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35mm-Vorführtermine


u1amo01

Empfohlene Beiträge

Meiner Ansicht nach besteht das Problem mit "Schwarzwaldmädel" weniger in der behaupteten Ufa-Kontinuität des NS-Filmschaffens in die Adenauerzeit hinein, als vielmehr in dem Kanonisierungsprozess, dass der westdeutsche Nachkriegsfilm ausschließlich nur aus "Tiefprodukten" wie eben "Schwarzwaldmädel" bestanden haben soll — und diese 'Tiefproduktproduktion' haben dann angeblich erst die Obermünchhausener beendet, weil sie dem "Konfektionsfilm" und der "Ufa ohne Goebbels" ein Ende bereiten wollten.

 

Dass die westdeutsche Nachkriegs-Spielfilmproduktion der 1950er- und 1960er-Jahre wesentlich vielseitiger, kritischer und formal reicher war, gilt es erst heutzutage auszugraben und im filmhistorischen Diskurs zu verankern, weil die Obermünchhausener (zuletzt im Feb/Mai 2012 beim 50-Jährigen der Veranstaltung) den Diskurs der letzten 50 Jahre über die letzten roundabout 70 Jahre determiniert haben (über das Feuilleton).

 

Zugegebenermaßen waren die Produzenten der "progressiven" westdt. Nachkriegsproduktion eher in Hamburg, Göttingen, Westberlin und München beheimatet, als an den bukolischen Stränden des Bodensees mit seinen neuen Rüstungsproduzenten.

 

IMHO.

 

+++

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Kollege Cinerama, du musst mal deinen diskursiven Azimuth nachstellen lassen.

 

Dieser Thread dient eigentlich dazu, auf interessante 35mm Vorführungen hinzuweisen. Das hat preston sturges getan, und wenn er damit für sein eigenes Kino Werbung macht, ist das auch völlig in Ordnung. Wer sich für den Film interessiert, geht hin. Wer nicht, läßt es bleiben (zum Beispiel du und ich). Warum eröffnest du nicht einen neuen Thread mit dem Titel: Ceterum censeo Schauburgem esse delendam ?

 

Es ist eine Sauerei, wie du hier versuchst, ein dir (warum auch immer) unliebsames Kino in die Ecke der Ewiggestrigen zu stellen, die klammheimlich der "guten alten Zeit" nachtrauern und reaktionäre bis faschistisch angehauchte Inhalte schätzen. Mir kommts vor, als ob du gar nicht liest, was geschrieben steht, sondern sämtliche Beiträge nur nach deinen persönlichen Reizbegriffen abscannst und dann um jeden Preis etwas Abwertendes raushaust. Vielleicht wäre dir sonst aufgefallen, dass in KR der Film mit einem Vortrag gezeigt wird, in dem sicher nicht alles unkritisch bejubelt und verbrämt wird. Ah sorry, ich vergaß, daß du ja in die Zukunft sehen kannst, sicher hattest du schon Präkognition und Telepathie kombiniert und kanntest bereits den Inhalt des Vortrags!

 

Fühlst du dich gut, wenn du so eine pseudokritische Pose einnimmst? Heimatfilme der fuffziger Jahre sind ideologisch beladen? Mach Sachen! Und der Papst soll katholisch sein? Nicht zu fassen! Daß Generationen von Filmwissenschaftlern da nicht drauf gekommen sind - gut, dass du es uns aufgeklärt hast.

 

Ich vermute: Wenn es deutsche Heimatfilme in Agfacolor und Todd-AO gäbe, würde man dich mit Gamsbart und Lederhose im Stechschritt vor dem Kino auf & abparadieren sehen. Inhalte interessieren dich nämlich nur, solang du jemandem damit am Zeug flicken kannst. Geh in die Ecke und schäm dich eine Runde, Stichwort braunes Plakat.

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Ich vermute: Wenn es deutsche Heimatfilme in Agfacolor und Todd-AO gäbe, .......
Ich habe mir gestern einige Akte des ersten deutschen Scope - Tonfilms angesehen: "Krach um Jolante" (1955). In leuchtendem Agfa- Color und 4 - Kanal Stereo Magnetton. Macht einfach Spaß und ist auch als wiedergabetechnisches Zeitdokument eine feine Sache. Gibt es ideologische Vorbehalte der Bedenkenträger bzw. weiß jemand, wo die Aufführungsrechte liegen?
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Im Post vom 10.5., 17.36, kamen 5 Punkte zum Vorschein, die auch Ergebnis einer universitären Beschäftigung mit dem Thema waren. Die ganze Aufregung in diesem Thread rührt daher, dass ein beinahe jeder sich als Filmfan fühlt, sich aber für Politik nicht interessiert. Trennen lässt sich das nicht immer. Dann ist die Entrüstung total, wenn ein Kinotraum auch mal auseinandergenommen wird.

 

Zusammenfassend: es gibt die Auffassung, das frühere Unterhaltungskino der Bundesrepublik Deutschland habe "restaurative" Strömungen in sich aufgenommen. Es gäbe eine Kontinuität inhaltlicher, technischer oder künstlerischer Eigenheiten zum Unterhaltungsfilm vor 1945 (es gibt den NS-Film und es gibt den BRD-Film und en DDR-Film). Diese Auffassungen sind vor Jahrzehnten bereits vertreten worden und waren selbst zur Zeit der Regentschaft von Bundeskanzler Adenauer durch die Meinungsfreiheit und das Grundgesetz gedeckt.

Keiner der Kritiker hat Forderungen vorgetragen, Heimatfilme nicht zeigen zu dürfen. "Bedenkenträgerei" bezieht sich auf die künstlerische oder politische Aussage eines Films und auch auf Todd-AO-Filme wie oben erwähnt - bzw. russische Propaganda-Filme mit wirklichkeitsverdrehendem Auftrag: "Wolga-Wolga" (1938) - wenn sie als nur farbenfrohe Unterhaltungsfilme angepriesen werden.

 

Gibt es wirklich keinerlei Kontinuitäten vor/nach 1945? Sind Komödoen und Lustspiele ausnahmslos ganz harmlos? Meines Erachtes wäre es kaum logisch, wenn es nach 1945 zu einer totalen Abkehr gekommen wäre?

Andere Filmwiss. (auch ein früherer Prof. von mir) glauben nicht an die restaurative Zwecksetzung:

 

 

Kaum ein Filmgenre ist so mit der deutschen Filmindustrie

der 1950er Jahre verbunden wie der Heimatfilm.

Nach dem Überraschungserfolg des Schwarzwaldmädels

(1950) entstand eine bis in die 1960er

fortgesetzte Schwemme von Filmen, die ihrerzeit

manchmal große Publikumserfolge waren und die

manchmal bis heute lebendig geblieben sind (man

denke an die Filme um die Kaiserin „Sissi“ oder

auch die Schleswig-Holstein-Epen auf dem „Immenhof“).

Oft ist den Filmen eine restaurative Tendenz

zugeschrieben worden, ein Festhalten an Lebensformen

eines bäuerlichen Deutschland, das so gar nicht

mit der Realität der 1950er zusammengehen mochte.

Und es wurde eine grundlegende eskapistische Tendenz

erkannt, die vom Nachdenken über die noch so

nahe Nazi-Vergangenheit abgelenkt habe. Es bleibt

Aufgabe der Forschung, diese Urteile nachzuzeichnen

und ihnen die These entgegenzuhalten, dass der

Heimatfilm gerade nicht restaurativ orientiert gewesen

sei, sondern die verschiedenen Modernisierungen,

die die BRD in den 1950ern zu einer kapitalistischen

Industriegesellschaft entwickelten, in manchmal

süffisanter Art thematisiert habe. Junge gegen

Alte, Städte gegen Dörfer, Blasmusik gegen Schlager,

das Reisen gegen das Bodenstämmige, Handarbeit

gegen Maschineneinsatz, autoritäre gegen egalitäre

Familienbeziehungen – es sind eine ganze Reihe

von dramatischen Konflikten gewesen, die über den

reinen Heimatfilm in die soziale und ökonomische

Realität der Bundesrepublik hinausweisen.

 

Aus: http://www1.uni-hamburg.de/Medien/berichte/arbeiten/0119_11.pdf

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Dass die Mitglieder des Forums in einen NS-Topf geworfen werden sollen, wer sollte und könnte dies behaupten? Bisher nur Preston Sturges, was ja nicht so ganz sauber ist. Und wie sollte das alters- und berufsbedingt überhaupt möglich sein?

 

Und was ist mit deiner Aussage "Gibt es nicht sogar Fotos der 30er Jahre, in denen an der Aussfront eines karlsruher Kinos gewisse Runen hängen? Da muss man mal in die Fotokiste gucken, ob sich da was findet." Das hat für mich schon fast was denunzierendes. Wobei man sagen muss, selbst wenn das stimmt, in anderen Kinos sah es damals vermutlich genau so aus.

 

Preston Sturges wendet es nun so, dass seine Stammkunden, die schon Argumente vorgebracht haben, sich durch Kritik an den Filmen oder ihrer Anpreisung mit beleidigt fühlen sollen. Es liegt also an seinen Kunden, ob sie die Fährte aufgreifen oder sich neutral und diskussionsoffen verhalten.

Preston macht gar nix. Ich weiß nicht mal ob er weiß wer ich bin, wie ich aussehe. Ist mir auch egal. Ich finde es einfach unmöglich wie du hier mit den Forenteilnehmern umgehst und wie du argumentierst. Wenn dich das was du schreibst in Real auch so aufregt würde ich vorsichtig sein. Das kann ungesund sein... Und wie neutral verhälst du dich???

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Und Artur Brauner - aus einer Opferfamilie der NS-Zeit stammend - produzierte Heimatfilme für den frühen westdeutschen Staat. Die vielleicht nicht zu seinen besten Produktionen gehören.

 

Und die DDR als konsequentes System im Bruch mit dem alten Deutschland? Nicht so umfassend, wie auch ich einst dachte.

Um hier nicht von Fans gerichtet zu werden, sage ich vorerst weiter nichts und lasse Zitate Revue passieren:

 

Zweitens war die Errichtung der DDR (wie des gesamten Ostblocks) Teil der Etablierung einer reaktionären Nachkriegsordnung, die neben der territorialen Ausdehnung bürokratischer Planung v.a. die konterrevolutionäre Aufteilung zwischen Ost und West, unter unbedingter Anerkennung der Herrschaft des Kapitals in den imperialistischen Sphären implizierte. [...] Die DDR-Staatsmaschinerie war vom Typus her bürgerlich, ein abgehobener allmächtiger Apparat, ein Heer an Repressionskräften und Staatsdienern. Es ist keine Wunder, dass dieser Apparat später keinerlei Widerstand gegen die Restauration des Kapitalismus leistete, sondern im Gegenteil die meisten Bürokraten versuchten, im neuen, größeren imperialistischen Deutschland unterzukommen.

http://arbeiterinnenstandpunkt.net/alt/rm29ddr.html

 

Nicht nationalsozialistisch, aber eskapistisch?

 

In Westdeutschland gibt das "Schwarzwaldmädel" 1950 den Startschuss zu einer langen kreativen Durststrecke, während der der deutsche Film von wenigen Ausnahmen abgesehen in fröhlichem Eskapismus und anspruchsloser Genreware verharrt, die das triste Nachkriegsdasein erhellen soll.

Der Heimatfilm feiert in der ersten Hälfte der 1950er seine Blütezeit, ebenso der historische Liebesfilm (die "Sissi"-Trilogie, ab 1955), der Abenteuerfilm und Western (besonders populär sind Karl May-Verfilmungen wie die "Winnetou"-Reihe). Der Kriminalfilm wird in einer schier endlosen Reihe formelhafter Edgar Wallace-Filme als populäres Genre wieder belebt. Bis auf den Heimatfilm, der simple, triviale Romanzen vor unberührter heimischer Natur-Kulisse, spielen alle diese Filme im Ausland, meist an exotischen Orten, um der Biedermann-Unterhaltung internationalen Anstrich zu geben.

http://www.filmszene.de/eine-kurze-einf%C3%BChrung-in-die-geschichte-des-deutschen-kinos

 

Biedermann und die Brandstifter?

 

Dabei präsentiert Harro Segeberg in dem von ihm herausgegebenen Band drei Thesen bereits in der Überschrift. Mit dem Haupttitel „Mediale Mobilmachung III“ behauptet er erstens eine Sonderstellung für den Film (und hier wiederum den fiktionalen Film) im Zusammenspiel mehrerer relevanter Medien der Mobilmachung und zweitens eine Kontinuität zwischen dem in zwei vorangegangenen Sammelbänden behandelten Kino des Dritten Reichs und der Kriegs- und frühen Nachkriegsjahre in Deutschland und Hollywood

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-2-166

 

„Bloß nicht wieder Ruinen“ stöhnte das Publikum schon beim zweiten Nachkriegsfilm, denn es will Illusionen, es will die Wahrheit und die Folgen einer Entwicklung nicht länger sehen, als es dazu gezwungen ist [iFW 22 (1949) S. 250].

Viele deutsche Cineasten flüchteten sich deshalb lieber zu den Überläufern oder sie begeisterten sich an einem neu aufkommenden Trivialfilmgenre. Der Heimatfilm Schwarzwaldmädel (1950) mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack, dem Traumpaar der Fuffziger, brach 1950 alle Zuschauerrekorde und zeigte damit den deutschen Filmemachern den Weg zum Erfolg. Der Trümmerfilm, den man insgesamt gesehen künstlerische und inhaltliche Wagnisse nicht völlig absprechen kann, war nicht mehr gefragt. [Zum Film in der Trümmerzeit vgl. Pleyer, Nachkriegsfilm S. 51ff.; Kahlenberg, Film S. 467ff.; Glaser, Kulturgeschichte S. 119ff; Kreimeier, Westdeutscher Film S. 290ff.; Seidl, Lüge S. 71fE; Wilharm, Lizenzfilme S. 193ff]. Zum deutschen Filmangebot in den Theatern der französischen Zone gab ein versierter Kinobesucher den folgenden treffenden Vers [iFW 1 (1949) S. 3] zum besten:

"Er kann nur prahlen oder wimmern,

Er lebt in Schlössern und in Trümmern,

Doch nie in deinen oder meinen Zimmern

Er sollte sich ums Leben kümmern!"

 

Aus: "Zwischen Gestern und Morgen. Film und Kino im Nachkriegsjahrzehnt"; http://www.mediaculture-online.de

 

 

Hat das industrielle System eine Kontinuität?

Die deutsche Filmbranche, ein Schoßkind des Nazi-Regimes und also technisch gut ausgerüstet, begann sich nach der Stunde null unter der Vormundschaft der Besatzungsmächte erstaunlich rasch wieder zu regen. [...]

Die Nachkriegsfilmemacher der ersten Stunde waren jüngere Profis, die bei der Ufa ihr Metier gelernt und sich noch vor Kriegsende mit "unpolitisch" gefälligen Werken bewährt hatten: Harald Braun, Helmut Käutner, Kurt Hoffmann, Josef von Baky, Wolfgang Staudte - sie gehörten zum Teil bis in die sechziger Jahre hinein zu den maßgeblichen Regisseuren des deutschen Kinos. Auch auf der Leinwand waren Publikumslieblinge, die nicht als kompromittiert galten, etwa Hans Albers und Heinz Rühmann, bald wieder zurück. Den ersten "Bambi" als beliebteste Schauspielerin des Jahres gewann 1948 nicht etwa die junge Hildegard Knef, sondern die unverwüstliche Stehauffrau Marika Rökk. [...]

Zur Uraufführung des ersten deutschen Nachkriegsfarbfilms in Stuttgart gab sich der baden-württembergische Kultusminister die Ehre, und die Bundespost brachte einen Premieren-Sonderstempel heraus. Das Folklore-Rührstück "Schwarzwaldmädel" wurde mit etwa 14 Millionen Zuschauern zum Sensationserfolg und zum Prototypen des auffälligsten und "deutschesten" Phänomens im Fünfziger-Jahre-Kino, dem Heimatfilm. Der Regisseur Hans Deppe (einst ein Berliner Komiker, der schon vor 1945 bei etwa 30 volkstümlichen Filmen Regie geführt hatte) und sein Starpaar Sonja Ziemann und Rudolf Prack behaupteten ein Jahrzehnt lang in wechselnder Volkstracht ihren Spitzenplatz in der Heimatszene. Die Branche war stolz auf das identitätsstiftende Genre, dem kein ausländischer Film Konkurrenz machen konnte, und die Meinungsforscher erkannten, dass das Publikum nun also eindeutig dem "Illusionsfilm" gegenüber dem "Wirklichkeitsfilm" den Vorzug gebe.

Aus: http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-45964840.html

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Der erste westdeutsche Farbfilm (Agfacolor) "Schwarzwaldmädel" lief ab 4.2.1955 auch in der DDR.

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass "Schwarzwaldmädel" im Frühjahr 1950 noch auf Farbfilmmaterial

geliefert von der Farbenfabrik Wolfen gedreht worden ist, da die im gleichen Jahr neu errichtete Agfa-Filmfabrik

in Leverkusen noch nicht lieferfähig war.

 

Deshalb vielleicht auch keine Nennung "Agfacolor" auf dem Plakat, stattdessen die Schlagzeile "Der erste neue deutsche Farbfilm".

 

Oder in @cineramas Idiom gesagt: Der restaurative Illusionsfilm der Adenauer-Ära kauft Negativ-Material beim Klassenfeind DDR.

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Weitere interessante 35mm Vorführungen ... Schauburg-CINERAMA, Karlsruhe

 

im Rahmen der "Karlsruher Filmwochen 2012"

 

Mittwoch, 6. Juni um 19.00 Uhr

 

"Spion in Spitzenhöschen"

THE GLASS BOTTOM BOAT

USA 1966

Regie: Frank Tashlin (The Girl can't Help it, Artists and Models, Hollywood or Bust u.a.)

Buch: Everett Freeman

Kamera: Leon Shamroy (Cleopatra, Porgy and Bess, The Agony and the Ecstasy u.a.)

Musik: Frank de Vol (Cat Ballou, The Dirty Dozen, Ulzanas Raid u.a.)

Mit Doris Day, Rod Taylor, Arthur Godfrey, John McGiver, Paul Lynde, Edward Andrews, Eric Fleming, Dom DeLuise, Dick Martin

 

mit Einführung von Wolfgang Petroll und anschließendem Filmgespräch

 

"Doris Day wird zum Opfer der hysterischen Furcht der "Kalten Krieger" vor der „Roten Gefahr“ in der Raumfahrtindustrie –

doch die moderne berufstätige Mittelstandshausfrau vom Dienst singt „Que sera, sera“ und schlägt zurück.

Das unvermeidliche Happy End dieser romantischen Liebeskomödie mit Rod Taylor (bekannt aus The Birds und Inglourious Basterds)

wird von Regisseur Frank Tashlin (erprobt in Comic, Animation und Jerry-Lewis-Filmen) immer wieder lustvoll

mit einem temporeichen Gagfeuerwerk herausgezögert." (Festivalprospekt)

 

35mm CinemaScope EA Technicolor Druckkopie der deutschen Synchronfassung in quietschbuntem Technicolor und Rasiermesser-Schärfe

 

http://www.youtube.com/watch?v=vaA64stLbaw

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[...] Der restaurative Illusionsfilm der Adenauer-Ära kauft Negativ-Material beim Klassenfeind DDR.

Damit kommt man in der Sache schon näher.

 

*

Die Vermittlung eines neuen Heimatgefühls für all jene, die ihre eigentliche Heimat erst verloren hatten, war ein wesentlicher Bestandteil [des bundesdeutsche Heimatfilms]. Vergleicht man dazu die Handlungsplätze, an denen jene Filme gedreht wurden, so lässt sich eine Mischung zwischen Alpenpanorama, mitteldeutschen Landschaften und norddeutschen Heide- und Moorlandschaften feststellen. Auch wenn heute oftmals nur noch die zugegebenermaßen beeindruckenden Alpenaufnahmen in unserem Bewusstsein vorhanden sind, so reduzierte sich dies damals nicht nur auf diesen Schauplatz. Vielmehr lässt sich feststellen, dass alle Landschaften, in denen Vertreibung stattfand, ihren Gegenpol im bundesdeutschen Heimatfilm fanden. So sind beispielsweise die ostpreußischen Gebiete auf die norddeutschen Heidelandschaften, Schlesien und das Sudetenland auf die deutschen Mittelgebirgslandschaften übertragbar. Aber nicht nur das Wiederfinden der alten Heimat im Film, sondern auch das Finden einer neuen Heimat in der Realität konnte auf diese Weise ermöglicht werden. [...]

So steht er [der bundesdeutsche Heimatfilm] teilweise in einer Entwicklungslinie zu den Berg- und Skifilmen der 20er Jahre und frühen 30er Jahre und deren Nachfolger, der „Blut und Boden“ Propaganda während der Zeit des Nationalsozialismus.

 

Aus: Jürgen Bader, "Der bundesdeutsche Heimatfilm der 1950er Jahre". http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/29801.html

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Danke @cinerama für die vielen langen und bunten Zitate. Ist ja erstaunlich ... zuerst verteufelst Du die Filme und

jetzt scheinst Du Dich pausenlos mit dem Heimatfilm der 50er Jahre zu beschäftigen. Wohl Feuer gefangen? :-)

 

Wie dem auch sei ... ich empfehle ebenfalls die Sichtung der Filme und das möglichst in einem Kino mit Publikum, wenn man mitreden will.

 

In dem Zusammenhang sei mir auch ein (sehr kurzes) Zitat erlaubt:

 

"Viel interessanter, als ihnen (den Heimatfilmen der 50er Jahre) die Lügen nachzuweisen, ist es, ihnen die Wahrheit zu entreißen."

(Georg Seeßlen - "Durch die Heimat und so weiter" in 'Zwischen Gestern und Morgen Westdeutscher Nachkriegsfilm 1946-1962', Schriftenreihe des Deutschen Filmmuseums, 1989)

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"Viel interessanter, als ihnen (den Heimatfilmen der 50er Jahre) die Lügen nachzuweisen, ist es, ihnen die Wahrheit zu entreißen."

(Georg Seeßlen - "Durch die Heimat und so weiter" in 'Zwischen Gestern und Morgen Westdeutscher Nachkriegsfilm 1946-1962', Schriftenreihe des Deutschen Filmmuseums, 1989)

Das gilt eben so für die Blut- und Bodenfilme der NS-Zeit: auch sie enthalten Wahrheiten, Wahrheiten über die Psyche einer Volksgemeinschaft usw., auch wenn dieser Zustand durch Lüge zustandekam. ;-)

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  • 2 Wochen später...

Gestern das "Erbauungswerk" KOLBERG (DR 1943-44) im Berliner ZEUGHAUS gespielt: nur mittelvoll, illustre Insiderrunde der Historiker, kaum "neues" oder "unvorbelastetes" Publikum.

Gute Einführung, bezugnehmend auf die bisher fundierteste Monographie zum Thema, "Heinrich George - Anfang und Ende in Kolberg:

Stationen einer Schauspielerkarriere" von Ulrich Gehrke. Nicht erhältlich im Handel oder über Amazon, weil im Eigenverlag erschienen.

 

Der Heimatgedanke zentriert sich auch hier um die kollektive Abwehr von "äusseren Bedrohungen", ähnlich der Natur- und Lebensidylle des Nachkriegsfilms. Allerdings predigt man hie ein sogenanntes Unter- und Übermenschentum der eigenen Rasse oder des französischen Erbfeindes, wo zwischen Sieg und Untergang, Aufopferung, Heldentod und Verzicht keine Zwischentöne erscheinen. Stärker noch als dem dt. Heimatfilm nach 1945 ähnelte der Schinken aber John Waynes "The Alamo". Vornehmlich die Mobilisierung der Waffen und der Masse, die religiöse Überhöhung der preussischen Königin und die geometrisch "saubere" Konfiguration von Volkserhebung und Kriegsgetümmel im Fokus der ästhetischen Ausformung herausschälend, war die Gleichsetzung zur Kriegsfront 1942-45 beabsichtigt.

Das Drehbuch schien 1 : 1 wie von Goebbels geschrieben, der massiv Änderungen und Kürzungen am Film erwirkte (zu "schmutzige" Schlachtszenen - dadruch Wegfall von Material bis zu 30% des Produktionsetats, das offenbar vernichtet wurde). Die Rhetorik war fast wortgleich, obwohl historische Vorlagen von Theodor Körner und dem Theaterstück von Paul Heyse grundlegend waren und die Grundzüge der geschichtlichen Wendepunkte (im Gegensatz zu mancher US-Produktion) nahezu den Fakten entsprachen.

 

Die Filmkopie zeigte eine etwas unstimmige Vorfilterung am Printer, da Weissflächen teils gelb verfärbt waren, das Dup aus unterschiedlichen Versionen (mal stark verregnet, mal fast neuwertig) erstellt zu sein schien. Das Farbspektrum insgesamt beeinträchtigt und sicher kaum den Ansprüchen Harlans enstprechend, der Ton durch Umkopierung auf Zackenschrift und moderne Lichttonabtastung und Wiedergabe leider stark und ungewollt gefiltert.

Kamera führte Bruno Mondi. Frau Sönderbaum die Heulsuse der Nation, George das konvulsivische, im tiefsten des deutschen "Herzens" hervorgrollende moralische Gewissen einer grossen, aber stets "unterdrückten" grossdeutschen Rasse, in dem die Schmach & Depression der Fremdherrschaft in einen "Vukan" von Freiheitskampf und "Stärke" umschlägt. Wer anders denkt, der müsse halt untergehen und hat nur die Ausrottung verdient (so tauchte es glaube ich wortwörtlich auf).

 

Bin aber kein Kenner dieses Films...

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Heute - Pfingstmontag, 28. Mai um 19.00 Uhr ... Schauburg-CINERAMA, Karlsruhe

 

Karlsruher Filmwochen 2012

 

Ernst Lubitsch

"Sein oder Nichtsein"

(To Be or Not to Be)

USA 1942

Regie: Ernst Lubitsch

Drehbuch: Edwin Justus Mayer

Produktion: Ernst Lubitsch, Alexander Korda

Musik: Werner Richard Heymann

Kamera: Rudolph Maté

Schnitt: Dorothy Spencer

mit Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack

 

35mm Kopie - schwarz-weiß - 1:1,37 - Mono

deutsche Synchronfassung

 

Mitten im Krieg eine Komödie über Hitler – das konnte außer Chaplin nur Lubitsch wagen.

Das Spiel gelingt, denn er treibt nicht mit dem Entsetzen Scherz, sondern stellt es bloß:

Im von den Deutschen besetzten Polen wird eine Theatertruppe unversehens zu Widerstandskämpfern,

deren Waffen die Kraft des Schauspiels ist. Am Ende siegt die Komödie über den Staatsterror,

weil Hitler der schlechtere Selbstdarsteller ist.

 

Mit Einführung von Wolfgang Petroll und anschließendem Filmgespräch

 

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Mir fällt auf, dass seit 2010 @preston sturges hier wie mit einem roten Faden Anzeigen für sein eigenes Kino schaltet, damit kann man eine Menge Geld sparen ...

Obwohl die Preise im Karlsruher Anzeiger gar nicht mal so happig sind: Karlsruher/Süddeutscher Anzeiger - Preisliste

 

Vielen Dank auch für die ständig eingefügten netten YT-Clips, das erspart die überaus aufwendige Suche danach. Ein link zur IMDB wäre vll. hilfreicher. :shock1:

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Für diesen Trailer sollte man den Erstverleiher (Deutsche Film Hansa) noch nachträglich steinigen: wie kann man einen der zentralen Gags (die Sache mit dem falschen Bart) auf so niederträchtige Weise vorwegnehmen?

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Mir fällt auf, dass seit 2010 @preston sturges hier wie mit einem roten Faden Anzeigen für sein eigenes Kino schaltet, damit kann man eine Menge Geld sparen ...

Obwohl die Preise im Karlsruher Anzeiger gar nicht mal so happig sind: Karlsruher/Süddeutscher Anzeiger - Preisliste

 

Vielen Dank auch für die ständig eingefügten netten YT-Clips, das erspart die überaus aufwendige Suche danach. Ein link zur IMDB wäre vll. hilfreicher. :shock1:

Was meinst du, wie viele Karlsruher Kinozuschauer gehen regelmäßig auf die Website um hier nach dem Kinoprogramm irgendwelcher Kinos zu gucken. Hier treiben sich nur Leute rum die selbst Filmvorführer sind oder sich - wie ich - für die Kinoprojektion interessieren. Und rate mal wie viel Prozent der Kinozuschauer - auch in KA - sich für Kinoprojektion interessieren???

 

Im übrigen funzt dein Link nicht. Was daran liegen könnte das du noch Newbie bist. Und wenn ich mich nicht irre ist das Prog der "Schauburg" in diesen Blätttern drin...

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ich liiiebe konzentrationslager-erhard.

habe erst letzten freitag meine kopie geschaut und wieder herzlichst gelacht.

gibts eigentlich einen anderen film, in dem noch öfter "hitler" gesagt wird? :rolleyes:

ich finde "sein oder nicht sein" sogar besser als "der große diktator".

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Danke für die Anregung, die ich bei zukünftigen Posts gerne aufnehmen werde.

 

Ich wollte eigtl. keine Anregungen für weitere Werbeversuche geben, nagut, ist geschehen. :unsure:

 

Wenn sich hier nur Leute rumtreiben die selbst mit Kino zutun haben, warum dann diese auffällige Selbstdarstellung? Die ist doch dann unnütz, oder sehe ich da was falsch?

 

Hier der korrekte link: Preisliste Karlsruher/Süddeutscher Anzeiger

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Mir fällt auf, dass seit 2010 @preston sturges hier wie mit einem roten Faden Anzeigen für sein eigenes Kino schaltet, damit kann man eine Menge Geld sparen ...

Obwohl die Preise im Karlsruher Anzeiger gar nicht mal so happig sind: Karlsruher/Süddeutscher Anzeiger - Preisliste

 

Vielen Dank auch für die ständig eingefügten netten YT-Clips, das erspart die überaus aufwendige Suche danach. Ein link zur IMDB wäre vll. hilfreicher. :shock1:

 

@preston tut gut daran, diese besonderen Screenings hier publik zu machen. Denn sehr viele Leser hier im Forum, die über ganz Deutschland und darüber hinaus verteilt sind, wüssten sonst evtl. gar nicht, was es dort an Kostbarkeiten zu sehen gibt. Der "Karlsruher Anzeiger" ist leider kein überregionales Organ. Ich hoffe, dass ich Dir weiterhelfen konnte.

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Ich wollte eigtl. keine Anregungen für weitere Werbeversuche geben, nagut, ist geschehen. :unsure:

 

Wenn sich hier nur Leute rumtreiben die selbst mit Kino zutun haben, warum dann diese auffällige Selbstdarstellung? Die ist doch dann unnütz, oder sehe ich da was falsch?

 

Hier der korrekte link: Preisliste Karlsruher/Süddeutscher Anzeiger

 

Und Du arbeitest also beim Karlsruher Anzeiger? Schön Dich kennenzulernen. :rolleyes:

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