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KINOANZEIGEN VOR 40 JAHREN


albertk

Empfohlene Beiträge

die FRANKFURTER RUNDSCHAU von 1968 kann man künftig auch als pdf-datei lesen.

da kommt freitags immer auch eine ganze seite kinoannoncen:

http://www.fr-online.de/1968_tag/index.php?date=1968-01-05&seite=016

ein schönes zeitzeugnis, wie früher einmal die kinolandschaft aussah und

wie sie beworben wurde!

 

damals gab es noch grafisch gestaltete kinoanzeigen (matern) - von den verleihern vertrieben.

anfangszeiten begannen in manchen kinos schon um 11 uhr oder früher -

und trotzdem gab es am wochenende spätvorstellungen.

das AKI spielte von 9-24 uhr, das personal war nicht zu beneiden.

 

eigenartig ist die werbung für DR. DOLITTLE im METRO IM SCHWAN. da wird mit TODD-AO geworben, aber auf eine etwas verdruckste art. ich habe nie herausgekriegt, ob die wirklich 70mm zeigen konnten. allerdings liefen dort einige filme, die in diesem verfahren gedreht wurden, z.b. wochenlang DIE TOLLKPÜHNEN MÄNNER...

in anzeigen, die ich seit den 70ern las, wurde, wenn ein film in 70mm lief, auch immer ausdrücklich mit "70mm" und "6-kanal-magnetton" geworben.

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Wäre eigentlich positiv anzunehmen.

'Royal Palast im Europacenter' (Berlin) annoncierte seinerzeit MEINE LIEDER MEINE TRÄUME in Matern, in denen verdruckst und rechts oben in der Ecke wie ein winziger Briefmarkenstempel ein Todd-AO-Schriftzug zu suchen war. Die Voführungen erfolgten mit 70-mm-Kopie.

 

Für das 'Metro im Schwan' liegt mir eine Annonce dieses Films vor, die im untereren weissen Bildbalken eine Texterweiterung aufweist:

 

"Das grandios und glänzend besetzte Film-Musical, da bei seinem Start von Publikum und Presse mit beispielloser Begeisterung aufgenommen wurde. Ein Film zum Verlieben, vorgeführt in der eindrucksvollsten Wiedergabe von Todd-AO 70 mm." - Darunter folgt ein Programmhinweis für die Sonntagsmatinee: ROSENKAVALIER - Die berühmte Salzburger Aufführung unter H. v. Karajan. (Dies damals übrigens noch auf Original-Filmmaterial - heute wird dies ja den Menschen "materielos" als TV-Konserve oder per DLP-Beamer als HDTV zugemutet ud kostet auch noch den doppelten Eintritt. :lol: )

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wie gesagt, warb das METRO IM SCHWAN öfter mit TODD-AO. da müßte man kinohandbücher zu rate ziehen.

 

leider wurde hier manchmal auch der mund etwas zu voll genommen:

ich weiß mindestens zwei kinos in bundesdeutschen großstädten, die jahrelang mit dem spruch "auf der todd-ao-leinwand" warben und meistens nur scopefilme zeigten.

auch in paris hatte ich einmal ein ähnliches erlebnis: man warb mit "grand ecran", der trapezförmige kellersaal (PARAMOUNT OPERA) mit engen reihen und flachem boden hatte höchstens 400 plätze und die leinwand war höchstens 3,50 x 8 meter... ideal für die lauf-weg-kundschaft!

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Die Matern vom APOLLO sind toll - meist graphisch aufregender als die deutschen. Danke! Scheinbar war dort der Verleih auch einfallsreicher.

 

Zur Frankfurt-Annonce: daß es eine Premierenanzeige ist, kann ich mir ganz schwer vorstellen, daß der Betreiber so ein Risiko (Betrugsfall) eingegangen wäre, trotz expliziten 70mm-Hinweises einfach in 35mm zu spielen.

 

Es stimmt aber: später ist sowas oft genug passiert, vor allem bei den letzten Einsätzen der Monunmental-Revivals Anfang der 80er Jahre. Annonciert "in 70mm und 6-Kanal Magnetton" kam dann eine 35mm-4-Kanal-Magnettonkopie zum Einsatz, da die 70mm-Kopie als rot oder defekt ausrangiert wurde.

In der Schlußphase solcher Wiederaufführungen (als einige Titel auch bereits im Fernsehen eingesetzt wurden) wurde annonciert "auf der Großbildwand in 6-Kanal-Magnetton" ... oder nur "auf der Großbildwand", und es lief eine (nagelneue) 35mm-Kopie, schön bunt - und mit Mono-Lichtton.

 

Aber für die Premierenkopien schließe ich solche Augenwischerei aus. Allenfalls rutschte vielleicht noch ein Ultra- oder Super Panavision oder ein Camera 65 in die Standard-Matern der Verleiher, positioniert in der unteren Ecke und in winziger Typographie. In dieser Form also kann auch von 35mm-Einsätzen ausgegangen werden. Trotzdem liefen mit den selben Matern in sehr großen Häusern - ohne viel Aufhebens - auch 70mm-Kopien: nirgendwo zwar evident ausgeschildet (z.B. ZOO PALAST, Berlin oder CAPITOL Lehniner Platz, Berlin), und dennoch dem Publikum im Unterbewußtsein bis heute als spektakuläre Aufführung in Erinnerung geblieben. Es hatte sich erst Ende der 1960er Jahre durchgesetzt, generell mit der Filmbreite und dem Soundverfahren bei Todd-AO-Kopien sehr konkret mit "70mm" und "6-Kanal" zu werben. Das war vorher eine Seltenheit: zumeist hiess es nur "in Todd AO", und man beließ das "Wunder" des Projektionsverfahrens somit als Mysterium im "Unbeschreiblichen".

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@filmempire:

Im ausführlichen Royal-Thread ging es u.a. zu Beginn um das Thema, wann den nun die Cinerama-Leinwand eingebaut wurde. Genannt wurde hierbei u.a. das Datum 13.10.1967 zur Aufführung von "Grand Prix".Andere Quellen nannten für den Umbau, bei welchem auch die Bestuhlung erneuert und reduziert wurde, das Jahr 1968. Durch das Fehlen eben des MGM in den Kinoanzeigen vom januar 1968 gehe ich als nicht Frankfurter davon aus, dass der Umbau tatsächlich erst 1968 stattgefunden hat.

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heute vor 40 jahren war donnerstag. morgen findet man wieder eine freitagausgabe!

 

auffallend übrigens, daß einige große frankfurter großkinos 1968 schon nicht mehr existierten: film-palast (1500 pl.), grand-palast (900 pl.) - beide konnten 70mm zeigen. der film-palast hatte sogar cinerama, später lange zeit möbelladen, heute steht dort das arabella-hotel. der grand-palast ist heute eine spielhalle.

die großen kinos (~1000 plätze) waren damals: europa, metro im schwan, turm-palast. das MGM-Theater wurde - wie preston sturges bemerkte - damals gerade umgebaut. weiteres schrieben wir schon im royal-mgm-thread.

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neue freitagsanzeige:

http://www.fr-online.de/1968_tag/index....&seite=006

 

MGM-THEATER wirbt: "ab februar völlig neu" und mit "25m-leinwand".

 

im EUROPA "go in bei ZUR SACHE SCHÄTZCHEN - einer der raren fälle, wo ein neuer deutscher film es in ein großkino packte!

 

DR. DOLITTLE läuft immer noch in der 5. woche. ich dachte immer, der sei damals gefloppt. es gab herrliche schaumannsarbeit zu diesem film, ganze kinofronten voller tiere. den film fand ich sehr opulent ausgestattet, aber sonst wenig spannend. außer dem titellied, das auch einen oscar bekam, auch keine ohrwürmer - die deutsche synchro machte die auch nicht gerade besser.

 

schön fand ich die sitte der sonntags-matineen, die damals noch in vielen kinos üblich war: alte filme nachgespielt und manchmal sogar klassiker wie z.b. SUSI UND STROLCH.

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Ist bei uns aber auch eine Altersfrage, oder nicht? Es gibt ja auch heute Schaumannsarbeit für PIRATES OF THE CARIBBEAN (Schiffe und Piraten im Foyer) und gerade eben ein 40 Meter mal 30 Meter großes Filmposter am Potsdamer Platz für I AM LEGEND. (Nur dass wir diese Filme vielleicht weniger süchtig goutieren als Breitwand der 60's.)

Deutsche Kommerzfilme schafften es eigentlich immer in die grösseren Häuser. Erst wohl Ende der 1960er Jahre und mit Beginn der Filmförderung und aufkommenden Autorenfilme ging der deutsche Markteinteil zurück, zugunsten der künstlerischen Ansprüche.

 

Mich wundert bei den Inseraten, dass das MGM nicht zu finden ist. Haben die nicht oder auf einer anderen Seite inseriert?

Erkennt man auf PC-Bildschirmen auch nicht - ist eben digitalisierte Datenkompression.

Nur wenn man mit der Lupe rangeht (oder in Adobe vergrössert) finden sich doch noch die verlorenen Löwen:

 

Bei AGENTEN ist in der Annonce von @Super Cinerama im oberen schmalen grauen Balken die Metro-Ankündigung zu lesen.

Bei ODYSSEE fand ich sie direkt unter dem Filmtitel am äußereren rechten Rande.

Erschreckend, daß AGENTEN nur 3 Wochen lief - entweder einer WA oder ein Flop. Da Ende der 60er Jahre die 70mm-Filme immer häufiger floppten, wie wir uns in Erinnerung rufen sollten.

 

Die Annoncen waren sicher noch etwas grösser, und die subtile Zurückhaltung des Verleihsignets zugunsten der regionalen Standortbewerbung des Kinos gefällt mir gut! (In heutigen Zeitungs-Anzeigen in den Metropolen finden wir umgekehrt hierzu: ein riesiges Verleihsignet und bis zu vierzig verschiedene Kinonamen gelistet, in denen man einen "Kino"-Film gleichzeitig sehen kann. Polemische Anm.: Vorboten des Digitalvertriebs, der alsbald über uns hereinrollt und vermutlich anstelle von Kinonnamen künftig Empfangsfrequenzen für die HDTV-Übertragung annoncieren könnte. Bin sehr gespannt, wo das endet.)

 

Bibel__Die__Annonce_City__EA_4.11.1966__mod.jpg

Archiv @cinerama, berlin

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Das waren noch Zeiten...als ich mir am Freitag die Zeitung geschnappt habe, um als erstes die oftmals schön anzusehenden Kinoanzeigen zu lesen. Dienstags dann das ganze nochmal, aber mit verkleinerten Anzeigen und oftmals auch wechselnden Programm, zumindest bei den kleinen Häusern. Habe mir manchmal am Bahnhofskiosk den Weser-Kurier oder auch die Hannoversche Allgemeine gekauft, nur um die großen Anzeigen der Großstadtkinos zu sehen.

 

Heute gibt es fast nur noch kleine, kühl "gestaltete" Anzeigen, in denen nur noch die Filmtitel und die Anfangszeiten angegeben sind. Passt irgendwie zur Kühle der "modernen" Multiplexe.

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  • 2 Monate später...

Also, 25m ist ein wenig hoch gegriffen. Die genauen Bildwandmaße habe ich jetzt zwar nicht parat, aber selbst bei voll aufgefahrenem Ultra-Panavision-Format 1:2,75 war es weniger.

Und die meisten der ab 1968 unter Cinerama-Flagge gezeigten Filme waren auch "nur" 1:2,21 wie beispielsweise EISSTATION ZEBRA, GRAND PRIX, 2001, bei denen die volle Breite gar nicht genutzt werden konnte.

 

Nun ja, wie breit das Bild nun auch immer gewesen sein mag, jetzt gibt es dort nur noch ein tiefes, tiefes Loch... :(

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Neu wären die Übertreibungen der Bildwandgrössen demnach nicht. Auch neuzeitliche Angaben zu Bildwänden (etwa am Potsdamer Platz, Spree) sind maßlos überzogen und geben allenfalls den Abstand der Seitenwände an.

 

Hätte MGM/ROYAL Fft./Main wirklich die o.g. Bldwandgröße, so wäre der Eindruck identisch mit EUROPA Essen und GRINDEL Hamburg gewesen.

 

Würde ich aber aus dunkler Erinnerung eine Schätzung zum ROYAL Schärfergasse abgeben müssen, so wäre die Bildwandbreite etwa 18 Meter gewesen.

Einverstanden?

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Die Angaben 25x10m für die Leinwand des MGM-Theaters (Royal) erscheinen mir auch überzogen. Das Grundstück war ca. 20m breit und 40m lang - soweit Meßtischblätter. Man kann auch über Google und Maps das mittlerweile völlig abgerissene* Gebäude noch von oben sehen (Frankfurt Schäfergasse).

Die Breite von 20m läßt sich auch aus der breitesten Reihe ermitteln: 32 Sitze mal mindestens 0,50m + 2 Gänge = ca. 19m. Auch die Höhe der Leinwand scheint mir übertrieben. Bei 10m Leinwandhöhe hätte der Saal mindestens 11m hoch sein müssen, dem entsprechen 4 Neubaugeschosse, es waren aber eher 3 1/2.

Legt man bei einem 20m breiten Saal eine 90-Grad-Leinwand zugrunde, käme man maximal auf eine Abmessung bei Ultra Panavision (1:2,76) von 22x8m mit einer Durchbiegung von 4m. In späteren Jahren wurde übrigens auch mit 8x20m geworben - was realistischer klingt.

Für Frankfurter Verhältnisse war's sicher die größe Leinwand - nur noch von Autokinos übertroffen. Als CinemaScope neu war, warb man im Metro im Schwan mit einer "großen" Leinwand von 12 x 5m, als das MGM-Theater eröffnet wurde, hatte es laut Prospekt erst mal eine 15m breite.

 

*So ein Totalabriß muß nichts heißen, das Goethehaus war nach dem Krieg auch bis auf die Grundmauern zerstört!

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Mir scheinen die 25 m Bildbreite auch etwas übertrieben. Ich habe einige 70 mm Titel im MGM gesehen und schätze auch so um die 18m. Der Saal war ja sehr lang, daher mußte man weit vorne sitzen um den richtigen Blickwinkel zu haben. Welches Kino spielte eigentlich Cinerama oder Cinemiracle in Frankfurt und wie waren da die Bildwandgrößen?

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