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"The walking dead" warum in 16mm gedreht?


SteffenK

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Liebe Amateurfilmfreunde,

 

meine Frage klingt wie "warum ist die Banane krumm", ich weiß. Aber nur so aus Interesse: Habe gerade gehört, dass die bekannte Endlos-Soap der nicht enden wollenden Horden an Zombies, The Walking Dead, auf 16mm gedreht wird und zwar mit der Arri 416. Das freut mich natürlich als Amateurfilmer, in einer Zeit, in der analoger Film mehr und mehr zurückgedrängt wird, zu sehen, dass auch solch aktuelle Produktionen immer noch auf einem uralten (bewährten) Medium gedreht werden. Mich würde es einfach interessieren, worauf sich solche Entscheidungen begründen. Die schwedische Krimiserie "Wallander" ist z.B. mit der RED gedreht, um mal einen digitalen Vergleich zu nennen. Mich stört weder der Look in Wallander, noch in The Walking Dead, bzw., ich glaube nicht, dass es merklich auffallen würde, wenn man die Technik genau vertauscht, oder? In beiden Fällen ist die bildliche Dartellung für mich persönlich qualitativ gut und die Stimmung jeweils o.k.. Ich kann weder bei "Wallander" direkt sagen, "oh, das sieht ja schwer digital aus", noch bei TWD, "das sieht analog aus". Mich interessiert halt einfach im digitalen Zeitalter, wie diese Entscheidungen zu einem bestimmten Aufnahmeformat wohl begründet werden? Da sitzt ja jeweils ein Produzent und trifft ,nach Überlegung der Umsetzung des Themas und der finanziellen Aspekte, eine Entscheidung, digital, oder analog, 16mm, 35mm, RED, Arri-Alexa usw.? So in etwa stelle ich mir das jedenfalls als Laie vor. Beides sind ja ausdrücklich Fernsehproduktionen, die niemals für eine Kinovorführung gedacht sind.

Wie denkt Ihr darüber? Wie kommen diese Entscheidungen für völlig unterschiedliche Aufnahmemedien zu Stande ? (Man neigt ja ein Wenig dazu, zu vermuten, dass die digitale Version die kostengünstigere sei, bei trotzdem Heutzutage sehr guter Qualität).

 

Gruß,

 

Steffen

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vor 10 Stunden schrieb Angrist:

Interessant, auch wenn ich ähnliche Gesichtspunkte erwartet hätte. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist das Argument mit dem motion blur. Eine Bewegungsunschärfe kann ich digital doch genauso einstellen mit 1/50 oder sogar 1/30 und ggf. ND-Filter ?

 

Der folgende Beitrag passt auch zum Thema, wobei hier klar gestellt wird, warum ganz gezielt 16mm ausgewählt wurde: https://www.kameramann.de/produktion/ein-plaedoyer-fuer-16-mm/

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Sicher? Mir scheint das eines der Problematiken der digitalen Kameras zu sein. Zu empfindliche Chips für die Bewegungsunschärfe, kleine Blende sogrt dann für nicht gewünschte Schärfentiefe. Und das hereinrechnen der Bewegungsunschärfe? Nun, nur eines der Objekte im Bild bewegt sich, z.B ein Stock, der Rest nicht, wie sieht das aus?

Nebenbei diszipliniert die Endlichkeit des analogen Films in Meter oder Rollen doch etwas am Set. Mehr FIlm gibts nicht, also strengt euch an.

Jens

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vor 2 Stunden schrieb Jensg:

Sicher? Mir scheint das eines der Problematiken der digitalen Kameras zu sein. Zu empfindliche Chips für die Bewegungsunschärfe, kleine Blende sogrt dann für nicht gewünschte Schärfentiefe. Und das hereinrechnen der Bewegungsunschärfe? Nun, nur eines der Objekte im Bild bewegt sich, z.B ein Stock, der Rest nicht, wie sieht das aus?

Nebenbei diszipliniert die Endlichkeit des analogen Films in Meter oder Rollen doch etwas am Set. Mehr FIlm gibts nicht, also strengt euch an.

Jens

Daher dachte ich Offenblende ist doch in Verbindung mit ND-Filtern auch möglich? Vermutlich nicht ideal, da die Bildqualität doch leidet? Ansonsten kann ich doch bei Blende 1.8 soweit abdunkeln bis 1/50 Sek möglich sind. Vielleicht sieht das dann im Vergleich auch irgendwie matschig aus und die Farben lassen zu wünschen übrig? (Wäre nun bei TWD nicht sooo wichtig)

Das es diszipliniert glaube ich auch. Ich finde es ja auch generell immer toll wenn noch richtiges Filmmaterial verwendet wird.

 

Vielleicht habe ich mich auch nur deshalb gewundert über die Auswahl der "Hardware", weil Zombie Filme so ein typisches Low Budget Genre sind (eigentlich).

Bearbeitet von SteffenK (Änderungen anzeigen)
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Wir reden hier von einer Produktion auf Negativmaterial, da kann und wird auch viel in der Post korrigiert, das hat mich Amateurfilm auf Umkehrmaterial nichts, aber auch gar nichts zu tun außer dem gleichen Trägermaterial auf dem die Schicht gegossen wird, es handelt sich um völlig unterschiedliche Postproduktions- (und Entwicklungs-)Prozesse.

 

Die Frage warum und wieso sollte man in einem Forum für Filmemacher stellen, da werden sicher auch fundierte Antworten kommen, wir können nur mutmaßen, da wir hier auf der anderen Seite der Auswertungskette stehen und die ist eben seit 2014 zu 99,9% digital.

 

 Und wie kommst du auf den Gedanken dass Zombie-Filme grundsätzlich "low Budget" sein müssen? Da gibt und gab es genügend andere Beispiele dafür.

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vor 51 Minuten schrieb TK-Chris:

 Und wie kommst du auf den Gedanken dass Zombie-Filme grundsätzlich "low Budget" sein müssen? Da gibt und gab es genügend andere Beispiele dafür.

Na, wegen "28 days/weeks later" z.B. War wohl damals auf simplen "Consumer-Camcordern" in HDV gedreht, was ja auch nicht schlecht sein muss deswegen. Fand die Teile superspannend!

Mit unseren Umkehrfilmchen wollte ich es garnicht vergleichen. Mir ging es gar nicht um die Frage, ob nun digital besser ist, oder analog, sondern mich interessierte nur, was wohl die Beweggründe waren in einer Zeit in der Digital nahe (näher?) liegt.

 

Ich weiss, die Frage passt vermutlich eher in ein Kino- oder Amateurfilmforum. Fand es halt einfach interessant (und sehr schön, dass immer noch Film eingesetzt wird).

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bei 28 days later war das ja aber mit absicht gemacht worden und nicht aus budgetgründen.

 

plus gerade für die szenen in london war man mit so einer kamera eben viel freier und nur so konnte man in london das ganze schnell über die bühne bringen da teile von london sperren immer extrem schwierig ist

 

http://indiediyfilm.blogspot.com/2009/11/28-days-later-all-shot-on-xl1.html

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  • 1 Jahr später...

Warum auf 16mm "Walking Dead" gedreht wurde.
Zunächst mal, sind auch Teile auf 35mm gedreht worden und für eine umfassende Antwort zu diesem Theme fehlt hier glaube ich die Zeit.
Meine Meinung dazu: 16mm war immer schon das Standardformat für Fernsehen und das ist keine Frage von Technologie (denn Videos gabs schon seit den 50ern), sondern es ist für Film einfach geil. Es schaut aus wie ein Film, fühlt sich an wie Film und ist Film. Video schaut aus wie Video, fühlt sich an wie Video und ist Video. Also 3:0 für Film vs. Video.
Wenn du auf die Website von Kodak gehst, findest du umfangreiche technische Daten und einige Demofilme, wo du Latenzwerte, Farben, Kontraste, Tiefen, Volumen etc. genau gelistet bekommst und du dich selbst von der überragenden und high-end-Qualität von Film überzeugen kannst. Auch der hier zugrundelegende Negativ-Film von Kodak (VISION III 250D / 500T) bietet selbst für 16mm überragende Bildqualitäten, es sollte einem nicht überraschen, denn die Technologie hat sich (analog .... schmunzel) zum digitalen Video weiterentwickelt und ist nicht mit 16mm der Achtziger- und Neunzigerjahre vergleichbar. Wenn du dir heute Filmkameras anschaust, dann sind das High-Tech-Maschinen, die ihren digitalen Brüdern im Nichts nachstehen. Und es ist ja nicht so, dass "Walking Dead" auf Film verfügbar ist. Nur das Kameranegativ ist analoger Film, alle anderen SChritte bis hin zum fertigen Film sind natürlich digital, und dieser Prozess wurde mit millionenteuren High-Tech-Digitalmaschinen vollendet. Man kann also von einer Hybrid-Technik sprechen und ich persönlich bevorzuge Kino oder Fernsehen, die auf analogem Negativ gedreht wurde. Sie sind schöner in der Bildkomposition, geben einem ein gutes Sehgefühl, es wirkt fleischiger, lebendiger und hinterläßt den Atem von echtem Film. Da bin ich dann schon sehr dankbar.

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  • 1 Monat später...
Am 19.9.2019 um 12:27 schrieb TK-Chris:

Wir reden hier von einer Produktion auf Negativmaterial, da kann und wird auch viel in der Post korrigiert, das hat mich Amateurfilm auf Umkehrmaterial nichts, aber auch gar nichts zu tun außer dem gleichen Trägermaterial auf dem die Schicht gegossen wird, es handelt sich um völlig unterschiedliche Postproduktions- (und Entwicklungs-)Prozesse.

 

Die Frage warum und wieso sollte man in einem Forum für Filmemacher stellen, da werden sicher auch fundierte Antworten kommen, wir können nur mutmaßen, da wir hier auf der anderen Seite der Auswertungskette stehen und die ist eben seit 2014 zu 99,9% digital.

 

 Und wie kommst du auf den Gedanken dass Zombie-Filme grundsätzlich "low Budget" sein müssen? Da gibt und gab es genügend andere Beispiele dafür.

 

99,5% Digitaler Schrott, 0,5% digitale gute Videos, 0,1% geniale Filme auf Film. Wobei man hier sagen muss, dass die 99,5% erst auftauchten als es billig wurde auf Video zu dilettieren. Die absolute Zahl aus 0,5% Digital und 0,1% Film an guten Filmen war früher genauso.

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  • 1 Monat später...
Am 19.9.2019 um 12:27 schrieb TK-Chris:

Wir reden hier von einer Produktion auf Negativmaterial, da kann und wird auch viel in der Post korrigiert, das hat mich Amateurfilm auf Umkehrmaterial nichts, aber auch gar nichts zu tun außer dem gleichen Trägermaterial auf dem die Schicht gegossen wird, es handelt sich um völlig unterschiedliche Postproduktions- (und Entwicklungs-)Prozesse.

 

Die Frage warum und wieso sollte man in einem Forum für Filmemacher stellen, da werden sicher auch fundierte Antworten kommen, wir können nur mutmaßen, da wir hier auf der anderen Seite der Auswertungskette stehen und die ist eben seit 2014 zu 99,9% digital.

 

 Und wie kommst du auf den Gedanken dass Zombie-Filme grundsätzlich "low Budget" sein müssen? Da gibt und gab es genügend andere Beispiele dafür.

Auch wenn dies kein Filmemacher-Forum ist, finde ich viele der Beiträge zum Thema sehr erhellend! Bisher kannte ich nur das - für mich nicht so ganz überzeugende - Argument, dass analoges Equipment kleiner, leichter und damit flexibler wäre. (Aus diesem Grund fotografiert ein Bekannter von mir auch bevorzugt auf Film und scannt die Negative anschließend ein. Er sagt, die analoge Kamera sei einfach handlicher.)

Jedenfalls verstehe ich jetzt besser, warum ein Film wie "Ray & Liz" auf 16mm gedreht wurde. Vielen Dank!

Gruß

Christian

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  • 2 Jahre später...
Am 3.3.2021 um 13:40 schrieb magentacine:

 

Noch nicht mal: DAYS war nur MiniDV in SD-Auflösung [Canon XL-1]. WEEKS ein Mix aus Super-16, 35mm und HDV.

 

Naja, die Canon XL1 ist kein simpler Consumer Camcorder sondern war damals ein (semi-)professionelles Gerät.

Die XL1 hat viele Funktionen die in Consumerbereich nicht üblich sind.

Und was vollkommen selten damals in diesem Bereich war ist die Tatsche das es für die XL1 Wechseloptiken gibt.

Die XL1 ist sehr viel eher ein Vorläufer der heutigen Canon C-Serien Kameras als ein Camcorder.

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