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Einzeichnungen für Aktwechsel - Überblendverfahren/ Überblendung/ aktweise Vorführen


Fabian Schmidt

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Liebes Forum

 

ich habe eine Frage zu den Akteinzeichnungen (eine Markierung rechts oben, in der Regel 8 Sekunden vor Aktende und dann noch einmal 1 Sekunde, damit der Vorführer/die Vorführerin weiß, wann der zweiter Projektor mit dem folgenden Akt gestartet wird).

 

Meine Frage: warum tauchen diese Einzeichnungen auf VHS und DVD Transfers wieder auf, wo doch m.E. seit den 1960ern nur noch mit Filmteller aufgeführt wird? Welches Filmmaterial ist denn einerseits Grundlage für eine Digitalisierung und andererseits Vorführstück für Abnahmen im Überblendverfahren? Und weiß jemand, ab wann man begonnen hat, die Einzeichnungen aus den DVDs und BDs herauszuretouchieren?

 

Bin auf Antworten gespannt.

 

Fabian

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vor 27 Minuten schrieb Fabian Schmidt:

Meine Frage: warum tauchen diese Einzeichnungen auf VHS und DVD Transfers wieder auf, wo doch m.E. seit den 1960ern nur noch mit Filmteller aufgeführt wird?

Das ist aber auch mal so´ne Aussage...! Wo haste das denn her?

Bis zum Schluß wurde auch z:Bsp. von großen Spulen vorgeführt, da mußte dann in der Mitte auch mal überblenden (bei uns 1800m = 3 Akte)

Da das Kopierwerk ja nicht weiss, welche Akte vom Vorführer gekoppelt werden, sollte auch jeder Akt Überblendzeichen haben,

die bei wenigen neueren Kopien der 2000er Jahre tatsächlich fehlten, da mußte man dann selber ran...

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Filme durften ausschließlich im Überblendbetrieb vorgeführt werden. Selbst um 2000 waren die Abgabedingungen der Vertriebsfirmen da relative altmodisch. "Das Abtrennen dewr Start und Endbänder, sowie das Zusammenkoppeln von Filmrollen ist verboten". Ja, seit den späten 80ern dürfte Langlaufeinrichtung sehr weit verbreitet sein. 

Die einkopierten Zeichen waren zudem in den entsprechenden Normen über die Konfektionierung der Filme immer noch drin, weshalb sie angebracht wurden.

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Seit den 60ern nur noch Langlauf ist auch falsch. Es gab und gibt immer noch viele Kinos, in denen die Marker benötigt wurden. Früher hat das Kopierwerk die routinemäßig eingebaut, später mussten die Vorführer, die sie benötigten, das öfters selbst tun.

In 'Mank', einer rein digitalen Produktion für Netflix in 'digitalem Schwarz-Weiss' aus 2020, hat Fincher zum Spaß und als historische Reminiszenz  Aktwechselzeichen unterbringen lassen.

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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In der BRD wurden die ersten Filmtelleranlagen Ende der 60er Jahre in Vorführraumen installiert.

 

Bereits Anfang der 60er Jahre wurden allerdings auch schon die Akte der Filmkopien gekoppelt,

wenn die vorhandenen Projektoren im Vorführraum 1300m oder 1800m-Filmspulen fassen konnten

(Beispiel: GLORIA in Bremen-Vahr mit 2 Bauer B14-Projektoren mit 1300m-Filmtrommeln und als

Lichtquelle Xenon).

 

Dennoch gab es Vorführräume in Großstädten, in denen bis Anfang der 80er Jahre noch im Kohlebetrieb

mit 600m-Filmspulen auf Überblendung vorgeführt wurden (Beispiel: MODERNES in Bremen).

 

Auch möchte ich darauf hinweisen, dass die Firma Philips schon Anfang der 60er Jahre einen Solo-Filmprojektor

mit SPP- oder Xenonlampe im Verkaufsprogramm hatte, der 4000m-Filmspulen abspielen konnte.

 

Die Aussage von @stefan2 :

Zitat

Filme durften ausschließlich im Überblendbetrieb vorgeführt werden. Selbst um 2000 waren die Abgabedingungen der Vertriebsfirmen da relative altmodisch. "Das Abtrennen dewr Start und Endbänder, sowie das Zusammenkoppeln von Filmrollen ist verboten".

 

kann ich so nicht akzeptieren. Hier sollte differenziert argumentiert werden. Für Westdeutschland traf diese Aussage von @stefan2 jedenfalls nicht zu.

 

 

Gruß

Maximum

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Vielen Dank für die vielen interessanten Hinweise und Richtigstellungen (Mank, zB, das war mir neu). 

 

D.h. also: 35mm Filmkopien wurden ab Kopierwerk mit Markierungen versehen (kann mich jemand zu den entsprechenden Normen für die Konfektionierung verweisen?) und da dies Standard war, sind diese Einzeichnungen dann auch auf den Digitalisierungen gelandet. Erst mit der verstärkten digitalen Bearbeitung der Digitalisate werden die Einzeichnungen dann zunehmend als Fehler entfernt. 

Trotz der Möglichkeit, Filme ab den 1960ern vom Teller gekoppelt abzuspielen wurde diese in vielen Kinos nicht so genahdhabt. Bestimmte Filme durften und dürfen nicht gekoppelt werden, da dabei der Film beschädigt werden kann.

 

Danke!!

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Filme durften ausschließlich im Überblendbetrieb vorgeführt werden. Selbst um 2000 waren die Abgabedingungen der Vertriebsfirmen da relative altmodisch. "Das Abtrennen dewr Start und Endbänder, sowie das Zusammenkoppeln von Filmrollen ist verboten".

Tatsächlich? Gilt für Archivkopien.

Gerne gebe ich die Info, wie das bei meinen ersten Vorführer-Erfahrungen war, 1980, 90.000 Einwohner:

600 m Überblendbetrieb Kohle

Bauer Filmteller mit U4

Bauer Filmteller EX, plus EX Vorprogramm

1800m Betrieb FP 5

Cinemecannia Überblendbetrieb mit Rücklauf

3 x Kinoton-Teller

2x Kinoton FP 30 mit 3000 m

Bearbeitet von Centrum.City.Corso
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vor 17 Stunden schrieb Fabian Schmidt:

Und weiß jemand, ab wann man begonnen hat, die Einzeichnungen aus den DVDs und BDs herauszuretouchieren?

 

 

Und genau das hasse ich wie die Pest. I Wie Ikarus hat die Zeichen noch im Bild selbst auf der Blu Ray Disc. Es sind die selben Zeichen der Schmalfilmkopie von Atlas. Bildlich ist diese eine der besten Leihfilmkopien. 

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vor 5 Stunden schrieb Salvatore Di Vita:

Möchte hier vielleicht jemand nur schnell Infos für seine Diplomarbeit?

 

Vielen Dank für die Erfahrungsberichte und Tipps! Ich recherchiere die Einzeichnungen in Vorbereitung eines Seminars über den Übergang von analoger zu digitaler Vorführung/Herstellung/Restaurierung von Filmen. Ich habe zu diesem Thema kaum Erwähnungen in der Literatur gefunden und die Studierenden heutzutage kennen das Phänomen gar nicht mehr, daher sind gerade Tipps wie Mank oder Ikarus sehr hilfreich.

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vor 9 Stunden schrieb araldo:

Überblend Konfektionierung Film bei ARD und ZDF

Habe in meiner Homepage die Grafiken für die Konfektionierung der Filmrollen dargestellt.

siehe  www.kinoxx.de/konfekt.htm

Gruß Araldo

Vielen Dank. Laienfrage: d.h. die Filme, die in ARD und ZDF gesendet wurden, wurden live projeziert und dabei abgetastet?

 

Am 4.11.2022 um 19:03 schrieb Film-Mechaniker:

ISO 4241

ISO 4241 online zu bestellen ist recht teuer. Gibt es jemanden im Forum, der mir freundlicherweise die entsprechende Seite kopieren könnte? 

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vor einer Stunde schrieb Fabian Schmidt:

Vielen Dank. Laienfrage: d.h. die Filme, die in ARD und ZDF gesendet wurden, wurden live projeziert und dabei abgetastet?

 

Das wurde zur Zeit meiner Ausbildung (80er) tatsächlich zuweilen noch so gemacht. Die meisten Filme wurden abgetastet und auf MAZ überspielt, dabei konnte man dann eine Farbkorrektur vornehmen. Aber auch eine Direktabtastung live von einer 35mm Theaterkopie (mit 600m Überblendung) habe ich noch 1988 erlebt, war eine Pierre Richard Klamotte abends um 19:30 im ZDF. Da war der MAZer gleichzeitig auch Filmvorführer (mit ganz großem Publikum). Ob das rechtliche Gründe hatte oder finanzielle kann ich aber nicht sagen...

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Habe nochmal in meinen Unterlagen gekramt:

Ein Protokoll für eine 35mm Filmabtastung, hier allerdings für eine MAZ-Überspielung,

ZDF 1983. Witzig ist, daß das Formblatt nur für 6 Akte ausgelegt ist und der 7.Akt sozusagen

noch "reingequetscht" wurde.

Unten links die genauen Laufzeiten der Einzelakte,

und -etwas irritierend- die Aussage über die Verzerrungen durch die Umkopierung

von 65mm ToddAO auf 35mm. Die abzutastende Kopie "Hurricane" war definitiv 35mm CS,

vielleicht ist die da die Scope-Komprimierung 1 : 2 gemeint...?

 

PS: ist zwar ein Uraltdokument, aber Personendaten habe ich trotzdem geschwärzt.

MAZ_Begleitzettel_Hurricane_ZDF.jpg

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"Hurricane" ist in 35mm mit "Todd-AO 35"-Anamorphoten aufgenommen. Die Zahl 35 wurde auf Plakaten und in Credits gern mal weggelassen (siehe FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT). Möglicherweise handelte es sich um Verzeichnungen von Personen am Bildrand bei Weitwinkelaufnahmen. Auch von Technicolor kann keine Rede sein, wenn die abgetastete Kopie auf Eastman-Positiv war. Aber immerhin hat sich der Techniker Gedanken gemacht.

Danke für die schönen gescannten Dokumente!

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vor 5 Minuten schrieb Centrum.City.Corso:

Um 1 Loch vertan,

Verstehe nicht diesen Satz!

 

vor 5 Minuten schrieb Centrum.City.Corso:

auch wenn ich nicht antworten sollte.

Verbietet dir jemand hier zu antworten oder was soll dieser Satz?

 

Ach du meinst ein Perforationsloch.

Bearbeitet von Cremers Claus (Änderungen anzeigen)
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