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O-Ton in Wochenschauen


Brillo

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Wie haben eigentlich Front-Kameramänner im Zweiten Weltkrieg den Ton aufgenommen? Die Front-Kameramänner werden doch wohl keine Lichttonkameras mitgeschleppt haben? Und Tonbandgeräte wurden meines Wissens damals nur für Rundfunkzwecke verwendet. Was man in alten Wochenschauen an O-Ton so hört, klingt ja oft verdächtig nach Zumischung. Konnte man damals an der Front überhaupt O-Ton aufnehmen und wenn ja, womit?

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soweit mir bekannt sind die direkten Frontberichte, also die z.B. aus einem Schützengraben alle nachsynchronisiert.

 

Bei manchen Sequenzen sieht man das nachsynchronisieren deutlich, da z.B sich die Raumakustik anders darstellt als auf dem Bild zu sehen.

 

Ich frag mich nur gerade, wie damals die Reden mitgeschnitten wurden und wie man das ganze synchro bekam.

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soweit mir bekannt sind die direkten Frontberichte, also die z.B. aus einem Schützengraben alle nachsynchronisiert.

 

Bei manchen Sequenzen sieht man das nachsynchronisieren deutlich, da z.B sich die Raumakustik anders darstellt als auf dem Bild zu sehen.

 

Ich frag mich nur gerade, wie damals die Reden mitgeschnitten wurden und wie man das ganze synchro bekam.

 

Die Reden von AH und Konsorten wurden mit Bild- und Lichttonkameras (Tobis-Schlechta) vor Ort direkt aufgezeichnet, non Stop im "Überblendbetrieb" (die Kameras waren immer Paarweise vorhanden, und es wurde bei Rollenende umgeschaltet) Außerdem gabs auch ein paar Aufnahmekameras aus Amerikanischer Produktion, die im Einsatz waren.

Vereinzelt wurde auch (wenn auch nur testweise) ein Magnetophon elektrisch mit der Kamera gekoppelt.

Die Frontaufnahmen sind tontechnisch alle getürkt...

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Ich finde es schon den Hammer mit welchen "braunen Gülle" Kommentaren da gearbeitet wurde. Mit der Brille von heute kann man darüber nur teilweise lachen oder sauer sein, weil einfach da brutaler brauner Mist verkündet wurde.

 

Mal eine Frage an die Älteren: Waren die Zuschauer da eigentlich schon immer alle im Saal wenn die WS lief, oder kamen die damals auch teilweise später.

 

Heutzutage ist das ja wie auf der Bahnhofstoilette, die Leute kommen und gehen wie sie wollen. In den USA noch schlimmer als hier in Europa.

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Ich habe selbst ein paar wenige Wochensachauen aus der Zeit hier und das war das erste was mir auffiel, dass der Ton zumindest großenteils nicht original sein kann. Vieles ist einfach auch nur Marschmusik.

Da spart man sich dann den O-ton.

Und das mit der "braunen Gülle", was die da fabrizieren, das stimmt nur zu gut. Viele Kommentare des Sprechers lassen die Annahme zu, dass er entweder von sehr naivem Gemüt oder geisteskrank ist.

Aber wovon red ich: Ist eben brauner Mist von damals.

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An der Kriegsfront wurde nur Bild aufgenommen. In den eigenen Reihen gab's Lastwagen mit Tonkameras, Klangfilm. Ich habe eine Fotografie von einem PK-Kameramann, Helm auf, hinter einer Bell & Howell 2709. Das Interessante ist, dass im Dritten Reich alles Mögliche an nichtdeutschem Filmgerät verwendet wurde, von der erwähnten US-amerikanischen Kamera über den Parvo von Debrie (neben Askania Z) und Bamberg, dann die Slechta, Mitchell und wieder Debrie-Kopiermaschinen zu Hauf. Ich behaupte sogar, dass die Kamera, welche später als ARRIFLEX bekannt wurde, eine Bell-&-Howell-Entwicklung ist und eventuell schon 1932 bei den Olympischen Spielen zu Los Angeles verwendet wurde. Bell & Howell brauchte Geld, so dass diese Weiterentwicklung eigentlich der Eyemo als Lizenz zum Bau vergeben wurde. Es gibt da einen amerikanischen Journalisten, der glaubt, Hitler und Hess wären 1932 in Los Angeles gewesen; er hat eine Fotografie dazu (die Herren zivil). Alles etwas wackelig, aber in Deutschland gab es viel zu wenige Kameras, sowie der Herr Goebbels ans Ruder gekommen war.

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soweit mir bekannt sind die direkten Frontberichte, also die z.B. aus einem Schützengraben alle nachsynchronisiert.

 

Ja, sind sie wohl, da Granateneinschläge, bildgleich, ohne Berücksichtigung der Schalllaufgeeschwindigkeit aufgespielt wurden. 8)

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In allen internationalen Wochenschauen wurden außerdem Politiker und

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens oft von Schauspielern dargestellt.

Z.Beisp. Winston Churchill; Arbeitszimmer,Totale, sitzt am Schreibtisch und

unterzeichnet wichtige Papiere: Schaupieler. ( Fox-Wochenschau)

Wäre vielleicht mal ein lohnendes Studienobjekt für Filmwissenschaftler;

wer waren diese Darsteller ? wie waren ihre Namen ? ggfs. Hitliste der Top-Ten...

Quelle: "vor 50 Jahren" Wochenschauen in den 3.Programmen, sowie

diverse Literatur über Propaganda (nicht nur in Kriegszeiten).

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Wie haben eigentlich Front-Kameramänner im Zweiten Weltkrieg den Ton aufgenommen?

Sehr viele Wochenschauaufnahmen (Kampfszenen im 2. Weltkrieg) wurden auch für die Wochenschau nachträglich "inszeniert". Möchte nicht wissen, was damals wirklich echt und was gespielt war. Kann mir gut vorstellen (bei der damals funktionierenden Propagandamaschine), dass auch Szenen mit Hitler und Konsorten nachträglich für die Wochenschau inszeniert wurden.

Und was die "braune Gülle" angeht...machen wir uns doch nichts vor: spätestens Mitte der 30er Jahre war die Wochenschau eine einzige Propagandaschau.

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An der Kriegsfront wurde nur Bild aufgenommen. In den eigenen Reihen gab's Lastwagen mit Tonkameras, Klangfilm. Ich habe eine Fotografie von einem PK-Kameramann, Helm auf, hinter einer Bell & Howell 2709. Das Interessante ist, dass im Dritten Reich alles Mögliche an nichtdeutschem Filmgerät verwendet wurde, von der erwähnten US-amerikanischen Kamera über den Parvo von Debrie (neben Askania Z) und Bamberg, dann die Slechta, Mitchell und wieder Debrie-Kopiermaschinen zu Hauf. Ich behaupte sogar, dass die Kamera, welche später als ARRIFLEX bekannt wurde, eine Bell-&-Howell-Entwicklung ist und eventuell schon 1932 bei den Olympischen Spielen zu Los Angeles verwendet wurde. Bell & Howell brauchte Geld, so dass diese Weiterentwicklung eigentlich der Eyemo als Lizenz zum Bau vergeben wurde. Es gibt da einen amerikanischen Journalisten, der glaubt, Hitler und Hess wären 1932 in Los Angeles gewesen; er hat eine Fotografie dazu (die Herren zivil). Alles etwas wackelig, aber in Deutschland gab es viel zu wenige Kameras, sowie der Herr Goebbels ans Ruder gekommen war.

 

naja, die arriflex behauptung ist recht wackelig, um nicht zu sagen unwahr... es gab zwar eine us reflexkamera, allerdings war die mit einer fixoptik und einem strahlenteilerprisma ausgestattet. und für 30m spulen konzipiert (so wie die eymo) die arriflex dagegen war eine eigenentwicklung von arnold und richter.

später wurde die arri in den USA unter dem namen "cineflex" nachgebaut, allerdings noch in der "arri35" version mit zahngreifer und nicht mit dem späteren bogendreieckgreifer.

 

Dass Hitler und Hess in LA gewesen sind, finde ich gar nicht mal so abwegig, schließlich war ja die US-Filmindustrie gerätetechnisch ein wenig weiter als die Hiesige, und warum nicht große Kameras aus den USA einkaufen, die Mitchells und BH´s waren einfacher zu bedienen als eine Debrie Pravo. (Spätere Debries und auch die Schlechta sehen ja vom Laudwerk den Mitchells recht ähnlich)

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Die Objektivrevolver von Bell & Howell Eyemo und Arriflex sind sich sehr ähnlich. B. & H. hat den Fassungsdurchmesser 1.5" (38,1 mm) und das selbe Auflagemass, die Arriflex hat den Durchmesser 41 mm und das Auflagemass 52 mm, etwas mehr als zwei Zoll.

 

Meine Vermutung stützt sich hauptsächlich auf den Greiferantrieb. Bell & Howell hat per 8. Dezember 1931 das US-Patent 1'834'948 gehabt, das einen Greifer betrifft, der demjenigen der Arriflex sehr ähnlich ist. Nach Möglichkeit werde ich eine Zeichnung aus dem Patent in der Galerie ausstellen.

 

1932 hat die Firma in New York City und in Los Angeles je eine Filiale eröffnet.

 

Ich glaube Arnold & Richter nicht, dass der damals 21jährige Kästner diesen Wurf gemacht hat. Die Arriflex ist in meinen Augen kein Wurf, sondern systematische Weiterentwicklung aus dem Vorhandenen. So ist das Getriebe das um 90 Grad gedrehte Getriebe der 2709. Elektromotoren hatte man bei Bell & Howell auch. Einzig das Magazin der Arriflex sieht dem der Kinarri ähnlicher als anderen.

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Weiß eigentlich jemand wieviele Filme (nicht Wochenschau) damals so in der Woche in die Kinos kamen?

Und mich würde mal interessieren mit welcher Kopienanzahl?

 

Und bis wann wurden US Produktionen gezeigt?

 

 

Und was mich ebenfalls interessiert ist, bis wann, also wieviele Tage vor der Eroberung von Berlin & Kapitulation noch WS in den Kinos liefen. Wo konnte man denn noch Kopien ziehen? In Stollen? Oder im Bergwerk?

 

@Dent-Jo: Waren diese "Braunen" nicht eh alle geisteskrank im Kopf? Ich behaupte mal ja!

 

Was ja auch interessant ist, das alle WS unterschiedliche Laufzeiten haben. Mal 7 Min. Mal fast 25Min.

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Na gut, nachdem also nun geklärt ist, das Hitler und Hess heimlich in den USA waren, um Filmkameras zu kaufen (bitte Guido Knopp darüber informieren), würde mich noch etwas technisches interessieren, nämlich seit wann die Lichttonkameras von Tonbandgeräten verdrängt wurden. Die erste zur Gänze filmtaugliche Nagra, die Nagra III, ist von 1958, es gab aber doch sicher schon vorher Tonbandmaschinen, mit denen der O-Ton aufgenommen wurde? Vielleicht keine so portablen wie die Nagra III, aber sicher doch mehr oder weniger stationäre Tonbandmaschinen für Aufnahme des O-Tons bei Studiodrehs?

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Hier mal was bei Wikipedia dazu steht:

 

Regelmäßige Wochenschauen gab es in Deutschland bereits lange vor der „Deutschen Wochenschau“. Sehr früh schon wurden die dokumentarischen Möglichkeiten des Films – noch ohne Ton – für verschiedenste Wochenschauproduktionen auch kleinerer Filmfirmen genutzt. Ein frühes Beispiel ist die seit 1914 gezeigte „Messter-Woche“. Ab Anfang der 30er Jahre kam es vor allem in Folge der Einführung der Tonfilmtechnik zu einer zunehmenden Konzentration der Wochenschauproduktion auf einige marktbeherrschende Filmkonzerne und deren Wochenschauen: die Ufa-Tonwoche, die Deulig-Tonwoche, Fox Tönende Wochenschau und die Emelka-Tonwoche. Bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 hatten die Wochenschauen häufig eine nationalistische Ausrichtung, so dass Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hier ein gut funktionierendes Werkzeug der Propaganda vorfand.

1935 wurde die Produktion der verschiedenen privatwirtschaftlich produzierten Wochenschauen unter die Aufsicht eines von Goebbels gegründeten „Deutschen Film-Nachrichtenbüros“ gestellt (damals bekannt unter dem Namen „Büro Weidemann“), das seinerseits direkt dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda unterstand. Im Jahre 1939 kam es zu einer weiteren organisatorischen Straffung der zunehmend zentralisierten Wochenschau-Koordination, als das „Deutsche Film-Nachrichtenbüro“ von der neu gegründeten „Deutschen Wochenschauzentrale beim Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ abgelöst wurde. Dies bedeutete, dass die vier großen Wochenschau-Label der drei Wochenschauproduzenten Ufa, Tobis und Fox zwar offiziell selbständig blieben, faktisch aber über die „Wochenschauzentrale“ ein direkter Eingriff des Reichspropagandaministeriums auf die Wochenschaugestaltung realisiert wurde.

Die einzelnen Wochenschaufirmen waren der „Wochenschauzentrale“ in direkter Verantwortung unterstellt; es gab weder in ökonomischer und organisatorischer, noch in personeller Hinsicht einen Spielraum für selbständiges und eigenverantwortliches Handeln. In den nach Beginn des 2. Weltkrieges inhaltlich weitgehend vereinheitlichen Wochenschauen wurden zwar aus urheberrechtlichen Gründen noch einige Monate die unterschiedlichen Titelvorspanne der einzelnen Firmen vormontiert, ab Mitte Juni 1940 aber durch den Einheitstitel „Die Deutsche Wochenschau“ (ab Nr. 512) ersetzt. Damit war auch nach außen der Schein der Pluralität aufgehoben, worauf im November 1940 die endgültige organisatorische Zusammenlegung der vier Wochenschauen unter der zentralisierten Produktion der Ufa folgte, um die direkte Einflussnahme durch das Propagandaministerium zu erleichtern und das Medium Wochenschau vollständig gleichzuschalten.

Bis November 1943 wurde die „Deutsche Wochenschau“ im Hauptgebäude der Ufa im Zentrum von Berlin in der Krausenstraße fertiggestellt und synchronisiert. Als im November 1943 das Gebäude durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt worden war, verlegte man die Wochenschauarbeit in den Keller und in Nebengebäude. Anfang Juni 1944 wurde die gesamte Wochenschauherstellung etwas außerhalb Berlins nach Buchhorst in Baracken verlagert. Nachdem ab Ende Dezember 1944 (ab Nr. 746) die letzten Ausgaben der Deutschen Wochenschau teilweise nur noch zweiwöchentlich in die wenigen erhaltenen Lichtspielhäuser kamen, endete ihre Produktion am 22. März 1945 mit der Nr. 755.[1] Wegen der im Wesentlichen zusammengebrochenen Transport- und Postverbindungen war es ohnehin kaum noch möglich, die in Berlin gefertigten Kopien der Wochenschau in alle noch unbesetzten Gebiete des deutschen Reiches zu befördern.

 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Deutsche_Wochenschau

 

Was die Propaganda angeht, der DEFA "Augenzeuge" wahr ja auch voll damit.

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Die Objektivrevolver von Bell & Howell Eyemo und Arriflex sind sich sehr ähnlich. B. & H. hat den Fassungsdurchmesser 1.5" (38,1 mm) und das selbe Auflagemass, die Arriflex hat den Durchmesser 41 mm und das Auflagemass 52 mm, etwas mehr als zwei Zoll.

 

Meine Vermutung stützt sich hauptsächlich auf den Greiferantrieb. Bell & Howell hat per 8. Dezember 1931 das US-Patent 1'834'948 gehabt, das einen Greifer betrifft, der demjenigen der Arriflex sehr ähnlich ist. Nach Möglichkeit werde ich eine Zeichnung aus dem Patent in der Galerie ausstellen.

 

1932 hat die Firma in New York City und in Los Angeles je eine Filiale eröffnet.

 

Ich glaube Arnold & Richter nicht, dass der damals 21jährige Kästner diesen Wurf gemacht hat. Die Arriflex ist in meinen Augen kein Wurf, sondern systematische Weiterentwicklung aus dem Vorhandenen. So ist das Getriebe das um 90 Grad gedrehte Getriebe der 2709. Elektromotoren hatte man bei Bell & Howell auch. Einzig das Magazin der Arriflex sieht dem der Kinarri ähnlicher als anderen.

 

Kästner hat sie nicht im alleingang entwickelt, war aber maßgeblich dran beteiligt, die beiden alten haben ihm geholfen...

ich hab sowohl ne ur-arri als auch spätere modelle zu hause, auch eine eymo.. ich kann da, auch im zerlegten zustand, keine ähnlichkeiten feststellen. Auch waren bei Bell + Howell "typisch amerikanisch", also groß, schwer und nur am Netz zu betreiben. Ich hatte das glück, einige vorserien arris und endprototypen genauer ansehen zu dürfen, da gibts keine ähnlichkeit... die durchmesser der arri-standart öffnungen entsprechen übirgens denen der ertl-kamerawerke münchen, auch hatte die AK16 die selbe fassung, kam aber nach der arri heraus... der objektivrevolver ist auch nur im prinzip der gleiche: ne gefräste platte mit 3 löchern drin...

 

die zeichnung interessiert mich, von arri gabs ja mehrere greiferversionen... bin mal gespannt, um welche es sich dann handeln soll...

 

 

wo arri "abgeschaut" hat, das ist die arricam... aber die ist ja neueren datums

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würde mich noch etwas technisches interessieren, nämlich seit wann die Lichttonkameras von Tonbandgeräten verdrängt wurden.

Das geschah ab etwa 1948 von Hollywood aus. Man hat zunächst einfach das Galvanometer durch Magnettonköpfe ersetzt und statt chemischem Film Magnetfilm eingespannt. Der Gleichlauf ist mit Synchronmotoren am Netz gewährleistet. Dann kam man darauf, 35-mm-Mf. zu entzweien, das heisst dann Split und ist 17,5 mm breit. Entsprechende Geräte wurden zunehmend kompakter und tragbar gebaut, auch für 16-mm-Material. Hersteller waren Perfectone, Ampex, Telefunken, TOBIS-Klangfilm, Albrecht, Western Electric u. a. m.

 

Magnetfilm und Amorce gibt es noch heute in den Formaten 35, Split und 16. Man kann den ganzen Ton eines Films, bestehend aus den drei Elementen Dialog, Geräusche (Effekte) und Musik mit einfachen Synchronrollern schneiden. Komfortabler, aber nicht schneller geht es auf einem Schneidetisch. Die drei (oder zwei oder nur eines) Bänder werden hinterher im Tonstudio passend zum Bild gemischt, wobei der Magnet-Master entsteht, von dem wiederum das Tonnegativ belichtet wird oder Magnetpisten auf den Kopien bespielt werden.

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Kästner hat sie nicht im alleingang entwickelt, war aber maßgeblich dran beteiligt, die beiden alten haben ihm geholfen...

ich hab sowohl ne ur-arri als auch spätere modelle zu hause, auch eine eymo.. ich kann da, auch im zerlegten zustand, keine ähnlichkeiten feststellen. Auch waren bei Bell + Howell "typisch amerikanisch", also groß, schwer und nur am Netz zu betreiben. Ich hatte das glück, einige vorserien arris und endprototypen genauer ansehen zu dürfen, da gibts keine ähnlichkeit... die durchmesser der arri-standart öffnungen entsprechen übirgens denen der ertl-kamerawerke münchen, auch hatte die AK16 die selbe fassung, kam aber nach der arri heraus... der objektivrevolver ist auch nur im prinzip der gleiche: ne gefräste platte mit 3 löchern drin...

 

die zeichnung interessiert mich, von arri gabs ja mehrere greiferversionen... bin mal gespannt, um welche es sich dann handeln soll...

 

 

wo arri "abgeschaut" hat, das ist die arricam... aber die ist ja neueren datums

Folglich stimmt die Aussage von Arri nicht, wie sie im Geschichtspamphlet von 2001 veröffentlicht worden ist. Da heisst es, Kästner wäre ab 1933 Chefkonstrukteur gewesen.*

 

Entschuldigung, ich verstehe nicht ganz: "Auch waren bei Bell + Howell "typisch amerikanisch", also groß, schwer und nur am Netz zu betreiben."

 

Dann: Eyemo, nicht Eymo

 

Weiter: "Ich hatte das glück, einige vorserien arris und endprototypen genauer ansehen zu dürfen" einige vorserien ? endprototypen ??

 

"ne gefräste platte mit 3 löchern drin..." Das darfst du einem Maschineningenieur nicht servieren. Ich fürchte, du siehst die Dinge nur an, aber nicht in sie hinein. Der Abstand der Fassungen zueinander ist nicht ohne, denn man will gleichzeitig Raum für die Objektive lassen und eine kompakte Kamera behalten. Noch heute müssen die kürzerbrennweitigen Objektive so gebaut werden, dass sie den Spiegelverschluss nicht berühren. Noch andere Themen hängen mit so ner platte mit 3 löchern drin zusammen.

 

Die Patentzeichnung kommt in Kürze, ich hab' sie irgendwo vergraben.

 

*ARRI. Eine Bilddokumentation. JT, 2001. 190 X 297 mm, 56 Seiten.

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Kästner hat sie nicht im alleingang entwickelt, war aber maßgeblich dran beteiligt, die beiden alten haben ihm geholfen...

ich hab sowohl ne ur-arri als auch spätere modelle zu hause, auch eine eymo.. ich kann da, auch im zerlegten zustand, keine ähnlichkeiten feststellen. Auch waren bei Bell + Howell "typisch amerikanisch", also groß, schwer und nur am Netz zu betreiben. Ich hatte das glück, einige vorserien arris und endprototypen genauer ansehen zu dürfen, da gibts keine ähnlichkeit... die durchmesser der arri-standart öffnungen entsprechen übirgens denen der ertl-kamerawerke münchen, auch hatte die AK16 die selbe fassung, kam aber nach der arri heraus... der objektivrevolver ist auch nur im prinzip der gleiche: ne gefräste platte mit 3 löchern drin...

 

die zeichnung interessiert mich, von arri gabs ja mehrere greiferversionen... bin mal gespannt, um welche es sich dann handeln soll...

 

 

wo arri "abgeschaut" hat, das ist die arricam... aber die ist ja neueren datums

Folglich stimmt die Aussage von Arri nicht, wie sie im Geschichtspamphlet von 2001 veröffentlicht worden ist. Da heisst es, Kästner wäre ab 1933 Chefkonstrukteur gewesen.*

 

Entschuldigung, ich verstehe nicht ganz: "Auch waren bei Bell + Howell "typisch amerikanisch", also groß, schwer und nur am Netz zu betreiben."

 

Dann: Eyemo, nicht Eymo

 

Weiter: "Ich hatte das glück, einige vorserien arris und endprototypen genauer ansehen zu dürfen" einige vorserien ? endprototypen ??

 

"ne gefräste platte mit 3 löchern drin..." Das darfst du einem Maschineningenieur nicht servieren. Ich fürchte, du siehst die Dinge nur an, aber nicht in sie hinein. Der Abstand der Fassungen zueinander ist nicht ohne, denn man will gleichzeitig Raum für die Objektive lassen und eine kompakte Kamera behalten. Noch heute müssen die kürzerbrennweitigen Objektive so gebaut werden, dass sie den Spiegelverschluss nicht berühren. Noch andere Themen hängen mit so ner platte mit 3 löchern drin zusammen.

 

Die Patentzeichnung kommt in Kürze, ich hab' sie irgendwo vergraben.

 

*ARRI. Eine Bilddokumentation. JT, 2001. 190 X 297 mm, 56 Seiten.

 

es gibt in münchen mehr zwischen himmel und erde als einem lieb ist. inkl der "luftaufnahmekamera II" von arri... aber das geht zu sehr in die interna...

 

ich hab bei klobig und schwer "motor" vergessen, tschuldigung

eyemo, eymo, überall stehts anderst

 

das mit der platte mit 3 löchern drin ist auch nur ne überspitze aussage gewesen, ich weiß, dass da einiges an brechnung dran hängt, bevor man da einfach so ne optik (die im übrigen auch an das auflagemaß herangerechnet wird) hineinstecken kann...

 

über selbstschmückungen in prospekten kann man streiten, die bilddokumentation habe ich ebenfalls, da gibts aber um einiges mehr zu erzählen, als da drin steht, aber um ehrlich zu sein, man muss hier keine firmeninterna öffentlich zugänglich machen, ist wie mit der lichttonkamera für sprossenschrift :wink:

 

ich würde sagen, das thema arri-interna ist hier nun beendet, weil sonst ich hier den ärger bekomm

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Wann sollten denn A.H. und J.G in die USA gereist sein und Kameras gekauft haben?

 

Stelle ich mir schon komisch vor. Die beiden auf Einkaufstour wäre heutzutage ehr was für den britischen schwarzen Humor. A la Mel Brooks.

 

Kann es mir kaum vorstellen das die Sachen ordnungsgemäß gekauft haben (und bezahlt), sonst haben die beiden doch auch nur geklaut.

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Es hat niemand davon geredet, daß die beiden Kameras einkaufen gegangen wären. Dafür waren doch ganze andere Leute zuständig, und zwar zunächst der Leiter der Abteilung IX der Reichsfilmkammer, Film- und Kinotechnik mit den Fachausschüssen. "Eine vorläufige Filmkammer war schon vor Erlaß des Reichskulturkammergesetzes gegründet worden, da die Neuordnung auf diesem wichtigen Gebiet besonders vordringlich erschien. Es ergingen dazu das Gesetz vom 14. Juli 1933 und die Durchführungsverordnung vom 22. Juli 1933. Nach Errichtung der Reichskulturkammer wurde die vorläufige Filmkammer in diese als Reichsfilmkammer eingefügt. Für den Aufbau der vorläufigen Filmkammer waren die vorhandenen Verbände und Organisationen herangezogen worden. Sie sind im Laufe der Zeit in Richtung des Fachschaftsgedankens umgewandelt worden. Die Kammer gliedert sich in üblicher Weise in Hauptabteilungen mit Referaten und Untergliederungen." (Joseph Wulf: Theater und Film im Dritten Reich. Rowohlt, 1964; Seite 311)

 

Die Präsidenten der Reichsfilmkammer wechselten verhältnismäßig oft. Ich vermute ja hinter der ganzen Nazi-Organisation, deren Kern die SS darstellen, eine Vereinigung, die kalt wirtschaftliche Ziele verfolgt. Es heißt, der Krieg ist der Vater aller Dinge. Was Waffen betrifft, stimmt die Aussage natürlich. Der Zweite Weltkrieg ist geplant, organisiert, finanziert und durchgeführt worden. Sicher haben mehrere Sachen Eigendynamik entwickelt, doch die Verführungsmasche der Nazi hat sich auch aufs Kino gestützt.

 

Konkret: Ich glaube zwischen Aufnahmen mit traditionellen Kameras und Handkameras unterscheiden zu können, besonders beim Turmspringen. In Leni Riefenstahls Olympia-Film stechen diese Verfolgungsbilder, wo die Kameraleute rasch mitziehen, förmlich heraus. Fest steht, daß eine (mehrere ?) Kamera von Hans Hodres in Berlin dabei war. Man sieht sie auf Fotografien in der Hand von Chefkameramann Walter Frentz. Das war die erste 35-mm-Film-Kamera mit eingebautem Elektromotor.

 

Auch in Los Angeles 1932 gab es Turmspringen. Ich bin aber noch nicht zu Filmbildern davon vorgedrungen. Vielleicht war die von mir vermutete Spiegelreflexkamera schon bei den Winterspielen dabei, Februar 1932 in Lake Placid. Bell & Howell hatte sicher die größere Entwicklungsabteilung als Arnold & Richter.

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PK_Kameramann_mit_2709.sized.jpg

 

schönes foto, das ist eine der erwähnten us-produkte mit angebauter lichttonaufzeichnungseinheit, wie sie für diverse reden benutzt wurde. danke filmtechniker, für das foto!

 

 

und zur eyemo, ich hab auch ein wenig herumgesucht, eymo scheint ein tippfehler gewesen zu seinm eyEmo ist richtig :)

 

ich würd hier gern die arri historie ein wenig näher beleuchten, aber das wollen die oberen nicht, wie schon gesagt, könnt ja was unangenehmes bei herauskommen... schade eigentlich...

 

ach ja, es gibt ca. 10 stück arri DS8 kameras auf basis der 16st und m. aber ich glaube, das ist bekannt :)

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schönes foto, das ist eine der erwähnten us-produkte mit angebauter lichttonaufzeichnungseinheit, wie sie für diverse reden benutzt wurde. danke filmtechniker, für das foto!

 

ich würd hier gern die arri historie ein wenig näher beleuchten, aber das wollen die oberen nicht, wie schon gesagt, könnt ja was unangenehmes bei herauskommen... schade eigentlich...

 

ach ja, es gibt ca. 10 stück arri DS8 kameras auf basis der 16st und m. aber ich glaube, das ist bekannt :)

 

Interessante und schöne Kamera!

 

Warum darfst Du denn die Arri Historie nicht näher erläutern?

Könntest Du Fotos von der Ur-Arri und der Eyemo machen? Mir ist schon mal ein Emo-Girl fast vors Auto gerannt. Ich hab dann auch Ey Emo gerufen :-D

 

Ich hoffe die 10 Arri DS8 sind in guten Händen, nicht dass die jemand wegwirft. Dann lieber aus Unwissenheit verschenken ;-)

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die DS 8 stehen in den leihparks ausgestellt, soweit ich weis.

die ur-arri ist ja in der ersten überlegungsform abgebildet (in dem bildband) allerdings ist das foto retuschiert (erkennt man am handgriff) die abgebildete kamera war eher ein vorserienmuster, die erste serie war übrigens in weiß gehalten

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