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(Ein weiterer) Beaulieu 4008 Akku-Umbau ...für 10€


icecream1973 Elias

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So, hier Teil 4 der "Bastelstunde":

 

Ich habe letztens eine Beaulieu 4008 ZM II für nicht auszuschlagende 30€ auf dem Flohmarkt ergattert und stand somit natürlich auch vor dem Akku-Problem. 100€+ für einen Ersatz waren für mich außer Frage. Der originale war noch drin, das machte es viel leichter.

 

Meine Lösung ist zwar nicht die kompakteste, dafür super simpel und günstig, und verwendet weitestgehend die Teile des Original-Akkus. Was ich auch schön finde ist, daß ganz gewöhnliche AAA-NiMH Akkus verwendet werden können, so kann man für den Fall der Fälle (falls keine Steckdose oder keine Zeit zum Laden vorhanden ist) beliebig viele günstige Ersatzakkus mitführen. (Auch hier: Falls jemand genau diese Idee vor mir hatte bitte ich um Nachsicht, ich konnte nichts davon finden.)

 

Das Wissen über die interne Struktur des Akkus setze ich mal voraus - wer das nicht weiß, dem sei dieses Youtube-Video und diese Anleitung ans Herz gelegt, da sieht man eigentlich alles nötige.

 

Der Deckel ist sauschwer abzubekommen, wie vielerorts erwähnt. Was bei mir half, war den Akku vorsichtig mit einem Tuch um den geriffelten Ring (gegen Kratzer) in verschiedenen Drehwinkeln im Schraubstock leicht zusammenzudrücken - das hat das verbackene Gewinde freibekommen, danach konnte ich den Deckel leicht mit einer Spitzzange in den beiden Löchern abschrauben. (Belederung hat bei meinem von vornherein gefehlt.) Beim Abschrauben den Akku natürlich nicht im Schraubstock belassen, denn sonst quetscht man ja das Gewinde fest zusammen und nichts kann sich drehen!

 

Dann den ganzen Akku zerlegen, alle Metallteile aufheben (vorerst auch die toten NiCd-Zellen) und aufpassen, daß die Plastik-Isolierungen nicht beschädigt werden.

 

Der Deckel hat ein M40-Gewinde, das ist leider nicht so verbreitet wie das M40,5 aber z.B. einige Exa / Exakta-Kameras hatten dieses Maß, und die Zwischenringe sind sehr günstig auf i-bäh zu bekommen. Meiner hat 4,50€+Porto gekostet, Länge 30mm:

 

ring.thumb.jpg.09a6f15bb5add7e60203cae83ee5a3b4.jpg

 

Dann ein Batteriehalter für 6x AAA-Batterien, kostete 1,65€+Porto:

 

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Der Platz ist wirklich knapp, deshalb muß der Batteriehalter etwas "beschnitzt" werden - ich habe mit einer kleinen Metallsäge die äußeren Kanten/Ecken entfernt. Außerdem muß noch mindestens einer der Grate entfernt werden, die die Batterien ca. 1mm auseinanderhalten (da, wo der Cutter ist, war besagter Grat), dann passt das Paket gerade so in den M40-Ring:

 

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Ein Kabel noch an die "Mittelanzapfung" des Packs löten für den Beli-Motor (im Zweifelsfall mit eingelegten Batterien messen, wo 3,6V anliegen) - vorsichtig und kurz löten, sonst schmilzt das Plastik! (hab ich hier leider kein Photo von, da ich schon alles mit Isolierband überklebt hatte)

 

Der Pluspol (der in der Mitte der Original-Batterie zu sehen ist) ist ja tatsächlich die Stirnseite der ersten Original NiCd-Batterie - die habe ich beherzt mit Kombizange aufgeknackt (wer mit Photochemikalien sicher umgehen kann, braucht sich vor ein paar Gramm NiCd-Geschmiere nicht fürchten...), gereinigt und das "+"-Kabel drangelötet. Minus kommt an den Außenkontakt (etwas freikratzen, sonst hält hier kein Lötzinn), und der mittlere Kontakt an den Ring, dann alles zusammensetzen wie vorher (am besten natürlich ohne eingelegte Akkus 😉 )

 

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Dann einen Pappe-Ring reinlegen (zur Isolierung und Schutz des Isolier-Plastiks), unten ein wenig Luftpolsterfolie reinpacken, und das Akku-Paket reinschieben. Ich habe das Ende mit Isoband umwickelt, zur zusätzlichen Isolierung, und damit die Akkus nicht rausspringen. Dann den M40-Zwischenring drauf, nochmal Luftpolsterfolie, Deckel draufschrauben, fertig:

 

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Nun ja, die Akkus hatte ich schon - wenn man die dazukauft, sind es vielleicht etwas mehr als 10€, aber definitiv günstiger als das, was sonst so angeboten wird.

 

Die Schmierung der Kamera wird wesentlich mehr Arbeit, das ist mir klar. Wenigstens laufen Blenden- und Zoom-Motor sehr glatt und leise, aber das Laufwerk braucht definitiv etwas Zuneigung und Pflege... ein nächstes Projekt.

 

Bearbeitet von icecream1973 (Änderungen anzeigen)
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Danke, das sieht ja sehr interessant aus. Kurze Frage: Kannst Du den Grundapter (ich meine hier das urprüngliche Beaulieu-Batterie-Gehäuse) zum Wechsel in der Kamera belassen? Also nur durch Abschrauben des EXA/ Exakta Zwischenrings?

 

Für diejenigen, die die "kleine Lösung" bevorzugen hier der Verweis auf den Beitrag von Thomas hier im Forum:

 

Bearbeitet von uhuplus (Änderungen anzeigen)
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vor 7 Stunden schrieb icecream1973:

 

Die Schmierung der Kamera wird wesentlich mehr Arbeit, das ist mir klar. Wenigstens laufen Blenden- und Zoom-Motor sehr glatt und leise, aber das Laufwerk braucht definitiv etwas Zuneigung und Pflege... ein nächstes Projekt.

 

 

Eine schöne Anleitung gibt es beim Cinetinker..., und für weniger mutige Tüftler ist Manfred Rehberger eine Topadresse.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
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Hehe, sorry - Thomas' tollen Beitrag hatte ich im Vorfeld meines Umbaus natürlich auch gelesen, die frappierende Ähnlichkeit des Titels war mir letztlich aber nicht aufgefallen - war nicht als "Unterbieten" zu verstehen... 😅

 

vor 3 Stunden schrieb uhuplus:

Kannst Du den Grundapter (ich meine hier das urprüngliche Beaulieu-Batterie-Gehäuse) zum Wechsel in der Kamera belassen? Also nur durch Abschrauben des EXA/ Exakta Zwischenrings?

 

Klar, das geht auch. Besser wäre es vermutlich auch gewesen, wenn ich die drei Metall/Isolator-Schichten am Batterieboden nochmal mit Heißkleber fixiert hätte, dann muss man nicht aufpassen, daß einem beim Rausziehen des Batterie-Packs nicht alles entgegenkommt. Ich habs nicht getan, damit ich besser rankomme, sollte doch mal eins der verlöteten Kabel abreißen.

 

Die Anleitung auf Cinetinker habe ich schon verschlungen - hatte die Kamera auch schon zur Hälfte zerlegt, um die Optik zu reinigen (diese trübe Linse im Sucher), dann aber erstmal nicht weitergemacht, weil ich noch nicht ganz sicher war, welche Schmiermittel ich wohin tun sollte und wohin nicht.

 

Kann mir diesbezüglich eigentlich jemand einen Thread nennen, wo etwas detaillierter auf die Schmiermittel eingegangen wird? (Insbesondere Motorachse?) Hab da nur sehr sparsame Infos gefunden, und letztlich meist den "lass mal den Profi ran"-Hinweis...

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@ icecream: Alles gut, don't worry!

 

Es gibt auch noch den großen Akku zur 4008, da passen 6  AAA Eneloop-Zellen mit 800 mAh rein, ohne Exa-Zwischenring. Mit etwas Glück bekommt man den in der Bucht oder als Beifang. Toll wäre ein Batteriehalter als 3D Druck (sowas wie auf dem Bild, aktuell auf Ebay), der in das Gehäuse passt,  so dass man nur noch den Deckel zum Wechsel der Zellen abschrauben müsste und vorgeladene Zellen einfach austauschen könnte. Oder eine Lösung, wie Pagodeiro hier im Forum mal für die R16 vorgestellt hat, mit 8,4V (also 8 Zellen) und einem Spannungskostanter auf exakt 2x3,6 V. Mit voll geladenen Zellen leistet sich die Beaulieu 4008 nämlich kräftige Fehlebelichtungen von z.T. mehr als 1 Blende.

 

Beaulieu 4008 Kamera-Akku mit NiMh-Elementen NEU UND AUSTAUSCHBAR

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
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Ein kleiner Hinweis:
Der Mittelabgriff ist eigentlich überflüssig. Er ist nur für den Blenden- und Zoommotor erforderlich. Auf die automatische Belichtung kann bei der 4008 verzichtet werden, da sie auf Grund der Konstruktion sehr träge ist, was sich u. U. später bei der Projektion als deutliche Helligkeitsschwankung bermerkbar macht. Der Belichtungsmesser kann weiterhin genutzt werden. Wenn man Blenden- und Zoommotor entfernt, kann man auch die Blende bequemer manuell einstellen.

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Da gibt es wohl unterschiedliche Meinungen zur Reglomatik. Bei mir war die in bestimmt 20 Jahren fleißigen Filmens eigentlich immer eingeschaltet. Und die Beleuchtungswechsel hat meine 4008 ZM4 eigentlich immer gut gemeistert! Auf den ZoomMotor könnte ich aber durchaus verzichten, wenn man mal von der Unterstützung beim Scharfstellen absieht.

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Eine Frage des Abgleichs. Da bin ich gerade dran, die Reparaturanleitung ist recht dürftig.  Bei 300 lux und f5,6 an einem Fixfocusobjektiv (z.B. 10mm cinegon) soll der 200ASA-Wiederstand so eingestellt werden, dass der Zeiger des Beli bei laufender Kamera in der Mitte steht. Das 25 ASA-Poti soll dann bei 2400 Lux und f5,6  genauso eingestellt werden. Das ganze wieder iterativ, bis es stimmt, kenne ich mittlerweile von meinen Beli-Neubauten. Und dann gibt es noch am Blendenmotor unter zwei kleinen Lederplättchen  weitere Trimmer, die die Ansprechempfindlichkeit des Blendemotors regulieren. Ein weiterer Trimmer gleicht dem Unterschied bei stehender vs. laufender KameraKamera aus. Also 5! (Fakultät), 120 Möglichkeiten der Justage oder eine grenzenlose Fummelei. Bin aber mit Vergleichsmessungen schon gar nicht mehr so weit weg... Und so daneben, wie der Belichtungsmesser an der ZM4 war, konnte es einfach nicht bleiben.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
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