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Richard Tuohy Chromaflex-Verfahren, ein Rätsel für die Chemiker


Rolando

Empfohlene Beiträge

vor 50 Minuten schrieb Ray Van Clay:

 

Der klassische Schwefeltoner (Sepia) ist toxisch. Es wird H2S freigesetzt (Schwefelwasserstoff, "faule Eier").

Zerstört das Hämoglobin im Blut. Man erstickt von innen heraus.

Es ging doch um die speziellen Gefahren des Colorvir-Sets. Nicht um klassische Toner.

 

Hier gibt es eine Anleitung zum Anmischen von chromogener Farbstoff-Tonung ähnlich der Polytoner: https://www.chemieunterricht.de/dc2/foto/foto-chromogen.htm

 

Im übrigen hat Haarfarbe auch die Fähigkeit Filme zu tonen. Man kann etwas von der eigentlichen Haarfarbe mit einer stark alkalischen Lösung mischen und darin mit Blutlaugensalz gebleichte Filme tonen. Phenylendiamin, wovor auf den Haarfarbpackungen gewarnt wird, ist ein Farbentwickler.

 

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Chemischer Film bzw. die zur Verarbeitung erforderlichen Chemikalien sind durchweg kein Gesundbrunnen, Kaliumthiocyanat als Zusatz zum Erstentwickler bei der Umkehrentwicklung setzt bei Kontakt mit Säuren Blausäure frei, Kaliumhexacyanoferrat (Blutlaugensalz) ist auch alles Andere als gesundheitsfördernd, als Zersetzungsprodukt bei Erhitzung z.B. entsteht ebenfalls Blausäure. Nur soviel zur Toxizität der hier angegebenen Substanzen, gern auch noch ein Auszug aus den Gefahrenhinweisen zu Hexacyanoferrat:

 

GEFÄHRLICHES REAKTIONSVERHALTEN

 
Thermische Zersetzung:
Zersetzung in der Hitze.
 
Zersetzungsprodukte:
Kaliumcyanid
Eisencarbid
Stickstoff
 
Gefährliche chemische Reaktionen:
 
Explosionsgefahr bei Kontakt mit:
Natriumnitrit
 
Der Stoff kann in gefährlicher Weise reagieren mit:
Chlorwasserstoff (selten)
Säuren -> Cyanwasserstoff
 
Quelle: 06002 99999 

TOXIKOLOGIE / ÖKOTOXIKOLOGIE

TOXIKOLOGISCHE DATEN

 
LD50 oral Ratte
Wert: 6400 mg/kg
Gigiena i Sanitariya. For English translation, see HYSAAV. Vol. 51(4), Pg. 23, 1986.
 
Quelle: 02071 

ÖKOTOXIKOLOGISCHE DATEN

 
LC50 Fisch (96 Stunden)
Minimalwert: 33 mg/l
Maximalwert: 939 mg/l
Medianwert: 226 mg/l
Studienanzahl: 12
Referenz für Medianwert:
Thurston, R.V., and T.A. Heming 1984. Acute Toxicity of Iron Cyanides and Thiocyanate to Trout. In: EPA-600/9-86/024, R.C.Ryans (Ed.), Proc.of USA-USSR Symp., Jul.30-Aug.1, 1984, Borok, Jaroslavl Oblast, U.S.EPA, Athens, GA :55-71
 
LC50 Krustentiere (48 Stunden)
Minimalwert: 64 mg/l
Maximalwert: 64 mg/l
Medianwert: 64 mg/l
Studienanzahl: 1
Referenz für Medianwert:

Lee, D.R. 1976. Development of an Invertebrate Bioassay to Screen Petroleum Refinery Effluents Discharged into Freshwater. Ph.D.Thesis, Virginia Polytechnic Inst.and State Univ., Blacksburg, VA :108 p.

 

 

LC 50 bei Fischen heißt, dass von einer Fischpopulation die Hälfte stirbt ( je nach Spezies), wenn die Konzentration im Durchschnitt 0,23 g/ l beträgt, bei Krustentieren reichen wenige Milligramm. Das Zeug gehört also unbedingt  adäquat entsorgt und eben nicht in den Ausguß.

Schwefelwasserstoff ist auch toxisch, sehr sogar. Hat aber den Vorteil, dass es so stinkt, dass man eher sehr rechtzeitig die Flucht ergreift. 

 

Zusammenfassend: Filmchemie ist überwiegend toxisch, und man sollte sehr genau wissen, was man macht und damit anstellen kann. Bei verantwortungsvollem Umgang gibt es aber keinen Grund zur Panik,  und wenn es nach H2S stinkt, zersetzt es den Laboranten nicht gleich.

 

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
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vor 15 Minuten schrieb jacquestati:

Bei verantwortungsvollem Umgang gibt es aber keinen Grund zur Panik,

Nicht zu vergessen das orangefarbene  Bleichbad. Beim Zusammenmischen mit Natriumsulfit (Klärbad) entsteht eine relativ harmlose Brühe in Blau bis Violett.

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vor 2 Stunden schrieb Ray Van Clay:

 

Der klassische Schwefeltoner (Sepia) ist toxisch. Es wird H2S freigesetzt (Schwefelwasserstoff, "faule Eier").

Zerstört das Hämoglobin im Blut. Man erstickt von innen heraus.

Alte Laborantenregel: solange man Schwefelwasserstoff noch riechen kann, ist es ungefährlich. Ist es so hochkonzentriert, dass es toxisch wirkt, kann man es nicht mehr riechen.

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vor einer Stunde schrieb Carena48:

Nicht zu vergessen das orangefarbene  Bleichbad. Beim Zusammenmischen mit Natriumsulfit (Klärbad) entsteht eine relativ harmlose Brühe in Blau bis Violett.

 Übergang von sechswertigem zu dreiwertigem Chrom, weiß ich noch aus dem Chemieunterricht. Grünfärbung, wenn es reduziert wird, alte Alkotests. Weniger giftig, geht aber bei mir grundsätzlich  zur Schadstoffsammlung/ Entsorgung. 

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@k.schreier

Was ist das für ein Filmchen. Ich bin sehr begeistert von dem Wenigen, was man sieht! Und die Tonung ist sehr cool!

 

Und bezüglich Filmmusik: es gibt noch diese kostenlosen Samples, die von Musikstudenten upgeloaded werden, muss mal nach der Website schauen, ist oft sehr gut und Upload in hoher Qualität. Zum Beispiel für Einspielungen von Bach o.ä., also ältere Musik. Ansonsten kannste eh alles rückwärts abspielen, so wirds eh niemanden kümmern, geschweige denn auffallen, denke ich.

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vor 1 Stunde schrieb Rolando:

 

Und bezüglich Filmmusik: es gibt noch diese kostenlosen Samples, die von Musikstudenten upgeloaded werden, muss mal nach der Website schauen

Ja - schau mal bitte...meistens ist rechtefreie Musik ziemlich nichtssagend (Fahrstuhlmusik)

Und wie gesagt..sind nur Schnittreste, hauptsächlich von meiner Usher-Verfilmung...jahrelang später mal für den Tonungsversuch benützt...steckt kein  künstlerisches Ziel dahinter. Nur eine Fingerübung.

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https://musopen.org/music/3807-prelude-in-c-minor-bwv-999/

 

Ich hab musopen bisher nur für klassische Musik genutzt, wo ich wusste, ich brauch zum Beispiel dies und das von Bach oder so. Wie es mit anderen Genres ausschaut sowie Kompositionen, die heute noch copyrights haben, weiß ich nicht. Unten auf der Seite kannst Preview hören, Rechte schauen und downloaden...

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@k.schreierIch gehe davon aus, dass das Colorvir-Set auf einer gleichzeitigen Anwendung von Farben und Tonern beruhte. Also Emulsion färben und gleichzeitig Silber tonen. So verstehe ich den Lomography-Artikel. Das könnte man doch eigentlich auch mit heute verkäuflichen Chemikalien machen. Die Toner haben in meinem Testlauf erstaunlich gut funktioniert (obwohl nix Farbkuppler, wie in dem von Friedemann angepfriesenen Set aus den USA). Wenn man sich ein Farbset dazu kauft (z.B. https://www.fotoimpex.de/shop/fotochemie/fotospeed-fotodyes-farbset-12-flaschen.html?cache=1593188396) müsste man ja ähnlich experimentieren können.

 

Wie hast du denn gearbeitet? Mischt man die Colorvir-Lösungen, dass sie gleichzeitig tönen und färben oder macht man das nacheinander?

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vor 35 Minuten schrieb MFB42:

 

Wie hast du denn gearbeitet?

Schon ein paar Jahre her, dass ich das gemacht habe (für den Thread hier ausgegraben) - von daher kann ich keine Auskunft im Detail mehr geben.

Kann nur sagen, dass ich nach Anleitungsbüchlein gearbeitet habe.

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vor 10 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Zum Handcolorieren ist 8mm dann doch etwas klein. 🙂

Ähnliche Ergebnisse wie die von Klaus gezeigten gehen schon per Hand, experiementell halt. Ich hab da einiges probiert, z.B. Zeichentusche auf Alkoholbasis ist toll, auftragen und wegwischen, trocknen lassen, das ganze nochmal mit anderer Farbe etc.... bringt schöne Ergebnisse, weil sich die Farbe an den 'Ecken' der Silberschicht sammelt, also quasi teils bunte Konturen entstehen. Also, so erklär ich Laie mir das 😉 Dann noch mit Iso, Wattepads, versch. Kratzmethoden etc arbeiten und es entsteht schichtweise eine tolle Collage. Und auch direkt auf 8mm zeichnen geht, es gibt befüllbare Lackstifte mit 0,05mm Spitze! Vorher natürlich schauen, ob der Projektor nicht alles wieder zerstört, aber z.b. die Zeichentusche von Rohrer & Klingner hält gut und trägt seeehr dünn auf. Und wer es ganz edel mag: Schellacktusche, solche Farben habts ihr noch nicht gesehen in der Projektion, es ist der Wahnsinn!

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  • 2 Wochen später...

Das mit der Gefährlichkeit der Chemikalien kann man natürlich auch übertreiben. Man muß das Zeugs ja nicht gleich saufen oder inhalieren. Dieser Sicherheitsfanatismus raubt einem jegliche Lust auf alles: Heute ging ich mit meiner Frau in ein Spielwarengeschäft und ich dachte, kaufst dir doch Mikado-Stäbchen. Ewigkeiten nicht mehr gespielt. Gesagt - getan! Zuhause aufgemacht und mit Entsetzen festgestellt, daß die Stäbchen keine Spitzen haben! Also zurück in den Laden, wo ich darüber informiert wurde, daß es aus SICHERHEITSGRÜNDEN keine Mikadostäbchen mit spitzen Enden (eine Notwendigkeit, um das Spiel richtig und der Anleitung entsprechend spielen zu können) mehr gibt. Hab mein Geld zurückverlangt und werde nun Spitzer für Mikadostäbchen im Darknet verkaufen;)

Bearbeitet von mono
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Erstes Tonerexperiment hat leider nicht so geklappt, wie ich erhofft hatte. Zuerst Negativentwicklung, anschließend Rottonung mittels Selentoner, danach Zweitbelichtung, Entwicklung und Blautonung.

Fazit: Der Blautoner hat die Selentonung mitgetont, wie´s aussieht, oder zumindest so gewaltig überlagert, daß nur noch ein ganz schwaches Negativ zu sehen ist, alles andere ist blau. Vielleicht hätte ich es umgekehrt probieren sollen.

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Was für einen Film hast du denn genommen? Mein erstes Experiment ist auch eher schief gegangen, was aber wohl am notorischen Foma R-100 lag. Nach der Erstentwicklung habe ich Teile des Films getönt, die dann auch sehr hübsch bunt aussahen. Habe dann aber wohl vor allem den Lichthofschutz getönt. Nach Bleichen, Zweierbelichtung und Zweitentwicklung war dann alles dunkel. Habe dann nochmal kurz gebleicht und eine sehr schwaches Negativ erhalten. 

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