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"The Fabelmans" von Steven Spielberg


Martin Rowek

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ok, es koennte natuerlich sein, dass ich in den 5 minuten, in denen ich, da ich pinkeln musste, den saal verlassen und die 5 anderen kinobesucher sich selbst ueberlassen musste, den hoehepunkt dieser spielberg-schmonzette verpasst und deswegen die genialitaet dieses schon wieder in vergessenheit geratenen films einfach nicht gesehen hatte. bitte vielmals um entschuldigung.

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  • 1 Monat später...

Also ich fand THE FABELMANS super und auch sehr filmisch. Wohltuend weichere Kanten als bei Digitalfilmen und schöne Farben. 3-perf super 35mm ist genial und das Bild war riesig. Nicht so breit wie Scope aber dafür höher, eben größer, das mag ich und im Beamerkino ist es dann später auch größer als mit Briefschlitz.

Man sieht wie der Junge seinem ersten Kinotrauma mit eigenen Filmen begegnet (Zugunglück) und immer anspruchsvoller wird. Seine Mutter ist eine heimliche vielschichtige Hauptfigur und die Darstellerin zurecht Oscar-nominiert, obwohl dieser Preis auch nicht der heilige Gral ist. Es wird niemand im Film verurteilt für negative Handlungen, weder die Mutter noch die Arschgeigen in der Schule, das hat was Heilendes. Der Film zeigt halbautobiografisch wie ein Filmnerd unterwegs war und wie entschlossen er war. Der Kriegsfilm ESCAPE TO NOWHERE wird groß herausgestellt obwohl der viel längere, aufwändigere und mit Bolex H8 gefilmte FIRELIGHT auch noch kam, quasi die Frühfassung von CLOSE ENCOUNTERS. Faszinierend, wie er Geheimnisse in der Familie aufdeckt durchs Filmen.

Der Filmfan im Film war so alt wie ich war als ich Spielberg-, Coppola- und Lucasfan war wie andere Teenager Fans von Popgruppen, da hatte ich JAWS auf Super 8, RAIDERS im Kino und SUGARLAND im TV. Ich fand keine krassen Technikfehler, konnte ich alles so hinnehmen, obwohl ich da auch Pingel sein kann. Eine „echte“ Normal 8 Projektion abzufilmen, das kann man ja mal probieren wie hell das dann ist auf 35mm Film. Ein wunderbarer Film über Kreativität und die Entschlossenheit sie umzusetzen. Zurückgenommen gefilmt, erfrischend wenig Pathos wie z. B. bei anderen Spielbergfilmen wie WAR HORSE. Ich freue mich sehr, dass er den Film gemacht hat. Ich werde ihn mir wieder ansehen, weil ich die Leidenschaft für dieses Medium teile, auch wenn ich es nicht immer umsetzen kann.

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Ich habe mir "Die Fabelmans" nun auch im Kino angeschaut. Das Kino war eine echte Überraschung. Ich habe mir den Film mit einem alten Schulfreund angeschaut in einem kleinen feinen Kino in Ludwigslust bei Schwerin angeschaut. Der ganze Saal für uns allein mit gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre. Der Film war sehr angenehm und schön. Auch ich bemerkte, dass der Film nur dezenten Pathos und wenig Epik aufwies. Es gab einen sehr gewaltigen Filmpatzer. Es tauchte plötzlich Super8 auf, obwohl das Jahr 1965 noch nicht geschrieben war.

Die dreistündige Fahrt mit der Bahn hat sich gelohnt.

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Monate später...

Puh....... die letzten Stunden habe ich gerade Die Fabelmans auf BD geschaut. Großartig! Wollte nur mal kurz reinschauen und bin hängen geblieben.

Klar, wer Kameras zerlegt, Filme in Waschkübeln selbst entwickelt, Bolexposter über dem Bett hängen hat.....für den war der Film nix.

 

Ich halte es wie der Kritiker Joey Magidson von awardsradar.com: Der Film habe fast alles, was man sich in einem Film wünscht. Er sei lustig, er sei traurig, und er sei hoffnungsvoll. Man durchlaufe als Zuschauer die ganze Bandbreite der Emotionen, und Spielberg habe in Höchstform gearbeitet. Es sei eine Freude, diese Besetzung in Aktion zu sehen. Gabriel LaBelle sei eine Entdeckung und Offenbarung, während Michelle Williams einem das Herz breche. Paul Dano habe zwar die am wenigsten auffällige Rolle, finde aber stille Würde in der väterlichen Figur. Judd Hirsch sei zwar nur in wenigen Szenen zu sehen, doch sein langer Monolog über das Showbusiness sei ein absoluter Hingucker. Spielberg habe womöglich die unterhaltsamste Filmtherapiesitzung der letzten Zeit geschaffen, und The Fabelmans sei die Krönung für einen legendären Geschichtenerzähler.

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  • 2 Wochen später...

Hier ein paar Gedanken von mir zum Film: 

THE FABELMANS (Steven Spielberg, USA, 2022) 

Die fiktive Filmbiografie hat wie Woody Allens RADIO DAYS starke autobiografische Bezüge und weiß, zu gefallen: die Szene mit dem Tornado und den rollenden Einkaufswagen wirkt wie ein Vorläufer von Spielbergs größten Hits, es gibt Tragik hinsichtlich der Eltern und Freude und Begeisterung für’s Filmemachen als Mittel in eine bessere (Film-)Welt. Es gibt poetische Szenen, etwa wenn die Mutter leicht bekleidet beim Campingausflug vor den Scheinwerfern tanzt und Dramatik, wenn sich dem Hauptdarsteller beim Filmschnitt wie bei BLOW UP von Antonioni etwas offenbart, wodurch nichts mehr so ist, wie es war. Der Film ist lang, fast schon zu lang und man spürt, dass er diesen Film machen wollte, weil er ihm wichtig ist. Spielbergs Eltern sind erst kurz vor den Dreharbeiten gestorben und wie Stittmatter will auch Spielberg Personen vor dem Vergessen bewahren. Strittmatter durch die Literatur, Spielberg durch den Film. Das abrupte, äußerst amüsante Ende mit David Lynch könnte als Highlight des Films gelten, wenn es nicht allzusehr inszenatorisch wie eine Episode aus einem Lynch-Film wirken würde. Das hat mich stark irritiert und irgendwie aus dem Film katapultiert. Für mich als Filmemacher, der mit alter Filmtechnik experimentiert, waren aber die zahlreichen, im Film genutzten Kameras das eigentliche Highlight: Die Kodak Brownie 8mm, und dann mit drei Objektiven, die Bolex P1, die H16 REX2, die Arriflex, die Klebepressen, Projektoren und so weiter. Dem Schmalfilmer geht hier wirklich das Herz auf, und es gelingt Spielberg tatsächlich, eine echte Leidenschaft fürs Filmemachen zu transportieren. John Williams Musik wird erstaunlicherweise äußerst sparsam eingesetzt und erst im Abspann nimmt man sie gänzlich wahr. Letztlich bin ich positiv überrascht und verzeihe dem Film viel Sterilität und Kostümtheater. Er hat sich damit wohl das größte Geschenk gemacht. 7,5/10

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