanismus" wird über ein spezielles
Zahnrad ausgelöst. Bei meinem Projektor liegen zwei Filmandruckplatten bei. Diese lassen sich über einen einfachen Hebel rasch auswechseln. Die eine davon
hat diese berühmten Rubine. Ich hatte beide schon probiert und sah mit beiden ein sehr scharfes Bild. Man könnte meinen, dass die Schärfe mit der Rubinführung
noch etwas besser ist. Zerkratzte, zerknitterte oder gar zerhächselte Filme gab es bislang nicht. Warum im Buch (welches mir übrigens sehr gefällt) hier von einem
Gruselkabinett die Rede ist, kann ich, wie auch bereits ein anderer Forumskollege schon schrieb, ebenfalls nicht nachvollziehen.

 Platine_Oberseite.thumb.jpg.2cd54c941fd02e238db929adf72b6fd8.jpgPlatine_Unterseite.thumb.jpg.2691004eb1d046530c026857357f4a3f.jpg1546957748_Filmbhnen.thumb.jpg.1edf4fa6e0980f1ac53c51a329dd5265.jpg

Ich möchte hier keine Werbung machen, aber falls sich für jemanden von euch die Gelegenheit ergibt, diesen Projektor zu bekommen, er ist er es meiner Meinung allemal
Wert, restauriert und eingesetzt zu werden. Bei entsprechender Pflege, wird er noch lange Jahre halten.

 

Viele Grüße,

 

Andreas

 

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Liebe Filmfreunde, auch ich habe mir vor 1 Jahr den Heurtier 42 Stereo mit 2 Boxen gekauft. Es ist nun mal ein anders Filmvorführen als mit einem Bauer T 525 microcomputer duoplay oder Elmo St-180 M-0 2-Track, die auch zu meinem Bestand gehören. Was mir am Elmo und Heurtier sehr gut gefällt, ist die solide Mechanik der Geräte. Nun haben die aufwickelspulen de Heurtier immer etwas geruckelt und so habe ich sie auseinandergenommen und die Metallpesen durch Gummiriemen ersetzt.Auch habe ich ein Fett gefunden, das für ddie Kunsttsoff-Zahnräder sehr geeignet ist und gute Egenschaften hat. Es handelt sich um den Äronix Spezial Schmierstoff. Dieses Fett  verwende ich auch bei meinen HO Modelllokomotiven. So nunmuß ich noch diese Woche noch die Lager der Aufwickelarme des Heurtier  fetten und wieder zusammenbauen. Ob die Aufwickelarme dann mit den Gummi Riemen noch ruckeln werd ich Euch demnächst mitteilen. 

Bis dahin Gruß Roland

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Am 2.9.2019 um 01:13 schrieb Markus B:

Hier ein Videoclip von mir auf Youtube,den ich gemacht habe:

 

https://www.youtube.com/watch?v=3nTZqAu0Mqw&feature=youtu.be

 

Hallo.

 

Durch das Video von Markus B. habe ich zum ersten Mal einen Heurtier in Action gesehen und muss sagen, das ist im Grunde genommen ein tolles Gerät. Aber was mir an der Maschine missfällt, ist das Laufgeräusch. Ist er denn wirklich so laut wie in dem Video oder sogar noch lauter?

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Hallo Markus, ich habe nicht festgestellt, daß mein Heurtier laut ist. Da iat mein Elmo lauter, hat aber immer noch ein Laufgeräusch , das man nicht als laut bezeichnen kann. Vieleicht stand das Mikro bei der Video Aufnahmen sehr nahe am Motor. Was ich auch festgestellt habe, ist ein

gutes Fetten der Kunststff-Zahnräder, dadurch kann man auch das Laufgeräusch mildern. 

Gruß Roland

 

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vor 22 Stunden schrieb Roland Böhm:

Hallo Markus, ich habe nicht festgestellt, daß mein Heurtier laut ist. Da iat mein Elmo lauter, hat aber immer noch ein Laufgeräusch , das man nicht als laut bezeichnen kann. Vieleicht stand das Mikro bei der Video Aufnahmen sehr nahe am Motor. Was ich auch festgestellt habe, ist ein

gutes Fetten der Kunststff-Zahnräder, dadurch kann man auch das Laufgeräusch mildern. 

Gruß Roland

 

Hallo Roland.

 

Danke für die schnelle Antwort. Um kurz ein kleines Missverständnis zu beseitigen: Markus ist der Name des Videomachers. Ich heiße Michael. Ich überlege mittlerweile mir einen Heurtier anzuschaffen. Wenn einer dieser Maschinen tatsächlich 360 Meter Film schafft, dann stellt er für mich eine Alternative zu einem Elmo und zu meinen Bauer's dar. Aber: Ich bin halt nun mal, was das Laufgeräusch betrifft, sozusagen "Studioklasse-Verwöhnt". Ich empfinde die Geräuschentwicklung meiner 16er-Maschinen (Bauer P8) schon als ziemlich grenzwertig. Leider habe ich nämlich keine Möglichkeit die Projektoren in einem abgetrennten Vorführraum unterzubringen, wenn ich in meinem Hobbykeller Filme zeige. Daher bin ich schon sehr glücklich für die leise drehenden Bauer T 610 in Sachen Super 8. 

 

Grüße vom Panther 

Bearbeitet von Der rosarote Panther (Änderungen anzeigen)
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Am 21.1.2022 um 14:28 schrieb Der rosarote Panther:

Hallo.

 

Durch das Video von Markus B. habe ich zum ersten Mal einen Heurtier in Action gesehen und muss sagen, das ist im Grunde genommen ein tolles Gerät. Aber was mir an der Maschine missfällt, ist das Laufgeräusch. Ist er denn wirklich so laut wie in dem Video oder sogar noch lauter?

Das Gerät ist nicht so laut wie das in dem Clip zu hören ist.Da war ich mit meiner Cam zu nahe dranne,damit man das besser sieht.

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vor 9 Stunden schrieb Der rosarote Panther:

Hallo Roland.

 

Danke für die schnelle Antwort. Um kurz ein kleines Missverständnis zu beseitigen: Markus ist der Name des Videomachers. Ich heiße Michael. Ich überlege mittlerweile mir einen Heurtier anzuschaffen. Wenn einer dieser Maschinen tatsächlich 360 Meter Film schafft, dann stellt er für mich eine Alternative zu einem Elmo und zu meinen Bauer's dar. Aber: Ich bin halt nun mal, was das Laufgeräusch betrifft, sozusagen "Studioklasse-Verwöhnt". Ich empfinde die Geräuschentwicklung meiner 16er-Maschinen (Bauer P8) schon als ziemlich grenzwertig. Leider habe ich nämlich keine Möglichkeit die Projektoren in einem abgetrennten Vorführraum unterzubringen, wenn ich in meinem Hobbykeller Filme zeige. Daher bin ich schon sehr glücklich für die leise drehenden Bauer T 610 in Sachen Super 8. 

 

Grüße vom Panther 

Hallo Panther,

 

auf den Heurtier Geräte,passen zwar 360 m Spulen aber man muss da was tricksen.Das ist an den Spulenarmgelenk ein kleiner Eingriff nötig.

Wenn dieser Eingriff erfolgt ist,passen aber nur die 360 m Spulen mit einem Durchmesser von 28 cm drauf.Diese Spulen haben ein kleinen Kern und findet man leider nur selten.Gibt aber auch eine Möglichkeit,solche Spulen mittels 3 D Druck herstellen zu lassen.Habe ich schon gemacht.Hier mal ein Clip von dem Heurtier Stereovox,mit den beiden 3 D Druck Spulen.

Der Stereovox ist vom Laufgeräusch etwas leiser als der Stereo 42 und kann in Sachen Laufgeräusch, mit dem ELMO GS 1200 mithalten.

Bearbeitet von Markus B (Änderungen anzeigen)
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Hallo, wie sieht dieser kleine Engriff an den Spulenarmen aus, damit man dann 300 Spulen verwenden kann. Habe den Heurtier Stereo 42

Ist dies bei diesem Projektor auch möglich ? Habe nämlich gerade die Spulenarmen abmontiert und könnte dann vieleicht diese kleine Änderung noch durcführen, bevor ich sie wieder an den Projektor montiere.

Gruß Roland

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Hallo Markus.

 

Danke für das Video. Der Stereovox scheint da für mich wirklich die Alternative zu sein. Er hört sich relativ leise an. Aber auch mir stellt sich jetzt (genau wie bei Roland) die Frage: Wie sieht dieser Kniff aus? Und vor allem: Wer kann diese Spulen drucken und verkaufen?

 

Grüße vom Panther

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Um das genauer zu zeigen,müsste ich jetzt ein meiner beiden Heurtier Projektoren,an dem Spulenarmen,demontieren.

Ich habe im Foto eine Markierung gemacht,wo ihr da dranne müsst.Ich versuche das mal hier zu erklären.

 

Um auf dem Aufwickelarm eine 360m Spule draufmachen zu können,muss der Aufwickelarm etwas angehoben werden.

Das sind wenige mm.Wenn man den Aufwickelarm abmontiert,sieht man eine sogenannte Halteschablone.Auf

der Rückseite des Auwickelarmes,sieht man ein Nippel.Dieser Nippel sitzt in der Aussparrung der Halteschablone ,

wenn der Aufwickelarm wieder moniert wird.Jetzt braucht man in dieser Aussparrung,nur ein kleinen harten Gegenstand,

z.B.ein kleines Stück Holz oder Plastik,ca. 4 - 5 mm dick,reinlegen.Der Nippel von dem Aufwickelarm,ruht dann auf dem

kleinen harten Gegenstand wenn der Aufwickelarm wieder anmontiert wird und der Aufwickelarm wird dadurch etwas angehoben.

Dieses gilt quasi für alle Heurtier Projektoren wie z.B Duovox,ST 42,also alle Heurtiers,die eine Spulenkapazität von 240m

haben.Ich hoffe ich konnte es einigermaßen verständlich machen.Sowas ähnliches,habe ich mit dem Heurtier P 6 -24B gemacht.

Der hat eine Spulenkapazität von 120m.Jetzt habe ich das so getrickst,daß mein P6 - 24B BI Film,eine Spulenkapazität

von 180 m hat.Werde davon mal ein Clip reinsetzen.

Wenn noch fragen sind,gerne posten.

Stereo 42_2.jpg

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