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Vor 125 Jahren: das Kino "erfunden"


cinerama

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Krass, was nicht mehr gemacht wird, und zwar Lumière-Filme wie damals projizieren. Projizieren!

 

Hier stimmt schon ein Mal das Bildformat nicht. Der Cinématographe hat das Bildseitenformat 4:5.

Die Geschwindigkeit war auch zu keiner Zeit maschinell genau. Es wurde gekurbelt bei der Aufnahme,

beim Kopieren und bei der Wiedergabe. Bei den ersten Vorstellungen war der Apparat nicht zu sehen,

da war Rückprojektion.

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Das ist halt so ein Filtergespiele.

 

Von 4K kann keine Rede sein. Die Bilder sehen eher schlechter aus als die auf BR erschienenen Lumièrefilme!

Ein wenig stabilisiert und Zwischenframes errechnet, Flecke geputzt und das Korn eliminiert, das gibt es schon jahrelang. Bildformat auf breit zuschneiden ist schon No-go, kein weiterer Kommentar nötig. Noch dümmer finde ich die Geräuschkulisse, das Ganze ist aber ein nettes Bewerbungsvideo, um für ZDF-History Schmalfilmaufnahmen mit Hitlers Hund auf 4K hochzublasen. Warum nicht gleich noch kolorieren?

 

Und bei dem "vintage"-verschrabbelten Vorspanntitel könnt' ich mich übergeben.

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Bei diesem Film sind 1896 die Leute panikartig aus dem Kino gerannt, weil sie vor der einfahrenden Lokomotive Angst hatten. Heute rennen die Leute aus dem Kino, weil der Film grottenschlecht ist, das ganze Kino telefoniert, Dich diese x-te Fortsetzung plötzlich tödlich langweilt, Du im falschen Saal hockst, das ganze Kino lebhaft palavert, der Sitznachbar ein stinkender Schläger ist, die Tonanlage schlecht eingestellt ist, der Kinosessel versifft ist, ein Choleriker auf Deinem Platz sitzt, die Klimaanlage kaputt ist, der Typ vor Dir 3 Meter gross ist, dauernd Leute rein- und rausgehen, der falsche Film läuft, der Film nicht startet, die Werbung 45 Minuten dauert und Du für diesen Blödsinn auch noch ein Heidengeld bezahlt hast... 😂

 

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Diese Wunder werden wir in Kürze erleben. Die "Ankunft eines Zuges" (siehe oben) ist bereits die Schöpfung eines YouTube-Users.

 

"Film von 1895 wird zum Klick-Hit - YouTube User verschafft ihm neuen Glanz".  ..."der Film wirkt beinahe so, als wäre er heute mit digitaler Kameratechnik gedreht worden."https://www.focus.de/kultur/kino_tv/streifen-komplett-ueberarbeitet-darum-geht-ein-film-von-1895-derzeit-viral_id_11635532.html

 

Wir sollten mitmachen und eigene Schöpfungen vorstellen! 

 

*

 

Bei den Filmwissenschaftlern hat sich die sensationelle Neuschöpfung der Ankunft des Zuges herumgesprochen, man ist fasziniert und macht es zum Thema des Monats (auf deren Facebook Seiten.)

 

Würde aber Simon die Originalapparatur mit dem meisterlichen Greifer wieder zum Leben erwecken und ich ihm auf 34,8 mm mit meinem Messerchen den Rohfilm schneiden, die Rundperforation mit 2,8 mm auf's mū genau engestanzt, es würde keiner verstehen, warum sich da einige abmühen?

Für die Filmwissenschaft hätte es mit "Kunst" nichts zu tun, für die Medien wär's zu slowly: dafür kann man keine App herunterladen, weil es leider mit Werkstatt und Original zu tun hat. 

😉

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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Was für ein Durcheinander! Von der Gesamterfindung kein Bewußtsein, es wird von Film und dem Kinematografen als einer weiteren Erfindung der Lumière gesprochen, was beides nicht stimmt, wie wir alle wissen. Euro News, ein Bataillon oberflächlich wuselnder Desinteressierter. Die weibliche Off-Stimme ist ganz unangenehm.

 

Kunst haben die Lumière nicht gemacht, das war kühles Geschäft mit der Sensation, zehn Jahre lang.

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Immerhin kommt die Erfindung aus Deutschland zu ihrem Recht:

http://www.niveaufilm.de/alle-beitrage/filmgeschichte/projekt-filmgeschichte-die-erste-offentliche-filmvorfuhrung/

Und den 70mm-Film erfand schliesslich Lumière:

https://www.welt.de/kultur/kino/article141878158/Film-ab-staunen-Sie-wie-vor-120-Jahren.html

(Der Autor hat auch ausgiebig über die Retrospektive "70mm - bigger than life" recherchiert.)

Vielleicht hat Lumières Schwester den 70mm-Film geteilt um damit die Ankunft des Zuges zu filmen.

So hätte sie ihn doch gleich in 3D drehen können. 40 Jahre später als Niveau-Mann.

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Les Lumiéristes. Die Lumière waren nur die Ersten in Frankreich, nicht weltweit.

 

Interessanter wäre, andere Täter vorzustellen.

  • Jean Le Roy oder LeRoy, der im Februar 1894 in Manhattan, New York City, vor 20 Zuschauern Film projiziert haben soll
  • Georges Démény, der 1893 gefilmt, kopiert und möglicherweise projiziert hat. Immerhin 60 mm breites Material, vier Lochpaare pro Bild
  • Birt Acres, der 1895 gefilmt hat und der den Lumière und den Skladanowsky beinahe zuvorgekommen wäre
  • Edward Amet, der 1893 zu filmen angefangen und gegen Ende 1894 einen Projektor beisammen hatte
  • Die Latham zusammen mit Eugène Lauste, deren Eidoloscope am 20. Mai 1895 für öffentliche Projektion gegen Bezahlung benutzt wurde
  •  . . .
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Demenÿ mit 60mm ist aber in der öffentlichen Präsentation 1896 einzuordnen (und 1893 lagen nur Patente vor in Paris und Berlin)? https://firstcinemakers.com/source-and-evolution

Beidseitige 4-Loch-Perforation, quadratisch und einrissgefährdet.

 

Lathams Eidoloscope (April 21, 1895,  vertreten von der Lambda company)  ist noch zu erwähnen als öffentliche Vorführung am 21.4.95 und am 20.5.1895 vor öffentlichem und zahlenden Publikum (51mm-FIlm [abgeleitet von 2 inches].).

American Mutoscope und Biograph Company mit 68mm Film im May 1895.

Lumières erfanden: 75mm-Film, 72mm als Versuch, 70mm aber nicht. (*Lumières 75mm Apparat als Foto anbei, als ich in Paris war. Die Bildwand 21x18m auf der Weltausstellung 1900 war irgendwie mit Wasser besprüht worden laut meiner Aufzeichnung, Quelle verloren.)

Acres hatte mit "Acres 70"  (unbestätigter Verfahrensname) 1994 unperforierten 70mm-Film mit Walze fortgeschaltet. Casler in N.Y. den Projektor dafür gebaut, womit 1896 und 1897 Vorführungen stattfanden.

1898 spliitet er sein 35mm-Systems auf zum 17,5mm Schmalfilm.

Aspect Ratios.

http://www.sportsvideo.org/new/wp-content/uploads/2013/10/Searching-for-the-Perfect-Aspect-Ratio.pdf

 

(Vor zehn Jahren  begonnen, zerstreute Aufzeichnungen zu bündeln, istt als Komplettübersicht noch nicht erfasst. Aufpassen muss man bei Doppelbezeichnungen, einmal als Vermarktungs-Name und dann als Herstellername geführt, eben so bei den Kameras. Dass man sich keine Dubletten einhandelt. Und die "kaufmännischen Rundungen" bei einigen Beschreibungen der Formatbreite.)

 

* Bild 75mm-Torso, Paris

 

Paris, 23.9.12 (68), Jean-Pierre Gutzeit.jpg

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Am 28.12.1895 fand im Pariser Grand-Café am Boulevard des Capucines die erste Filmvorführung in einem fest gebauten Saal für mehrere Zuschauer statt und brachten dem Café-Besitzer einen Reinerlös von 33 Francs ein. Und die Gebrüder Lumière haben das Ganze organisiert.

 

Ob es L´Arrivée d´un Train à la Ciotat (Die Ankunft eines Zuges...) oder L`Arrosseur arrosé (der begossene Rasensprenger) war, ist strittig und abhängig vom jeweiligen Experten (denkt daran, 2 Experten ergeben ca. 5 Meinungen...). Ich hab mich früh auf Jerzy Toeplitz festgelegt (irgendwo muss man ja anfangen). Der ist so gut wie viele Andere auch.

 

So, jetzt habe ich meinen Senf auch dazu gegeben !

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Das Programm im indischen Salon ist erhalten. Es sind zehn vues projiziert worden.

  1. Sortie des ouvriers de l’usine Lumière à Lyon; um Mitte März 1895 aufgenommen, es sind bis heute drei Versionen bekannt
  2. La voltige; Kunstreiten
  3. La pêche aux poissons rouges
  4. Le débarquement des congressistes de photographie à Neuville-sur-Saône; aufgenommen am 12. Juni 1895
  5. Les forgerons
  6. Le jardinier et le petit espiègle, später umbenannt in L’arroseur arrosé; drei Versionen
  7. Le repas de bébé; Monplaisir, Frühling 1895, cat. L. no 88
  8. Le saut à la courverture; Frühsommer 1895, cat. L. no 192
  9. La place des cordeliers à Lyon
  10. La mer à la Ciotat; gedreht im Sommer 1895, cat. L. no 11

Vorgeführt hat Charles Moisson, assistiert von Jacques Ducom und Francis Doublier. Die Streifen sind einzeln eingelegt worden, es hat also Pausen zwischen den vues gegeben. Antoine Lumière und Clément-Maurice haben die Gäste empfangen. Die Söhne Auguste und Louis sind in Lyon geblieben.

 

Vincent Pinel: Louis Lumière, inventeur et cinéaste. Erstveröffentlichung 1974 in Anthologie du cinéma, hg. von L’avant-Scène du cinéma, Paris, die seit 1961 erscheint.

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Mit den Polen hab’ ich’s nicht so. Der arme Töplitz

 

Nein, im Ernst, nach einem abgeschlossenen Grundstudium kann ich bibliographieren. Einen Quellenkatalog anlegen, der ganze philologische Quas. Das Hauptstudium fand in der Auseinandersetzung mit Centfox statt, WB und anderen Verleihern, als man noch um die Staffel kämpfte, um Prozente, Handlinggebühren, Termine. Von der Filmtechnik wollten die Bürolisten nichts wissen, weil sie spürten, daß es Leute gibt, die sich da auskennen. Einzelne Beweisstücke für unspielbare Kopien besitze ich noch heute. Die Lumière lernten den Verschleiß der Positive erst kennen. Was für eine verrückte Sache das Kino doch ist!

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Toeplitz war Mitbegründer der Filmhochschule in Lodz, unterstützte Studenten wegen politischer Auseinandersetzungen 1968 und wurde religiert. Seine filmhistorische Anthologie ist bedeutender als die von Ulrich Gregor ("Geschichte des Films"). Aber er war primär sicher  kein Technikhistoriker. Polnische Filmemacher und Kopierwerksleute: sie hatten ihre Genies.

Regolin, die Schwarz-weiß-Koryphaee der Mosaik-Studios, bekam seine göttliche Erleuchtung erstmalig durch den Besuch polnischer Kopierwerksexperten in Berlin. 

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