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DDR-Kino-Typenbau aus den 1950er Jahren


dastroeg

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Eine Architekturstudentin, die ihre Diplomarbeit über ein Kleinstadtkino in Meck-Pomm schreibt, erzählte, "ihr" Kino sei ein Typenbau aus den 1950er Jahren, von denen es mehrere in der DDR gegeben habe. Ich bin sicher, dass ich schon Fotos von baugleichen/ähnlichen Filmtheatern gesehen habe, weiß aber nicht mehr, wo...Mein Bauchgefühl geht Richtung nördliche/mittlere DDR-Bezirke...Kann jemand helfen?

 

Bilder vom Kino und Links gibt es hier:

http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki...ichtspiele

 

Vielen Dank für die Hilfe!

Tanja

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Falls Stefan2 der Besitzer ist ;-), weiß er wohl auch nicht viel mehr als dass es diese Typenbauten gab ... sagt zumindest die Diplomantin. Ich bin ja nur Mittelsmann, äh, -frau.

 

Oder hat Stefan2 im Forum schon mal nachgefragt? Habe zumindest keinen passenden Thread gefunden.

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Auch in Pasewalk (M/V) steht solch ein Gebäude. Erbaut 1957.

Anbei ein paar Fotos:

 

Zustand wahrscheinlich 1960 (Plakat zeigt den Film "Trapez" welcher 1960 DDR-Premiere hatte)

Mgorkia.jpg

 

Zustand kurz vor der Schließung ca. 1996.

Mgorki7a.jpg

 

Innenansicht 1

Mgorki2a.jpg

 

Innenansicht 2

Mgorki1a.jpg

 

Nach der Entkernung wurde eine Zwischendecke eingezogen. Unten zog ein Supermarkt ein. Oben ein Chinarestaurant. Und das "neue" Kino mit 2 kleinen Sälen. Mittlerweile ist auch das dicht.

 

 

Viele Grüße

D21

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Der Saal ist riesig, die Leinwand vergleichsweise klein. Muss ich das verstehen?

Man muß dazu wissen, daß diese - zumeist als Kinos genutzten - Häuser aus genormten Bauteilen bzw. Baugruppen bestanden und sowohl als Kino als auch Theater und/oder Kulturhaus geplant, errichtet und genutzt werden sollten und wurden. Zum Teil auch multifunktionell.*)

Dazu war es natürlich notwendig, eine Bühne mit entsprechendem Vorbau bzw. Tiefe zu haben.

Daraus und auch aus dem Umstand heraus begründet, daß viele dieser Häuser noch weit vor der flächendeckenden Einführung des CinemaScope-Verfahrens (in der DDR wurde aus lizenzrechtlichen Gründen dafür allerdings der Begriff "Totalvision" verwendet) errichtet wurden, war auch der zur Verfügung stehende Raum für die Bildwand eher im Höhen- u. Seitenverhältnis für maximal kaschiertes Breitwand (1,66 : 1) gehalten.

Ein sehr großer Nachteil, wie sich ab Mitte der 50er Jahre sehr schnell heraus stellen sollte, denn ohne aufwendige Umbaumaßnahmen war eine Vergrößerung der Bildwand oftmals nicht möglich - man mußte also improvisieren und wie noch heute in vielen "modernen Multiplexen" oftmals üblich, das CS-Bild irgendwie in die vorhandene Bühnenmaske hinein "quetschen".

 

*) Anmerkung zum Eingangsbeitrag:

Der gedankliche und planerische Ursprung dieser Bauweise liegt allerdings noch weit vor der Gründung der damaligen DDR am 7. Oktober 1949, sondern soll bereits auf die 30er Jahren Jahre zurückzuführen sein. (RM Speer)

Grundgedanke war dabei ein typengenormter Saalkorpus, der allerdings noch erweiterbar war und den Erfordernissen angepasst werden konnte. Frei hingegen konnte die Größe, Form, Raumaufteilung und das Aussehen des Vorbaues, der Innengestaltung sowie der Anbauten individuell gewählt werden. Oftmals fanden dort die Büroräume der Theater- und Kreisfilmstellenleitung ihren Platz, aber auch mitunter wurden in den Obergeschossen Wohnungen für den Filmvorführer geschaffen.

Die Idee war einfach und effizient zugleich: Kultur und Propaganda sollten mit einfachen Mittel in "Vor-Fernseh-Zeiten" schnell und flächendeckend bis hinein in die entlegenen Winkel Deutschlands per Film gebracht werden können.

 

Man fand (und findet leider in der heutigen Zeit immer weniger) in sehr vielen Orten - in den Bezirken von Rostock bis Dresden und von Halle bis Frankfurt/Oder - Kinos dieser Bauweise vor.

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Ergänzend zum Beitrag von @E VII B sei hier noch gesagt, daß dieses Haus tatsächlich eine riesige Bühne hatte, auf der das Theaterspielen viel Spaß machte. Alle großen Veranstaltungen der Stadt wurden hier durchgeführt. Die Leinwandmaße täuschen daher etwas. Cine hatte eine Breite von ca. 10,5 m. Und wie schon angedeutet, hatte auch die KFS hier ihren Sitz incl. Theaterleiter und Werkstatt.

Auch der BWR war im Gegensatz zu manchen heutigen ein Tanzsaal!! Ich kann gerne Bilder dazu liefern.

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Der BWR war ca. 6x4 m groß. Auf den Bildern ist noch der Vorraum zu sehen und neben der rechten Maschine die Stufen hoch der GR-Raum. Beide in den Abmessungen ca. 4x2 m.

Das Kino wurde Anfang der 70er Jahre modernisiert. So wie es die Fotos aus dem Saal zeigen.

 

Hier die BWR-Bilder. Das s/w Bild ist älteren Datums aus den 80ern.

 

Mgorki~6a.jpg

 

Mgorki5a.jpg

 

Mgorki3a.jpg

 

Übrigens, auch in Prenzlau und in Saßnitz stehen solche Typenbauten. Das Saßnitzer Kino war wesentlich größer, ist schon lange zu und gammelt vor sich hin. In prenzlau wurde das gleiche gemacht wie in Pasewalk, aber dort wird noch gespielt.

 

Bis denn

D21

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