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ORWO NC500 - Erster Eindruck


Sebastian Bock

Empfohlene Beiträge

Gestern kam ein Umschlag von einer Kölner E-Fullfillment Firma mit zwei Rollen ORWO NC500, die ich im Dezember bestellt hatte.

 

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Hier sind erste Ergebnisse, 1 Meter gedreht mit der Beaulieu R16 und entwickelt in C41 in einer kleinen Kaiser-Dose.

 

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Das Bild ist mit einer Sony A7s III im Standard Fotoprofil mit Hilfe eines Balgen von der Leuchtplatte abfotografiert. Weißabgleich der Kamera war auf die Leuchtplatte.

Auffallend ist hier schon das stark ausgeprägte Korn.

Dadurch, dass der Filmträger nicht so dicht und orange wie z.B. bei Fuji Material ist, kann man das Negativ schon auf Sicht ganz gut beurteilen. Das ist bestimmt auch beim Negativschnitt sehr hilfreich. Außerdem sehr angenehm, dass der Film keine Remjet Beschichtung hat.

 

Die folgenden Bilder sind mit der Software Darktable invertiert - der Messpunkt für das Herausrechnen der Maske war auf dem linken Bildrand zwischen der Perfo.

Das erste Bild mit dem Kopf ist normal belichtet, danach -1 Blende unterbelichtet, gefolgt von +1 Blende überbelichtet.

 

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Normalbelichtung. Die Grautreppe im Hintergrund zeichnet alle 9 Blendestufen durch.

 

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1 Blende unterbelichtet

 

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1 Blende überbelichtet

 

Das war mit Sicherheit kein wissenschaftlicher Test sondern lediglich das Ergebnis der mir zur Verfügung stehenden Mittel der Selbstentwicklung in Temperierbädern, Digitalisierung durch Abfilmen vom Bildfenster und digitaler Farbumkehrung. Somit ist es auch nur relevant für meine eigene Beurteilung, ob ich mit dem Material in Selbstverarbeitung weiterhin arbeiten möchte.

 

Mein Eindruck: 

Die entsättigten Farben und der grundsätzliche Bildeindruck gehen für bestimmte Einsatzzwecke bestimmt in Ordnung. Ist halt geschmackssache. Das Korn finde ich allerdings echt grenzwertig. Das ist so ausgeprägt, dass ich mich gefragt habe, ob bei der Entwicklung was schief gegangen ist...

In den nächsten Tagen werde ich noch mal ein wenig Bewegtbild aufnehmen und vom Projektor-Bildfenster abfilmen, um zu sehen, wie das Korn im laufenden Bild so kommt. Ich werde den Film nächstes Mal auf 320 ASA belichten. 

Ich bin auch gespannt, wie Friedemanns Testergebnisse aussehen, wenn er denn mal seine Filme geliefert bekommt und ausprobiert.

 

Gruß,

Sebastian

 

 

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Bearbeitet von Sebastian Bock (Änderungen anzeigen)
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Sehr schön, vielen Dank dafür, Sebastian!
Meine FIlme sollten auch gestern kommen, aber DHL streikt wohl noch. Die 135er sind allerdings immer noch verschollen... aber hey, sie haben geliefert!

Interessant ist, dass die Base nicht so grün ist, wie es bei den wenigen NC500 Kleinbildpatronen der Fall ist, die es schon bei Retailern gab. Das lässt vermuten, dass es zwei ganz unterschiedliche Materialien sind.

Ich habe übrigens nicht vor, den NC500 irgendwie wissenschaftlich zu testen. Ich werd ihn für irgendein Projekt einsetzen, wo ich mir körnigen und entsättigten Bildeindruck als gut passend vorstellen kann. Auf jeden Fall aber werde ich KB und 16mm Material mal identisch belichten und zusammen entwickeln, um zu sehen, ob es wirklich identische Materialien sind.

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vor 10 Minuten schrieb Stereominister:

blöde Frage: wenn man ecn2 Chemie nimmt, sollte es weniger körnig werden, oder?

 

Überhaupt nicht blöd, die Frage. Ich weiß es auch nicht - habe auch keine ecn2 Chemie da. Ich vermute allerdings, dass Du recht hast... ORWO schreibt im Datenblatt zum 16mm Film dazu:

 

As a negative film it is intended for processing by Kodak process C-41. A development in the ECN2 process results in a correspondingly flatter gradation

 

Wenn man sich die Youtube Videos anschaut, bei denen Kodak Material (Cinestill) in C41 mit ecn2 verglichen wird, ist aber deutlich zu sehen, dass ecn2 feineres Korn produziert.

 

vor 13 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Ist das hier Deine Klappe?

 

Ja, das ist sie.

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vor einer Stunde schrieb Sebastian Bock:

Gestern kam ein Umschlag von einer Kölner E-Fullfillment Firma mit zwei Rollen ORWO NC500, die ich im Dezember bestellt hatte.

 

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Hier sind erste Ergebnisse, 1 Meter gedreht mit der Beaulieu R16 und entwickelt in C41 in einer kleinen Kaiser-Dose.

 

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Das Bild ist mit einer Sony A7s III im Standard Fotoprofil mit Hilfe eines Balgen von der Leuchtplatte abfotografiert. Weißabgleich der Kamera war auf die Leuchtplatte.

Auffallend ist hier schon das stark ausgeprägte Korn.

Dadurch, dass der Filmträger nicht so dicht und orange wie z.B. bei Fuji Material ist, kann man das Negativ schon auf Sicht ganz gut beurteilen. Das ist bestimmt auch beim Negativschnitt sehr hilfreich. Außerdem sehr angenehm, dass der Film keine Remjet Beschichtung hat.

 

Die folgenden Bilder sind mit der Software Darktable invertiert - der Messpunkt für das Herausrechnen der Maske war auf dem linken Bildrand zwischen der Perfo.

Das erste Bild mit dem Kopf ist normal belichtet, danach -1 Blende unterbelichtet, gefolgt von +1 Blende überbelichtet.

 

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Normalbelichtung. Die Grautreppe im Hintergrund zeichnet alle 9 Blendestufen durch.

 

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1 Blende unterbelichtet

 

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1 Blende überbelichtet

 

Das war mit Sicherheit kein wissenschaftlicher Test sondern lediglich das Ergebnis der mir zur Verfügung stehenden Mittel der Selbstentwicklung in Temperierbädern, Digitalisierung durch Abfilmen vom Bildfenster und digitaler Farbumkehrung. Somit ist es auch nur relevant für meine eigene Beurteilung, ob ich mit dem Material in Selbstverarbeitung weiterhin arbeiten möchte.

 

Mein Eindruck: 

Die entsättigten Farben und der grundsätzliche Bildeindruck gehen für bestimmte Einsatzzwecke bestimmt in Ordnung. Ist halt geschmackssache. Das Korn finde ich allerdings echt grenzwertig. Das ist so ausgeprägt, dass ich mich gefragt habe, ob bei der Entwicklung was schief gegangen ist...

In den nächsten Tagen werde ich noch mal ein wenig Bewegtbild aufnehmen und vom Projektor-Bildfenster abfilmen, um zu sehen, wie das Korn im laufenden Bild so kommt. Ich werde den Film nächstes Mal auf 320 ASA belichten. 

Ich bin auch gespannt, wie Friedemanns Testergebnisse aussehen, wenn er denn mal seine Filme geliefert bekommt und ausprobiert.

 

Gruß,

Sebastian

 

 

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Fein gemachter Test. Und ja, erfreulich, dass trotz aller Befürchtungen geliefert wird. Die Verpackung schaut noch ziemlich hemdsärmlig aus, egal...

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Ich habe mal Ende 90er Lust gehabt auf Runzelkornexperimente und habe einen sehr grobkörnigen Film (ich meine, es war der Konica SR-G 3200) mit geeigneten Motiven belichtet und dann im Labor abgegeben mit Kreuzchen bei "Sonderwunsch:" und Runzelkorn-Entwicklung angegeben. Der Film kam unentwickelt zurück mit einer Labornotiz: geht nicht. Daraufhin habe ich mir die Telefonnummer des Labors geben lassen. Und dann bekam ich gesagt, Runzelkorn-Entwicklung funktioniert nur mit s/w-Material. Der Konica SR-G 3200 war aber ein ColorNegativ (vielleicht war das auch ein Fuji Superia 1600, also auch CN, das weiß ich nicht mehr ganz genau).

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vor 1 Stunde schrieb F. Wachsmuth:

 

 For me however, the consistency of Kodak is widely superior in every way. If I'm going out to shoot, things must work ya know? We all know that of course, but I'm just worried people will blow a lot of money on this new stock expecting something it isn't.

 

Das tut schon richtig weh...

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vor 3 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Da passen Maskenfarbe und die empfohlenen Farbentwicklersubstanzen aber nicht. Und der war außerdem feinkörnig... 😉

 

Außerdem war Agfacolor-Neu 1936 ein Umkehrfilm. Preislich sind wir vermutlich sogar inzwischen auf dem Niveau von Agfacolor neu.

 

 

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