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FILMVORFÜHRER BETRÜGER UND GANGSTER?


filmhans

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Nachdem wir hier im Forum gehört haben, dass überwiegend die Kinos die Bildraten der Filme missachtet haben, beliebig angegast haben, Akte ausgelassen haben, um früher zu Hause zu sein, kommt jetzt meine nächste Frage an die Gruppe:
Waren die Filmvorführer Betrüger?

Lange Zeit konnten die Filmvorführer gänzlich unkontrolliert machen was sie wollten. Film schneller spielen oder langsamer (um Zeiten anzupassen), Akte mit nach Hause nehmen, sie "verschwinden" zu lassen und jetzt kommt's:
Waren die Filmvorführer Gangster?
Bis zum Wechsel auf Digitales Kino, so ab Mitte der Neunziger bis zur polizeilichen Kontrolle der Verleiher, tummelten sich im Internet Videos von aufgezeichneten Kinovorstellungen, die offenbar von der Vorführkabine gemacht wurde. Diese Praxis verbreitete sich rasendschnell, sodaß die Produzenten und Verleiher zunehmens Einbußen hatten und so ihre Aufmerksamkeit auf die Taten der Filmvorführer lenkte. Es kam zu Kontrollen und schließlich auch zu Anzeigen und Gefängnisstrafen für viele Filmvorführer. So hatte das zur Folge, dass heute die DCI-Packages verschlüsselt sind, sodaß Filmvorführer nicht so ohne weiters darauf Zugriff haben können.

Wie schaut es aus mit der Seriosität der Filmvorführer? Wie gewissenhaft wurde in den Kabinen gearbeitet? Wie sehr paktierten Filmvorführer mit Betreiber zusammen um illegale "Geschäfte" zu machen mit Filmverkürzungen und Verkäufen?
Wer kann dazu was aus der Praxis erzählen?

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Alle Filmfritzen sind Ganoven. Die prominentesten waren Edison, Ernemann und Eastman. Neben anderen mehr.

 

Ach. Dann das Verleihergesindel. Und die Diebe, die unter dem Vorwand, das filmische Erbe erhalten zu wollen, alles an sich gerissen haben, was nicht niet- und nagelfest war. Betrug ist falsches Filmformat, falsches Tempo, mit Untertiteln versautes Bild, Unschärfe die halbe Zeit, falsche Farben, nicht alle Tonkanäle im Schrank, Schummerlicht im Lampenhaus und die Dias auf der Seite liegend.

 

Betrug ist, wenn mehr als ein Prozent der Filmlänge fehlt, das wären beim Hundertminüter 60 Sekunden oder 1440 Bilder. 720 Klebestellen und bei jeder gehen zwei Bilder drauf. Das war meine Ansicht 1995. Heute bin ich der Meinung, es darf kein einziges Bild fehlen und das Tempo sollte quarzgenau eingehalten sein. Bei Stummfilmen nicht, die führt man anders vor.

 

Aber sicher haben Akte gefehlt. Eine Geschichte ist mir bekannt, da war der Vorführer so besoffen, daß er eine ganze Rolle mit drei montierten Akten ausgelassen hatte. Bei einer Premiere. Der Regisseur des Werkes und die Inhaberin der Kinokette nebenan im Restaurant. Zu gegebener Zeit, nach dem feinen Essen, hat man sich zurückbegeben ins Lichtspielhaus, wo aber alles dunkel und geschlossen war. Kein Mensch mehr da. Klar, wenn eine Stunde Material nicht aufgeführt wird. Der Vorführer hat seine Stelle verloren und ist danach vollends im Alkohol versunken. Später hat er wieder Anstellung gefunden in einem anderen Landesteil. Dabei ist er ein lieber Kerl. Keine Namen! In seiner Einzimmerwohnung, ich habe ihn ein Mal besucht, stand eine DP 70 neben dem Bett.

 

Die Produzenten und Regisseure, alles windige Typen, die nur etwas anreißen, um an die BB oder die CC heranzukommen. Truffaut, der an Jacqueline Bisset herumfingern muß, in La Nuit Américaine. Trotzdem ein toller Film. Es hat alles zwei Seiten. Fassbinder, der ja nichts ausgelassen hat.

 

Im Kino vollenden sich Voyeurismus, Chauvinismus und noch Schlimmeres. Im Kino haben wir aber auch Trost gefunden. Es ist eine Zeit vergangen. Sie wird nie mehr wieder kommen wie alle bisherigen Zeiten. Es erfüllt mich mit einer See von Wehmut, wenn ich an den Kino denke, an die Säle, in denen wir alles um uns herum vergessen konnten, den Krieg, unsere Armut, das Elend der Welt. Ich finde keinen Trost bei jeder Erinnerung an die tröstenden Augenblicke, die wir erlebten, und es waren Blicke beinahe gegenseitig in die Augen, die Augen der Valli, der Schiaffino, aller Schurken und Komiker der Leinwand.

Bearbeitet von Film-Mechaniker (Änderungen anzeigen)
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Am 6.10.2021 um 18:30 schrieb filmhans:

Nachdem wir hier im Forum gehört haben, dass überwiegend die Kinos die Bildraten der Filme missachtet haben, beliebig angegast haben, Akte ausgelassen haben, um früher zu Hause zu sein, kommt jetzt meine nächste Frage an die Gruppe:
Waren die Filmvorführer Betrüger?

Lange Zeit konnten die Filmvorführer gänzlich unkontrolliert machen was sie wollten. Film schneller spielen oder langsamer (um Zeiten anzupassen), Akte mit nach Hause nehmen, sie "verschwinden" zu lassen und jetzt kommt's:
Waren die Filmvorführer Gangster?
Bis zum Wechsel auf Digitales Kino, so ab Mitte der Neunziger bis zur polizeilichen Kontrolle der Verleiher, tummelten sich im Internet Videos von aufgezeichneten Kinovorstellungen, die offenbar von der Vorführkabine gemacht wurde. Diese Praxis verbreitete sich rasendschnell, sodaß die Produzenten und Verleiher zunehmens Einbußen hatten und so ihre Aufmerksamkeit auf die Taten der Filmvorführer lenkte. Es kam zu Kontrollen und schließlich auch zu Anzeigen und Gefängnisstrafen für viele Filmvorführer. So hatte das zur Folge, dass heute die DCI-Packages verschlüsselt sind, sodaß Filmvorführer nicht so ohne weiters darauf Zugriff haben können.

Wie schaut es aus mit der Seriosität der Filmvorführer? Wie gewissenhaft wurde in den Kabinen gearbeitet? Wie sehr paktierten Filmvorführer mit Betreiber zusammen um illegale "Geschäfte" zu machen mit Filmverkürzungen und Verkäufen?
Wer kann dazu was aus der Praxis erzählen?

 

 

... und das ist noch lange nicht alles. Wärend des Films gehen wir gerne zur Garderobe und mopsen den Pensionisten ihre Rente oder stehlen kleinen Kindern ihre Lutscher.

🥸

 

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Liebe Leute..lieber Filmhans..

 

Was willst du den hören? und 12 jahre nach schluss des analogen kinos..

 

Natürlich mit ausnahmen wie heimkinos..schauburg..usw..

 

Wir waren keine gangster,wir hatten nur keine zeit zwischen den filmen.

 

Auch gab es kein abfilmen,so hätte man sich doch nur selbst geschadet.

 

 

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