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Savoy Hamburg: 1. deutsches Todd-AO-Kino


albertk

Empfohlene Beiträge

 

Ziel der Initiative ist nicht etwa eignes Geldliches Engagement in der von mir geforderten Höhe, die realistisch ist, sondern eine Kommunale Trägerschäft, die in einer solidarischen Gesellschaft auch erwirkbar wäre. Leider leben wir im Wirtschaftsliberalismus.

Die Stat Hamburg hat schon den Beamten das Weihnachtsgeld gestrichen, um die immensen Kosten der überflüssigen Elbphilharmonie überhaupt tragen zu können. Dieses konnte ich wörtlich so dem Rundfunk heute morgen entnehmen.

Das Elbphilharmonieprojekt dürfte wg all seiner finanziellen Komplikation im Ergebnis desaströs werden, zumindest wird nicht der versprochene Konzertsaal mit Weltniveau und bester Akustik entstehen.

 

Ein Philharmonieprojekt ist genau das, wovon laut IHK Hamburg (Ein Baustein des Göhringschen Kammerunwesens) mnehr gebraucht werden: Leuchttürme in einer ansonsten dunklen Landschaft.

Leuchttürme haben eine Eigenschaft: Sie nutzen eine Lichtquelle mit einer Bündelungslinse, die ähnlich einem Scheinwerfer einen eng begrenzten, horizontalen Strahl aussendet, der in seiner Drehfreuenz und Blinkfolge den Ort eindeutig markiert, und über viele Kilometer (Statute miles) gut wahrnembar ist. Leider schafft ein Leuchtturm kein Licht in seiner umgebenden Fläche, da wird alles dunkel bleiben, und bei Sonne sogar noch Bereiche abgeschattet. Zwar lockt Licht Leuchte, der Leuchtturm bringts in die Ferne, doch im Dunklen hält sich niemand gern auf.

 

Zurück zum Savoy: Kino als Volxkultur erfüllt den Leuchtturmvergleich nicht, deshalb gibt es dafür kein Geld, sonst wären auch frühere Betreiberinitiative nicht leer ausgegangen. In Anbetracht der Kosten in der Hafen City, ich vermute es, wird kein 2. KoKi geben.

 

Heute war ich noch einmal am Steindamm, afghan. Gemüseläden, Helal Schlachtereien, Indische Brautmoden, Sexgeschäfte und Spielhallen, Wettbüros sowie Niedrigpreishotels. Nun ja, es hat sich etwas geändert, die Drogenszene ist doch weiter gewandert, statt hinter dem Kino findet man die Spritzen jetzt im Gelände der Postvermittlung auf dem Weg zum ZOB.Und auch der Pulverteich ist netter geworden, und wird überwiegend durch eine vitale schwule Szene belebt.

Auch gibt es neue Büros und Luxushotels an der hauptbahnhofabgewandten Seite. Ich war zwar nicht der einzige Noreuropäer, nur von vielen kann man immer noch nicht reden.

Für ein zahlungskräftiges, bürgerliches Publikum ist das immer noch nicht die Athmosphäre, die sie sich wünschen.

 

Die Lange Reihe, einst ähnlich schlecht und heruntergewirtschaftet, hat sich tatsächlich gemausert, und ist ein netter, und hochpreisiger Szenebezirk geworden, nur erstreckt sich dieser eher an der Seite Richtung Alster, und nicht Richtung Elbe.

 

Stefan.

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Ein Philharmonieprojekt ist genau das, wovon laut IHK Hamburg (Ein Baustein des Göhringschen Kammerunwesens) mnehr gebraucht werden: Leuchttürme in einer ansonsten dunklen Landschaft.

Leuchttürme haben eine Eigenschaft: Sie nutzen eine Lichtquelle mit einer Bündelungslinse, die ähnlich einem Scheinwerfer einen eng begrenzten, horizontalen Strahl aussendet, der in seiner Drehfreuenz und Blinkfolge den Ort eindeutig markiert, und über viele Kilometer (Statute miles) gut wahrnembar ist. Leider schafft ein Leuchtturm kein Licht in seiner umgebenden Fläche, da wird alles dunkel bleiben, und bei Sonne sogar noch Bereiche abgeschattet. Zwar lockt Licht Leuchte, der Leuchtturm bringts in die Ferne, doch im Dunklen hält sich niemand gern auf.

Ausgezeichnet beschrieben!

Für berliner Verhältnisse wäre aber auf den Platzhalter "Elbphilharmonie" das Sony-Daimler-Zentrum am Potsdamer-Platz zu setzen.

Helmut Kohl und Volker Hassemer wollten hier einen "Leuchtturm" errichten. Die Folge: die anderen Stadtbezirke brachen infrastrukturell und kulturell zusammen - am Kudamm folgte das größte Kinosterben der Geschichte.

Ich gehe davon aus, dass an der Elbphilharmonie genaus so wenig Menschen wohnen wie am Potsdamer Platz in Berlin?

Völlig falsche Ansätze somit, denn die Kultur muss in die Bezirke und unter's Volk gebracht werden.

Alles diese "Leuchttürme" sind Schimären, mit denen die nationalen Regierungen einen Wettbewerb untereinander entfachten, wer unter ihnen die meisten Touristenströme zu binden imstande sei.

Etwas für die Prospekte - aber nicht das wirkliche Leben!

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Genial, Stefan2, Deine Leuchtturm-Metapher! Bei Schopenhauer heißt sowas schlicht "Augenpulver".

 

In Frankfurt am Main überlegte man Anfang der 50er Jahre, große breite Durchgangsstraßen anzulegen, Hauptsache überall Platz für Autos. Zu diesem Zweck kam man auch auf die Idee den Eschenheimer Turm abzureißen. Ein junger Journalist, der damals bei der Frankfurter Neuen Presse täglich eine Glosse verfaßte, schrieb immer am Ende seines Artikels, egal obs paßte oder nicht: "Im übrigen bin ich der Meinung, daß der Eschenheimer Turm erhalten werden soll."

Der Journalist handelte sich damit allerhand Ärger ein, aber der Eschenheimer Turm steht immer noch. Heute käme keiner mehr auf die Idee einen der wenigen hier erhaltenen Tortürme abzureißen. (Der Journalist hieß übrigens Oswalt Kolle.)

Heute reißen sie stattdessen alte, geschichtsträchtige Bauten der Nachkriegszeit ab, darunter auch Kinos. Darunter sind sicher oft auch Zweckbauten, bei denen auch nicht alles Gold war. Gilt leider auch für den hier leerstehenden Turm-Palast, von dem nur zwei Säle betretbar waren. Auffallend ist aber vor allem, daß meistens nichts besseres nachkommt! Den älteren Zweckbauten folgen Allzweckbauten. Hier dominiert die Architektur der Lagerhallen: in die man beliebig Supermärkte, Baumärkte, Fabriken, Lager oder Kinos einbauen kann.

 

Innenstädte verwaisen immer mehr, werden zu Shopping Malls, während in Schlafstädten wiederum immer weniger Läden und Kinos stehen. Der Totalabriß des früheren Dammtorkinos/Metropolis ist ohnehin ein Kapitel für sich. Auch dies ist mittlerweile kaum noch Wohngegend. Einen Bau völlig abzureißen und nur die Inneneinrichtung aufzuheben, ist wohl kaum Denkmalschutz zu nennen. Wird der Saal eigentlich auch so aufgebaut wie er früher mal war? Auf den ersten Blick wirkte der ganz originell, ich war dort aber lieber wegen des Programms. Man hatte dort leider sogar in den hinteren letzten Reihe im Parkett noch eine Rasiersitz-Perspektive, weil die Leinwand zu hoch war und der Saal nach hinten schräg abfiel. Die Leinwand hatte kaum sieben Meter Breite. Und einer der Kinomacher erzählte sogar mal stolz, dort zeige man 16mm extra kleiner!

 

Im übrigen bin ich der Meinung, daß das Savoy als Kino erhalten bleiben solle. Ahoj Savoy!

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in erinnerung: DAS METROPOL THEATER BONN

 

es scheint kein jammern zu helfen, der geldgeilheit und willkür mancher ist es zu verdanken,

das solche historischen säle wie das savoy in hamburg und das architektonische juwel des metropol theaters in bonn einfach keinen platz mehr in dieser welt haben!

 

metropol-3420.jpg

 

metropol-3419.jpg

 

metropol-3423.jpg

 

metropol-3418.jpg

 

 

was im endeffekt daraus wurde sieht man hier- und man muß noch danke sagen, das wenigstens

noch etwas von der einmaligen architektur erhalten wurde. ob es bestand haben wird, bleibt

abzuwarten. irgendwann kommt wieder einer und will etwas anderes, wo die jetzigen artefakte

des saales dann engültig verschwinden.

oder vielleicht doch irgendwann mal wieder der weg zurück ???

 

 

Metropol006.jpg

 

296235.jpg

 

 

 

 

weiteres gibt es hier:

ein schwacher trost:

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was im endeffekt daraus wurde sieht man hier- und man muß noch danke sagen, das wenigstens

noch etwas von der einmaligen architektur erhalten wurde. ob es bestand haben wird, bleibt

abzuwarten. irgendwann kommt wieder einer und will etwas anderes, wo die jetzigen artefakte

des saales dann engültig verschwinden.

oder vielleicht doch irgendwann mal wieder der weg zurück ???

In 20 Jahren, wenn der Buchladen oder unser Staat pleite macht, wäre an den Rückbau zu denken.

Leider wurden in Bln vergleichbare Kinos komplett entkernt (Marmorhaus, Capitol) oder komplett abgerissen (Royal-Palast, MGM).

Bei der geschilderten bautechnischen Situation im SAVOY Hamburg ist erahnbar, dass ein Neubau einer lukrativen Geschäftsfiliale droht, also Abriss.

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Metropol,

 

war nicht die ursprüngliche, denkmalgerechte Rücksanierung als Kino eine Strafauflage der Bonner Amtsverwaltung für eine vorschnelle Zerstörung durch einen Investor vor 25 Jahren. (WWK-Versicherung)

Ich habe dort noch "Far and Away" als Breitfilm auf Simplex XL 35-70 Maschine gesehen.

 

Allerdings war das noch die Zeit vor dem seit 1991, übrigens als Strafe der Westallierten für die ungenehmigte Annexion der "Ostzone" durch Birne, auferlegten Einführung eines Liberalkapitalismus statt der bisher betriebenen "sozialen Marktwirtschaft".

 

Deutschland ist zwar nicht mehr Exportweltmeister, aber Weltmeister in der Lohnentwicklung: -4,5 % gegenüber 2000. Negativentwicklung hat kein anderes Land Europas vorzuweisen.

 

Stefan

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Noch ein Bericht über das Savoy

 

Hamburger Abendblatt

 

200.000 EUR Jahresmiete :shock1: wer soll da denn saniert werden?

 

Gruß

HAPAHE

 

Horrende Betriebskosten, keine Wärmedämmung, Schneelast im Rechenansatz nicht enthalten, wird weggeheizt. Das was Herr Singh an Miete haben will ist nicht so hoch.

Sanieren will sich da Vattenfall mit der Fernheizung.

 

Verein mit >20 Mitgliedern, jeder gibt 10000 im Jahr, geht doch.

 

St.

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  • 4 Wochen später...
Der Totalabriß des früheren Dammtorkinos/Metropolis ist ohnehin ein Kapitel für sich. Auch dies ist mittlerweile kaum noch Wohngegend.

 

"Mittlerweile"? Die Ecke war schon in den letzten 100 Jahren kaum als Wohngegend zu bezeichnen. Das war und ist Centrum: Geschäfte, Restaurants, Cafés, Hotels, Büros. Sicher auch Wohnungen, aber das macht da noch lange keine Wohngegend draus.

 

 

 

Einen Bau völlig abzureißen und nur die Inneneinrichtung aufzuheben, ist wohl kaum Denkmalschutz zu nennen. Wird der Saal eigentlich auch so aufgebaut wie er früher mal war?

 

Es handelte sich nicht um ein Kinogebäude, einzig der Saal steht unter Denkmalschutz und nicht die Mauern drumherum. Deshalb wurde der Saal (lies: Inneneinrichtung) eingelagert und kommt auch genau so wieder rein in den Neubau.

 

Stefan hat völlig Recht, es ist an diesem Standort zwecklos. Zum Ausweichen für kurze Zeit für ein hochsubventioniertes Kino o.k. Aber auf Dauer keine Chance. An diesem Standort bei diesem Milieu hat nicht nur ein Programmkino keine Chance, sondern überhaupt kein Kino. Außer Pornokino natürlich.

 

Unsinn. Wenn dem so wäre, dürften sich in den letzten Jahren ja kaum Besucher ins Savoy verirrt haben – mir erscheinen aber im Gegenteil eher mehr gekommen zu sein.

 

Ich finde die Kommentare zur Umgebung doch etwas sehr Etepetete. Der Steindamm ist zweifelsohne nicht die Glanzseite Hamburgs, aber wegen eines Sexkinos und zweiere Sexspielzeugläden gleich den Vorhof zur Hölle zu vermuten … naja. Die Besucher des altehrwürdigen Hansa-Theaters, allesamt gutbürgerlich, häufig auch mit Kindern, scheint das Umfeld jedenfalls kaum zu stören – und das befindet sich mitten auf der ach-was-sündigen Meile, nicht, wie das Savoy, 100 Meter weiter.

 

Es ist ja kein Zufall, das die Kinos aus der Umgebung verschwunden sind. Aber bitte, wer will, soll es dort versuchen. Es ist aber rausgeworfenes Geld, da sollte man sich lieber andere Standorte ansehen.

 

Nein, Zufall sicher nicht. Mit dem Standort "Pornomeile" dürfte das aber weniger zu tun haben. Was waren denn in den letzten 20 Jahren neben dem Savoy für Kinos im Angebot? Nur kleine, das Neue Cinema (heute Kabarettbühne), das Neue Broadway (Schachtelkino) und das City (Ufa-Schachtelkino), die allesamt gegen anständig dimensionierte und ausgestattete Säle in den nahen Neubauten (Cinemaxx Dammtor, UFA-Palast Gänsemarkt, beide jeweils eine S-Bahn-Station weiter) wenig Chancen hatten. Das City hatte noch Glück mit den englischen Originalfassungen und wurde irgendwann während der Hamburger Kinoexplosion (sieben neue Großkinos in wenigen Jahren) quasi ins modernere, besser und günstiger zu betreibende Grindel umgezogen – erfreulicherweise, möchte ich ausdrücklich hinzufügen, denn das City war noch das unangenehmste von allen.

 

Das Savoy war ebenfalls Schachtelkino, wurde dann rückgebaut und im Ufa-Einheitslook ausgestattet. Der Grund für die Schließung wurde schon genannt: Betriebskosten, die kaum zu erwirtschaften sind.

 

Ich war übrigens bei der Ahoi-Savoy-Veranstaltung anwesend, rausgekommen ist wenig. Freundliche Grüße von Fatih Akin und Wim Wenders, natürlich sind alle für den Erhalt, aber wo das Geld herkommen soll, weiß niemand. Bezüglich besagter Betriebskosten hieß es, das Gebäude wäre, O-Ton, ein Faß ohne Boden; die Bemerkung hier im Board, die Statik passe nur, weil im Winter der Schnee mit der Heizung vom Dach weggetaut wird, war wohl mehr als treffend. Laut Kinematek soll das, was der Eigentümer derzeit kassiert, sehr zuvorkommend sein.

 

Die Kinematek hat ein Budget von 750.000 Euro, die Hälfte wird erwirtschaftet, die andere Hälfte kommt von der Stadt. Ein Weiterbetrieb des Savoys soll für die Kinematek ohne weiteres nicht zu stemmen sein. Fördertöpfe der Behörde für Stadtentwicklung anzapfen, weil bei der Kultur wenig zu kriegen sei (laut Kinematek). Demo für April oder Mai angedacht. Wenn überhaupt, dann ist erstmal ein weiterer Betrieb für ein paar Jahre angedacht. Eventuell könnte die nahe Fachhochschule vormittags den Saal nutzen.

 

Wer nochmal vorbeikommen und die schöne Leinwand genießen möchte: Letzter Spielmonat ist – vorerst – Juni (oder war's der Juli?).

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  • 3 Monate später...

"Mittlerweile"? Die Ecke war schon in den letzten 100 Jahren kaum als Wohngegend zu bezeichnen. Das war und ist Centrum: Geschäfte, Restaurants, Cafés, Hotels, Büros. Sicher auch Wohnungen, aber das macht da noch lange keine Wohngegend draus.

 

 

 

 

 

Es handelte sich nicht um ein Kinogebäude, einzig der Saal steht unter Denkmalschutz und nicht die Mauern drumherum. Deshalb wurde der Saal (lies: Inneneinrichtung) eingelagert und kommt auch genau so wieder rein in den Neubau.

 

 

 

Unsinn. Wenn dem so wäre, dürften sich in den letzten Jahren ja kaum Besucher ins Savoy verirrt haben – mir erscheinen aber im Gegenteil eher mehr gekommen zu sein.

 

Ich finde die Kommentare zur Umgebung doch etwas sehr Etepetete. Der Steindamm ist zweifelsohne nicht die Glanzseite Hamburgs, aber wegen eines Sexkinos und zweiere Sexspielzeugläden gleich den Vorhof zur Hölle zu vermuten … naja. Die Besucher des altehrwürdigen Hansa-Theaters, allesamt gutbürgerlich, häufig auch mit Kindern, scheint das Umfeld jedenfalls kaum zu stören – und das befindet sich mitten auf der ach-was-sündigen Meile, nicht, wie das Savoy, 100 Meter weiter.

 

 

 

Nein, Zufall sicher nicht. Mit dem Standort "Pornomeile" dürfte das aber weniger zu tun haben. Was waren denn in den letzten 20 Jahren neben dem Savoy für Kinos im Angebot? Nur kleine, das Neue Cinema (heute Kabarettbühne), das Neue Broadway (Schachtelkino) und das City (Ufa-Schachtelkino), die allesamt gegen anständig dimensionierte und ausgestattete Säle in den nahen Neubauten (Cinemaxx Dammtor, UFA-Palast Gänsemarkt, beide jeweils eine S-Bahn-Station weiter) wenig Chancen hatten. Das City hatte noch Glück mit den englischen Originalfassungen und wurde irgendwann während der Hamburger Kinoexplosion (sieben neue Großkinos in wenigen Jahren) quasi ins modernere, besser und günstiger zu betreibende Grindel umgezogen – erfreulicherweise, möchte ich ausdrücklich hinzufügen, denn das City war noch das unangenehmste von allen.

 

Das Savoy war ebenfalls Schachtelkino, wurde dann rückgebaut und im Ufa-Einheitslook ausgestattet. Der Grund für die Schließung wurde schon genannt: Betriebskosten, die kaum zu erwirtschaften sind.

 

Ich war übrigens bei der Ahoi-Savoy-Veranstaltung anwesend, rausgekommen ist wenig. Freundliche Grüße von Fatih Akin und Wim Wenders, natürlich sind alle für den Erhalt, aber wo das Geld herkommen soll, weiß niemand. Bezüglich besagter Betriebskosten hieß es, das Gebäude wäre, O-Ton, ein Faß ohne Boden; die Bemerkung hier im Board, die Statik passe nur, weil im Winter der Schnee mit der Heizung vom Dach weggetaut wird, war wohl mehr als treffend. Laut Kinematek soll das, was der Eigentümer derzeit kassiert, sehr zuvorkommend sein.

 

Die Kinematek hat ein Budget von 750.000 Euro, die Hälfte wird erwirtschaftet, die andere Hälfte kommt von der Stadt. Ein Weiterbetrieb des Savoys soll für die Kinematek ohne weiteres nicht zu stemmen sein. Fördertöpfe der Behörde für Stadtentwicklung anzapfen, weil bei der Kultur wenig zu kriegen sei (laut Kinematek). Demo für April oder Mai angedacht. Wenn überhaupt, dann ist erstmal ein weiterer Betrieb für ein paar Jahre angedacht. Eventuell könnte die nahe Fachhochschule vormittags den Saal nutzen.

 

Wer nochmal vorbeikommen und die schöne Leinwand genießen möchte: Letzter Spielmonat ist – vorerst – Juni (oder war's der Juli?).

 

 

Letzter Spieltag ist (vorerst) der 30.06.2011

 

Ich gehe heute Abend ins SAVOY und gucke James Bond. Freu mich sehr auf mein Lieblingskino.

 

Im Übrigen weiß ich nicht, was das Gejammere soll. Wenn die Stadt Hamburg für den Weiterbetrieb des SAVOY, was ja sehr viele Menschen wollen, 200.000€ im Jahr im Zuge eines Kulturzuschusses bezahlen soll, dann ist es doch gemessen an die sonstigen kulturellen Zuschüsse für Theater, Konzerthallen und Oper wirklich ein Witz. Wir sprechen hier von "Euro im Jahr" und nicht pro Monat.

 

Im Übrigen zählt das Thema Millieu und Umfeld nicht mehr, das SAVOY /METROPOLIS hat sich ja fest etabliert und wurde gut angenommen.

Umso schlimmer ist es, dass es nun wieder geschlossen werden soll. Ich drücke die Daumen, auch ich möchte unbedingt, dass es erhalten bleibt.

Ich habe da sogar schon (für mich) "doofe" Filme geguckt, nur um reinzukönnen...

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Oh Mann, ich bin noch ganz aufgregt :-)

 

Komme soeben aus dem SAVOY (war herrlich da!!!).

Und vor dem James Bond Film wurde verkündet, dass das SAVOY bestehen bleibt :grin:

Die Kinemathek wird dann zwei Theater betreiben und zwar erstmal für eine Testzeit von weiteren vier Jahren.

 

Juli und August wird nun erstmal geschlossen sein, weil das Metropolis am Dammtor sich wieder einrichten wird.

 

Bei der Nachricht gab es spontan Applaus vom Publikum!

 

Und dann kam noch eine weitere Hammer-Ankündigung:

Im SAVOY sollen wieder 70mm-Maschinen eingebaut werden. Wie geil ist das denn?

Dann kann es in Hamburg auch endlich 70mm-Festivals wie in Bradford oder Karlsruhe geben.

 

Ich freu mich jedenfalls riesig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Ich war einige Tage im hohen Norden und besuchte auch das SAVOY in Hamburg. Die markante Front sah mal besser aus, da fehlt etwas. Das Foyer wirkt leider auch verbesserungsbedürftig. Immerhin Platz für Kasse, Café und Galerie.

Der Kinosaal hat mich sehr beeindruckt. Die Proportionen wirken wie extra für eine breite Leinwand konzipiert. Kegelförmig, Boden, Wände, Decke, alles läuft auf die große Leinwand hin. Solche Bauten sind rar. Daher umso erhaltenswerter. Kein Umbau eines bestehenden Kinos mit veralteten Einrichtungen vom Theater wie Bühne oder Rang. Stattdessen tiefliegende Leinwand mit Parkett-Theater. Man sinkt in den Sitz und ist von der gewölbten Bildwand umgeben. Die vorderen Reihen steigen leicht an, im hinteren Drittel hat jede Sitzreihe Stufen. Aber nicht so steil wie in Multiplexen. Die Bestuhlung wirkte farblich ok. Der Sitzreihenabstand wurde halbiert, so daß man genügend Beinfreiheit hat.

Der Projektionsraum über dem hinteren Drittel wirkt etwas weit vorgezogen. Hatte man dadurch nicht zuviel Steilprojektion Probleme?

Die 20m-breite Leinwand wirkt niedriger als manche Zahlenangaben, vielleicht 7m? Liegt's an der schwarzen Decke? Wahrscheinlich wäre sie bei 70mm höher gewesen, ich sah nur einen Scope-Film. Die Durchbiegung sieht auch nicht mehr nach 120° aus, vielleicht 90° oder darunter. Das ist natürlich auch praktikabler für ein Programmkino, das häufig verschiedene Formaten zeigt, wo Scope eher die Ausnahme ist.

Ich sah einen nicht weiter erwähnenswerten Film, nach allen Anzeichen nur in Super-35. Eigentlich ein interessanter Stoff über eine Beratungsstelle zum Thema Verhütung. An vielen Stellen spannend. Aber zu dialoglastig und visuell erschlagend, weil ohne handwerkliche Qualität und optisch konzeptionslos. Keinerlei interessante Bildkompositionen, ein Großteil in der Unschärfe. Bei zahllosen Dialogen saßen sich zwei Gesprächspartner der Beratungstelle einander gegenüber. Immer wackelte die Kamera um 180° zu dem jeweiligen Sprecher. Kurz: Schwerer Seegang ohne Windjammer! Aber selbst das sah auf dieser großen Leinwand irgendwie interessant aus. Wie toll muß hier Todd-AO ausgesehen haben! Umso erfreulicher, daß das Kino für die nächsten zwei Jahre gerettet ist!

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  • 2 Monate später...

Hier ist ein schöner Bericht zum Erhalt des SAVOY auf zunächst 3 Jahre (Video auf der Seite):

 

http://www.hamburg1.de/aktuell/Diese_Plaetze_bleiben_nicht_leer___350000_Euro_Subventionen_fuer_das_SAVOY_Kino-8003.html

 

 

UPDATE:

 

zu früh gefreut... Der Hamburger Senat hat jetzt seine Zusage (wohl wegen der sch... Elbphilharmonie) zurückgezogen :angry:

 

Somit heißt es für SAVOY jetzt 31.10.2011 letzte Vorstellung. Und wenn nicht ein Wunder geschieht, dann wird Hamburgs schönster Kinosaal wohl abgerissen und das 180.000ste Hotel hingebaut....

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Es ist einfacher, 100 Millionen zusätzlich für die Elbphillharmonie locker zu machen, damit die Bürger auch Beethovens 9.te in vollkommender Akustik erleben können...als vielleicht eine Million auszugeben, damit wir "My Fair Lady" mal wieder im tollen Klang und schöner Optik in einem schönen Kino erleben können. Ich bin kein Hamburger, aber ich könnte kot... :shoot3:

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Es ist einfacher, 100 Millionen zusätzlich für die Elbphillharmonie locker zu machen, damit die Bürger auch Beethovens 9.te in vollkommender Akustik erleben können...als vielleicht eine Million auszugeben, damit wir "My Fair Lady" mal wieder im tollen Klang und schöner Optik in einem schönen Kino erleben können. Ich bin kein Hamburger, aber ich könnte kot... :shoot3:

 

 

Für's SAVOY wären es nur 200.000 im Jahr gewesen plus 100.000 einmalig im ersten Jahr....

Und DAS ist in Hamburg nicht (mehr) drin... Kultur wird hier nur für die jenigen gemacht, die eh viel Geld haben :angry:

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Die Linksdpatei hatte doch einen guten Vorschlag:

Der Senat zieht sich aus der Elbphilharmonie raus, den wertvolle Teuerkultur wird auch ohne Subvention einen guten Zinsbeitrag zu den Baukosten bringen. Und die Sache sich selbst tragen.

 

Ob die Karte 50 oder 100 oder 150 Euro kostet, schreckt m.E. die potentiellen BesucherInnen nicht ab, sie werden kommen. Und der Mob bleibt draußen, was nochm ehr zahlungskräftige hereinbringt. usw.

Solange ich in Berlin Philharmonie und Konzerthaus bezahlbar bekomme, ist mir die Elbsache egal. Hamburger sind Reich.

 

Stefan

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Die Linksdpatei hatte doch einen guten Vorschlag:

Der Senat zieht sich aus der Elbphilharmonie raus, den wertvolle Teuerkultur wird auch ohne Subvention einen guten Zinsbeitrag zu den Baukosten bringen. Und die Sache sich selbst tragen.

 

Ob die Karte 50 oder 100 oder 150 Euro kostet, schreckt m.E. die potentiellen BesucherInnen nicht ab, sie werden kommen. Und der Mob bleibt draußen, was nochm ehr zahlungskräftige hereinbringt. usw.

Solange ich in Berlin Philharmonie und Konzerthaus bezahlbar bekomme, ist mir die Elbsache egal. Hamburger sind Reich.

 

Stefan

 

Stefan, wer hat Dir eigentlich den Unfug eingebläut, dass Hamburger reich sind???? Es gibt hier ein paar mehr Millionäre, die den errechneten Schnitt extrem hochziehen... Ich kenne hier niemanden, der reich ist. Um mich herum kämpfen alle um den letzten Euro, mich eingeschlossen. Und ich und mein Umfeld gehören schon zur angeblichen "Mittelschicht"...

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Stefan, wer hat Dir eigentlich den Unfug eingebläut, dass Hamburger reich sind???? Es gibt hier ein paar mehr Millionäre, die den errechneten Schnitt extrem hochziehen... Ich kenne hier niemanden, der reich ist. Um mich herum kämpfen alle um den letzten Euro, mich eingeschlossen. Und ich und mein Umfeld gehören schon zur angeblichen "Mittelschicht"...

 

Weiß ich, war etwas sarkastisch gemeint. Aber eines ist richtig: In Hamburg wird immer eine Lohn- / Gehaltsstufe mehr bezahlt, als im Rest der BRD. Das ist so, seit den 1930ern. Gesetzlich. Dennoch, beim Hamburger Miet- und Preisniveau reicht das auch kaum aus.

 

Stefan

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Die Linksdpatei hatte doch einen guten Vorschlag:

Der Senat zieht sich aus der Elbphilharmonie raus, denn wertvolle Teuerkultur wird auch ohne Subvention einen guten Zinsbeitrag zu den Baukosten bringen. Und die Sache sich selbst tragen.

Sie hätte nie erbaut werden sollen..

Realistischerweise solltet Ihr euch um einen Antrag zur Unterschutzerklärung beim Denkmalamt kümmern. Dann würde es schwieriger mit dem Abriss und ein neuer Betreiber hätte leichteres Spiel.

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  • 1 Monat später...

Es ist einfacher, 100 Millionen zusätzlich für die Elbphillharmonie locker zu machen, damit die Bürger auch Beethovens 9.te in vollkommender Akustik erleben können...als vielleicht eine Million auszugeben, damit wir "My Fair Lady" mal wieder im tollen Klang und schöner Optik in einem schönen Kino erleben können. Ich bin kein Hamburger, aber ich könnte kot... :shoot3:

 

51ampp4hfrid.jpg

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Bei dem My Fair Lady Inserat fällt auf, dass 70 mm 6-Kanal-Magnetton überhaupt nicht herausgestellt wurde, wie später üblich.

Super Panavision 70 sagte den Besuchern wohl schon alles

 

Phillips Tonanlage mit je 4x25 cm Valvo Breitbändern mit Hochtonkegel, da gab es nichts herauszustellen.

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