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Musterkalkulation für Programmkino


DonMartin

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich brauche für einen Businessplan eine Musterkalkulation für ein Programmkino mit 80-100 Plätzen.

Sollte einen groben Überblick geben über typische Einnahmen / Ausgabenposten.

Also:

Ticketeinnahmen

Werbeeinnahmen

Catering (Popcorn/Cola)

Filmförderung

 

Kosten Filmverleih

Raumkosten

Personalkosten

Werbekosten

Beiträge / Versicherungen / Abgaben

 

Falls ich eine Position vergessen habe bitte ergänzen.

Ganz grobe Hausnummern oder Prozentsätze reichen.

 

Danke.

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Das kann man so einfach nicht sagen.

Du hast schoneinmal einen wichtigen posten vergessen: Energiekosten

(Strom, Heizung)

 

Ticketeinahmen kann man eigentlich pauschal überhaupt nicht schätzen, da dies sehr stark vom Projekt selber abhängig ist.

Wo liegt das Kino, welcher Mitwettbewerb ist zu erwarten, wiegroß ist das Einzugsgebiet, wer lebt in diesem Einzugsgebiet ...

 

Wenn Du seriös an die Sache herrangehen willst trägst Du ersteinmal alle Fixkosten zusammen.

 

Die da wären:

 

Pachtzins für das Gebäude.

Energiekosten

Abschreibung auf die Einrichtung

Zinsen für etwaige Kredite (Einen Teil der benötigten Kredite kannst Du eventuell zinslos bei der FFA erhalten)

Versicherungen

Personalkosten (Ganz wichtig die eigenen Kosten nicht vergessen den auch Du willst nicht umsonst arbeiten :wink: )

to be continued...

 

 

Wenn Du die Kosten zusammen hast (und hier ruhig etwas großzügiger rechnen) kannst Du ausrechnen wieviel Besucher du benötigst um eine schwarze Null zu schreiben.

 

Hierzu nimmst Du den fiktiven Eintrittspreis, ziehst 7%Mwst und vom Rest ca.50% Verleihanteil (schwankt zwischen 38% und 53%) ab.

 

Wenn Du jetzt deine Fixkosten durch den Dir verbeibenden Anteil des Eintrittspreises teils hast Du deine minimal benötigte Besucherzahl.

 

Wenn Dir diese Zahl realistisch erscheint dann hast Du eine Grundlage mit der Du arbeiten kannst ansonsten lass die Finger davon.

 

(Die Gewinne aus dem Süsswarenverkauf sind dann dein Gewinn und Puffer)

 

Ich glaube aber nicht das sich ein Programmkino mit 80-100 Plätzen auf Dauer rentabel betreiben lässt.

 

Gruß

HAPAHE

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35o pro Woche würde ich als absolute Obergrenze ansetzen.

28o - 3oo ist realistischer.

Kommt wie Hapae schon sagte sehr stark auf die Geographie an.

 

Gegenfrage: Wieviel Vorstellungen pro Woche hast du im Auge?

Ist insofern nicht unerheblich, weil du Zielgruppen auch über Startzeiten ansprichst.

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Frage nach dem Standort, Einwohnerzahl, Konkurrenzsituation.

Davon ist abhängig, ob du in deiner Größenordnung überhaupt an Startkopien kommen wirst. Ist nämlich eher unwahrscheinlich.

Und als Nachspieler kannst du das Sahnehäubchen per se knicken.

Nächste Frage: Wochen- oder festes Monatsprogramm?

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Standort ziemlich zentral, Größenordnung ca. 50.000 Einwohner, Konkurrenz typischer Multiplex, samlaehr mainstrestig, Startkopien dürfte kein Problem sein, Wochenprogramm geplant und kein Hardcore Arthouseprogramm.

Päpstin - ganz klar ja, aber New Moon, 2012 eher nicht.

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... samlaehr mainstrestig, ...

:?: :?: :?:

 

Klartext:

Vergiss bei deiner Konstellation Startkopien bei den Brot- und Butterfilmen.

Mit etwas Glück nur im Hardcorearthausbereich. Und selbst dafür mußt du erst einmal Zahlen liefern. Ein Teufelskreis, das sag ich dir.

 

Anders herum: Du erreichst sagen wir mal 3% deiner Gesamteinwohnerzahl. Zeitraum mal außen vor gelassen. 3% einer Kleinstadt sind aber weniger als 3% aller Berliner. Und die Kleinverleiher wollen auch leben, weshalb zum Start erstmal die größeren Orte angesagt sind.

 

Weiter gehts:

- Nächste Großstadt wie weit entfernt?

- Übernahme eines schon länger geschlossenen Kinos oder Neueröffnung?

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Hey!

Zugspitze oder Helgoland? :lol:

Ne, war nur ein Witz :D

 

Wenn du - großzügig gerechnet - im Schnitt 5oo Besucher die Woche hast

- mit einem durchschnittlichen Eintrittspreis von 5 Euro

- zuzüglich Gastroeinnahmen von sagen wir mal 1 Euro pro Nase

- kommst du auf 156.ooo Jahresumsatz.

Was auf Dauer zuwenig sein wird.

Du hast ja immer noch das Multi vor der Nase.

 

Es sei denn, da ist noch eine extra Gastronomie mit bei, nur Thekenverkauf in deiner Größenordnung wird eng werden.

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Danke!

Das hilft mir jetzt sehr weiter.

Bisheriger Ticketpreis ist 6 Euro, Gastrobereich ziemlich großzügig dabei - ich denke 2 Euro wären machbar mit Popcorn, Nachos & Cola.

 

Ich mach jetzt erst mal den Business-Plan und mal sehen ob das Projekt dann finanziert wird.

 

Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung.

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Und kläre bevor du damit anfängst, was die Verleihe als Bürgschaften haben wollen und wer sie dir gibt. Während ich noch 2002 mit 500€ dabei war, kenne ich heute Summen von 2000-6000€ pro Verleih. Dabei ist es wurscht, ob der vorherige Betreiber andere Konditionen hatte. Neuer Besitzer/Betreiber, neue Regeln.

Jens

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Daran würde ich mich persönlich nur mit mindestens zwei, besser drei Sälen wagen, mit ca. 60/100/150 Sitzplätzen und etwa sechs verschiedenen Filmen pro Spielwochen wagen.

 

Hast Du bei einem Einzelsaal die falsche Programmauswahl getroffen, kann das sehr bitter sein.

 

Auch solltest Du Kinderfilme in Betracht ziehen, bei 50.000 Einwohnern ... Vaddern ist mit dem Familienvan zur Arbeit und Muddern möchte mit den Kids etwas unternehmen, da ist eine Reise ins weit entfernte MPX nicht einfach.

 

Wenn Du seriös an die Sache herrangehen willst trägst Du ersteinmal alle Fixkosten zusammen.

 

Dann kommen noch Kosten für Verbrauchsmaterialen und Reparaturen/Ersatzteile hinzu, der Kinotechniker hat auch eine Familie zu ernähren.

 

Weiter gibt es noch den Posten Unerwartete Kosten: Rechtsberatungskosten, Straßenausbaubeteiligung, Raub, Diebstahl, Untreue ... o. ä. :(

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Hallo,

 

ich stehe vor vergleichbaren Überlegungen wie DonMartin,

ich möchte ein kleineres Kino 100 Plätze/ alt betreiben.

Vielen Dank für die Tipps dazu in diesem Threat.

 

Was ich bisher gelernt habe ist:

 

* ein Kino unter 200.000 T€ Jahresumsatz zu betreiben ist unrealisitsch

(gibt eine klare Kenngröße für die Ticketpreise)

* Konsum / Besucher ist ca. 2€

* Der Verleih will Geld - viel Geld

* Startkopien kann ich als kleines Kino vergessen

* Werbaung bringt keinen großen Beitrag

* Bürgschaften sind notwendig.

Insgesamt ein sehr düsteres Bild - Grundtenor: Laß es sein - alles traurig.

 

Nun, da ich vor dem Anfang stehe besitze ich natürlich noch viel Optimismus.

Deshalb weitere Fragen zu Euren Erfahrungen:

 

* von den Ticketpreisen geht ein erheblicher Betrag an den Verleiher ab.

Wenn ich davon ausgehe, daß der durchschnittliche Kinobesucher bereit ist 20 €

für den Abend zu zahlen sollte es Ziel sein geringe Ticketpreise zu verlangen

und Zusatzleistungen (-Dinge) zu verkaufen. Dabei denke ich nicht an Nachos,

sondern Zusatzprodukte die mit den Filmen einher gehen (Kaffeetassen, Plakate ...)

welche Erfahrung gibt es hierzu - war so, erinnere ich mich, früher in Kinos schon mal da.

* Kino zu mieten für Präsentationen , Firmenveranstaltungen etc. sollte doch auch Geld einspülen

* Wie stehts eigentlich mit Synergieeffekten wie Videoverleih am Kino (wenn ich schon rumstehe)

* Vielleicht kann man auf Startkopien verzichten und stärker ins Themenkino gehen:

(z.B. Sex and City Week, Weltuntergangswoche)

* Welche Arten von Förderungen (Stadt, Hessen, Staat) gibt es?

 

Dankbar für jeden guten Gedanken.

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Vielen Dank für die Tipps dazu in diesem Threat.

Dankbar für jeden guten Gedanken.

Hallo, mightbej

 

Erster Gedanke: thread, nicht threat

Zweiter: Willkommen bei den Flimmerern

Dritter: Wie alles im weltlichen Handel ist Kino etwas gegen Bares. Was aber bieten wir? Gestern abend lief wieder Casablanca im Fernsehen. Das ist nicht Casablanca, sondern ein elektronisches Abbild von dem Film. Also ist unser Geschäft, Filme aufzuführen, fotochemische, staubige, immer etwas wackelnde, aber so wie es alle Elektronik nicht tut. Film birgt Gefahr in sich, hat das Weiche des Organischen, erträgt und braucht verschwenderisch Licht. Wenn du ein kleines Lichtspiel betreiben willst, das sich davon unterscheidet, was der Discounter im Schaufenster stehen hat, dann heißt es: Film, Schmalfilm, helle und scharfe Dias, Flexibilität, Wendigkeit, Arbeit, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Arbeit, Risiko, Gespräch, Arbeit, Geschick, Schlauheit, Frechheit, Arbeit, Mut, Härte, Gespür, Arbeit.

 

Vierter: Bist du Tag- oder Nachtmensch?

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Also meine Erfahrung im Programmkino ist: Wenn du Glück hast konsumiert jeder fünfte Besucher was für 1€.

 

Ja, Programmkinobesucher sind eher verzehrfaul, obgleich sie meist zu den Besserverdienenden gehören. Vorteil: weniger Müll. :wink:

 

Dick verzehrt wird eher bei den Blockbustern, was sich manche Leute da in den Wanst schlagen ... :shock:

 

Letzte WM, zwei Leute an der Theke: "Eine Kiste Bier, bitte." "Die kostet aber 70,- €!" "Egal!!" 8)

 

Man sollte aber auch bedenken, daß man 16-Stunden-Tage an 365 Tagen im Jahr hat, auf Urlaub verzichten muß; Objekte, die eine Wohnung einschließen sind vorteilhaft.

 

Da man sich eine Putzfrau sicher nicht leisten kann, ist das noch zusätzlich zu leisten; was ist bei eigener Krankheit?

 

Den Laden für vielleicht sechs Wochen schließen?

 

Ist die eigene Krankenversicherung schon bezahlt?

 

 

Merchandisingartikel laufen eher schlecht, Videotheken gibt es bereit zuviele, die Margen sind gering.

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Eine Videothek finde ich auch irgendwie unpassend für ein Programmkino. Eine Kneipe oder ein Restaurant passt besser dazu, kommt eben auf die Räumlichkeiten an, was so reinpasst.

 

Wir verkaufen übrigens einige zusätzliche Artikel, unter anderem haben wir ein ganz schicke Vitrine von Goodmovies und was auch ganz gut geht sind die Weltquartette (Rauschgift, Seuchen & Tyrannen).

 

Die bringen zwar nicht den selben Umsatz wie Popcorn, aber grade zur Weihnachtszeit sind sie ein ganz nettes Nebengeschäft.

 

Bei einem Einsaalkino bleibt es dir wohl nicht erspart, mindestens jeden zweiten Abend selber an der Kasse und am Projektor zu stehen, aber 2-3 Aushilfen finde ich schon nötig. Schließlich musst du ja noch tagsüber den Papiekram machen. Außerdem wichtig finde ich - gerade bei einem Saal - dass das Objekt so gebaut ist, dass es eine Person alleine schmeißen kann.

 

Möglicherweise wäre es sinnvoll mal mit einer schlechten Besucherzahl (vielleicht sowas wie 10.000) zu rechnen und zu kucken ob du irgendwie damit über die Runden kämst, sollte es nicht gleich so laufen, wie du dir das vorstellt. Kennst du denn die Zahlen vom Vorbesitzer?

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  • 3 Wochen später...

Hallo DonMartin, also mit nur einem saal und unter 150 plätze tust du dir sicherlich schwer. wir haben 2 sääle und insgesamt 190 sitzplätze, hatten bis vor 10 jahren sogar nur 170 plätze, mussten aber aufruesten da wir uns sonst mit startkopien schwergetan hätten (haben bei uns eine recht hohe kinodichte, sind auf dem land aber haben im umkreis von 30 Km 7 Kinos mit 13 säälen als konkurenz) da ist es ein recht harter kampf. wobei wir meistens recht gut versorgt werden (unsere Filmdispo macht Kinopolis fuer uns) vieleicht wäre das auch fuer andere kleine kinos interessant, wobei kinopolis dafuer schon recht viel geld bekommt. jedenfalls musst du, um wirtschaftlich arbeiten zu können meiner meinung nach mindestens ein jahresumsatz von 150000 € fahren, besser 200000. und je nachdem wie anfällig deine kinotechnik ist, der kinotechniker ist auch nicht gerade billig. jedoch kannst du mit specials und features enorm viel machen, gerade als kleines kino. ich versuche das gerade bei uns fr 2010 zu etablieren, die ersten veranstaltungen waren emorm erfolgreich. dir aufjedenfall viel glck, und nicht den mut zu schnell verlieren :-)

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