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1:1,85


Brillo

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Habe gestern die DVD von "Die Caine war ihr Schicksal" angesehen. In meiner Erinnerung war der Film 1:1,37, war daher überrascht, daß die DVD lupenreines 1:1,85 hatte. Offenbar hat mich die Erinnerung getäuscht oder der Film war im TV stets stark beschnitten gesendet, denn die DVD ist offenbar nicht aufgeblasen: Die Bildkomposition bei 1:1,85 scheint zu stimmen, keine halb im Bild stehenden Figuren etc. Nun meine Frage:

"Die Caine war ihr Schicksal" hatte Premiere im Juni 1954, nur 9 Monate nach "Das Gewand". Diese Zeitnähe hat mich überrascht, ich dachte bis dato, es hätte wesentlich länger nach Einführung von Cinemascope gedauert, bis die anderen Studios mit eigenen Breitwandformaten konterten. Kennt also noch jemand frühere Filme in 1:1,85 oder ist die Caine vielleicht sogar der erste in 1:1,85?

 

Brillo

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Ich kenne nur 'Leichen pflastern seinen Weg' mit Kinski, der ist so um 1968 rum und in 'Scope', damals die Bezeichnung für 1,85.

Da Arte mittlerweile alles in 16:9 sendet, eine Frechheit für einen Kulturkanal, 1,37 als 16:9, Köppe abgeschnitten, furchtbar, iste s wahrscheinlich, das man hier 1,37 zu 16:9 gemacht hat.

Auf einer anderen Homepage habe ich gelesen, das Paramount 1953 von 1:1,37 auf 1:1,66 umgestiegen ist.

Das kann man meist in 1:1,85 ohne große Verluste an Bild zeigen.

http://www.dvdaust.com/film_formats.htm

Jens

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Paramount zeigte schon vor der THE ROBE-Premiere mit SHANE das Kaschbreitwandformat 1.66/1.75 : 1, Universal bei THUNDER BAY sogar 1.85 : 1.

 

Auch in West-Dtl. gab es - bevor DAS GEWAND seinen Start erlebte - diverse Kaschbreitwandvorführungen: auch und gerade auf 1.85 : 1.

 

THE CAINE MUTINY ist eine COLUMBIA-Produktion, die in jener Zeit ebenfalls projektionsseitig zu 1.85 : 1 konvertierte.

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Danke erstmal für die Antworten.

Habe mittlerweile auch ein bißchen gewühlt. Offenbar wurde damals bei der Aufnahme durch Sucher-Markierungen gewährleistet, daß beim Drehen keine wesentlichen Bilddetails bei Vorführung in 1:1,85 oder 1:1,66 verlorengingen, denn aufgenommen wurden solche Breitwandfilme offenbar noch lange im Normalbildformat. Mußte wohl so sein, denn wie hätten sonst die Kinos ohne Breitwand-Objektive diese Filme spielen können? Also wurden solche Filme einerseits in Breitwand und andererseits in Normalbild vorgeführt.

Wäre noch interessant zu wissen, ob es dafür zwei verschiedene Kopien gab oder ob der Vorführer jeweils passend maskiert und kaschiert hat.

 

Auf der Caine-DVD ist auch der damalige Kinotrailer zu sehen, und der ist im Gegensatz zum Hauptfilm im Normalbildformat (mehr oder weniger). Das legt die Vermutung nahe, daß der Film in nicht aufgerüsteten Kinos im Normalbildformat gespielt werden konnte und wohl auch wurde. Und das wiederum würde interessanterweise für eine ganze Reihe Filme dieser Zeit bedeuten, daß die gar nicht falsch im TV oder auf DVD wiedergegeben werden, wenn die da nur 1:1,37 haben.

 

 

Hier ein Screenshot von Caine im Normalbildformat aus dem Kinotrailer:

cap005cy2.jpg

 

 

 

Hier ein Screenshot in 1:1,85 aus dem Hauptfilm:

cap003cp3.jpg

 

 

 

Übrigens finde ich, das Kino-Bildseitenverhältnisse als die Flächenmaße, die sie nun mal sind, auch so geschrieben werden sollten, wie das bei Flächenmaßen hierzulande üblich ist: Höhe mal Breite, und nicht wie bei den Amis Breite mal Höhe. Aber das nur am Rande...

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Zum Glück wurde das Meiste unten gecroppt, in's Bild hängende Mikros bei Klassikern :oops:

Die Verantwortung bei diesen Open-Gate Kopien zur richtigen Wiedergabe wurde/wird auf den verantwortungsbewussten Vorführer geschoben.

 

...übrigens wieder so ein Gelbstich beim restaurierten Bild :roll:

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Also ich finde den Trailer besonders schlimm aussehend: hatte mal vom rotstichigen Material etwas über Kodak-Internegativ umkopiert - und dabei war durch Anhebung des Cyan-Bereichs der Rotstich zurückgedrängt worden, aber dafür die Hauttöne aschfahl und weiße Schrift und weißer Hintergrund oft stichig geworden, die in der Rotkopie neutral blieben. Dasselbe passiert selbst bei Abtastung und digitaler Nachkorrektur: die Farben kreuzen sich. :wink:

 

Die Breitwandformate betreffend sind zeitliche Abgrenzungen fast unmöglich. Schon in der Frühzeit gab es sowohl die Full Aperture (bis hin zur Verleihkopie, aber kaschiert vorgeführt) wie andererseits auch a) hard matting und b) soft-matting - d.h. Breitwandfenster in der Kamera oder später erst eingesetzt: in der Schrittkopiermaschine.

In West-Dtl. aber auch DDR ist oftmals von 1.65 : 1 die Rede, anstatt 1.66 : 1. Gleichzeitig wurden nachwievor Normalbildfilme gedreht und auch in Normalformat (1.37 : 1) vorgeführt. Unter letzteren waren noch in den 1960er Jahren bisweilen Tonfilm-Produktionen üblich, die mit Stummfilmfensterhöhe aufgenommen wurden und in gewissenhaften Kinos (bspw. im BIO am berliner Kurfürstendamm) auch in 1.18 : 1 projiziert wurden.

 

Breite : Höhe - dem Alphabet entlehnt: http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitungsformat

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Der Caine-Trailer ist offenbar eine Abtastung einer Vorführkopie oder einer alten Maz oder gar VHS, daher sieht der so schlimm aus. Ist ja nur Bonus-Material auf der DVD. Sah damals im Kino sicher besser aus.

 

Die unterschiedlichen Vorführformate abhängig von der damaligen Kinoausstattung würden jedenfalls erklären, warum auf den damaligen Filmplakaten (im Gegensatz zu Cinemascope) nix von "Widescreen" oder so steht, weil es halt am Kino lag, ob solche Filme in Breitwand gespielt werden konnten oder nicht.

 

 

Was ein Zeitungsformat mit einem Kino-Bildseitenverhältnis zu tun hat, will sich mir nicht recht erschließen. Ich kann nur noch mal wiederholen, das ein Kino-Bildseitenverhältnis ein Flächenmaß ist, und die werden nun mal seit drei Ewigkeiten hierzulande so geschrieben und berechnet: Höhe mal Breite. Wärs ein Raummaß, dann halt so: Höhe mal Breite mal Tiefe. Kennt jeder Hobby-Handwerker zur Genüge. Warum das hierzulande bei einem Bildseitenverhältnis andersherum geschrieben werden soll, begreife ich leider nicht.

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Ohne theoretischen Hintergrund: Es hat sich einfach über die Jahrzehnte bei der Angabe des Bildseitenverhältnisses im Kino eingebürgert, erst die Höhe und dann die Breite anzugeben. Damit die Angaben vergleichbar wurden, erfolgte die Umrechnung auf 1 mtr. Höhe.

Erst mit Aufkommen der Breitbildfernseher wurde die Reihenfolge umgedreht. Über den Grund kann man nur spekulieren. Vermutlich klingt 16:9 einfach bombastischer, als 1:1,78. Und außerdem wäre dann auch dem Laien aufgefallen, dass es im Kino mindestens zwei Projektionsformate gibt, die breiter sind.

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Also von 16 : 9 abgekupfert - na, na - hier aber heftiger Widerspruch! Eigentlich interessierte mich auch die US-Schreibweise nur nachrangig.

Es sollte nur logisch sein und der dt. Rechtschreibung nahekommen: demnach alphabetische Reihung von Begriffen (Breite, Höhe).

 

[Weitaus haariger sind Oberkategorien wie Standardfilm, Normalfilm, Normalformat und die resultierenden Unterkategorien. Bei Enz durch Tabellen gelöst, aber in der Kapitelsystematik schwer fassbar, ohne in Querverstrebungen zu enden (Allokationsproblem). Erst nach 1000 Seiten Manuskriptseiten habe ich das halbwegs logisch "in die Reihe" bekommen.]

 

In einer älteren, fotokopierten Tabelle (war es Enz oder Tümmel? [s. 18 f, Tafel 2]. Oder war es Bild & Ton [DDR]?) reiht sich ebenfalls Breite zu Höhe.

 

Unter den DIN-VDE [iSO inkl.]-Normen (Kapitel 37.00010; Kinematographie im allgemeinen) steht ebenso Breite : Höhe.

Also doch der deutschen Rechtschreibung angepaßt.

 

Branchen-Usus aber war fast immer die Angabe Höhe : Breite. Der Rechtschreibung widersprechend, aber zu den Handwerksinnungen konform?

 

Ganz falsch scheint "CinemaScope" zu sein: kein einziges dt. Wort wird inderart zusammengeschrieben.

 

Nächstes Aufgaben-Paradoxon: man gliedere bitte die Seitenverhältnisse der filmischen -Formate. Dann lautet eine Überschrifft für ein Kapitel der Scope-Systeme: 2.68/66/55/34/35/39/0 sowie 1.17 : 1 . :lol:

 

Oder (Stummfilm und TV-Raster inkl.): 1.18/1.2/1.33/1.34/1.37/1.5 : 1. :roll:

Bleiben wir doch ruhig - dem Thread entsprechend - bei Amerikanische Breitwand, 1.85 : 1 (Breite : Höhe).

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Hallo,

 

mir erscheint es einfach nur logisch erst die eigentlich feststehende Bezugsgrösse (Höhe) und danach die veränderliche (Breite) zu nennen.

Vollkommen unabhängig davon was Rechtschreibung oder sonstige Regeln dazu sagen. :wink:

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Ja, so ist es in der Branche üblich gewesen.

Aber die DIN-Normen schreiben immer Breite : Höhe. Konkret: 1,33 : 1; 1,66 : 1 usf. [hier mit Komma geschrieben]. Die Frage wäre für mich gelöst.

 

Enz verwendet beides: 1 : 2,2 für das Seitenverhältnis sowie 48,59 x 23,0 mm für die Bildabmessungen. Tümmel beschreibt H : B (Bild- und Ton, Sept. 1953), aber zwei Seiten weiter verfährt sein Kollege Ulffers genau umgekehrt: B : H.

 

Anfechtbar bleibt wohl der Begriff "Amerikanische" Breitwand. :cry:

Streitig auch der 50er-Jahre-Begriff 4 : 3 für das Tonfilm-Normalformat, 1.37 : 1. :?: [Rechnerisch ergäbe es ja 1.33 : 1.]

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das sind die nachteile des 16/9 Umstiegs :x

der Vorteil: seit dem werden wenigstens die Cinemascope-Filme ohne Bildverlust an den Seiten gezeigt.

(dafür geht es jetzt den Klassikern an die Substanz, wie oben gezeigt)

 

 

Ps:Hab letztens auf ner DVD gelesen:"Bildformat 16/9 (2,35 : 1)"

Also wenn beim Fernsehen / DVD immer so gerundet wird :?

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@speybel:

 

Gemeint ist, daß das 2.35-Filmbild anamorph innerhalb des 16:9-Videobildes positioniert wurde. Bei der "Letterbox"-Variante, die man leider auch noch oft findet, ist das Bild unkomprimiert mit dickeren schwarzen Balken aufgezeichnet, wobei weniger Zeilen des TV-Systems genutzt werden, ergo die Auflösung schlechter ist.

 

Du hast recht, das könnte für manche Leute wie eine Gleichsetzung wirken. Ich achte allerdings kaum mehr auf die Cover-Informationen, weil sie sooft völlig falsch sind.

 

Nicht nur bei Kleinstfirmen, auch bei den Großen. Auf der deutschen DVD eines amerikanischen Monumentalfilms (DIE WIKINGER glaube ich) steht zum Beispiel "4:3" und "Schwarzweiß", die DVD hat 2.35-Bild anamorph in 16:9 und ist natürlich in Farbe... :)

 

Eine gute Bekannte hat mal miterlebt, wie solche Cover bei einer US-Major-Videofirma entstanden: Geschrieben, übersetzt und grafisch bearbeitet von Mitarbeitern der Presseabteilung bzw. sogar von Praktikanten - entsprechend sind auch die technischen Angaben... :roll:

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  • 3 Monate später...

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