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UFA Palast Stuttgart schließt


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vor 4 Stunden schrieb Professor Fate:

Und selbst dann würdest Du‘s vermasseln und später dem Vermieter die Schuld geben, weil er es Dir nicht für 50 Cent vermieten wollte.

 

Mag sein, aber bis zum Zusammenbruch wäre es ein affengeiles, hochkreatives, unendlich innovatives, großartiges, allseits heiß geliebtes, stolz vibrierendes, cinématographisch hochwertiges, stets überraschendes und vor allem mit Sicherheit und mit Abstand eines der beliebtesten Kino-Kathedralen in Stuttgart. Und weißt Du auch warum ? Ich mache Kino, ich liebe Filme, ich respektiere mein Team und achte das Publikum ! Und ich nehme mich selbst nicht allzu wichtig, sonst nichts. Denn für Idealisten wie mich ist Kino machen in erster Linie eine Charakter-Frage. Der einzige Vorwurf, den ich für mich akzeptiere, ist meine Leidenschaft für das Kino, seit ich mit 12 Jahren unheilbar infiziert wurde...

 

Ich spiele nicht den Liegenschaft-Spekulanten, den Geheimnis-Krämer, den Banker, den gegeelten Manager, den alleswissenden Taktiker oder den superschlauen CEO - für diese dummen Metiers fehlt mir schlichtweg das Interesse und die nötige kriminelle Energie und Skrupellosigkeit.

Bearbeitet von Rabust (Änderungen anzeigen)
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11 hours ago, Rabust said:

Ich kann nur meine Erfahrungen aus Basel wiedergeben, an ungemütliche Schachtel-Kinos, ungepflegte Kaschemmen mit Vor-Kriegs-Technik und schlechtbezahltes, gleichgültiges Personal kann ich mich nicht erinnern. Diese grenzwertigen Kino-Überraschungen scheinen eher ein germanisches Problem zu sein…

 

Sicher, in der (deutschen) Schweiz gibt es die Kitag, es gibt die Pathé- und Kinopolis-Kino-Paläste und andere, aber mit Ausnahme dieser Zürcher Sado-Maso-Leder-Filmverwursterei erinnere ich mich an alle als ausgezeichnet ausgerüstet, gepflegt und kompetent bedient. Natürlich gab es in Basel das Eldorado 2, das Hollywood 2, das Capitol 2, das Rex 2 und das Küchlin 2 – aber selbst diese kleinen Abspiel-Kinos (in denen ich auch als Vorführer tätig war) wurden von Ceppi, Walch und Wachtl (zusammen mit dem unvergessenen Edgar Müller !) mit akribischem Qualitäts-Bewusstsein gepflegt.

 

Als Grenz-Stadt ist die Kino-Kultur am Rheinknie natürlich einer deutschen Billig-Konkurrenz ausgesetzt, die eine ungesunde Ausdünnung zur Folge hatte. Rex weg, Scala weg, Hollywood weg, Plaza weg, Eldorado weg – dafür stehen heute die genialen Ensemble Küchlin/Pathe (schon rein optisch ein Genuss !) oder die Kult-Kino´s unter dem Theater-Brunnen für gehobene Film-Kunst – das trostlose Leder-Palais, dank diesem Autisten aus Zürich ein Film-Palast auf Zeit – zähle ich bewusst nicht zur akzeptablen Kino-Szene. Aber wer als Basler heute im einst grandiosen Capitol oder eben grenzwertig in Lörrach (wo dem Kino-Besucher die Decke oder die Leinwände oder beides auf die Füsse fallen) oder im unerträglichen Weil am Rhein (wo ein Film“Genuss“ der eher unruhigen Art noch eine nette Formulierung ist) einen Film reinzieht, ist selbst schuld !

 

Da ist dann natürlich das Bedauern, dass Paläste wie das UFA in Stuttgart aus „niedrigen“ Beweg-Gründen dicht gemacht werden, nachvollziehbar… Gottseidank gibt es überall genug Enthusiasten und Film-Verrückte, die einen kompletten Absturz des reinen Film-Genuss auf Postkarten-Grösse oder Labtop-Mini-Format zu verhindern wissen !

 

Das kann ich nur unterschreiben. Die Steinenvorstadt in Basel war eine super Kinomeile. Und das Capitol mit seinen Cinemecca-Projektoren ein prima Kino. Und auch an Edgar Müller habe ich grossartige Erinnerungen. Es hat sich leider viel verändert in den letzten Jahren.

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Am 31.5.2020 um 10:46 schrieb Rabust:

... oder im unerträglichen Weil am Rhein (wo ein Film“Genuss“ der eher unruhigen Art noch eine nette Formulierung ist) einen Film reinzieht, ist selbst schuld !

 

Warst Du dort nicht viele Jahre beschäftigt gewesen? Und dann so "nachtreten"?

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Am 31.5.2020 um 02:54 schrieb FP:

Wenn die Nr. 5 das Kämmerlein im Keller war, dann brauchte es da auch nicht viel mehr.  Surround haben die U- und S-Bahn gratis geliefert.  War halt bei Dialogfilmen blöd, mit dem 2,5minutentakt der S-Bahn...

 

U-Bahn-Surround gab es in den Zeilkinos nur in der 2 und der 3, die 5 war der umgebaute Notausgang.

JBL Control 1 reicht noch nicht einmal für ein Wohnzimmer und Filme mit Dolby SR Tonspur mit einem Heimkioneverstärker,  ohne zusätzlichen SR-Decoder zu spielen, ist Betrug am Kunden.

 

 

Am 31.5.2020 um 02:54 schrieb FP:

Ich weiß, manche Besucherschaft ist, was Bildwände, Popcorneimer und Colabecher anbelangt, größenfixiert ("Haben Sie schonmal was von Freud gehört?  Was er über die männliche Besessenheit von Größe gesagt hat, dürfte Sie interessieren" -- "Freud...?!  Wer ist das?  Ein Passagier?").  Das sind wahrscheinlich auch dieselben Menschen, die sich in gehobeneren Restaurants beschweren, wenn der Teller nicht gehäuft voll ist (Ein voller Teller war ja auch bei Titanic ein Problem...).  Der Vorteil ist, dass sich solche Leute gerne lautstark beschweren, so dass sie leicht zu erkennen und zu meiden sind.

 

Lustiges Zitat aus Titanic. Dir ist bekannt, was für ein Unsinn Freud über den klitoralen Orgasmus geschrieben hat und über Frauen, die keinen vaginalen Orgasmus bekommen?

 

 

Am 31.5.2020 um 18:07 schrieb magentacine:

Das waren Cinemonde und Cinestar! Schlimm.

Konkurrenzfähiges im Hause Jäger wären Esplanade 2 (Keller) und Esprit 2 (Besenkammer neben Treppenhaus zu Europa/Elysee) gewesen. Dagegen war das Eden gediegenste Heimkinoarchitektur.

 

Danke für die Ergänzung.

 

 

Am 31.5.2020 um 18:07 schrieb magentacine:

Was Salvatore zum Kinopolis sagt, ist richtig. Dazu zwei Anmerkungen: Erstens war die ÖPNV-Anbindung ein Witz, entweder mit dem Bus 45 Minuten über die Dörfer gefahren oder per S-Bahn nach Ffm-Höchst und weiter mit einem dortigen Zickzackkurs-Bus. Wie alle Einkaufszentren auf der grünen Wiese zu 100% auf Autoverkehr ausgelegt. 60-80 Minuten ÖPNV vor und nach dem Film waren praktisch ein Ausschlußkriterium für alle Nicht-Autofahrer. Daher war ich auch in der Frühzeit des Kinopolis nur 5-6mal dort.

 

Zweitens: In sehr übler Erinnerung habe ich eine Vorstellung von INTERVIEW MIT DEM VAMPIR (1994) in einem der großen Kinos. Bei 1:1.85 und dieser Bildwandgröße kam kaum noch eine Handvoll Photonen beim Zuschauer an, selbst das Vorprogramm war sehr mulmig, aber beim dunklen Hauptfilm war's dann ganz aus. Auch die völlig ungeregelte, grelle und Bildkontrast tötende Stufenbeleuchtung war ein Skandal, tatsächlich warf jeder Toilettengänger seinen Schatten auf den laufenden ausgewaschenen Film. Solche Ärgernisse (in Kombination mit den Massenkopien der letzten 20 Jahre 35mm-Projektion) relativierten dann - ähnlich wie im frankfurter Metropolis - die Freude über sehr große Bildwände doch stark.

 

Richtig, ohne Auto war das mit dem MTZ keine Freude.

Dunkle Bilder habe ich nur in der 1 gesehen, war aber bestimmt nicht in allen Kinos dort zu Gast. Kannst Du Dich noch erinnern, wo das Kino (vom Eingang aus gesehen) war?

 

 

Viele Grüße

 

Salvatore

 

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vor 13 Minuten schrieb Salvatore Di Vita:

Kannst Du Dich noch erinnern, wo das Kino (vom Eingang aus gesehen) war?

 

Gute Frage, nach fast 25 Jahren! 🤪

Ich tippe auf Kino 1, denn ich erinnere mich aber an einen Mittelgang, und den hat (heute) nur Kino 1. Wenn ich auf den Sitzplan schaue, wäre das im mittleren Sitzblock gewesen, dort wo heute die "Comfort/D-Box"-Plätze blau eingezeichnet sind. Kino 9 wäre von der Größe auch noch denkbar, aber hier paßt die Bestuhlung nicht. Räumliche Orientierung im Gesamtkomplex habe ich nicht mehr, vielleicht finde ich zuhause das Eröffnungsprospekt wieder, das hatte glaube ich einen vernünftigen Grundriss.

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vor 17 Minuten schrieb Salvatore Di Vita:

 

U-Bahn-Surround gab es in den Zeilkinos nur in der 2 und der 3, die 5 war der umgebaute Notausgang.

JBL Control 1 reicht noch nicht einmal für ein Wohnzimmer und Filme mit Dolby SR Tonspur mit einem Heimkioneverstärker,  ohne zusätzlichen SR-Decoder zu spielen, ist Betrug am Kunden.


U-Bahn Surround gab‘s in Zeil-Kino 3 mit JBL 2-Weg aus der JBL Kinokollektion, ansonsten war dort (zumindest in den letzten 2 Jahren) CP650 verbaut ... Control 1 und Onkyo Heimkinoverstärker gab‘s in Zeil 5 (25 Plätze, ehemaliger Notausgang)

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vor 17 Minuten schrieb preston sturges:


U-Bahn Surround gab‘s in Zeil-Kino 3 mit JBL 2-Weg aus der JBL Kinokollektion, ansonsten war dort (zumindest in den letzten 2 Jahren) CP650 verbaut ... Control 1 und Onkyo Heimkinoverstärker gab‘s in Zeil 5 (25 Plätze, ehemaliger Notausgang)

 

Links an Zeil 1 vorbei gab es einen BWR für Zeil 2 und 3. In diesen beiden Kinos war die U-Bahn (oder war es die S-Bahn?) zu hören.

Das mit den JBL Control 1 und Heimkinoverstärker bezog sich auch auf Zeil 5 (siehe folgendes Zitat):

  

Am 30.5.2020 um 23:36 schrieb Salvatore Di Vita:

Das war schon ein Kontrast zu Turm 2, 3 (Mono), 4, 5, 6, Zeil 2, 3, 4, 6 und ganz besonders Zeil 5 (ohne NR, da Matrixdecodierung über Heimkinoverstärker, sowie 3 x JBL Control 1 als Frontlautsprecher!), ..

 

 

Viele Grüße

 

Salvatore

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vor 27 Minuten schrieb magentacine:

 

Gute Frage, nach fast 25 Jahren! 🤪

Ich tippe auf Kino 1, denn ich erinnere mich aber an einen Mittelgang, und den hat (heute) nur Kino 1. Wenn ich auf den Sitzplan schaue, wäre das im mittleren Sitzblock gewesen, dort wo heute die "Comfort/D-Box"-Plätze blau eingezeichnet sind. Kino 9 wäre von der Größe auch noch denkbar, aber hier paßt die Bestuhlung nicht. Räumliche Orientierung im Gesamtkomplex habe ich nicht mehr, vielleicht finde ich zuhause das Eröffnungsprospekt wieder, das hatte glaube ich einen vernünftigen Grundriss.

 

Vom Eingang aus gesehen war auf der rechten Seite Kino 2, dann Kino 1 (zwei Eingänge) und danach Kino 11 und 12 übereinander. Wobei die 2 evt. im 1. OG war ...

 

 

Viele Grüße

 

Salvatore

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vor 50 Minuten schrieb Salvatore Di Vita:

Lustiges Zitat aus Titanic. Dir ist bekannt, was für ein Unsinn Freud über den klitoralen Orgasmus geschrieben hat und über Frauen, die keinen vaginalen Orgasmus bekommen?

Nein, mit Freud habe ich mich selbst nie befasst...  aber wenn wir mal bei Titanic bleiben, machte die Heldin ihren inneren und äußeren Umständen nach auch nicht den Eindruck, als sei sie sehr erfahren darin, überhaupt einen Orgasmus mal gehabt zu haben (da ... kommt ... ja vielleicht erst später im Film die Erleuchtung), also konnte Freud ihr da ja was vom Pferd erzählen.

 

vor 9 Minuten schrieb Salvatore Di Vita:

In diesen beiden Kinos war die U-Bahn (oder war es die S-Bahn?) zu hören.

Unter der Zeil fahren ja U- und S-Bahn auf einer Ebene im selben Tunnel; allerdings liegen die Gleise der U-Bahn am äußersten.  Am spürbarsten dürfte es daher gewesen sein, wenn die U6 oder U7 in Richtung Ostbahnhof oder Enkheim vorbeikam...  Ich erinnere mich nicht mehr gut an die Zeil-Kinos, wir waren aber auch nicht oft (und nicht gerne) dort.  Eher an der Hauptwache in den E-Kinos.  Der eindrucksvollste Kinobesuch -- war eh im Royal.

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Da wir so herrlich OT sind - könnte vielleicht jemand diesen Satz erklären?

 

Zitat

Frankfurts Haupteinkaufsstraße war jahrelang eine einzige lange Baugrube, blaue Bauzäune prägten die Zeil zwischen Konstabler- und Hauptwache, denn auf diesen 600 Metern wurde der viergleisige Tunnel in offener Bauweise errichtet. Dem [U-Bahn/S-Bahntunnel-] Bau zwischen Juli 1978 und Oktober 1980 fiel der „Zeil-Kino“-Keller zum Opfer, der in die Straße ragte; nach Fertigstellung der Röhren wurde er wieder errichtet, liegt nun aber über den Tunneln.

Quelle: 30 Jahre C-Strecke (VGF)

 

Der ursprüngliche Kinobereich (später Kino 1, mit ehemaligen Garderoben und umlaufenden Gängen) kann nicht gemeint sein. Beim Kinocenter in seiner letzten Form ragte doch eigentlich nur Kino 6 im ersten Untergeschoß über den Gebäudegrundriß hinaus, oder?

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Zum, was den UFA-Palast Stuttgart angeht, Off-Toppic-Thema Zeil in Frankfurt fällt mir folgende Episode ein, welche ich erzählt bekommen habe:

Die UFA beschäftigte für ihre Umbau- und Renovierungsarbeiten zwei Bautrupps, welche in den Kinos deutschlandweit am arbriten waren. Diese leisteten die Arbeiten für alle Gewerke, welche nicht mit möglichen Regressansprüchen behaftet waren. Also Abriss, Trockenbau, Malern, Tapezieren, Fliesenlegen: ja; Elektro, Sanitär, Lüftung: nein. Im Zeil war im Zuge des Umbaus/Erweiterung eben einer dieser Bautrupps zu Gange. Heinz Riech besucht die Baustelle. Er reist mit der Bahn an, verzichtet aber auf das U-/ S-Bahnticket und geht den Weg zu Fuß. Es regnet in Strömen. Herr Riech betritt die Katakomben der Baustelle im (O-Ton Originalerzähler) "SA-Mantel" und tropft alles voll. Ein Mitarbeiter der Bautruppe, ehemaliger Seemann, klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter und meint: "Na, Herr Riech, regnets?". Es folgt: Donnerwetter.

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vor einer Stunde schrieb FP:

Nein, mit Freud habe ich mich selbst nie befasst...  aber wenn wir mal bei Titanic bleiben, machte die Heldin ihren inneren und äußeren Umständen nach auch nicht den Eindruck, als sei sie sehr erfahren darin, überhaupt einen Orgasmus mal gehabt zu haben (da ... kommt ... ja vielleicht erst später im Film die Erleuchtung), also konnte Freud ihr da ja was vom Pferd erzählen.

 

Sind es bei Dir die gleichen Gründe wie bei ihr, warum Du Freud zitierst und damit was vom Pferd erzählst? 😉

 

 

SCNR

 

Salvatore

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Ich protestiere doch energisch, habe ich doch Freud gar nicht, sondern aus dem Film Titanic zitiert! :D

 

Über den Rest schweige ich.  Wie ein Grab.  Bin totenstill.  Man hört nur den Wind.  Und die Vögel ... äähh... zwitschern.

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vor 9 Stunden schrieb magentacine:

Quelle: 30 Jahre C-Strecke (VGF)

 

Der ursprüngliche Kinobereich (später Kino 1, mit ehemaligen Garderoben und umlaufenden Gängen) kann nicht gemeint sein. Beim Kinocenter in seiner letzten Form ragte doch eigentlich nur Kino 6 im ersten Untergeschoß über den Gebäudegrundriß hinaus, oder?

 

Doch - das war Kino 1 ... umlaufende Gänge gab es vor dem U-Bahn Bau (und der damit verbundenen jahrelangen Schließung des Zeil Kinos) nicht. 

 

Kino 6 wurde später in den Zugang zu dem seitlichen Balkon verbaut, der nach der Wiedereröffnung nur noch rudimentär vorhanden war und für den Publikumsbetrieb nicht genutzt wurde.

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Über den UFA Palast Stuttgart:

"Mit dem UFA-Palast verliert Stuttgart eine einmalig unbefangene Kulturstätte. Sein letztes „Bahnhofskino“. Einen Ort, an dem man sich noch auf Abenteuer einlassen konnte, die dem Arthouse zu gefährlich und den Junkfood-Palästen hinter der Liederhalle zu unangepasst waren. Wer immer hier das Programm kuratiert hat, sie oder er besaß augenscheinlich ein ganz besonders großes und offenes Herz, gerade auch für die Stiefkinder der Filmkunst. Für die Kinofilme, die etwas wilder und unbefangener sind. Ruppige Meisterwerke, wie The Lodge von Veronika Franz & Serverin Fiala oder Die Hölle von Stefan Ruzowitzky konnte man in Stuttgart regulär leider nur dort auf der großen Leinwand erleben.

 

Hier im UFA war zudem auch die Heimat des türkischen Kinos in Stuttgart. Hier liefen, weitestgehend unter dem Radar des multikulturellen Kulturbetriebs in dieser Stadt, aber dafür nicht selten in ausverkauften Kinosälen, große und kleine türkische Kinoerfolge, vorwiegend Komödien, Dramen, Horror- und Actionfilme. Besaß man auch nur ein klein wenig cinephile Abenteuerlust, so ließen sich in diesem gigantischen Kinobunker Entdeckungen ohne Ende machen.

 

Der UFA-Palast war wie kein zweites Kino in dieser Stadt bei den um Abgrenzung bemühten Kulturpublikum verpönt. Es galt geradezu als unerhört von einem Kinobesuch in diesem als „prollig“ und „kulturlos“ verschmähten Kino zu schwärmen. Auch dafür konnte man diese Kino nur umso inniger lieben. Auch wenn diese Liebe schon immer mal wieder auch auf eine harte Probe gestellt wurde. So beispielsweise im glühenden Hochsommer von 2017, als die Theaterleitung, wie mir Angestellte damals berichteten, wohl die Klimaanlage herunterfuhr, um Betriebskosten zu sparen. Ein Schlag ins Gesicht, waren sicher auch die schrecklichen HD-Fernseher, auf denen in der Eingangshalle aktuelle Kinotrailer hochaufgelöst entstellt wurden und so einem jegliche Freude am Kinobild nahmen.

 

Aber so what… das Herzklopfen, welches sich unweigerlich einstellte, betrat man einen der großen, dunklen Kinosäle, konnte das nicht vermindern. Ich kenne wenig Kinos, in denen der Überraschungseffekt darüber wie groß die Kinosäle hier sind, einnehmender ist, wie im UFA-Palast. Kaum war man durch die meist eher unscheinbar kleine Türe durch, stand man hohen Kathedrale, meist wunderbar steil abfallend, angenehm dunkel und auf den ersten Blick auch ganz wunderschön etwas abgeschrabbelt runtergeliebt. Der UFA-Palast war mit seinen insgesamt 4.235 Kinosesseln eines der größten Multiplex-Kinos in Deutschland. Seine 13 (zum Großteil gigantischen) Kinosälen lagen hinter einer komplett mit einem riesigen Kinoplakat beklebten Glasfront, deren etwas schale 80er Jahre Architektur über den Bahngleisen bis heute noch in den Himmel ragt. Gestern gab die Betreiberfamilie an, dass ihr Kino die Zeit der Pandemie-Schließung nicht überlebt hat und unwiederbringlich geschlossen bleiben wird. Die Stuttgarter Kinovielfalt bekommt damit einen Schlag versetzt, von dem es verdammt schwer werden wird, sich jemals wieder zu erholen."

 

(Volltextzitat mit freundlicher Genehmigung des Autors)

(C) 

 

 

 

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@TK-Chris eine Chance für Technikaufkäufer

@preston sturges jede Menge gebrauchte Rolltreppen

@clematt1000 Wolltest noch nie eine Originalrolltreppe aus dem UFA-Palast Stuttgart im Wohnzimmer als Deko stehen haben?

 

Es ist bedauerlich, dass Koryphäen wie  Euch auf den unwiderbringlichen Verlust dieses wunderbaren Kino-Palastes in Stuttgart nichts Gescheiteres einfällt, als schäbiger, billiger Sarkasmus. Ausweiden soll man diese Kult-Stätte, wie eine Kuh im Schlachthaus. Ist das Euer Horizont ? Kein Aufruf, Versuch, keine Initiative oder Idee, wie man dieses Drama abwenden könnte ? Eine Rolltreppe gebraucht, wer bietet mehr ?

 

Die Kino-Branche liegt am Boden, unzählige Kino-Betriebe werden den Löffel abgeben, Corona wütet nur noch in den Köpfen und fegt alles weg, was uns so am Herzen liegt. Da sind unappetitliche Erektionen wegen der einmaligen Aussicht auf günstige Technik-Schnäppchen vielleicht nicht unbedingt das, was die Community von uns erwartet. Etwas Tiefgründigeres als simple Blödeleien wären angebracht.

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1 minute ago, Rabust said:

 

Es ist bedauerlich, dass Koryphäen wie  Euch auf den unwiderbringlichen Verlust dieses wunderbaren Kino-Palastes in Stuttgart nichts Gescheiteres einfällt, als schäbiger, billiger Sarkasmus. Ausweiden soll man diese Kult-Stätte, wie eine Kuh im Schlachthaus.

Ich hab dort 22 Filme gesehen, was ziemlich viel ist dafür das ich nie in Stuttgart und Umgebung gewohnt habe. Ich kann trotzdem ohne dieses Kino leben.

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