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35mm Projektor für Stummfilmprojektion


andybenz

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Für eine Stummfilm-Spielstelle mit Kinoorgel (momentan im Aufbau) möchte ich mich mittelfristig nach 2 35mm Projektoren für Stummfilmprojektion (regelbare Bildgeschwindigkeit ca. 14 - 26 b/s, Dreiflügelblende, Stummfilmbildfenster) mit Überblenden (um Archivkopien nicht koppeln zu müssen) umschauen. Die Projektoren können leider nicht stationär eingebaut werden, müssten also einigermaßen transportabel sein. Welche Projektoren könntet Ihr mir da empfehlen? Ich habe manchmal beim Lesen im Forum den Tenor herausgehört, dass man sich lieber nach einem etwas älteren Projektor mit nicht so viel Elektronik umschauen sollte. Ist es realistisch, in absehbarer Zeit an Gebrauchtmaschinen aus Kinos einigermaßen bezahlbar heranzukommen, die sich für Stummfilm umrüsten lassen? Oder käme auch eine Bauer Sonolux II in Frage?

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Alte Modelle wie die ganze Bauer-reihe bis zur B11 sind meist als Stummfilmprojektor mit angeflanschtem Tongerät konstruiert, haben daher einen sehr einfachen Filmlauf und weniger Probleme mit geschrumpften Kopien.

Sofern nur neu gezogene Polyester oder nicht sonderlich alte Acetatkopien verwendet werden sollen, kann es auch ein Pärchen TK35 sein, mit Frequenzumrichter auf geringere Bilderzahl eingestellt und die Dreiflügelblende, wenn dann wirklich unter 20 Bilder projeziert werden soll, läßt sich einfach herstellen. Die meisten Projektionen, die ich mit Stumm gemacht habe, hatten 20-21 Bilder, das geht gut mit 2 Flügelblende.

Sofern man Maschinen mit 1 Flügelblende umbauen will, braucht man Zwischengetriebe, das wird wieder aufwendig oder erhält dann eine 4 Flügelblende, das dürfte recht wenig Licht ergeben.

Die E12 ist eine recht leichte Maschine, nur auf Stummfilm kann man da Tongerät weglassen, eventuell noch eine Rolle anbauen und sie wiegt noch weniger. Leise vom Laufgeräusch ist sie auch.

Jens

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Hallo andybenz.

 

Vielleicht solltest Du dich mal nach guterhaltenen Bauer-Projektoren aus der Reihe Standard 5, Standard 7 oder Super 7 umhören. Oder auch Ernemann 4, 5, 6 und 7. Diese Geräte stammen noch aus einer Zeit, in der zwar schon der Tonfilm erfunden war, sind aber auch i.d. R. unproblematisch bei Stummfilmvorführungen. Du kannst diese Geräte auch leicht transprtabel machen. Es ist ja auch nicht unbedingt das große Lampenhaus mit Xenonlampe oder Kohlelichtbogenlampe zur Projektion erforderlich. Ein befreundeter Heimkinobetreiber meinerseits z.B, hat seine Askania AP XII auf Halogenbrenner-Betrieb umgerüstet. Hinter der Flügelblende hat er einen 400 Watt starken Brenner eingesetzt. Das reicht bis zu einer Entfernung von 7 Metern zur Leinwand vollkommen aus. Er kriegt ein absolut helles Bild damit hin. Sogar CS-Betrieb ist damit machbar. Somit erspart man sich schon mal den (oder die) Gleichrichter. Und der Rest vom Projektor lässt sich "fahrbar" machen. Stell die Maschine(n) ganz einfach auf stabile Bretter, mit (sich um 360 Grad) drehbaren Rädern drann. Ich meine solche Räder, wie sie z.B. an Krankenhausbetten drann sind, oder an den Rollbrettern, die die Umzugsprofis für Möbeltransporte nutzen. Diese Räder und Bretter gibt es in jedem Baumarkt.

 

LG von Bauer-Fan

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Ich habe mal ein Pärchen Bauer M 7 zur Restaurierung in Angriff genommen: traumhafte Dinger. Wenn du so etwas auftreiben kannst, wirst du, die Gefahr besteht, nie mehr etwas von Tonfilm mit stupiden 24 Sekundenbildern wissen wollen. Du kannst je nach Objektiv und Spiegel die Dreiflügelblende auf ihrer Welle verschieben, um sie in die Einschnürung des Lichtbüschels zu setzen. Entsprechend kannst du an den Flügeln feilen und das Letzte an Licht aus der Anlage herausholen. Du kannst auch Reserve drin lassen und so den Träumen der Stummfilmzeit nachhängen.

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Zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Tipps! Gibt es noch weitere Möglichkeiten außer dem Forum hier, sich nach den genannten Maschinen umzuhören? Und hat noch jemand eine fachkundige Meinung zur Eignung einer Bauer Sonolux II für Stummfilmprojektionen?

Vielen Dank schon mal!

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dann schau eher nach eine Zeiss Kinobox. Dies ist ein portabler Stummfilmprojektor aus den 20er Jahren. Solche Modell tauchen alle paar Wochen bei Ebay auf. Leider meist ohne Lampe. Die Lichtleistung bei portablen Maschinen ist jedoch immer eingeschränkt.

Bei Ebay sind gerade zwei wunderschöne Ernemann7b im Angebot. Diese sind auf Halogenlicht umgebaut, die alten Kohlelampen liegen jedoch dabei.

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Meines Wissens funktioniert am Besten für Stummfilm eine Ernemann IV ganz alter Bauart mit Antriebsriemen. Ich habe selbst seit zwanzig Jahren ein solches Pärchen in links-rechts-Ausführung in Benutzung im "Heimkino".

Für 16 Bilder/sec. braucht man nur die grosse Projektorriemenscheibe gegen die beiliegende kleinere Scheibe auswechseln. Aber man hat damit natürlich noch nicht das Problem mit dem Umlaufverschluss gelöst, denn: die E IV hat natürlich eine Trommelblende, wie alle Zeiss-Ikon Projektoren aus Dresden und später die D-Serie. Aber vielleicht ist ja gerade das etwas flimmernde Bild ein besonderer typischer Stummfilm-Flair :) . Ich habe es allerdings leider noch nicht selbst ausprobiert, da ich noch keinen Stummfilm mit echten 16B/s da drauf gespielt habe. Ich könnte es aber mal mittelfristig, also nicht mehr dieses Jahr (aus Zeitgründen), mit einem normalen Tonfilm in dieser Geschwindgkeit testen, wie es dann aussieht mit dem Flimmern. Übrigens gab es die E IV genau wie die reine Stummfilm-Maschine E II und EIII auch mit eingebautem Tachometer zur genauen Kontrolle der Bildfrequenz für den Antrieb mit regelbaren Gleichstrom-Motoren oder sogar noch mit der Handkurbel !!

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Meines Wissens haben die Filmvorführungen nach der Jahrhundertwende aufgehört zu flimmern. Da war einmal Theodor Pätzold, Berlin, dem in Europa die Dreiflügelblende zugeschrieben wird (1901), da waren William Green, Bristol, der für Prestwich einen flimmerfreien Duplex-Projektor konstruierte (1896), und Eugène Lauste, New Jersey, der für Latham das Eidoloscope baute, ebenfalls mit Dreiflügelblende (1895). Es war gerade das lästige Flimmern, das den Lumière-Aufführungen den Untergang bescherte. 1905 verkauften die Lyoner das Projekt an die Brüder Pathé.

 

Man muß unterscheiden zwischen der Pionierzeit, 1888 bis etwa 1908, dem frühen Stummfilm, 1908 bis Ende Erster Weltkrieg, und dem entwickelten Stummfilm, 1918 bis ungefähr 1928. Mit den Pionieren ist zum Beispiel das Kalklicht verschwunden. Flimmern und Limelight gehören eigentlich zusammen. Sicher haben die Pioniere auch mit Elektrokohlenbogen projiziert. Beim Edison-Kinetoskop hat man durch den Film hindurch direkt ins Licht einer Glühlampe geschaut. Sogar das Impulslampenlicht gehört zur frühesten Zeit der bewegten Bilder: Ottomar Anschütz hat mit der Geißler-Röhre gearbeitet.

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Das mit dem Flimmer ist bis 20 Bilder noch in Ordnung, bei 18 Bildern und hellem Bild flimmert es doch arg. Darunter hat es zwar Charme, ist aber von der Lampenleistung und erzielten Helligkeit abhängig.

Ich mußt mal Orlacs Hände wegen eines Kondensatorschadens durch eine TK35 kurbeln. Mit Halogenlicht, so 16-17 Bilder/s ging das recht gut. Allerdings sind 7 Akte Kurbeln schon ne arg anstrengende Sache.

Jens

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Hallo!

 

Das mit der Sonolux ist nicht so ganz einfach.

 

Der Motor ist ein 1Phasen Asynchronmotor mit Hilfswicklung. Dieser läßt sich nicht mit einem Frequenzumrichter regeln. Er läßt sich soweit ich weis gar nicht regeln.

 

Da müsste schon mal ein 3Phasenmotor rein.

 

Die Blende kann man aus 0,5mm Aluminiumblech selber herstellen und der Filmlauf ist auch Stummfilmtauglich.

 

Gruß Thomas

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Den Versuch mit Frequenzumrichter und 1 Phasenmotor würde ich erst mal machen. Funktioniert mit der Meo5 auch bei 1 Phasenmotor, jedoch nicht von 0 an. Da die Umrichter alle eine einstellbare Strombegrenzung haben, schützt das den Motor vor Durchbrennen.

Jens

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An 2, dritte offen lasssen. Ich wollte das erst auch nicht glauben, mußte es vor einigen Jahren mal so machen, weil man mir sagte: Geht, mach mal. Also tat ich, funktionierte. Eben erst so ab 20 Bildern, ist bestimmt nicht Bildfrequenzstabil. Einfach den Motor incl. Kondensator anschließen, so wie er an 230 VAC hängt.

Das klappt bestimmt nicht mit jedem Motor, gerade die alten Motore mögen keine hohen Trägerfrequenzen. Versuch macht kluch, also los.

Jens

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