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Kodachrome von 1922???


Jürgen Lossau

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Auf http://www.schmalfilm.de zeigen wir jetzt einen frühen Kodachrome-Testfilm von 1922; erstaunlich, wie das Material heute noch aussieht...

 

Hallo,

erstaunlich.

Der Kodachromefilm wurde 1935 eingeführt. Mir wurde einer der beiden "Entwickler" des Materials (Leopold Godowsky - sein Freund Leopold Mannes war schon verstorben) bei Kodak vorgestellt. Ich weiß nicht mehr genau war es 1971 oder 1972. Er wurde damals für seine Verdienste geehrt und war deswegen in Deutschland.

Entweder handelt es sich hier um ein anderes Material (die Agfa machte viel mit dem Farbrasterverfahren) oder aber Sie haben sich mit dem Jahr geirrt.

Beste Grüße von

Manfred

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Der Kodachromefilm wurde 1935 eingeführt.

 

Da es sich um einen Testfilm handelt, kann er schon lange vor der Markteinführung aufgenommen worden sein. Laut Kodak wurde z.B. der Kodachrome schon 1930 - 1931 von der Fox Film Co. getestet:

http://motion.kodak.com/US/en/motion/Pr.../index.htm

Trotzdem würde ich auch eher auf einen Fehler in der Jahreszahl (1932) oder im Namen tippen (z.B. auf einen Testfilm für den 1928 eingeführten Kodacolor).

 

Gruß,

Jörg

 

P.S.: Es scheint sich doch um Kodachrome zu handeln: Laut Kodak wurde nämlich bereits seit Ende 1914(!) mit der Entwicklung des Zweifarb-Kodachrome begonnen:

http://1000words.kodak.com/post/?ID=2982503

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es gab aber auch schon in den 20ern einen Farbfilm, der "Kodacrome" hieß.

Das war allerdings ein 2 Farb verfahren, was man meiner Meinung nach auch am hier gezeigten Film sieht. Blaugrün lässt grüßen.

 

Da auch bei Kodak in den Staaten Leute arbeiten, die eigentlich nicht genau wissen WAS sie vor sich haben (das Problem gibts in diversen Filmarchiven ja auch) kann es da durchaus zu einer Verwechslung der einzelnen Prozesse und Namen gekommen sein, irren ist Menschlich und passiert jedem mal.

 

 

 

Ich hätte noch einen "Agfacolor" 16mm Testfilm aus den frühen 30ern zu Hause liegen, tolle Farben und absolut Kitschiges "Germania" Idyll in den Bergen... sollte man eigentlich auch mal Abtasten und einstellen.

 

Wer machts?

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es gab aber auch schon in den 20ern einen Farbfilm, der "Kodacrome" hieß.

 

Wobei das Verfahren auch laut anderen Quellen "Kodachrome" (also mit h) hieß:

http://www.jstor.org/pss/1574740

http://www.pbs.org/wgbh/amex/eastman/sf...color.html

http://books.google.de/books?id=HJdn-qd...CCIQ6AEwAg

http://de.wikipedia.org/wiki/Kodak_Koda...farbenfilm

 

Laut Wikipedia wurde übrigens bereits seit 1920 am "normalen" Kodachrome entwickelt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kodak_Koda...Kodachrome

 

Jörg

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Egal ob 1922 oder 1932 - früher war die T2M (time to market) offenbar doch etwas großzügiger bemessen. Heute hätte ein neues Entwicklungsprojekt wie "Kodac[h]rome" nur eine Chance, wenn es in Produktform spätestens zum nächsten Weihnachtsgeschäft im Laden sein könnte. Dabei würde die Produktreife und Fehleranfälligkeit allerdings keine große Rolle spielen - zur Not kann man ja Bugfixes in Form von Firmware-Updates später nachliefern ... ;-)

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Zwei-Farben-Filme. Wenn ich denke: Dieses Grundprinzip hat die Filmindustrie noch bis in die fünfziger Jahre angewendet. Nicolas Ray's "Johnny Guitar" von 1953 war in (Zweifarben-)Trucolor ... Atlas schrieb dann (es muss in den achtziger Jahren gewesen sein) in seinen Verleihkatalogen: "Der Film hat eine schwache Farbqualität, da das im Original verwendete Verfahren eine bessere Kopie leider nicht erlaubt." :)

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Nicolas Ray's "Johnny Guitar" von 1953 war in (Zweifarben-)Trucolor

 

merkwürdig: Zum einen hat "Johnny Guitar" u.a. einen blauen Himmel, zum anderen wird der Film z.B. hier als "Dreifarb-Trucolor" aufgeführt...

 

Hallo,

http://en.wikipedia.org/wiki/Trucolor

anscheinend gab es da später auch eine Änderung zum 3-Farbverfahren.

Beste Grüße von

Manfred

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Es gab drei Trucolor-Prozesse:

 

1. Bipack-Aufnahme mit Schwarzweiß-Film, daraus Kopierung auf Spezial-Positivmaterial und Tonung der beiden Schichten.

 

2. Sequential-Exposure (SE) Aufnahme mit drei aufeinanderfolgenden Farbauszügen auf einzelnen SW-Film, Kopierung auf Spezialfilm von DuPont. Nicht für Realfilm möglich, nur für Animation.

 

3. Aufnahme auf Eastman-Color-Mehrschichtnegativ, Herstellung der Kopien auf Eastman oder DuPont-Material.

 

Bei JOHNNY GUITAR nehme ich angesichts des Produktionsjahrs Eastman-Farbnegativ an, sonst wäre kein Blau möglich, wie bereits richtig angemerkt wurde.

 

PS: @Manfred war schneller mit dem Link... ;)

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Angesichts der Beweislage zu "Johnny Guitar": ich widerrufe :wink: - die Beweislast ist erdrückend. Auch Gert Koshofer schreibt (in "Color - Die Farben des Films"): "1953 ging man dann für 'Trucolor by Consolidated' (...) voll, das heißt auch für den Positivfilm, auf Eastman Color über. Der bekannteste Film dieser 'dritten Trucolor-Periode' ist JOHNNY GUITAR ("Wenn Frauen hassen") von Nicholas Ray aus dem Jahre 1954." (S. 125)

 

Trotzdem staune ich nicht schlecht: Man vergleiche YouTube (wo man in der Tat auf Anhieb sieht, dass es sich um einen Drei-Farben-Prozess handelt) bei 1:47 mit diesem Ausschnitt aus einer 16mm-Kopie (wobei die fragliche Kopie durchgängig so aussieht - bei Gefallen weitere Ausschnitte):

 

abb41johnnyguitar.jpg

 

... ist eine Kopie auf Orwo-Material (der Schriftzug "Kodak" ist vom Internegativ durchkopiert), aber das hat nun nichts zu sagen ...

wer würde bei einem solchen Bildcharakter nicht auf einen Zwei-Farben-Prozess tippen?

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Das hier liegt eher an der Kopie, bzw am Orwo Material, die neigen dazu, im alter ins Braune zu tendieren, ebenso wie das Vorkriegs Agfa-Material übrigens. Erkennt man immer schön an der Braunen Tonspur, bedingt durch andere Farbkuppler einbrinung als es bei "West" Produkten (Kodak, Agfa-West, Fuji...) gemacht wurde.

(Und so wie das aussieht, scheints ne Reduktionskopie ohne besondere Feinnuancenfarbabstimmung gewesen zu sein [in etwa zu vergleichen mit den Lizenzpressungen von Phil Collins auf Amiga])

 

Trotzdem ist ORWO Material langzeitstabiler als manches Eastman Material

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