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Das Kinosterben geht weiter


SchumiFV

Empfohlene Beiträge

  • 2 Wochen später...

Leider wieder zum Jahresende jede Menge Kinoschließungen, u.a. Cinecenter Oberstdorf, Schwabenkino Berchtesgarden, Kino Stegen, Central Kino Ketsch, Filmcasino Gauting. Weitere werden folgen.......

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ELMOKINO SALZBURG - Das erste Multiplex in Österreich umgebaut 1976 - 5 Säle ca. 1000 Plätze

 

Zuwenige Besucher und zuviele Kinos am Markt!

 

Salzburger Traditionskino geschlossen

 

Ein Stück Kino-Tradition ist vergangenen Wochenende in Salzburg zu Ende gegangen. Nach 65 Jahren schloss das Elmo-Kino an der Lehener Brücke für immer. Der Betreiber will aber weiter ein Kino in dem Gebäude - und appelliert an die Stadt Salzburg.

 

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ORF

Letzter Abend im Elmo-Kino

Filmstars wie Hans Moser, Romy Schneider oder Theo Lingen präsentierten im Salzburger Elmo-Kino ihre Filme oft persönlich. Das Elmo, benannt nach Elisabeth Morawetz, der Frau des Gründers, war 65 Jahre lang Fixpunkt für viele Salzburger Cineasten: „Ich finde das ganz schade für dieses Viertel. Das Elmo hat soviel Tradition, man müsste es wirklich erhalten“, sagt Kinobesucherin Britta Bayer.

In besten Zeiten halbe Million Besucher

 

In guten Jahren ließ sich eine halbe Million Besucher an der Lehener Brücke unterhalten: „Wie wir ‚Titanic‘ gespielt haben (1998 - Anm.) war der Saal bummvoll“, erinnert sich Filmvorführer Jonica Todorovic. „Das war ein Wahnsinn. Die Leute sind bis draußen gestanden, das Kaffehaus draußen war bummvoll. Da kann ich mich noch gut erinnern, das war super.“

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ORF

Zuletzt hielten dem Elmo aber nur noch 30.000 Zuschauer jährlich die Treue, schildert Kinobetreiber Friedrich Morawetz: „Das haben meine Eltern aufgebaut. Und als Sohn das zuzusperren, das trifft mich. Es ist nicht so, dass ich sagen kann: Das ist mir eh egal.“

Angebot: Neuer Platz für „Das Kino“?

 

Eine Zukunft für das Elmo-Kino sieht Morawetz allenfalls noch mit Unterstützung der Stadt: In seinem Haus gebe es genug und günstigen Platz für die geplante Übersiedlung und Erweiterung des Filmkulturzentrums „Das Kino“. Morawetz mach dazu ein Angebot an die Stadt Salzburg: „Wir haben ziemlich große Räumlichkeiten - da kann man viele Dinge machen. Oben ist der ganze vierte Stock mit 500 Quadratmetern frei. Es wäre schade - denn so viele Plätze in der Stadt, wo man Kino machen kann, gibt es nicht.“

Über die Jahre zeigte die Stadt jedoch wenig Interesse an den Vorstößen von Ferdinand Morawetz - „wir haben auch gesagt, dass wir wahrscheinlich weitaus weniger Miete verlangen würden als jetzt für ‚Das Kino‘ bezahlt wird. Wenn wir das Kino weiterbetreiben könnten, würde mir das mehr bedeuten als wenn irgendein Immobilienhai kommt und mir wer weiß was anbietet für das Haus. Es würde mich freuen, wenn es irgendwie weitergehen könnte.“

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TREFFPUNKT KINO ROHRBACH, 1 Saal, ca. 1984 umgebaut und eröffnet, ca. 200 Sitzplätze

mit 31.12. geschlossen wegen zuwenige Besucher und digitaler Technikumstellung

 

 

007 dreht im Kino Rohrbach das Licht ab

 

ROHRBACH. „Wenn die Heizöltanks leer sind, sperre ich zu“, bringt es Rohrbachs Kinobetreiber Hubert Lehner auf den Punkt.

 

 

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„Madagascar 3“ und der neue James Bond Streifen „Skyfall“ werden die letzten Filme sein, die im Rohrbacher Kino gespielt werden. Seit 25 Jahren steht er im Vorführraum des Rohrbacher Kinos, das Anfang der 50er Jahre eröffnet wurde. Schon sein Vater betrieb in Neufelden ein Kino. Er selbst war Vorführer in Linz und Aschach, bevor er in Rohrbach den Kino-Treffpunkt übernahm.Sein Sohn Hubert jun. ging ihm ebenfalls von Kindheitsbeinen an im Kino zur Hand. „Das Kino hast du im Blut. Das ist ganz was Besonderes“, sagen die beiden nicht ohne Wehmut. Dennoch gibt es keine unternehmerisches Argument, das für die Weiterführung des Rohrbacher Kinos spräche.

Teures Digital-Zeitalter

Die anstehende Umrüstung auf Digital-Technologie war letztlich der Todesstoß für das Kino: „Wir hätten mindestens 100.000 Euro in die Hand nehmen müssen – das kann ich mein Lebtag nicht hereinspielen“, sagt Lehner. Viele Verleiher würden gar keine Kopien mehr auf 35 Millimeter ziehen, sondern nur noch digitale Kopien anbieten: „Ich hatte eine Anfrage von einer Schule, die wollten sich einen neuen Dokumentarfilm ansehen. Es war nicht möglich, eine 35-mm-Kopie zu bekommen.“ Bisher habe er jeden Firlefanz mitgemacht. Auch als eine Dolby-Soundanlage fällig war, zögerte der Rohrbacher Unternehmer nicht: „Das waren halt Investitionen um die 50.000 Schilling. Da hat man sich drübergetraut. Die 100.000 Euro sind aber jetzt eindeutig zu viel.“

Neben der Technik-Umstellung sind es auch die sinkenden Besucherzahlen, die Hubert Lehner letztlich zur Aufgabe zwingen. „Wir spielen oft für zwei oder drei Besucher – das kann sich nicht ausgehen.“ Die Verleihfirmen verpflichten aber auch kleine Kinos, dass sie bei Uraufführungen den Film für drei oder vier Wochen spielen müssen. „Nach zwei Wochen ist in Rohrbach so ein Film abgespielt. Dass wir die großen Blockbuster aber erst in der zweiten oder dritten Welle zeigen, geht heutzutage auch nicht mehr – jeder will den Film gleich sehen“, sagt Lehner. Dabei seien es nicht so sehr die großen Kinotempel, die den kleinen Kinos das Wasser abgraben, sondern die ständige kostengünstige Verfügbarkeit von Filmen im Internet.

 

Treffpunkt Kino

Anfang der 50er-Jahre wurde das Kino in Rohrbach gebaut. Betrieben wurde es vom katholischen Arbeiterverein, bevor vor 25 Jahren Hubert Lehner das Ruder übernahm. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn spielt er fast alle wichtigen Blockbuster. Die besten Filme in der Kinogeschichte waren „König der Löwen“ und „Findet Nemo“. Der erste Film mit mehr als 1000 Besuchern war „Crocodile Dundee“. Das Gebäude gehört der Sparkasse Mühlviertel West Bank AG. Die Nachnutzung ist ungewiss.

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OPERNKINO WIEN

 

 

 

Wohl endgültiges Aus für ehemaliges Opernkino

 

21. November 2012, 13:27

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    foto: standard / cremer
     
    In unmittelbarer Nachbarschaft des Cafe Museums am Wiener Karlsplatz: das ehemalige Opernkino. Filmvorführungen bis Ende 2012 im Rahmen von WienXtra.

Kinder- und Jugendkino WienXtra-Cinemagic übersiedelt mit Jahreswechsel vom Karlsplatz in die Urania

 

Wien - Seit geraumer Zeit war gerüchteweise bekannt, dass Wien um einen tradtionsreichen Kinosaal ärmer werden wird, weil durch einen Hausumbau die Räume des ehemaligen Opernkinos am Wiener Karlsplatz - wo etwa bis 25. November das 24. Internationale Kinderfilmfestival gastiert - umgewidmet werden. Eine indirekte Bestätigung kam am Mittwoch in Form einer Aussendung:

Mit Jänner 2013 übersiedelt das Kinder- und Jugendkino WienXtra-Cinemagic vom Karlsplatz an die VHS Wiener Urania und wird ab März 2013 mit Constantin Film das Kino im Haus bespielen. Getrennte Programmschienen und definierte Bespielungszeiten machen diese Kooperation möglich, so VHS Wien Geschäftsführer Mario Rieder in einer Aussendung.

In Zukunft wird das Cinemagic das Tagesprogramm im Kino der Urania mit Kinder- und Jugendfilmen bestreiten, ab 18 Uhr übernimmt dann die Constantin Film-Holding, welches die Urania seit 1983 als Programm- und Premierenkino verwendet. Auch die Filmfestivals Video&Filmtage, Kinderfilmfestival und Gaffa sollen in der Urania einen neuen Spielort finden.

Das Programmkino des Vereins wienXtra betreibt seit dem Jahr 1985 eine eigene Spielstätte für seine filmpädagogischen und filmkulturellen Veranstaltungen für Filmfans ab 3 Jahren. Vom Kosmos Kino im 7. Gemeindebezirk, welches danach zum Kosmos-Theater umgewidmet wurde, übersiedelte das WienXtra-Kino 1998 in das 1913 gegründete Opernkino und etablierte sich dort unter dem Namen Cinemagic.

"An alte Traditionen anknüpfen"

 

Die Kooperation wird in der Aussendung von allen beteiligten Parteien als positive bezeichnet, nicht bloß hinsichtlich naheliegender kaufmännischer Kriterien.

Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch: "Mit der zusätzlichen Beteiligung des cinemagic kann die VHS Wiener Urania an alte Traditionen anknüpfen. Bereits 1908 wurden hier erste Filme gezeigt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Mit dem neuen Kinder- und Jugendangebot des cinemagic erweitert die Urania ihr abwechslungsreiches Kinoprogramm, und der pädagogische Wert des Films wird wieder stärker betont".

WienXtra Geschäftsführerin Andrea Heuermann: "Mit sorgfältig ausgewählten Filmen und aktuellen Festivals bietet das cinemagic seinem jungen Publikum ein anspruchsvolles Filmprogramm und beste Kino-Unterhaltung. Besonderen Wert legen wir auf die inhaltliche und formale Eignung der Filme für die junge Zielgruppe sowie auf eine breite Programmvielfalt".

Constantin Film Geschäftsführer Christof Papousek: "Auch weiterhin bleibt das Urania Kino Schauplatz für gefeierte Filmpremieren mit Red Carpet sowie internationale und nationale Qualitätsfilme und unsere BesucherInnen bekommen durch das Programm von cinemagic noch zusätzliche Anreize auch tagsüber ins Kino zu gehen" . (red, derStandard.at, 21.11.2012)

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CINEXX BERNDORF mit 31.12. in Niederösterreich

 

 

Berndorfer Kino muss schließen

 

 

 

 

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Am 30. Dezember findet die letzte offizielle Veranstaltung im Berndorfer Lichtspielhaus statt.

BERNDORF (les). Thomas Wurzer und Mathias Walter tut es weh, dass es zu Ende geht. Nach 12 Jahren geben sie die Pacht für das Berndorfer Cinexx zurück. Damit schließt das letzte Kino im Triestingtal vielleicht für immer seine Pforten.

 

Druck war zu groß

Um mit den großen Konkurrenten in Wien oder Wr. Neustadt mithalten zu können, hätte man digitale Filmprojektoren im Gesamtwert von etwa 150.000 Euro anschaffen müssen. Trotz Spendenaktionen und unzähligen Veranstaltungen außerhalb des normalen Filmprogrammes eine Summe, die die beiden nicht einmal ankratzen konnten. Vor ca. drei Monaten war es dann genug, wie Thomas Wurzer berichtet: "Wir haben uns einfach überlegt, dass es so nicht weitergehen kann. Wir hätten ja auch vorgehabt zu renovieren und einen neuen Ofen anzuschaffen, aber dafür wieder Spenden zu sammeln, wollten wir unseren Gästen dann eigentlich ersparen. Nach langen Gesprächen und viel Nachdenkzeit haben wir uns dann eben entschlossen, die Pacht für das Haus zu kündigen."

 

Keine Unterstützung

Auf die Frage, wie die Stadt zu der Causa steht, zeigt sich Wurzer offen enttäuscht: "Es wurde zwar immer wieder versprochen uns zu unterstützen, aber in den meisten Fällen ist es bei Versprechungen geblieben. Für uns war immer sehr deutlich zu spüren, dass sich die Gemeinde nicht wirklich für das Kino interessiert hat." Wie es mit dem Lichtspielhaus weitergeht, steht derweil noch in den Sternen: "Wir zeigen in den ersten zwei Jännerwochen gratis Filme, danach haben wir noch zwei Wochen Zeit das Haus zu räumen. Was danach mit dem Gebäude passiert, wissen wir auch nicht."

 

Nach vorne blicken

Wurzer und Walter sehen der Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits werden sie ihr Kino vermissen, auf der anderen Seite haben sie bereits neue Pläne: "2013 starten wir das erste fahrende Filmmuseum und beginnen werden wir in Leobersdorf."

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BEETHOVEN KINO BADEN BEI WIEN, mit 7.1. geschlossen

 

 


  •  
    26.11.2012 | 00:00 |+ Text - Text
     
    Kampf um das Beethovenkino

  •  
    Betreiber gesucht / Constantin Film verabschiedet sich Ende 2012 aus Baden. Gemeinderat sucht Ideen zur Weiterführung.

 

Von Stefan Jedlicka & Sonja Pohl

BADEN / Schon zu Beginn dieses Jahres stand eine Schließung des traditionsreichen Badener Beethovenkinos im Raum. Letztlich konnte zwischen den Eigentümern des Hauses und dem langjährigen Betreiber Constantin Film aber doch eine Einigung über die Fortführung des Kinobetriebes erzielt werden. Nun ist der Rückzug von Constantin mit Jahresende aber beschlossene Sache. Ist damit das endgültige Aus für Badens letztes Kino gekommen?

Auf Antrag der SPÖ soll in einer Sondersitzung des Kulturausschusses über ein mögliches Engagement der Stadtgemeinde beraten werden. „Wir sind uns alle einig, dass es sehr schade um das Beethovenkino wäre und wir versuchen werden, die Fortführung zu unterstützen“, meint Bürgermeister Kurt Staska (ÖVP). Er betont aber: „Das haben wir auch bisher schon getan. Die Stadt verzichtet jährlich auf 12.000 bis 15.000 Euro Lustbarkeitsabgabe“. Er könne sich vorstellen, bei der Bewerbung von Programmen mitzuhelfen, so Staska, einen direkten finanziellen Zuschuss könne die Stadt aber nicht zusagen. Das sieht auch SP-Chef Markus Riedmayer so: „Aber wir werden uns anschauen, wie wir das Kino vielleicht gemeinsam retten können, indem wir eine private Initiative unterstützen“.

Eine solche kommt vom Badener Unternehmer Michael Göbharter. „Die Badener sollen ihr Beethovenkino retten“, wünscht er sich und will zur Finanzierung Kinofreunde ins Boot holen. „Die Idee ist, Karten oder ganze Vorführungen vorab zu verkaufen“, erklärt der Unternehmensberater und Kinofan sein Konzept.

Opern, Sport und Babykino?

Seiner Ansicht nach hätte das Beethovenkino gute Chancen. „Und zwar mit einem Mix aus Programmkino und aktuellen Streifen. Gezeigt werden könnten auch Opern, fremdsprachige Filme und ein Nischenprogramm aus dem Genre Good old Hollywood“, führt er aus. Denkbar wären aber auch Kooperationen mit Fernsehsendern, um etwa Kultur oder Sport im Kino zu übertragen. „Crowd-funding“ ist ein mittlerweile bewährtes Mittel, ein Projekt, das im Interesse aller ist, auch durch die Allgemeinheit zu finanzieren. Weitere Filmförderungen will Göbharter durch öffentliche Stellen an Land ziehen. „Ich denke da an das Land Niederösterreich.“

Und auch in der Bundeshauptstadt Wien hat er sich Ideen abgeschaut, „die auch in Baden funktionieren könnten“. Das Konzept Babykino zum Beispiel, in dem hinsichtlich Lautstärke und Equipment auf Mütter mit Kleinkindern Rücksicht genommen wird. Das Beethovenkino könnte dabei — mit geringfügigen Umgestaltungen — erhalten bleiben. „Wichtig wäre allerdings ein neues Entree, die Verbesserung des Buffet- und natürlich des filmischen Angebotes.“ Göbharter bietet einen vergünstigten Zehnerblock für 2013 bis 31. Jänner, erhältlich direkt im Kino oder bei der Sparkasse Baden.

Ruhig geworden ist es nach Ende des Filmbetriebes übrigens auch um das ehemalige Olympia Kino in der Roseggerstraße. Nach einem gescheiterten Revitalisierungsversuch soll dort im kommenden Jahr ein Tanzlokal entstehen.

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GLORIETTE KINO WIEN, 3 Säle, 35mm, mit 1.1.2013 geschlossen!

 

 

 

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Das Gloriette-Kino steht vor der Schließung

 

Sag zum Abschied leise Servus, heißt es nun wahrscheinlich auch im Gloriette-Kino ab Februar. Ebenso wie zuvor das Kepler-Kino schließt das Kino im 14. Bezirk nun für immer seine Tore.

 

Nach fast hundertjährigem Bestehen schließlich nun wahrscheinlich auch die jüngere Schwester des Kepler-Kinos ihre Tore für immer. Der Grund dafür: zu geringe Besucherzahlen und eine saftige Mietpreiserhöhung. Gibt es in kürzester Zeit keine zusätzlichen Subventionen, dann muss nach dem Klepler-Kino, dem Flotten-Kino, dem Tuchlauben-Kino oder dem Auge Gottes, ein weiteres Kino abseits der großen Kinoketten schließen.

 

Das Gloriette-Kino

 

Wie viele PenzingerInnen meiner Generation verbinde ich mit dem Gloriette-Kino viele Kindheitserinnerungen. Als kleines Mädchen standen häufig Kinobesuche im Gloriette am Programm, weil es dort viele familienfreundliche Filme zu sehen gab. Der Geruch von Popcorn und die kleinen verstaubt anmutenden Kinosäle übten schon damals eine magische Anziehung auf mich aus. In der Nachkriegszeit hatte es den Beinamen „Blutoper“, weil im Gegensatz zu anderen Kinos keine Heimatfilme oder leichtfüßige Komödien gezeigt wurde, sondern eher deftige cineastische Kost, wie Western und Krimis.

 

Gründe für die Schließung

 

Das Kino erstrahlt noch heute im 50er Jahre Design, aber anders als das Filmcasino oder das Topkino, haftete ihm nie der Kultstatus an. Obwohl hier schon seit langem auch Arthouse-Filme und kleinere europäische Produktionen am Programm standen, ist das Kino vorrangig für sein Familienkinoprogramm bekannt. Wer sich in das Gloriette-Kino begibt, kann sich dem Charme, den es ausstrahlt kaum entziehen. Wer auf den alten mit Soff überzogenen Stühlen in einem der kleinen Säle Platz nimmt, der wird sein Herz an das alte Kino verlieren. Umso unglaublicher scheint es, dass es nun schließen soll. Der Grund dafür sind schwindenden Zuschauerzahlen und die gestiegene Miete für das Kino. Wenn das Kino nicht - wie durch ein Wunder – mittels zusätzlicher kurzfristiger Subventionen gerettet wird (vom BM für Kunst und Wien Kultur fließen schon seit längerer Zeit Förderungen), muss es zusperren. Eine Alternative wäre natürlich der rege Zustrom von solidarischen ZuseherInnen. Auf Facebook hat sich immerhin schon eine Mini-Soli-Gruppe gebildet, die den schönen Namen "Es lebe das Gloriette Kino-Cafe" trägt.

 

Mit Herzblut und Liebe

 

Wie bei den meisten Wiener Programmkinos ist das Schicksal der Kinos unweigerlich mit ihren BesitzerInnen verknüpft, die sie meist aus Liebe und Leidenschaft betreiben, so auch die Breitenseer Lichtspiele, das Filmcasino oder das Bellaria Kino. So lange die BesitzerInnen ihr Kleinod hegen und pflegen, und meist all ihre Energie hinein stecken, bleiben diese dem Publikum erhalten. Im Bellaria Kino hat diese Liebe besonders fantastische und bunte Blüten getragen. Als kräftiges und beeindruckendes Lebenszeichen wurde eine Hommage an das Bellaria Kino gedreht, der Film „Bellaria – so lange wir leben.

 

Schwindende Zuschauerzahlen

 

Ein generelles Problem der Wiener Programmkinos ist sicherlich, dass viele WienerInnen die kleinen Kinos zwar für wichtig für die Kulturlandschaft halten, aber sich außerhalb der Biennale kaum jemand dorthin verirrt. Ein Blick auf die Statistik der KinobesucherInnenzahlen der Wiener Kinos zeigt aber auf, dass das Problem noch auf einer anderen Ebene liegt, nämlich das immer mehr Menschen den Kinos generell fern bleiben. Ob sie aufgrund der zunehmenden Digitalisierung das Heimkino dem Kinobesuch vorziehen, bleibt Spekulation. Ebenso wie ob dies nun an der regen Zunahme vom Streamen von Filmen oder dem Bedeutungsverlust des Kinos als Medium liegt, sei dahin gestellt. Ein Faktum ist jedenfalls, dass von ehemals 59 Wiener Kinos nur noch 36 geblieben sind. Obwohl die Zahl der Kinos gesunken ist, gibt es in den letzten Jahren einen überproportionalen Anstieg an Kinos mit mehr als acht Kinosälen, was gleichbedeutend ist mir der Zunahme an Großraumkinos.

 

Also es liegt ein Stück weit in der Hand der KinobesucherInnen, entweder sagen sie zum Abschied leise servus oder sie fassen sich ein Herz und statten dem Programmkino in ihrer Nähe regelmäßig einen Besuch ab!

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  • 2 Wochen später...
  • 1 Monat später...

Basel, das Studio Central ist bald nicht mehr Kino. Der monatliche Pachtzins beträgt 7500 Franken, die KITAG ist noch drin. Solche Forderungen sind sogar für diese Kette unrentabel. Mitten in der Altstadt steigen die Bodenpreise tödlich fürs Lichtspielegeschäft. Nun, es wurde an dem Platz nie etwas anderes versucht als Mainstream. Mir wäre die Lage unter dem Boden recht gewesen für historisches Kino, doch als ich den Zins erfuhr, blieb mir nur das Kopfschütteln. Ein Eventraum soll es nun werden . . .

 

http://www.traumkino...-extraseite.php

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Der neue Pächter/Besitzer heisst Mazlum Acar, der Betreiber des Kleinbasler Clubs «Fame». Als ob es in Basel nicht schon genug Bums-Buden und Teenager-Abfüll-Stationen gibt, nein, dieses widerliche Geschäftsmodell auch noch Mitten ins Herz von Basel zu verpflanzen, zeugt von wenig Sinn von Rücksicht und Tradition. Das kann ja heiter werden...

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Auch wenn's noch ein bißchen hin ist, aber es ist wohl beschlossen dass das alte Camera in Freising schließen muss.

http://www.merkur-online.de/lokales/freising/freising/freising-wird-kinofreien-zone-2765425.html

 

Dafür will Hr. Fläxl aber Neufahrn noch um 2 Säle erweitern. Außerdem soll ja in Freising ein neues Kino gebaut werden, allerdings gibts da bisher noch keinen Betreiber für.

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  • 2 Wochen später...

Das Central wäre eine geile Doppel-Programm-Revolver-Bude. Jetzt wird´s halt ein Krummdolch-Keller.

 

:D :lol: :P :)

 

Im Ernst, das Kino liegt im berüchtigten Basler "Fasnachts-Bermuda-Dreieck" und ist umzingelt von Wohlstands-Kultur-Junkies. Die wissen sich schon zu wehren, wenn´s zu dick kommt...

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  • 4 Wochen später...

Im Hamburger "Streit's" bleibt der Vorhang nun endgültig geschlossen - die letzte Vorstellung war am Ostermontag.

Traurig... eine wahre Kinoperle.

Aber kein Lichtspielhaus hat es verdient, von Cinestar/Greater Union bespielt und missbraucht zu werden. Dann lieber die Abrissbirne.

Rest In Peace, altes Haus.

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Im Hamburger "Streit's" bleibt der Vorhang nun endgültig geschlossen - die letzte Vorstellung war am Ostermontag.

Traurig... eine wahre Kinoperle.

Aber kein Lichtspielhaus hat es verdient, von Cinestar/Greater Union bespielt und missbraucht zu werden. Dann lieber die Abrissbirne.

Rest In Peace, altes Haus.

 

Also so schlecht hat die CineStar-Gruppe das nicht gemacht, immerhin haben die nur die Vorführung gemacht und das Inventar gestellt. Die Gastronomie wurden von anderen betrieben ....

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