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Filmkamera: Lichtwerte statt Blende


ruessel

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Mir ist aufgefallen, dass im Fotobereich zwischen ca. 1960 - 1970 bei Kameras oft Lichtwertzahlen (Lichtwert LW – Exposure Value EV)  zum Einstellen verwendet wurde. Gab es sowas auch beim Schmalfilm? Müsste dann aber eher sehr selten sein, da der Shutter eigentlich immer fest vorgeben ist.

 

Der Lichtwert – LW oder EV (exposure value) – zeigt, wieviel Licht vorhanden ist. Je grösser der Wert, desto mehr Licht ist vorhanden. Eine Stufe weniger (-1.0 EV) bedeutet, dass nur noch halb so viel Licht vorhanden ist, eine Stufe im Plus (+1.0 EV) verdoppelt die Lichtmenge. Der Lichtwert 0 als Basis entsteht durch eine Belichtung von 1s bei ISO100 und Blende f/1. Bei bewölktem Himmel herrscht ungefähr Lichtwert 12, bei Sonnenschein 14-15.

 

EV_Werte.gif

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Bei Hasselblads V-System bzw. den passenden Zeiss-Linsen ist die Einstellung über Lichtwert quasi Standard. Alles andere geht natürlich auch, sehr praktisch aber sind dort Blenden- und Zeitenring gekopellt. An (Gossen-?) Belichtungsmessern habe ich den auch schon oft gesehen. Mehr fällt mir aber auch nicht ein.

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Ich vermute, das habe mit dem Wechsel von der ASA-Empfindlichkeittabelle zu einer neuen im Jahre 1960 zu tun. Damals ist die Empfindlichkeit aller Materialien auf einen Schlag verdoppelt worden. Versuche, alle bekannten Verfahren zur Empfindlichkeitbestimmung zu vereinheitlichen, hat es seit dem 19. Jahrhundert immer wieder gegeben. Die Amerikaner haben mit dem Schritt in erster Linie einen Abstand zur Sowjetunion gemacht, wo das GOST-System unverändert weitergeführt wurde. Die Tabelle kann mit Belichtungsmessern verwendet werden, bei denen Lichtwerte angegeben sind. In der Ecke oben links steht ISO, die Nachfolge von ASA. Die DIN-Werte sind auch weggefallen.

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Die LW und EV bringe ich immer in Verbindung damit, wenn z.B. angegeben wird, bis zu welcher Lichtsituation der Autofokus oder die Belichtungsmessung noch korrekt funktioniert. Als Ersatz für Blende und Belichtungszeit ist es doch komplett ungeeignet, da zu einem Lichtwert 12 zum Beispiel Blende 5.6 und die 1/125 passt, aber genau so auch Blende 11 und 1/30 oder Blende 22 und 1/8, oder Blende 2.0 und 1/1000 (alles für ISO 100) und doch entstünden hier völlig unterschiedliche Bilder.

Von Beli-Messern kenne ich das auch, aber mehr so als "interessante Zusatzinformation" und nicht als Hauptinfo zum Einstellen der Kamera.

Dass ausgerechnet Hasselblad und Zeiss dieses System so favorisiert haben , erschüttert mich jetzt.
(An der Hasselblad XPan war das aber nicht so).
 

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Der LW beschreibt korrekt die erforderliche Belichtung, d.h., alle von Dir beschriebenen Kombinationen ergeben hinsichtlich der Belichtung völlig identische Bilder (natürlich nicht hinsichtlich Bewegungsunschärfe und Schärfentiefe, aber das ist auch nicht Sinn des LW).

Insofern ist der LW als bestimmende Größe für Blende und Zeit sogar perfekt geeignet.

Es gab durchaus einige weitere Kameras mit gekoppelten Blendenringen und Zeitenrädern an Zentralverschlüssen, bei denen der LW vom Beli einmal übertragen wurde, und damit schon mal die Belichtung stimmte und nun an der Kamera nur noch die für die Bildgestaltung gewünschte Kombination auszuwählen war.

Z.B. von Rollei oder von Kodak.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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vor einer Stunde schrieb Helge:

. . .  beschriebenen Kombinationen ergeben hinsichtlich der Belichtung völlig identische Bilder (natürlich nicht hinsichtlich Bewegungsunschärfe und Schärfentiefe, aber das ist auch nicht Sinn des LW). Insofern ist der LW als bestimmende Größe für Blende und Zeit sogar perfekt geeignet.

 

In einem mittleren Bereich von Belichtungszeiten, wo der Schwarzschild-Effekt gering ist. Wenn die Zeit jedoch erheblich länger oder sehr kurz wird, d. h. über eine Sekunde hinaus respektive unter 1/1000 s, dann kann es Unterbelichtungen geben. Farbfilme sind heute eigentlich alle bis 1/50'000 s ausgeglichen, damit man mit Elektronenblitzgerät arbeiten kann. Bei den Schwarzweißfilmen gibt es noch einfache, wie unser geliebter Fomapan R, der da nicht mitgeht. Mit Kinefilmen wird ja eher selten geblitzt.

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vor 2 Stunden schrieb Simon Wyss:

 

In einem mittleren Bereich von Belichtungszeiten, wo der Schwarzschild-Effekt gering ist. Wenn die Zeit jedoch erheblich länger oder sehr kurz wird, d. h. über eine Sekunde hinaus respektive unter 1/1000 s, dann kann es Unterbelichtungen geben. Farbfilme sind heute eigentlich alle bis 1/50'000 s ausgeglichen, damit man mit Elektronenblitzgerät arbeiten kann. Bei den Schwarzweißfilmen gibt es noch einfache, wie unser geliebter Fomapan R, der da nicht mitgeht. Mit Kinefilmen wird ja eher selten geblitzt.

 

 

Hallo Simon,

danke für diese Ergänzung! Diese Einschränkungen waren mir bewußt, hatte ich weggelasen, weil eher selten auftretend, sind aber dennoch wichtig.

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