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Weiße Titel werden blau


Regular8

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Hallo @all, schon vor Jahren fiel mir auf, dass bei Kinofilmen aus der Zeit, in der man Titel noch analog beim Kopieren in den Film eingeblendet hat, die weißen Titelbuchstaben beim Ein- und Ausblenden farblich meist ins Bläuliche abrutschen. Ich gehe da schon seit langem mit einer Theorie dazu schwanger, warum das so ist, weiß aber nicht, ob ich damit wirklich richtig liege. Um keine Missverständnisse zu erzeugen, es geht um folgendes Phänomen:


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Sorry für die Fakebilder, aber ich kann leider von keiner DVD und keiner Bluray Screenshots machen und beim Abfotografieren vom Fernseher mit einer Kamera kommt das nicht so raus.

 

Das ist bei ziemlich vielen Filmen so (bei manchen durchlaufen die weißen Buchstaben andere Farben, z.B. gelb) und ich weigere mich irgendwie zu glauben, dass das Zufall ist, oder gar so beabsichtigt.

Also meine Theorie dazu ist, dass der Ein- und Ausblendvorgang beim Kopieren des Negativs mit dem Herauf- bzw. dem Herunterregeln des Kopierlichts gemacht wird. Da das Kopierlicht aus einer Lampe kommt, die beim Herunterregeln der Helligkeit eher ins Rötlich abrutscht (kann man ja an jeder dimmbaren Halogenbirne oder Glühbirne sehen), hier aber gerade aufs Negativ kopiert wird, äußert sich dieses Abrutschen ins Rötliche in einem Abrutschen ins Bläuliche.
Lieg ich damit in etwa richtig?

Und wenn nicht, woher kommt der Rutscher ins Blaue dann?

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Mit BluRays kenne ich mich nicht aus. Aber von einer DVD kann man z.B. mit dem VLC-Player oder dem MPC-Player Screenshots machen. Beide kostenlos.

 

Solche Titel wurden früher mit einer Trickanlage gemacht (Stichwort Oxberry). Für einen weißen Titel mit schwarzem Schatten musste schon das volle Programm aufgefahren werden. Also Hintergrund Zwischennegativ. Dann eine Maske für Schrift und Schatten. Schließlich der weiße Titel auf Hochkontrastfilm. Alle drei Filme wurde teilweise übereinander, teils nacheinander, auf einen vierten Film kopiert. Meiner Meinung nach sind die Farbverschiebungen beim Ausblenden eher zufällig entstanden und nicht gewollt. Ob man nun das Licht gedimmt hat oder eine Irisblende im Lichtweg dazu schloss bzw. öffnete entzieht sich meiner Kenntnis. Solche Titel wurde daher schon relativ früh digital erzeugt (FAZ). Meiner Kenntnis nach bereits seit Anfang der 90er.

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vor 1 Minute schrieb Gizmo:

Meiner Meinung nach sind die Farbverschiebungen beim Ausblenden eher zufällig entstanden und nicht gewollt.

Solche Titel wurde daher schon relativ früh digital erzeugt (FAZ). Meiner Kenntnis nach bereits seit Anfang der 90er.

 

Dass es nicht gewollt war, meine ich ja auch. Ich hätte nur gerne gewusst, wodurch genau das entsteht.
Ich dachte auch nicht an Titel aus den 90ern. Sondern eben aus der noch echten analogen Zeit. Die 90er verbinde ich bereits mit Filmen wie Forrest Gump und ID4 (viel digital SFX).

 

Das letzte mal als ich das mit den Screenshots probierte, ging es nicht aufgrund vom Kopierschutz.

Habs gerade mal durch Abfotografieren vom Fernseher an einem Doris Day Film probiert.
 

titleblue1.jpg.9532faa4d2a0efe5ecf28578925ee412.jpgtitleblue2.jpg.318687bd7b32e6e01b2ef35847e9ef81.jpgtitleblue3.jpg.3814585a903c6899917c0d039d022fb3.jpgtitleblue4.jpg.c542091e7534ff375f153b6386951094.jpgtitleblue5.jpg.144e123823e7beb75de71ca429cb3c59.jpg

 

Bemerkenswert: Die Schrift ist nicht nur dort blau, wo im Hintergrund der blaue Vorhang hängt, sondern auch dort, wo die Buchstaben die eher gelbliche Zeitung überdecken.

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vor 2 Stunden schrieb Regular8:

... und ich weigere mich irgendwie zu glauben, dass das Zufall ist, oder gar so beabsichtigt.

 

Dieses Phänomen kann man auch bei anderer Auf- und Abblende beobachten und ist technisch bedingt dadurch, dass wir es mit Film zu tun haben, der sich im Verhältnis zu Helligkeit und Wellenlänge nicht linear -- vor allem nicht hinsichtlich der verschiedenen Einzelschichten, die das farbige Endergebnis zeitigen -- verhält.  Wäre das so, würde der weiße Titel einfach über grau ins schwarze gehen.

 

Der Effekt wird auch in digitalen Produktionen manchmal nachgebildet, ich komme gerade nicht drauf, aber letztens kam mir erst wieder so ein Film unter.  Es könnte Argo gewesen sein.

 

Ich empfinde übrigens die digital eingefügten "linear" abblendenden Titel neuer Produktionen aus künstlich und störender, als "analoge" Titel. 

 

Tante Edith hat mir geflüstert, wie man diesen Effekt nennt:  Kurzzeiteffekt  das ist das Gegenstück zum Schwarzschild-Effekt.

Bearbeitet von FP (Änderungen anzeigen)
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Im Prinzip sind es optische Printer. Nur im Unterschied zu "normalen" Kopierwerksprintern können x-beliebig viele Filme auf einen Zielfilm kopiert werden. Übereinander, nacheinander, beliebig und programmierbar. In Betrieb wird in Deutschland wohl keine mehr sein.

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Blenden mit der Oxberry werden mit einem verstellbaren Verschluß ausgeführt. Ich vermute, abschließende Sicherheit habe ich nicht, daß bei sich verfärbenden weißen Lettern als Zwischenfilm ein Farbmaterial verwendet wurde, für eine Zeit lang CRI. Diese gering empfindlichen Mehrschichtenfilme sind nicht korrigiert für Kurzzeitbelichtung, weshalb sie bei abnehmender Belichtungszeit ihrer Natur gemäß reagieren: Zuerst bricht die Rotempfindlichkeit ein, dann die für Grün, am stärksten hält die ursprüngliche Blauempfindlichkeit aller Silbersalze an. Nehmen wir eine Arbeitsgeschwindigkeit von 6 (sechs) Bildern pro Sekunden an und die volle Öffnung von 170 Grad, dann ist die Belichtungszeit etwa 1/13 s. Auf 90 Grad geschlossen ist sie 1/24 s und bei 30 Grad 1/72 s. Schon bei diesem Wert bewegen wir uns auf einem ansteigenden Ast der Schwarzschild-Kurve. Die Reaktion der Bildschichten aus Beleuchtungsstärke und Zeit bleibt nur in einem mittleren Bereich zwischen etwa einer Sekunde und 1/10 s konstant.

 

Bei Verwendung eines schwarzweißen Titelfilms gibt es keine farblichen Verschiebungen. Es kommt ganz auf die Duplizierarbeit an.

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