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Kodak Ektachrome 100D im Test


Jürgen Lossau

Empfohlene Beiträge

schmalfilm wird in der nächsten Ausgabe 3/2010 mindestens vier unabhängig voneinander entstandene Tests des neuen Materials bringen, das ja bereits verfügbar ist. Unter unseren Lesern wurden Tester ausgewählt, die Material und Entwicklung kostenlos erhalten. Wenn im Kreise dieses Forums noch Filmer dabei sind, die den Film in der Kodak Kassette auf eigene Faust kaufen und testen, können ihre Testergebnisse gern in die kommende Ausgabe mit aufgenommen werden. Je mehr Stimmen es gibt, umso besser. Wer sich mit einem Text beteiligen möchte, schicke mir eine PN oder eine e-mail: redaktion@schmalfilm.biz

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Hallo zusammen,

 

ich hoffe es stört niemanden, wenn ich eine Frage in dieses Thema einbringe. Ich denke, dass es hier bestens passt.

 

Ich habe meinen ersten Ektachrome 100D bestellt, bin mir aber nicht ganz sicher über die Verwendung: Ob meine Kamera (eine Revue Cockpit sound 800) den Film direkt erkennt.

 

In der Bedienungsanleitung heißt es, dass sie für

 

Tageslichtfilm ASA 25, 100

und

Kunstlichtfilm ASA 40, 160

geeignet ist.

 

Das spricht wohl dafür, dass der Ektachrome ohne Korrekturen verwendet werden kann. (Andernfalls könnte ich die Belichtung manuell korrigieren.)

 

Ist es so, dass die Kassette eine Einkerbung für ASA 25 hat, und dass der wegen des Tageslichtfilms ausgeschwenkte Korrekturfilter die Lichtempfindlichkeit der Kamera und des Films auf die tatsächlichen ASA 100 erhöht?

 

Würde mich freuen, wenn jemand was dazu schreiben könnte.

 

Viele Grüße

Lorenz

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In der Bedienungsanleitung heißt es, dass sie für

 

Tageslichtfilm ASA 25, 100

und

Kunstlichtfilm ASA 40, 160

geeignet ist.

 

Das spricht wohl dafür, dass der Ektachrome ohne Korrekturen verwendet werden kann. (Andernfalls könnte ich die Belichtung manuell korrigieren.)

 

Wenn sie tatsächlich zwei Sensoren hat (1x ASA-Wert über dem Filmfenster + 1x Tages-/Kunstlichtfilm unter dem Filmfenster), solltest Du wirklich nur manuell den Filter deaktivieren müssen (Filterschalter auf "Glühbirne").

(Ggf. deaktiviert die Kamera den Filter sogar automatisch. Kann man z.B. mit Blick auf den Kamera-internen Belichtungsmesser überprüfen.)

 

http://super8wiki.com/images/b/bb/Cartr...hruler.jpg

 

Ist es so, dass die Kassette eine Einkerbung für ASA 25 hat, und dass der wegen des Tageslichtfilms ausgeschwenkte Korrekturfilter die Lichtempfindlichkeit der Kamera und des Films auf die tatsächlichen ASA 100 erhöht?

 

Die Kassette hat eine ASA-Einkerbung für "160 ASA Kunstlicht / 100 ASA Tageslicht" und keine "untere" Kerbe (womit sie andeutet, daß ihr Inhalt kein Film mit "160 ASA für Kunstlicht", sondern "100 ASA für Tageslicht" ist).

Wenn die Kamera nur einen "ASA-Wert-Sensor" hat, stellt sie sich auf 160 ASA ein (was laut Kodak "in den meisten Fällen" trotzdem noch okay sein soll). Wenn die Kamera auch einen "Tages- oder Kunstlichtfilm"-Sensor hat, reduziert sie den Wert auf 100 ASA, also auf den korrekten Wert.

 

Wie Kodak auf diese "komplizierter geht's nimmer"-Kerben-Markierungen gekommen ist, kann wohl keiner mehr erklären. So richtig Sinn macht das System bestenfalls bei Kameras, bei denen die Belichtungsmessung nicht durch das Objektiv erfolgt:

* Kunstlichtfilm: Filterschalter (de)aktiviert synchron den Filter vor dem Film und vor dem Belichtungsmesser

* Tageslichtfilm: Filter vor dem Film immer deaktiviert, Filter vor dem Belichtungsmesser immer aktiviert

(Ob diese umständliche mechanische "Fallunterscheidung" wirklich billiger ist, als einen etwas besseren Belichtungsmesser ohne Filter zu konstruieren, wage ich zu bezweifeln. Aber sie ist die einzige sinnvolle Erklärung für diese Kerbenvariante - wenn man mal von Gründen wie LSD, Kokain, Bier,...absieht.)

 

Gruß,

Jörg

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Danke für die ausführliche Antwort!

 

Genau, die Kamera hat diese zwei Sensoren. Die Kamera würde sich also automatisch passend auf Tageslicht einstellen. Ich hab das Verhalten der Blende ausprobiert: Bei der Tageslicht-Einstellung lässt sie weniger Licht durch.

 

Übrigens, bei meiner Kamera gibt es keinen Schalter um den Korrekturfilter dauerhaft manuell zu deaktivieren. Die Kamera würde halt auf einen montierten Scheinwerfer reagieren. An der Stelle gibt es auch einen Taster, mit dem man kurzzeitig den Filter ausschwenken kann. (Oder vielleicht ist der Taster auch genau der Punkt, auf dem ein Scheinwerfer aufliegen würde.)

 

Die manuelle Korrektur, die ich gemeint habe, ist die Blendenkorrektur. Ich kann bei der Kamera die Blendenautomatik um +/- 1 Blende korrigieren. Das hab ich beim Ektachrome 64T gebraucht (2/3 Unterbelichtung, da die Kamera ASA 40 annimmt).

 

Letztendlich ist aber die Kamera ohne Modifikationen für den Ektachrome 100D geeignet, ja? (-:

 

 

Ich hätte da noch zum technischen Aspekt gerne gewusst, wie die Kamera sich einstellt:

 

Also wie von dir geschrieben stellt sich die Kamera durch die ASA-Kerbung auf 160T/100D ein. Ist es der Kunstlichtfilm, bleibt der Korrekturfilter vor der Linse. Ist es der Tageslichtfilm, wird der Filter ausgeschwenkt und die Blende wird kleiner, da ohne den Filter mehr Licht auf den Film fällt.

 

Aber was mir komisch erscheint: Wenn ein 160T-Film mit Tageslicht belichtet, fällt aufgrund des Filters etwas weniger Licht auf den Film. Bei der Kunstlichteinstellung würde ohne Filter mehr Licht auf den Film fallen, aber die Kamera reagiert mit einer geänderten Belichtung.

 

Beim Verwenden von ASA-100-Tageslichtfilm wird ebenfalls so umgestellt, aber dabei ist doch nicht nur der fehlende lichtreduzierende Filter der Unterschied: Die Blende wird reduziert, weil ohne Filter mehr Licht auf den Film fallen würde. Allerdings müsste doch hier die Blende ein bisschen weniger stark geschlossen werden, da der verwendete Film nicht ASA 160, sondern ASA 100 hat.

 

Oder ist der Unterschied nur minimal?

 

Ich hoffe es ist verständlich, was ich meine.

 

Also mich wundert es, dass die Kamera sich bei folgenden zwei Fällen genau gleich einstellt:

 

* Kunstlichtaufnahme mit ASA 160T

* Tageslichtaufnahme mit ASA 100D

(Die Kamera belichtet in beiden Fällen genau gleich, obwohl doch unterschiedliche Filmempfindlichkeiten vorliegen. Oder sehe ich das falsch?)

 

 

Viele Grüße

Lorenz

 

 

PS: Ich finde es interessant, dass der Belichtungsmesser bei Tageslichtfilm einfach nur einen Filter vorgesetzt bekommt. Ich hätte gedacht, dass die Belichtungsmessung elektronisch angepasst wird.

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Letztendlich ist aber die Kamera ohne Modifikationen für den Ektachrome 100D geeignet, ja? (-:

 

Scheint so. 1 Testfilm ist auf jeden Fall angebracht - schon alleine, weil sich der Belichtungsmesser in der Kamera mittlerweile leicht dejustiert haben kann. Allerdings wird's nervig sein, permanent die Filtertaste zu drücken, wenn die Kamera beim 100D den Filter nicht automatisch selbst deaktiviert (was man meistens nur mit eingelegter Kassette prüfen kann).

 

Bei der Kunstlichteinstellung würde ohne Filter mehr Licht auf den Film fallen, aber die Kamera reagiert mit einer geänderten Belichtung.

 

Nicht "aber", sondern "deshalb" :wink:

 

Ich hoffe es ist verständlich, was ich meine.

 

Leider nein.

 

Also mich wundert es, dass die Kamera sich bei folgenden zwei Fällen genau gleich einstellt:

 

* Kunstlichtaufnahme mit ASA 160T

* Tageslichtaufnahme mit ASA 100D

(Die Kamera belichtet in beiden Fällen genau gleich, obwohl doch unterschiedliche Filmempfindlichkeiten vorliegen. Oder sehe ich das falsch?)

 

Also: Ein Film mit 160 ASA braucht weniger Licht für ein ordentliches Bild als ein Film mit 100 ASA. Allerdings schluckt der Wratten 85, der in praktisch allen Super8-Kameras eingebaut ist, so viel Licht, daß im Tageslichtfall ein gefilterter 160ASA-Kunstlichtfilm exakt so viel Licht braucht wie ein ungefilterter 100ASA-Tageslichtfilm. Damit sollte die Kamera im Tageslichtfall für beide Filme denselben Wert anzeigen.

 

Ich finde es interessant, dass der Belichtungsmesser bei Tageslichtfilm einfach nur einen Filter vorgesetzt bekommt. Ich hätte gedacht, dass die Belichtungsmessung elektronisch angepasst wird.

 

Nicht "immer", sondern nur bei einigen (zudem meistens eher billigen) Kameras, die offensichtlich das Design der Super8-Kassette maßgeblich beeinflußt haben.

 

Gruß,

Jörg

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OK, na ja, im Grunde wäre jeder neue Filmtyp erstmal ein Testfilm. Aber ich bin zuversichtlich. Das einzige, wo ich vielleicht Probleme haben werde, ist das Filmen bei starkem Sonnenlicht. Der maximale Blendenwert der Kamera ist 16, aber immerhin lässt sich nach Bedarf ein eingebauter Graufilter einschwenken.

 

Den Wrattenfilter wird die Kamera bestimmt permanent ausgeschwenkt lassen, das wird kein Problem sein.

 

Noch vielen Dank für die Erklärungen!

 

Viele Grüße

Lorenz

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  • 3 Wochen später...

Hallo zusammen,

 

ich habe hier zwei S8-Kassetten mit Ektachrome 100D-Material vor mir liegen. Eine von Kodak, eine von Wittner. Gerade stelle ich fest, dass die Kerbung der Kassetten unterschiedlich ist. Nehme ich den "Cartridge Notch Ruler" von Super8Wiki als Referenz, ist die Kerbung der Kodak Kassette wie erwartet ausgelegt für 100 ASA Tageslicht, die Wittner Kassette allerdings liegt bei 64 ASA Tageslicht (das entspricht 100 ASA Kunstlicht). Beide Kassetten haben keine Kerbe für Kunstlicht, das eingebaute Filter wir also ausgeschwenkt, so wie es sein soll.

 

Eine korrekt arbeitende Kamera müsste demnach das Wittner Material leicht überbelichten. Diese Annahme deckt sich mit meiner persönlichen Erfahrung mit Wittner-Kassetten in meiner Nizo professional und Canon 814 XL-S. Die Ergebnisse waren immer sehr "hell". Nicht unbedingt störend, aber doch sichtbar, z.T. mit Zeichnungsverlust im Sonnenlicht.

 

Nun bin ich sehr gespannt auf die Ergebnisse mit dem von Kodak konfektionierten Material, bin aber doch etwas verständnislos und verwundert über die unterschiedliche Codierung der Kassetten...

 

Der Link zum NotchRuler:

 

http://www.super8wiki.com/index.php/Ima...hruler.jpg

 

Grüße

Jörg

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Hallo Jörg,

 

von meinen Erfahrungen her (und vom Notch Ruler her sowieso) würde ich sagen: Kodak hat recht, bzw. die Ergebnisse sind so genau richtig belichtet, ebenfalls getestet mit der Canon 814 XL-S. Ist ja auch verständlich, man hat sich ja was bei dem System mit den Kerben gedacht. Dann sollte man auch einen Film mit einer zu ihm passenden Kerbe belichten.

Klar, dass da bei einem 100 ASA-Film und ner 100 ASA-Kerbe was passendes bei heraus kommt - vorrausgesetzt natürlich, dass der Belichtungsmesser noch richtig kalibriert ist...

 

Eine Erklärung, warum die von Wittner anders "gekerbt" sind, habe ich auch nicht, aber das ist ja - aufgrund der Art des Fehlers der Kerbe (zuviel Plastik, nicht zu wenig) - auch kein Problem. Zusammen mit dem Notch Ruler (und erst recht der Kodak-Kassette) lässt sich die Kerbe ja mit einem Seitenschneider ganz leicht erweitern. Die Überbelichtung, die ansonsten entsteht, sollte man nicht in Kauf nehmen, Umkehrfilm ist da ja sehr empfindlich. So versäumt man nur, optimale Ergebnisse aus dem Film herauszuholen.

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Kodak hat natürlich recht ;-)

 

Was mir noch aufgefallen ist: Bei Kameras, die nur zwischen zwei Filmsorten unterscheiden können (z.B. die letzten Modelle von Bauer), wird die Kerbe der Kassette ausschliesslich an der Position 100/160 abgetastet. Das bedeutet, dass die Wittner Kassette mit ihrer 64/100 Kerbe als 25/40 interpretiert wird, also ganz massiv "daneben". Ärgerlich, da bei richtiger Kerbung auch diese Kameras den 100er Film richtig einstellen können. Verwunderlich, dass man da nie Klagen gehört hat. Aber vielleicht sind die Belichtungsmesser wirklich überwiegend dejustiert, so dass ds richtige Ergebnis ein Zufallsprodukt ist.

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