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Selbstgebauter 16mm-Stereokamera und -projektor


Martin Rowek

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Selbstgebaute/r 16mm-Stereokamera und -projektor von FH-Ing. Günter Peschke zu bestaunen in den Technischen Sammlungen Dresden.

 

 

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Stereofilm über die 16mm-Stereokamera und den 16mm-Stereoprojektor


https://photos.app.goo.gl/5EAj7ch6M8eBREkv8

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Ich glaube vor der Pandemie wurden die damit gedrehten Filme im museumseigenen Kino vorgeführt. Wenn ich mich richtig erinnere, sogar über mehrere Tagen mit wechselnden Themen.

 

Es war schon spannend zu sehen, was sie alles so mit der Kamera und ihrem 16mm „Vista Vision“ getrieben haben. In einer Szene wurde zB ein Drechsler bei der Arbeit gezeigt. Anders als offenbar üblich ließ der Drechlser die Holzspäne extra lang (und natürlich auch Richtung Kamera fliegen). Das ganze zusätzlich zum 3D in Zeitlupe. Starke Fotolampen waren also nötig für viel Licht. Es gab wohl ab und an Löschpausen, wenn sich mal wieder ein Span an den Lampen entzündet hat 😉 

 

Einziger Wermutstropfen war die digitale Projektion. 

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Meine  Freunde Günter und Verena Peschke haben auch eine 35 mm Doppelkamera gebaut, 2x Arriflex, davon stand die eine auf dem Kopf. Damit haben wir mehrere Filme zusammen gedreht, einer davon hiess "So ein Kino" und er wurde auf einem 3D Kongress gezeigt. Auch der Filmprojektor war Eigenbau von Günter. Ich bin stolz und freue mich, dass ich mit den beiden zusammenarbeiten konnte. 

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Er hat sich immer sehr bescheiden als "Edelbastler" bezeichnet, was eine unglaubliche Untertreibung ist!

Später hat sich Günter auf die digitale Schiene begeben und unglaubliche Makro-Filme lebender Insekten gedreht. Ich denke, diese Arbeiten sind weltweit einmalig. 1994968731_Bildschirmfoto2023-03-22um12_30_45.thumb.png.fb42d7f1d7fcea767fdd3c7c6fe08f55.png

 

In meinem Theater in Bad Tölz haben wir mehrfach die Filme der beiden 3D Pioniere gezeigt. Die 16-30 Filme und viele der anderen Experimente hat Günter selbst digitalisiert. 

https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/bad-toelz-ort28297/einzigartige-3d-filme-toelzer-marionettentheater-leben-kein-honigschlecken-6837624.html

 

 

 

 

 

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Auf der Cinec (ich glaube) 1996 hatten die Peschkes auch die Gelegenheit ihre Technik und die Filme vorzuführen, natürlich mit dem originalen Equipment.

Der Projektor entstand aus zwei Kinoton FP30 die mechanisch miteinander verkoppelt waren und Spiegelverkehrt montiert worden sind, eine tolle Leistung.

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Genau, bei der CINEC habe ich damals auch dieses Foto geschossen. Der Projektor ist wenn ich mich richtig erinnere, eine Eigenkonstruktion unter Verwendung vieler Teile von Kinoton, die Kreuzgetriebe stammen, so weit ich mich erinnern kann, von der TK 35. Das Lampenhaus hat Günter auch selber gebaut, mit 2 Schweisstrafos als Stromquellen. Das lief alles perfekt. 

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Das ist ja interessant! Dass er auch 35mm gemacht hat, war damals in den Technischen Sammlungen gar kein Thema im Ggs. zu den Makrofilmen.

 

Hat er die 35er 3D Kamera denn erst nach der Wende gebaut? Wobei es sicher auch in den 90ern gleichermaßen für „Wessis“ wie „Ossis“ äußerst kompliziert (bzw unmöglich?) gewesen sein dürfte, an eine 35mm Arri zu kommen, oder täusche ich mich?

 

Dazu kommen ja noch die 35mm Materialkosten. Auch noch doppelt, da ja 3D. Mir war gar nicht bewusst, dass man sich sowas als Privatmann geleistet hat.

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Ja, die 16mm-Stereokamera und auch der Projektor stammt übrigens von Günter Peschke.
Im 16mm-Stereoprojektor befindet sich übrigens ein TK35-Getriebe :-O

@F. Wachsmuth
Wieso sollen bei Filmriss 8 Bilder entfallen? Bestenfalls sind es doch nur 2-4 Bilder. bzw. gar keine Bilder.

 

Bearbeitet von Martin Rowek (Änderungen anzeigen)
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vor 5 Minuten schrieb Martin Rowek:

Wieso sollen bei Filmriss 8 Bilder entfallen? Bestenfalls sind es doch nur 2-4 Bilder. bzw. gar keine Bilder.

Na, weil Bild 1 und 8 (oder 2 und 9, etc) jeweils im gleichen Moment aufgenommen wurden und wiedergegeben werden müssen. Wenn jetzt ein Bild verloren geht, muss man 7 weitere rausschneiden, damit der Abstand wieder stimmt. 

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vor 1 Minute schrieb F. Wachsmuth:

Na, weil Bild 1 und 8 (oder 2 und 9, etc) jeweils im gleichen Moment aufgenommen wurden und wiedergegeben werden müssen. Wenn jetzt ein Bild verloren geht, muss man 7 weitere rausschneiden, damit der Abstand wieder stimmt. 


In der Theorie mag das stimmen. In der Praxis geht aber m. M. n. kein Bild bei einem Filmriss verloren, wenn man ihn trocken klebt.

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Ich habe den Projektor im Betrieb gesehen, bei jedem Schnitt gab es einen kurzen Ausfall des 3D Effekts. Man konnte ja nicht so schneiden, dass man gleich wieder mit  den beiden richtigen Teilbildern für links und rechts weitermachen konnte. War aber nicht unangenehm, es hatte den Effekt einer leichten Überblendung. Günter hat "unpassende"Bilder auch schon mal mit Farbe schwarz gemalt. Bei der Digitalisierung hat er diese Effekte natürlich rausgemacht. 

Trrotzdem ist der VistaVision 3D Effekt toll. Wenn auch manchmal die Stereobasis zu groß war. Mich hats ans iMAX erinnert, wenn Kratzer oder Streifen waagerecht durchliefen...die Kamera war wirklich ein Muster an Kompaktheit. 

Die Arri Doppelkamera ist sehenswert. Hier mit Makro für die Aufnahme lebender Insekten. Bild von G. Peschke.

 

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Der Filmverbrauch war natürlich extrem teuer. Wir haben damals einen Marionettenfilm gedreht und sehr gut geprobt, damit ja nichts schiefging. "One take" Dreharbeiten...der Ton war voraufgezeichnet und wurde über einen Perfoläufer (natürlich auch Selbstbau) zugespielt. Soweit ich mich erinnere, startete der Perfoläufer sogar die Kamera. Lange her!

 

Ich will mal sehen, ob Herr Peschke Interesse hätte, sich hier im Forum zu melden. Dann könnte er Fragen selber beantworten, ich laufe Gefahr, Fehler zu machen.

 

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Im Film&TV Kameramann war zu der Zeit (1996) auch ein mehrseitiger Artikel über die 3D-Technik von Herrn Peschke abgedruckt, ich glaube das war Ausgabe 3/96 - ich würde gern nachsehen, doch leider sind mir die Hefte vor Jahren beim Hochwasser bei uns abgesoffen.

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Das hab ich mich gestern schon gefragt, wie das geht, mit Makro, bei 80 mm Stereobasis. 
Die Faustregel ist doch, dass die Nahgrenze größer sein muss als 

Stereobasis mal Brennweite. Bei 80 mm * 28 mm wären das schon 2,24 Meter. Oder gilt die Regel nicht, wenn es im Motiv nichts fernes, unendliches gibt? (Ich bin totaler 3D-Laie, kann mich also trefflich irren!)

 

Mit sechs Bildern Versatz hätte man gut 57 mm Stereobasis gehabt, näher an den physiologisch typischen 65 mm. Aber das wäre konstruktiv wohl noch enger geworden.

 

Super spannend auf jeden Fall. Und mal eine Kamera, die es nicht mal in Deidesheim gibt!

Bearbeitet von Friedemann Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
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Nö, ganz falscher Dampfer. Mit der 16-3 Vistavision gab es soweit ich weiss keine Makro-Technik. Aber Die DoppelARRi Kamera hatte einen Makrovorsatz, der mittels Spiegeln das Bild auf ein einziges Objektiv mit grösserem Durchmesser und 2 Blenden bringt, nur ein paar mm StereoBasis in diesem Fall- eben der Augenabstand der Insekten! Sonst würde man ja mit einem Objektiv glatt an dem Tierlein vorbeifotografieren!

Wenn man bei Günter Peschke das Studieren anfängt, kommt man darauf, der Mann hat immer noch ein As im Ärmel oder gleich mehrere....ich komme eigentlich nie aus dem Staunen heraus...

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Als ich in den Mitte/End-90ern mit Stereofotografie experimentiert habe (mit zwei identischen Kameras und Objektiven), habe ich auch ausprobiert, wie es wirkt, wenn man die Stereobasis größer oder kleiner macht. Bei Makro hab ich sie eben kleiner gemacht, tweilweise nur mit einer Kamera zwei Bilder mit leichtem perspektivischem Versatz von ein paar Millimetern. Dann wirkt halt alles riesig groß, als wäre der Blütenkelch ein riesiges Bauwerk. Umgekehrt bei Stereobasisbreite von fünf Metern wirkt der Wiesengrund mit Stadtpanorama am Horizont wie eine kleine Modelllandschaft.

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Wichtig bei dieser Veränderung der Stereobasis ist, dass der abgebildete Tiefenbereich nicht zu groß wird, weil es sonst das Sehsystem überfordert.

 

Vergrößert man bspw. die Stereobasis für einen Hyperstereoeffekt (wie von @Regular8 beschrieben), dann darf kein Objekt im Vordergrund sein.

Wobei "Vordergrund" ja nach Stereobasis auch durchaus 50 m sein können.

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Günter Peschke hat den Film über das 16-3 Verfahren auf seinen Kanal bei YouTube gestellt:

 

 

Auf demselben Kanal sind auch Beispielaufnahmen der Insektenfilme zu sehen, sowie ein Trailer für einen Film über die Stadt Mering bei Augsburg.

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