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Cinemiracle & Cinerama Anlagen 1959 in Deutschland


filmempire

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  • 1 Monat später...

vor einiger zeit las ich eine us-amerikanische dissertation zum thema cinerama (thomas edward erffmeyer: the history of cinerama. michigan, 1985), die folgende deutsche spielstätten für das drei-streifen-system nannte:

 

aachen: eden palast

augsburg: rex

berlin: capitol (totalumbau zum theater), sportpalast (abgerissen)

bonn: universum

braunschweig: kaiserhof (?)

bremen: regina

köln: residenz (noch kino?)

duisburg: ut-palast

düsseldorf: tonhalle (mehrzwecksaal)

essen: europapalast, grugahalle

frankfurt: filmpalast (abgerissen)

hamburg: grindel (erhalten)

hannover: gloria palast

karlsruhe: city (cinemiracle, umbau)

kassel: kaskade (unwahrscheinlich, mittlerweile abgerissen)

koblenz: residenz

mannheim: planken, scala-filmtheater

münchen: city palast, royal palast (erhalten)

münster: fürstenhof

nürnberg: delphi filmpalast

siegen: siegerlandhalle

stuttgart: atrium (umbau)

wiesbaden: rhein-main-halle (mehrzweckhalle)

 

zieht man mal grugahalle, tonhalle, sportpalast und rheinmainhalle als temporäre spielstätten ab, ist das eine beachtliche zahl. soviel gab es nicht mal in großbritannien. allerdings gab es in london zeitweise bis zu vier kinos für dieses filmverfahren und cinerama war dort schon 1954 zu sehen. nach deutschland kam cinerama erst ende der 50er jahre als sich cinemascope und 70mm längst verbreitet waren.

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Über die Gruga-Halle habe ich die (auch in zeitgenössischen Publikationen nicht immer zuverlässige Angabe) einer 36 Meter breiten Bildwand. War sie die größte Indoor-Leinwand, die es je in Dtl. gegeben hat?

 

Aber vielen Dank an @freund hein für die Aufführung der Spielstätten und vor allem für den Literaturhinweis: hoffentlich kriegt man (die mir unbekannte Diss.) noch irgendwo in die Hände... :roll:

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Über die Gruga-Halle habe ich die (auch in zeitgenössischen Publikationen nicht immer zuverlässige Angabe) einer 36 Meter breiten Bildwand. War sie die größte Indoor-Leinwand, die es je in Dtl. gegeben hat?

 

Aber vielen Dank an @freund hein für die Aufführung der Spielstätten und vor allem für den Literaturhinweis: hoffentlich kriegt man (die mir unbekannte Diss.) noch irgendwo in die Hände... :roll:

 

Die Bildwandbreite in der Grugahalle dürfte bei 36m gelegen haben. Genaue Angaben habe ich leider nicht.

Die gesamte Cinerama Anlage und die Bildwand wurde in NRW damals auch in der Siegerlandhalle in Siegen eingesetzt. In Siegen gab es kein Filmtheater, das auf Cinerama bzw. 70mm umgerüstet wurde. Man hatte lediglich eine leicht gekrümmte Bildwand im 1959 eröffneten Krönchen Theater (14m breit, 7m hoch) eingebaut.

70mm wäre möglich gewesen und man plante es auch, letztlich wurden aber keine entsprechenden Projektoren angeschafft. Alle 3 Streifen Cinerama und später einige Ultra Panavision 70 Produktionen (u.a. Die größte Geschichte aller Zeiten) liefen in der Siegerlandhalle.

In Essen wurde mit dem Cinerama Europa Palast ein entsprechendes für 3 Streifen Cinerama geeignetes Theater gebaut. die Bildwand hatte glaube ich fast 30m Breite und war Mitte der Sechziger bis zur Schließung in den späten Neunzigern das Theater nach dem Royal Palast Berlin mit der zweitgrößten Indoor Bildwand in Deutschland, jedenfalls der größten in NRW nach Schließung des Tonhallen Theaters in Düsseldorf.

Trotz Cinerama Europa und zwei weiteren 70mm Theatern, dem Grand Film Palast und dem Roxy wurden in den Sechzigern weiterhin Cinerama, Todd-AO und Ultra Panavision 70 Produktionen in der Grugahalle gezeigt. So liefen dort in Todd-AO 70mm "Cleopatra" und in Ultra Panavision 70 "Die größte Geschichte aller Zeiten".

Die 70mm Theater in Essen hatten es immer schwer, denn mit der berühmten Lichtburg (heute Deutschlands neu renovierter größter erhaltener Filmpalast) gab es ein weiteres Theater wo Großfilme liefen, allerdings nur in 35mm Scope.

Nach Errichtung von Flebbes Cinemaxx (ich glaube 95) ging dann außer Lichtburg, Astra, Eulenspiegel (70mm möglich) und Galerie Cinema alles den Bach runter. Die Cinerama Anlage ist meines Wissens noch in Betrieb (Bradford?) und spielfähig.

Das 70mm Referenzkino für NRW war aber in den Sechzigern ein anderes, nämlich der Kristall Palast in Düsseldorf. Hier wurden die Filme (u.a. Meuterei auf der Bounty, Cleopatra, Grand Prix, 2001, My fair Lady) wahrlich meisterhaft vorgeführt. Jede Roadshow Präsentation in diesem Theater war ein absoluter Genuß.

Vieleicht sieht man sich in Karlsruhe, bis dann. :D

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  • 3 Wochen später...

Hochinteressant, danke für die Zusammenfassung: jetzt fehlen nur noch Fotos in unserer Cinemiracle-Rubrik.

:)

Europa-Palast in Essen hatte m.E. entweder 26 oder 28 Meter Bildbreite, und auch ich hörte immer von der zweitgrößten Kinobildwand, zumindest seit den 1970er Jahren bis Mitte der 1990er Jahre.

Zur Tonhalle in Düsseldorf fehlt mir leider noch die Bildbreitenangabe - vielleicht weiß es noch jemand?

Vom Europa-Palast Essen wurde die Kopie DAS WAR DER WILDE WESTEN um 1995 nach Bradford übernommen, währenddessen die (bei meinem Besuch 1991 bereits tlws. ausgschlachteten) FP-20-S-Projektoren unbekannt verschollen sind - ohnedies kaum mehr aufbaufähig, schien mir.

 

Nach Deinem Lob des Kristall-Palast in Düsseldorf als beste Todd-AO-Stätte bin ich neugierig geworden. Ausgenommen einem unscharfen Frontfonto vom Einang der Premire von SPARTACUS habe ich nie Bilder hiervon gesehen. :cry:

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