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Super 8-Experimentalfilmerin Helga Fanderl


fcr

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Helga Fanderl war mir schon länger ein Begriff durch die von Re:voir in Paris herausgegebene Werkschau-DVD "Fragil(e)":

https://re-voir.com/shop/en/lowave/669-fragile.html

Sie lebte als Super 8-Filmemacherin lange Zeit in Paris, wohnt aber seit kurzem in Berlin.

 

In der 'taz' ist nun ein Artikel über sie erschienen:

Quote

"In ihren kurzen, analogen Super-8-Filmen zeigt sie eine Wirklichkeit, die wie verzaubert wirkt. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie zum Beispiel dem Preis der deutschen Filmkritik (1998) oder dem Hessischen Kulturpreis (2000). [...] 

Der analoge Umkehrfilm, der in der Kamera belichtet, im Kopierwerk entwickelt und anschließend vom Projektor auf eine Leinwand projiziert wird, ist in den vergangenen Jahren beinahe gänzlich vom Markt verschwunden. Auf weitaus billigere digitale Techniken umzusteigen kam für Fanderl nie infrage. Dies würde bedeuten, eine klar bestimmbare, künstliche Ästhetik durch die Anwendung von technischem Wissen herzustellen. Das wäre das Gegenteil ihres Ansatzes.

Und überhaupt: ihre analogen Filme sind Unikate, die bei jeder Vorführung ein paar Schrammen mehr bekommen. Die Zeit schreibt sich ihnen ein. Sorgfältig aufbewahrt, können diese noch in 100 Jahren betrachtet werden. Was wird dann von der digitalen Bilderflut unserer Gegenwart noch sichtbar sein?"

 

Vollständiger Artikel: https://taz.de/!5680537/


 

 

 

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nichts für ungut. aber das sieht aus wie ein ausschnitt meiner ausschussspule aus der zeit, als ich mit 16  angefangen hab, super8 zu filmen - und auch jeden schaas aufgenommen hab.

es gibt nichts schlimmeres, als solche talentbefreiten "künstlerinnen" und den noch weniger talentierten zeitungsschmierern, die solche leute, statt sie als das zu deklarieren, was sie sind: total unoriginelle und schöpferisch tote wichtigtuer - als künstlerisch wertvolle superkreative in den himmel zu loben und kompletten stuss über dinge zu schreiben, von denen sie nicht den geringsten schimmer haben. 

tut mir leid, falls sich jemand auf den schlipps getreten fühlt, aber ich mußte das loswerden. 

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Schlichte Einschätzung? Wie meinst Du das? Ich denke, wir alle haben derartige Aufnahmen im Laufe unseres Lebens weggeschmissen und uns gedacht: Gottseidank hat das keiner zu sehen bekommen! 

Ich würde einmal soweit gehen und sagen: verglichen mit diesem "ich hab mir am Flohmarkt eine super8-Kamera gekauft und einen Film dazu und das ist so irre schick und exklusiv und überhaupt und nun film ich beim Spazierengehen drauf los und finds halt nur super cool"- Film ist der Film vom Corona48 über die Mineraliensammlerin (hat mir gut gefallen) ein Fellini-mäßiges Meisterwerk an Originalität und praktischer Umsetzung. 

Nicht alles, wo Kunst drauf steht, ist auch Kunst drinnen.

In den 90er Jahren hatte ich das Vergnügen, einer Vorführung von Kurt Krenn, einem "Filmkünstler" des Wiener Aktionismus beizuwohnen. Der Mann war anwesend und hat hinterher mit uns geplaudert. Dabei hat sich herausgestellt, daß er halt irgendwas gefilmt hat, nie irgendetwas geschnitten - halt drauflos gefilmt und das wars. Und genau so hat es auch ausgesehen. Die Botschaft mußte erst umständlich durch Erklärungen an den Zuseher gebracht werden. Alles in allem ein sehr ernüchterndes Erlebnis und da wurde mir klar, daß wahrscheinlich 99% der in der subventionierten Welt lebenden Künstler diesen Beruf als reines Lifestyle-Projekt wählen.

 

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Ich finde den Film sowohl gut als auch interessant. Es muss nicht alles nach Schema F gehen und ich glaube, es gibt einen grossen Unterschied zwischen einem Experimentalfilm und einem schlechten Hobbyfilm, in dem pausen- und sinnlos gezoomt und geschwenkt wird.

Bin trotz meines Alters ziemlich vielseitig interessiert. Mag auch Ligeti und Penderecki sehr gerne. 

Die Geschmäcker sind halt verschieden und das ist auch gut so.

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Die Zeit- / Schnittsprünge beim Fangenspiel der Mädchen zwischen den Bäumen im Park - das hat was.

Zeitraffer aus der Hand (Villa am See) kann man schon mal machen...als kurzer Insert.

Mir fehlt hier aber ein Thema...ein roter Faden...

Es fehlt die Emotion

Sam Fuller in Pierot Le Fou:

"Film is like a battleground. There's love, hate, action, violence, death... in one word: emotion"

Das ganze wirkt wie eine Art Trailer / ein Zusammenschnitt verschiedener Filme aus der DVD-Ausgabe.

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vor 2 Stunden schrieb k.schreier:

Die Zeit- / Schnittsprünge beim Fangenspiel der Mädchen zwischen den Bäumen im Park - das hat was.

Zeitraffer aus der Hand (Villa am See) kann man schon mal machen...als kurzer Insert.

Mir fehlt hier aber ein Thema...ein roter Faden...

Es fehlt die Emotion

Sam Fuller in Pierot Le Fou:

"Film is like a battleground. There's love, hate, action, violence, death... in one word: emotion"

Das ganze wirkt wie eine Art Trailer / ein Zusammenschnitt verschiedener Filme aus der DVD-Ausgabe.

Den Eindruck hatte ich auch, dass es ein Zusammenschnitt ist. Wenn nicht und das alles ist, fehlt mir für ein Filmwerk allerdings auch der rote Faden. Aber an den Einzelszenen, eben dem Fangenspiel z.B., kann ich mich erfreuen. Das, vl sogar in-camera, so dynamisch zu schneiden, ist auf jeden Fall können und bedarf viel Übung und Rythmusgefühl.

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4 hours ago, k.schreier said:

Das ganze wirkt wie eine Art Trailer / ein Zusammenschnitt verschiedener Filme aus der DVD-Ausgabe.

 

Genau das ist es auch. Hat das hier niemand bemerkt?

 

Ich hatte es doch in meinem Eingangsposting geschrieben: "in Paris herausgegebene Werkschau-DVD 'Fragil(e)'". Und so heisst auch das Video.

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Ich schließe mich Mono an.

Da wurde etwas breit getreten, was man ganz ehrlich auf alten Amateur Filmspulen  der 70er, 80er Jahre findet.

Manchmal erwische ich solche, klar man schaut sie Mal an, um sicherzugehen, dass kein Spielfilm etc drauf ist, bevor zur Leerspulen Gewinnung der Kram in den Müll geht.

Ich würde auch nix bezahlen, um das zu sehen, und wenn mich jemand darum bitten würde, es kostenfrei zu sehen, würde ich mich dabei höflich langweilen.

Kunst kommt tatsächlich von können...

Allerdings ist ein Künstler so etwas wie ein Experte. Beide brauchen nicht unbedingt eine Ausbildung um das zu sein, was sie sich nennen. Und wo bleibt das können ohne eine Ausbildung. Aber dafür ist es ja kunst. Daher ist das mit der art und dem rubish auch nicht so falsch, finde ich.

Btw: viele abstrake Maler hängen Und hingen sich lieber klassische Meister ins Wohnzimmer, als das geschmiere ihresgleichen. Oh Wunder.

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Nun, massentauglich ist das hier gezeigte nicht, keine Frage. Ich finde es jedoch äußerst anregend. Ihr offensichtlich auch, immerhin diskutieren wir hier bereits seit Tagen.

 

Allerdings beginnen wir uns zu wiederholen. Insofern könnte man diesen Thread gerne schließen.

 

Ich jedenfalls bin gespannt auf neues, kommendes, gerne auch weiteres von Fanderl – und auf die folgende Diskussion.

 

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dieses thema scheint gehoerig zu polarisieren. das ist nichts schlechtes, denn kontroversen sind ein wichtiges element in der auseinandersetzung mit einem thema. ohne diese waere es wie in einer total gleichgeschaltenen echokammer des gegenseitigen speichelleckens.

ich moechte allerdings trotz meiner recht kritschen worte eines doch anmerken: die dame verbraucht immerhin doch filmmeter und das ist ihr hoch anzurechnen. nur der verbrauch von filmmetern kann dieses industrieprodukt dem markt erhalten. bin gespannt, wie lange noch.

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