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Kinoübernahme


Uranus

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Hi,

 

ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, ein alteingesessenes Kino in einer Kleinstadt in Süddeutschland zu übernehmen (Pachtvertrag). Das hört sich noch nicht so ungewöhnlich an, allerdings bin ich ziemlich brachenfremd. Ziemlich sage ich, weil ich im Bereich Audiotechnik und -produktion tätig bin. Deshalb sind mir schon einige technische und wirtschaftliche (Urheberrecht, Lizenzgeschäft, etc.) Zusammenhänge klar oder zumindest nicht ganz fremd.

 

Das Kino hat lediglich einen Saal und läuft seit über 25 Jahren. Es ist top gepflegt, allerdings weiss ich nichts über die technische Ausstattung, ausser, dass es, nach Anzahl der Lautsprecher zu beurteilen, 5.1-fähig ist. Es wurde wohl vor ca. 10 Jahren renoviert. "Gemanaged" wird es wohl derzeit noch von dem ehemaligen Pächter, Filmvorführer sind Schüler und den Rest (Kartenverkauf, Reinigung, etc.) macht das Besitzerehepaar derzeit selbst. Das Kino arbeitet wohl einigermassen wirtschaftlich, aber laut Aussage der Besitzer kann man davon nicht leben. Aufgrund verschiedener Faktoren, ist es für mich zunächst auch gar nicht so wichtig, dass das Kino möglichst viel abwirft, obwohl das mittlefristig natürlich wünschenswert wäre. Der Betrieb läuft jedenfalls anscheinend reibungslos mit einer Abendvorstellung täglich.

 

Ich versuche mir zunächst ein Bild vom praktischen Alltag des Kinobetriebes zu machen, vor allem beschäftigt mich folgende Frage:

 

Wie kompliziert gestaltet sich der administrative und logistische Teil in der Praxis, vor allem der Umgang mit den Filmverleihern und die Abrechnungsmodalitäten?

 

Ich habe mich mal an den AGBs einiger Verleiher versucht und wie es natürlich mit AGBs so ist, es wird jede mögliche Eventualität abgedeckt und man kann daraus nicht wirklich ableiten wie es in der alltäglichen Praxis funktioniert.

 

Gibt es irgendwelche Informationsquellen, wo man sich über die Grundlagen des Kinobetriebs solide informieren kann? Das ganze soll nicht zu meinem Hauptberuf werden, der Filmtheaterkaufmann von Rinke scheidet z.B. aus. Aber eine Projektberatung oder -begleitung von denen könnte evtl. sinnvoll sein. Was denkt ihr, hat jemand da evtl. Erfahrungen?

 

Vielleicht findet sich auch jemand aus dem Forum, der sich eine Zusammenarbeit zu sinnvollen Konditionen vorstellen könnte...

 

Natürlich habe ich jede Menge weiterer Fragen, aber ich halte mich erstmal zurück. :lol:

 

Vielen Dank im Voraus!

 

Beste Grüße,

 

Uranus

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Hallo Uranus. Ich habe das Kino in Riedlingen fast fünf Jahre lang betrieben. Um heutzutage ein Kino zu betreiben, vor allem mit einem Saal, brauchst du mehr als 20.000 Besucher im Jahr. Dann kannst du bei günstiger Pacht gerade mal mit einem kleinen Einkommen rechnen. Sofern beim Kino noch eine Wohnung mit dabei ist, geht es etwas besser.

Vergiß nicht, das du in 5-8 Jahren ca. 30.000€ für das digitale Kino brauchst (nach meiner Vermutung der jetzigen Preise).

Bei der vorhandenen Filmproduktionspolitik Hollywoods wird sich in der Qualität der Filme nicht wirklich viel ändern, daher wird's auch kaum mehr Besucher geben.

Überleg es dir gut, schließ dich mal mit Ulli kurz, der kann dir einiges aus seinen Erfahrungen in Hann.Münden erzählen.

Jens

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Jens,

 

danke für deine Antwort! Wie gesagt, der wirtschaftliche Aspekt ist steht aufgrund der Umstände nicht im Vordergrund. Zumindest nicht der absolute Gewinn. Der "Stundenlohn", also das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen schon eher. Also es macht mir nichts, wenn das Kino "nur" 300 Euro im Monat abwirft, wenn sich der Aufwand in entsprechenden Grenzen hält. Also wenn ich dafür 8 Stunden täglich arbeiten darf, ist es nichts. Für mich ist Arbeit kein Wert an sich... :wink:

 

Was z.B. ein interessanter Hinweis war ist der Umstieg auf digital. Perfektes Beispiel, wo ich als Branchenfremder keine Ahnung habe. Ist dass allgemeiner Konsens, dass der Umstieg in diesem Zeitraum zwingend kommt?

 

Allerdings witzig, in der Tontechnik gibt es exakt die gleiche emotionale Diskussion Analog vs. Digital. Der Siegeszug hat hier aber schon längst stattgefunden. Wird es - neben den Anschaffungskosten - nicht auch Vorteile für die Kostenstruktur des Kinobetriebes haben?

 

Gibt es eigentlich branchenübliche Pachtverträge? Wer kommt für welche Kosten auf (z.B. Lampen)? Reine Verhandlungsache?

 

Viele Dank!

 

Gruss,

 

Uranus

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sorry...noch eine seeeehr wichtige Frage:

 

Ist es irgendwie möglich die Spielzeiten auf z.B. zwei Wochen im Monat zu beschränken und trotzdem aktuelle Filme zu spielen? Was ich bis jetzt gehört habe nicht, sondern die müssen mindestens drei Wochen gespielt werden...

 

Fragen über Fragen... :oops: :lol:

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Zum rmc-Kurs "Filmtheaterkaufmann" wäre durchaus zu raten - oder sich einen Theaterleiter zu arrangieren, der über Branchenerfahrung verfügt.

 

Ohne Ansätze zu einem "Netzwerk" in der Branche dürfte die Gefahr gross sein, relativ schnell an die "Wand zu fahren" und von der Filmbelieferung ausgeschlossen zu werden.

 

Die Anschaffung digitaler Bildwerfer lohnt ökonomisch nicht - die Technologie ist unausgereift und bringt dem Betreiber keinerlei Rabatt - im Gegenteil.

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Hallo Uranus, das Problem an ein Saal Kinos ist die meist sehr schlechte Belieferung mit Startkopien. Wenn du da keine guten Zahlen machst, kommst du erst in der 4. bis 6. Woche dran.

Das gibt kaum Möglichkeiten zur Erschließung neuen Publikums.

Ein Programmkino kann gut laufen, braucht allerdings ein größere Einzugsbereich. Ich hatte die gleichen Ansprüche wie Du, Gewinn war nicht das Ziel, jedoch benötigt ein Kino in etwa 3-4 Stunden täglich an Arbeitsaufwand, wenn Du es 'ordentlich' betreiben willst, vor Ort sein willst und es dadurch im aktuellen Bewußtsein halten willst.

Das wurde mir nach ca. 3 Jahren zu aufwendig, die zeit für Familie und Einkommenbeschaffung wurde doch sehr knapp.

Durch die in der Zeit von 2002-2006 erheblich gestiegenen Energiekosten trug sich dann das Kino gar nicht mehr, dazu kamen die Kündigung vieler Diawerbeverträge aufgrund geringer Besucherzahlen und Einsparungen bei den Werbekunden. Das muß nicht immer so laufen, kann aber sein. Am Schluß erwirtschaftete das Kino noch nicht mal mehr die Kosten einer Ausbildungsstelle und ich mußte von Sommer 2006 bis 2007 10.000€ an Barem dazuschießen.

Zuzüglich meiner Fahrtkosten Arbeitszeit etc.. Das war dann doch zu viel.

Jens

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Hallo Uranus

 

Der Verwaltungsaufwand ist besonders für Nicht- mit kaufmännischen Dingen vorbelastete Menschen immens, und das sind nicht nur die Abrechnungen mit den Verleihern. DA gibt es Steuerfristen, verschiedene USt Sätze, Abgabetermine, FFA, Gema und MWSt Meldungen, Vergnügungssteuermeldungen und Zahlungen (örtlich abhängig), Prüffristen, neue Sicherheitsbestimmungen, Gefährdungsbeurteilung 2007, EMVU (ab 20.7.2007) und viel anderes, was die Freude verderben kann. Wie eine einfache Brandschau, bei der der neue Betreiber dann keinen Bestandsschutz mehr hat...

Kinomachen kann ein Spaß sein, Freude bereiten, Gäste zu bewirten, aber Geld ist heute nicht im Ansatz zu verdienen, und selbst wenn genug bleibt, um jemand zu beschäftigen, Angestellte darf ja in Deutschland wohl eigentlich niemand, der nicht Konzern (und über entsprechende Personal- und Rechtsabteilungen verfügt) ist mehr beschäftigen, sonst stehts du schnell vor Gericht...

 

Auch wenn es Startkopien geben sollte, was nützt es, in einem EINSAAL Ort einen Film 4 Wochen in 3-4 (ALLEN!) Vorstellungen täglich zu spielen, weil die Verträge nun mal nicht anders geschlossen werden können. Da kommt dann nach der Woche 1 kaum noch jemand, und Jungle Book um 23 Uhr am Freitag, geht einfach nicht.

 

Wir haben mit Kionomachen 25 000 Euro pro Jahr dazugezahlt, um ein Angebot an Kultur in Kleinstadt zu machen, mit dem Dank, vom Landkreis als "Verbrecher" tituliert zu werden, soviel zum Interesse des Staates an einer solchen gewerblichen Betätigung. (Das mag woanders besser sein, zeigt aber die Richtung auf)

 

Eine Freundin gibt auch auf, nach 5 Jahren Kino sind die Kräfte aufgezehrt, die Steuerstrafgelder und Verleihrechnungen haben dann irgendwann auch das Sparkonto geleert. Haaretz IV, das Schicksal der Zukunft...

 

Und ein anderer Bekannter würde auch längst was anderes machen, hätte er nicht das Gebäude am Halse, denn verkaufbar ist so etwas in strukturschwächeren Regionen kaum noch - wenn man die Verkaufsschilder vor Immobilien sieht, und 50% eines Ortes zum Verkauf stehen, und in 40% Renter- oder Witwen leben, wird das klar, davon kann man dann nicht einmal eine kleine Wohnung in der Stadt erwerben..

 

Jens' Tip mit Ulli ist sicher gut, der müßte am Besten wissen, wie attraktiv Kinomachen ist, da er sehr viel auf sich genommen hat und voller Elan an die Sache herangegangen ist.

 

 

Ich würde die Finger davon lassen, ich zumindest würde heute kein Kino eröffnen, es sei denn als Museumsbetrieb.

 

Moderne Filme verlangen nach modernster Heimtechnologie, was auch den NutzerInnen klar ist, Multiplexe haben hier versagt, das zu bieten, was erwartet wird. Und wenn es dort schon nicht gut ist, wie gut soll es woanders aus der Sicht der Kartenkäufer sein?

 

 

Stefan

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Ein herzliches Hallo in die Runde,

 

vielen Dank für eure Beiträge. Als selbstständiger Freiberufler in der ebenfalls "hoffnungslosen" Musik- und Recordingbranche, kann ich auch die Vorbehalte und Frustration verstehen. Glücklicherweise sind in dem Fall dieses Kinos einige Voraussetzungen gegeben, die mich doch hoffen lassen:

 

Die Stadt unterstützt mich in diesem Vorhaben voll und ganz, auch finanziell. Sie will das Kino unbedingt erhalten. Ich hatte ursprünglich wegen einer Umnutzung als Tonstudio angefragt. Also ist schonmal damit zu rechnen, dass sich der übliche Bürokratie- und Behördenwahnsinn in Grenzen halten wird.

 

Des weiteren hoffe ich auf gute Kooperationsmöglichkeiten mit regionalen Wirtschaftsunternehmen. Auch die Bevölkerung will das Kino erhalten, was natürlich noch lange nicht heisst, dass man auch reingeht. Typisches paradoxes Konsumentenverhalten eben, wie Brötchen im Supermarkt kaufen und sich dann wundern wenn der Bäcker um die Ecke, der günstigerweise immer Sonntags geöffnet hatte, dicht macht. Ansässigen Unternehmen kann man das aber klar machen und sinnvolle Kooperationsansätze finden. Ich glaube schon, dass man heutzutage regionale Unternehmer und Organisationen (Vereine, Schulen) am Ehr- und Moralgefühl "packen" kann und für die Unterstützung eines regionalen Kulturbetriebes gewinnen kann. Denn die meisten wissen selbst, wie es ist, wenn immer grössere Marktanteile in immer weniger Hände geraten. Natürlich sollen sie auch wirtschaftliche Vorteile haben. Einfaches Beispiel wären Gutscheine als Werbegeschenke.

 

Natürlich mache ich mir auch Gedanken, über weitere Nebennutzungen, Privatvorstellungen, Schulungen, Konzerte, Proben, Aufführungen (Bühne vorhanden) etc, etc...

 

Die Tatsache, dass der klassische Kinobetrieb sicherlich nicht sonderlich rentabel ist, ist für meine Überlegungen sogar die Grundannahme. Daher soll er auch nach dem Mini-Max-Prinzip erfolgen. Meine Hauptaufgabe sehe ich eher darin, die oben genannten Dinge anzustossen.

 

Deshalb ist es für mich wichtig zu wissen, ob und wie man den administrativen und logistischen Teil auf ein gesundes Minimum reduzieren kann.

 

Vielen Dank!

 

Viele Grüße,

 

Uranus

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Ich selbst bin gerade in der Üernahmephase eines kleinen Kinos. Ich sehe die Situation nicht ganz so dramatisch.

Vielleicht sind die Voraussetzungen bei mir auch etwas anderes. Das Kino läuft rechtgut. Es hat hier schon fast Kult Charakter, wir sind (auch)Erstauffürer und haben 2 Säle, was ich auch für sehr wichtige halte!!!

 

Da ich selbstständger Kaufmann bin befinde ich den Verwaltungsaufwand als eher gering.

 

Das wichtigste ist der Spaß an der Sache!!!

 

Noch eines zur kalkulation. Man kann nicht sagen wieviele Besucher man pro jahr braucht ohne die Fixkosten zu kennen. Ansonsten ist die Kalkulation simpel. Bei 20.000 Besuchern pro Jahr, hat Du schon mal locker 20.000 € netto netto an Getränke und Popcorn etc. minimum, das geht schon garnicht anders, außer Du weigerst Dich den Gästen zu verkaufen. So, dann hast Du 1600 € im Monat, jetzt réchne selbst weiter....bei 25 - 30 Gästen pro tag hast du also 800 im Monat und Du hast noch nicht eine einzige Karte verkauft. Ich denke das geht oder?

Reich werden kann man damit allerdings wirklich nicht!!

 

und wenn man wenig einnimmt zahlt man auch wenig Steuern und wenn man die pünktlich zahlt gibts auch keien Strafgelder etc.

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@cinemartin hat geschrieben:

Bei 20.000 Besuchern pro Jahr, hat Du schon mal locker 20.000 € netto netto an Getränke und Popcorn etc. minimum, das geht schon garnicht anders, außer Du weigerst Dich den Gästen zu verkaufen. So, dann hast Du 1600 € im Monat, jetzt réchne selbst weiter....bei 25 - 30 Gästen pro tag hast du also 800 im Monat und Du hast noch nicht eine einzige Karte verkauft.

 

1 € pro Besucher Concessions NETTO NETTO Minimum? Und das auf dem Lande? 25-30 Besucher pro Tag = 175-210 pro Woche? Das wird im Sommer bei nur einer Leinwand und einem "Multiplexfilm" in der dritten Spielwoche schwierig.

Außerdem: der Concessions-Erlös fließt in die Gesamtleistung ein und wird dann von den übrigen Kosten gefressen!

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Hallo Uranus,

 

also generell ist es so, dass Kinos, die Gewinn mit einem vernünftigen Aufwand abwerfen nicht auf den freien Markt kommen.

Diese Kinos gehen unter bekannten und befreundeten Kollegen weg.

Wenn also Du als Branchen fremder ein solches Kino angeboten bekommst, heißt das nichts anderes als dass es kein Fachmann aus der Umgebung wollte.

Das sollte Dir sehr zum Denken geben.

Ich habe vor einigen Jahren selber intensiv gesucht und das war meine Erfahrung.

Zum Anderen ist hier ein Vorpächter im Forum, der Dir geschrieben hat, dass dieses Kino rote Zahlen schreibt.

Dieser Vorpächter ist meines Wissens ein alter Kinofuchs.

Wie willst Du also als Neuling einen Betrieb rentabel führen, der in der Vergangenheit auch unter erfahrener Leitung nicht lief?

Das was Du alles vorhast, wie ZB Kooperationen mit Firmen und Vereinen ist wahrscheinlich zu Grossteil schon versucht worden.

Ehrgefühl gibt es da nicht.

Wie schon erwähnt wurde kaufen die Leute bei Aldi ihr Brot und sind traurig wenn der Bäcker zumacht.

 

Zum Schluss ist in der Nähe in Mengen erst vor kurzem ein modernes Kinocenter enstanden, was die Situation noch weiter verschlechtert.

Dein Hauptpublikum, die unter 30jährigen, fahren zu 90 Prozent die paar Kilometer in ein modernes Kino.

 

Ich rate Dir dringend die Finger davon zu lassen, nicht umsonst hat Jens aufgehört.

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Uranus:

Hi!

 

Ich habe genau das, was Du grade gemacht hast, auch hinter mir und habe derzeit ein Kino mit einem Saal am laufen, das jedenfalls nicht die schlechtesten Zahlen hat. Mit ähnlichen Voraussetzungen, wie Du.

 

Wenn du willst, kann ich Dir meine Erfahrungen gerne nahebringen!

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Ein herzliches Hallo in die Runde,

 

vielen Dank für eure Beiträge. Als selbstständiger Freiberufler in der ebenfalls "hoffnungslosen" Musik- und Recordingbranche, kann ich auch die Vorbehalte und Frustration verstehen...

 

Natürlich mache ich mir auch Gedanken, über weitere Nebennutzungen, Privatvorstellungen, Schulungen, Konzerte, Proben, Aufführungen (Bühne vorhanden) etc, etc...

 

Die Tatsache, dass der klassische Kinobetrieb sicherlich nicht sonderlich rentabel ist, ist für meine Überlegungen sogar die Grundannahme. Daher soll er auch nach dem Mini-Max-Prinzip erfolgen. Meine Hauptaufgabe sehe ich eher darin, die oben genannten Dinge anzustossen.

 

Nur als Tip am Rande: 5.1 Mischkinos sind eine der wenigen Nischen in der Ton/Musikproduktion, wo noch ordentlich verdient wird. Da kommt man allerdings um die Anschaffung eines digitalen Projektors kaum umhin, wobei dann auch ein normaler 1080p für 3.000-6.000 reicht.

 

Für ein 5.1 Masteringkino gehen gerne 5.000-25.000 alleine für nen kleineren deutschen Film an Etat über den Tisch, nur für den AC3/DD/DTS Mixdown. Allerdings hast du im mittleren Neckarraum wohl derben Mitbewerb (einerseits von Aka Lubu und dumpenden Studenten und München auf der anderen -und- es gibt vergleichsweise wenig kommerzielle Kinoproduktion in der Ecke.)

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... Zum Schluss ist in der Nähe in Mengen erst vor kurzem ein modernes Kinocenter enstanden, was die Situation noch weiter verschlechtert.

Dein Hauptpublikum, die unter 30jährigen, fahren zu 90 Prozent die paar Kilometer in ein modernes Kino. ...

 

Das ist so derzeit nicht mehr ganz aktuell:

 

http://www.szon.de/lokales/badsaulgau/m...a28bd77d4d

 

http://www.szon.de/extern.html?link=www...-mengen.de

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Hallo Ulli, Fachfrau für Bürokommunikation.

Zu den Concessions.

Bei mir in Riedlingen waren es im Schnitt knapp 20Ct. pro Besucher.

Popcorn und Co. lief nur bei Kinderfilmen, das Bierchen oder die Chipstüte Abends waren nicht der Rede wert und nur Service für die Kundschaft.

Es kommt aufs Publikum an.

Mein Programmkinopublikum war kein Raschel, Knabber- und Tuschelpublikum.

Von daher lief da nicht viel.

Jens

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Hallo,

 

vielen Dank für eure Antworten.

 

 

UlliTd:

 

Wenn es konkret wird, komme ich gerne auf dein Angebot zurück.

 

oceanic:

 

An eine Nebennutzung als Tonstudio/Mischatelier hatte ich auch gedacht. Aber dazu braucht es eine entpsrechend gestaltete Akustik und Abhöre. Also eine Investition im fünfstelligen Bereich. Wäre nicht ganz auszuschliessen, wenn jemand hier Interesse hätte "mitzumischen". :D

 

Beste Grüße,

 

Uranus

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... Zum Schluss ist in der Nähe in Mengen erst vor kurzem ein modernes Kinocenter enstanden, was die Situation noch weiter verschlechtert.

Dein Hauptpublikum, die unter 30jährigen, fahren zu 90 Prozent die paar Kilometer in ein modernes Kino. ...

 

Das ist so derzeit nicht mehr ganz aktuell:

 

http://www.szon.de/lokales/badsaulgau/m...a28bd77d4d

 

http://www.szon.de/extern.html?link=www...-mengen.de

 

das ist bitter, zumal erst gut renoviert wurde. :cry:

schade.

Ich hatte vor Jahren selber mal vor dort ein Kino zu eröffnen. Zum Glück nicht gemacht. Puuhhh.

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Die Begründung für die Schließung in Mengen: "Es werden zuviele Raubkopien gesehen" halte ich aber für äußerst daneben...

 

Verkalkuliert würde da eher passen, möchte ich mal vermuten...

 

Denke ich ähnlich, wenn in dem Artikel schon erwähnt wird das vor kurzem erst renoviert wurde halte ich die Begründung für vorgeschoben, das ist nämlich nicht erst seit gestern so und das wäre schon seit längerem absehbar und dann schmeiße ich durch eine Renovierung schlechtem Geld kein gutes hinterher.

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Es kommt aufs Publikum an. Mein Programmkinopublikum war kein Raschel, Knabber- und Tuschelpublikum. Von daher lief da nicht viel.

In diesem Fall müßt ihr auf Wein setzen. In unserem Programmkino gibt es garkein(!) Popkorn mehr - weil es nicht, oder nur in der Kindervorstellung mäßig lief - Bier und Süßigkeiten gehen so - aber mit guten Weinen bekommt man aber die "Cineasten" an die Theke! Und zum Wein wird dann auch gern geknabbert ... :wink:

 

grüße piko

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Mengen hat ebenso wie Riedlingen kein großes Umfeld. Die Verbindung Kino-Gastronomie funktioniert allerdings nur bei genug potenziellen Besuchern im Umfeld. Engler hat vor wenigen Jahren noch einen großen Saal dazugebaut, das war dann wohl zuviel, zudem auch die Besucherzahlen im Restaurant nicht sehr hoch waren in der letzten Zeit.

Jetzt fahren halt die meisten entweder nach Ravensburg oder Biberach, übrig ist nur noch der Betreiber in Saulgau, das ist ca. 10km weg von Mengen.

Jens

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Mengen hat ebenso wie Riedlingen kein großes Umfeld. Die Verbindung Kino-Gastronomie funktioniert allerdings nur bei genug potenziellen Besuchern im Umfeld. Engler hat vor wenigen Jahren noch einen großen Saal dazugebaut, das war dann wohl zuviel, zudem auch die Besucherzahlen im Restaurant nicht sehr hoch waren in der letzten Zeit.

Jetzt fahren halt die meisten entweder nach Ravensburg oder Biberach, übrig ist nur noch der Betreiber in Saulgau, das ist ca. 10km weg von Mengen.

Jens

 

Hallo,

 

ich habe mir heute einmal das Kino in Mengen von aussen angeschaut! Sieht doch noch sehr nach Baustelle aus!

 

Kennt jemand zufällig die ungefähren Besucherzahlen!

 

Oder hat gar jemand ein paar Fotos?

 

Wäre toll! Im Moment ist nicht genaues zu erfahren!

 

Gruß

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