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Super 8-Spielfilm "Das unmögliche Bild"


fcr

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Offenbar unbemerkt von der Super 8-Community ist 2016 in Österreich ein 70minütiger Spielfilm auf Super 8 gedreht worden und in einigen Kinos gelaufen, der mittlerweile auch auf DVD erhältlich ist, "Das unmögliche Bild" von Sandra Wollner:

 

 

 

Von der Webseite des Verleihers:

Quote

 

Der Vater blickt in die Kamera: "Was siehst denn?" - "Dich", sagt die Tochter. Es ist das letzte Bild, das vom Vater entstehen wird, denn kurze Zeit später, im Sommer 1956, ist er tot. An seiner Stelle übernimmt es die Tochter Johanna (Jana McKinnon), das Leben der Familie mit der geerbten Super-8-Kamera zu dokumentieren. Zu sehen gibt es viel: Johanna übersiedelt mit Mutter und Schwester zur Großmutter (Andrea Schramek) in eine gutbürgerliche Wiener Altbauwohnung, wo sich nicht nur bei Geburtstagen und zu Weihnachten die Verwandten treffen. Der Kamerablick schweift scheinbar amateurhaft über Köpfe und Gesichter. In fahrigen, abgerissenen Bewegungen fängt er Großmutters Semmelknödel ebenso in Großaufnahme ein wie die Gesichter der Familie. Von Zeit zu Zeit versammelt sich eine Gruppe junger Frauen in Großmutters Küche, angeblich, um zu kochen.

 

Sandra Wollners Das unmögliche Bild benutzt mit souveräner Stilsicherheit das Privatformat des Home-Movies, um in dessen vorgeblich zufälligen, in den Brauntönen der 50er Jahre eingedunkelten Momentaufnahmen ein immer stärker werdendes Narrativ hervor treten zu lassen. Doch unklar ist, wer erzählt. Wo gerade noch Johanna die Kamera führte, entstehen plötzliche "unmögliche Bilder", von denen man nicht weiß, wer sie gemacht hat. Wenn die Großmutter brennheißes Wasser in Johannas Fußbad kippt, um das an Kinderlähmung erkrankte Mädchen zum Aufstehen zu zwingen, wird der Point-of-View geheimnisvoll. Johanna kann es nicht gewesen sein, die sich selbst filmt. Aber wer dann? Das Changieren zwischen den Blickperspektiven, und der Pastiche-Effekt, der sich durch die historische Distanz zu den Fifties ergibt, korrespondiert mit der Suche nach dem Wahrheitsgehalt der Bilder: Wie verlässlich sind sie als Erinnerungsträger? Was hat man wirklich gesehen und was hat man zu sehen nur geglaubt? Gleichzeitig öffnet Sandra Wollner intime Einblicke in weibliche Subjektivitäten, deren prekäre Dringlichkeit sich radikal in der Gegenwart verankert. (Alexandra Seibel)

 

Auf eine feine, fast heimliche Art und leise schleicht sich dieser Film in das Herz und Hirn der Zuschauerinnen und Zuschauer und verführt uns in einen Haushalt voller Frauen im Wien der Nachkriegszeit. Nach und nach entblättert sich das besondere Thema dieses Films. Um das Geheimnis der Frauen der Familie Steinwendner zu erzählen (...) nimmt sich der Film viel Zeit. So viel, dass man schon ungeduldig werden möchte – nur um dann von umso größerer Wucht getroffen zu werden, wie es einem selten im Kino geschieht.
(Jurybegründung Hofer Filmtage zum "Förderpreis Neues Deutsches Kino")

 

 

Mehr zu dem Film:

 

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vor 2 Stunden schrieb Jürgen Lossau:

Das legt auch das Szenenfoto aus dem Trailer nahe, das über einen Spiegel gedreht wurde

 

Irrtum! Dann wäre alles spiegelverkehrt, also der Sucher links. Das Bild muss mit einer anderen Kamera aufgenommen sein. Meiner Meinung nach muss das Aufnahmematerial 16mm gewesen sein.

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Eine interessante Idee und ein sehenswertes Projekt sicher (auch wenn der Klappentext 8mm und Super8 nicht auseinanderhalten kann), es erinnert mich an die eine oder andere „Fundsache“ im Familienkreis.

 

Aber wo siehst Du denn da die Gemeinsamkeiten zu Franka Potentes Projekt?

Da wurde der Film nicht, wie hier wohl auf 16mm, sondern tatsächlich auf Super8 und es ging nicht um Familienfilme, sondern um eine Reminiszenz an die Epoche der Stummfilme.

 

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