Zum Inhalt springen

Bahnhofslichtspiele


Bali-Kino

Empfohlene Beiträge

Hier etwas zu Thema:

http://sonntagsjournal.de/sjnz/100228_SJNZ_004.pdf

 

Auch wenn diese Kinos (Bali und Aki) nicht den besten Ruf hatten, bis zum Beginn der 70er-Jahre hatten sie eine großes Filmangebot. Auch mit Beginn der Sex- und Easternfilme fand so manche Filmperle noch den Weg in die Nonstop-Kinos. Und nicht zu vergessen: Viele dieser Kinos hatten mehr Besucher als so manches Innenstadtkino mit "ordentlichem und seriösem" Filmprogramm.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, so ein Bahnhofskino hatten wir auch. Ich kann mich noch gut an meinem ersten Besuch erinnern. Es war in den 70ern. Wir waren noch Kinder. Damals hatte uns mein Bruder erzählt es gäbe da einen ganz tollen neuen Film, mit Sternenkrieg irgend etwas. Und so sind wir im Bali gelandet. Der Titel hatte wohl etwas mit Sternen zu tun, und mit Nüssen. Genaues weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall konnten wir nicht nachvollziehen warum mein Bruder den Film so toll fand…

Der Irrtum hat sich bald aufgeklärt und so hat es beim zweiten Anlauf dann doch noch mit Starwars geklappt ….

An weitere Besuche kann ich mich nicht erinnern, Blockbuster liefen da nie. Heute steht an der Stelle ein Hotel, das Bali hat schon vor 20Jahren geschlossen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

AKI-Kinos waren viel beliebter als man zugeben würde, aber zu wenige haben bisher eine Reportage gewagt. Eine verlockende Aufgabe!

 

Mindestens zwei Häuser hat es in Berlin gegeben. In Neukölln und am Zoologischen Garten, direkt gegenüber der Front des ZOO PALAST.

Am Zoo verwandelte sich das AKI bald in das LUX INTIM. Nach der Maueröffnung 1989 harrten Schlangen vor den Eingängen, wie man sie nicht mal bei Eröffnung des Hauses geahnt hätte.

Der Bau ist seit einigen Jahren abgerissen. Ihm folgte im letzten Jahr das Gesamtensemble um das sogenannte Schimmelpfenghaus, an dem jetzt der Zoo-Tower (130m hoher Hotelkomplex) ersteht.

Wenn er fertig ist, fürchten die Pfarrer der Gedächtniskirche um einen großen Schatten, der sich über ihr Gotteshaus wirft (erinnert ein wenig an Murnaus Film "Faust").

Und nicht nur die Erotik wird nicht mehr so bodenständig sein wie eh und je. Weltberühmt wurde die Region durch Dreharbeiten zu "Christiane F - wir Kinder vom Bahnhof Zoo".

 

Daten zum Gebäude am Zoo:

 

Eröffnet wurde 1952 in der Joachimstaler Str. 43-44. Der Architekt ist Paul Schwebes. Abriss um 1957 und Zwischendomizil in der Tauentzienstr.

Neubau 1958. Integriert im neuen "Dreiecks"-Ensemble des "Zoofensters" mit Schimmelpfenghaus, ZOO PALAST und Filmmessezentrum.

Umbenennung in LUX INTIM Anfang der achtziger Jahre.

Schließung ungefähr um 1990.

 

Seit 1964 hält das BALI in Berlin-Zehlendorf wacker seine Stellung. Es befindet sich am Teltower Damm 33. Mitte der siebziger Jahre stellte es sein Programm auf Kunst, Politik und Avantgarde um. Auch heute gilt das Kino als Lichtblick des Südens und definiert sich aus einer Mischung aus anspruchsvoller Unterhaltung, Literaturfilm, ethnologischen Film und Lesungen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Wochen später...

In Bonn habe ich als 10 Jähriger im WoKi am Bahnhof gesessen und NonStop Karl May Filme mit meinem großen Bruder geschaut!

Das alte Bonner Woki gibt es leider nicht mehr, aber ein sehr gut florierendes neues Woki, im ehemaligen Universum. ´Bonns größte Leinwand mit 135 qm

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Richtig!

 

Denn da habe ich meine schönsten Stunden als Kind verbracht !

Bin immer noch auf der Suche nach Fotos!

Bei allekinos.com ist jetzt enlich ein s/w Bild eingestellt. Leider nicht sehr aussagekräftig. Im Bonner Stadtarchiv bin ich auch nicht fündig geworden!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde gerne einige Infos zum Bahnhofskino sammeln um vielleicht mal etwas darüber zu veröffentlichen. Ich habe mir den Stuttgarter Bahnhof schon genauer angesehen, konnte aber auch durch Nachfragen bisher nicht erfahren wo genau im (doch immerhin ziemlich großen) Bahnhof der Eingang war (ich habe etwas vom Nordeingang gehört). Kann mir da jemand mit einigen Erklärungen helfen wo genau das Kino war? Vielleicht hat irgendjemand noch Bilder vom Stuttgarter BALI?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde gerne einige Infos zum Bahnhofskino sammeln um vielleicht mal etwas darüber zu veröffentlichen. Ich habe mir den Stuttgarter Bahnhof schon genauer angesehen, konnte aber auch durch Nachfragen bisher nicht erfahren wo genau im (doch immerhin ziemlich großen) Bahnhof der Eingang war (ich habe etwas vom Nordeingang gehört). Kann mir da jemand mit einigen Erklärungen helfen wo genau das Kino war? Vielleicht hat irgendjemand noch Bilder vom Stuttgarter BALI?
Du kommst den Seiteneingang rein, da ist rechts gleich ein Tabaklädle. Ein paar Meter weiter kommt so eine Art Markt - da war das Bali. Von der Kasse aus hat Du in die Bahnhofshalle geschaut, es bestand ein gemeinsamer Eingang zum Kino und zur Bali-Pilsbar. Bilder aus dem Vorführraum habe ich, muss die nur finden. Zum Saal leider nicht.

Gespielt wurde bis zuletzt mit B12 und 600m-Spulen.

Die Kenner wundern sich vermutlich über die zwischen Nachwickelrolle und Trommel angebrachten Röllchen: Das war für das Alarmzeichen - ein Stück Schaltfolie, ca. 25m vor Spulenende hat es geläutet ;-)

 

Gruß - TG

bali-01.jpg

 

Wen es interessiert: Infos Bali Stuttgart, Stand 1981.

Wie die anderen Akis und Balis wurde das Programm von der Frankfurter Zentrale disponiert. Die erste Vorstellung war um 11 Uhr, die letzte um 1 Uhr. Grundsätzlich liefen die Filme im 120 Min. Takt; mitttels Blick in der Welt und einem Kurzfilm hat das auch meistens geklappt. Bei extrem kurzen Hauptfilmen lief ein 100 Min. Programm. Ab 21 Uhr lief der Spätfilm, wer also um 19 Uhr kam, hat zwei Filme sehen können. Da "durchgehend Einlass" war, hat sich die Theaterleitung geschenkt, zu kontrollieren, wer zu lange geblieben ist...

 

Das Programm bestand meist aus Softsex, am Wochenende oder in den Spätfilmen aufgelockert durch Kung Fu, Horror, Western.

 

Jeden Sonntag vormittag gab es eine Vermietung an griechische Gäste.

 

Die Überblenderei wurde trotz der oft schlechten Kopien sehr ernst genommen, mit Markierung auf Startband und geklebten Überblendungszeichen.

Für jede Kopie wurde ein Befund geschrieben.

 

Im Stuttgarter Bali liefen immer wieder Kopien, die zwar materialmässig einigermassen komplett waren, aber durchgehende Perforationsschäden hatten. Von den Filmlagern als unspielbar deklariert, liefen die fast problemlos durch die B12.

 

Bali Stuttgart war vermutlich das einzige Bahnhofskino in Deutschland das ausser einer kurzen Testphase nie Porno gespielt hat. Grund dafür war, daß die Bundesbahn das untersagt hatte.

 

Zu den gegenüberliegendenn Rex-Lichtspielen, einem grossen Sex-Kino der Palast-FTBs, bestand nicht unbedingt Freundschaft: Das Rex-Team behauptete, die Bali-Vorführer würden sich nur flüssig ernähren (ja.); das Bali-Team monierte, im Rex würden im Vorprogramm Programmteile gezeigt, die keine FSK hatten (auch: ja.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für die tolle und äußerst hilfreiche Info!!!

Mich würde noch interessieren, wann das Kino geschlossen wurde.

Ich werde mich mal im Stuttgarter Stadtarchiv auf die Suche nach Fotos machen, falls noch jemand Material hat (auch von anderen Bahnhofskinos) wäre ich sehr dankbar!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bali Stuttgart war vermutlich das einzige Bahnhofskino in Deutschland das ausser einer kurzen Testphase nie Porno gespielt hat. Grund dafür war, daß die Bundesbahn das untersagt hatte.

Irrtum, zumindest Bali Bremerhaven und Bali Bremen haben auch nie Pornos gespielt. Und ich vermute mal, dass in keinem Bahnhofskino Pornos liefen, da die Bundesbahn da doch um ihren guten Ruf fürchtete.

 

Thomas, schönen Dank für die Bilder! Allerdings sind die aus der Zeit, als es das typische Bahnhofskino (mit ständigem Einlaß und täglich wechselndem Programm) schon lange nicht mehr gab. Dies sind Bilder aus dem "Cinema", in welches das Bali 1984 nach kurzer Renovierung "umgetauft" wurde und ein ganz normales Filmtheater mit wöchentlich wechselndem Programm und festen Anfangszeiten wurde. Das Bali hatte durchgehende Sitzreihen und keine Tische für Getränke etc. Immerhin hatte das Bali Bremerhaven damals 490 Plätze - nicht gerade ein kleines Kino. Der Ausgang neben der Leinwand war nur ein Notausgang, er wurde nie offizell benutzt. Und die Uhr rechts von der Leinwand über dem Notausgang leuchtete damals giftgrün... :x

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und ich vermute mal, dass in keinem Bahnhofskino Pornos liefen, da die Bundesbahn da doch um ihren guten Ruf fürchtete.

?? AKI Hannover, AKI München (da gibt es einen schönen Film der SZ; über das "grösste Pornokino Deutschlands"), AKI Nürnberg und vermutlich etliche mehr haben bis zuletzt Porno gespielt. Vermutlich weil dies das einzige war, was halbwegs funktionierte. Gruß - TG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

im internet findet man allerhand zum stichwort "aktualitätenkino".

am interessantesten und kenntnisreichsten fand ich folgenden artikel auf der webseite des hamburger film & fernsehmuseums:

http://www.filmmuseum-hamburg.de/642.html

 

bahnhöfe und kinos passen auf mehrfache weise zusammen. es ist kein zufall, daß in frankfurt die ersten kinos in der kaiserstraße in bahnhofsnähe waren. dort war frühere eine bessere geschäftsgegend mit viel laufkundschaft.

kinos zeigten von anfang an "aktualitäten" und da lag es nahe, daß man wartesaal und kino kombinierte. allerdings gab es auch aktualitätenkinos außerhalb von bahnhöfen. ich weiß, daß es solche kinos von großstädten wie london, paris, amsterdam und auch deutschen städten gab.

 

in amsterdam haben sich zwei fronten frühererer aktualitätenkinos erhalten, die nicht an bahnhöfen lagen. beide trugen den namen der kette "cineac" (von frz. cine actueil). das "cineac handelsblad" (nach einer zeitung benannt) gilt immer noch als herausragendes beispiel für niederländische architektur a la bauhaus. einerseits streng funktional, aber auch originell - und von außen sofort als kino erkennbar.

 

das frankfurter "aki" befand sich übrigens über der heutigen schalterhalle. 1969 sah ich dort zum ersten mal ein einstündiges programm mit verschiedenen wochenschauen und einem kurzfilm (chaplin im warenhaus, evtl. "the floorwalker"?). (hier irrt also auch der wikipediaartikel, der behauptet, die aktualitätenkinos hätte es nur bis '68 gegeben.)

als kind war ich begeistert, daß man für einen preis von 1,35 DM endlos kino sehen durfte. der trapezförmige saal hatte zwei sitzgruppen mit mittelgang, was in kinos sonst eher unüblich war. und vorn neben der leinwand eine im dunkeln leuchtende uhr. da es winter war, wärmten sich hier auch allerhand obdachlose auf.

in späteren jahren gab es hier einen umbau in zwei kleine und einen größeren saal. die kinos waren nun nachspielstätten für abenteuer- und sexfilme und originalfassungen für gastarbeiter. gemessen an dem heutigen einheitsbrei in den meisten kinos wäre ich froh, wenn es ein solches kino wieder gäbe!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.