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XBO-Kolben drucklos machen


B12

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Ich lebe noch!

Angeregt durch die Diskussion auf THX Frage, warum XBO-Kolben eigentlich platzen, und die dann damit endete, das USHIO mich eindringlich vor dem Einsatz eines Schneidbrenners warnte, hab ich mich endlich mal drangegeben, so eine Bombe zu entschärfen.

 

Also:

Als erstes hab ich einen stabilen Tisch ins Freie gestellt, mit einer 1x1m großen Plexiglasscheibe an der Seite. Ins Freie deshalb, damit mich bei einem Platzer eventuelle Querschläger nicht von hinten erwischen. Auf dem Tisch eine Halterung, in die man den Kolben stellen kann. In diesem Fall war das einfach ein Kantholz mit einem Loch drin. Alles schön mit Zwingen festziehen, und los.

Vorher hab ich aber noch mit einem zweiten Kolben den Sicherheitstest gemacht: Ein Pendel daneben, Schnur dran und aus sicherer Entfernung kommen lassen. Die Splitter sind etwa 15 m weit geflogen, die Plexischeibe hatte wenige Kratzer, aber keine Sprünge. Der Kolben stand etwa 2o cm davor. Dabei stellte sich heraus, das die Wandungsstärke bei 2.8 - 3.o mm liegt. Als Ansatzpunkt eignet sich der sogenannte :D Pumpstengel :D am besten, da er definitiv die Schwachstelle ist. Die Flamme des Brenners sollte man 'weich' einstellen. Erstens, um das Glas nicht zu schnell zu erhitzen, und, das zeigte die Praxis, man sonst schnell das zischende Geräusch beim Austreten des Gases schlecht hört.

Gemacht hab ich das so:

Hinter der Scheibe in Deckung gehen.

Den Brenner ganz hinten angefaßt, dann befindet sich wirklich nur die Hand vor der Scheibe, und schön mit der Flamme gewedelt.

Der Stengel wurde an der Spitze leicht rötlich bis blau.

Den Lampenhals habe ich leicht mit erhitzt falls es zu Spannungen innerhalb des Glases kommen sollte.

(Was nach Aussage eines Glasers nicht nötig gewesen wäre.)

Nach etwa 1 min machte es: Pschschschschscht.

Das wars.

In dem Pumpstengel hatte sich ein noch nicht einmal 1qmm großer Kanal gebildet, er war kaum zu sehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, hab ich da einen Draht durch gesteckt.

 

So, das war ziemlich viel Aufwand für diese Aktion, aber man machts halt immer mit den Mitteln, die man gerade zur Hand hat. Bestimmt hat nicht jeder diese Möglichkeiten und nennt einen Brenner sein eigen. Und wahrscheinlich gibt es auch noch einfachere Methoden, z.B. die von Ushio.

Wer also auch gerne 'seinen' Kolben ohne Schutzhülle präsentieren möchte, kann sich gerne an mich wenden.

 

Oder andere Möglichkeiten hier präsentieren....

 

Gruß, Thomas

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Auch ich hab mich mit der Kolbenentschärferei beschäftigt, allerdings etwas brutaler und in Annäherung an Nils Methode:

leere Kunststoffschutzhülle an der Stelle des "Pumpstengels" mit 4mm-Bohrer aufgebohrt. Pappkarton ebenso präpariert. Unter Einhaltung der üblichen Sicherheitsvorkehrungen das "Opfer" in die präparierte Verpackung gesteckt. Schlitzschraubenzieher an besagtem Pumpstengel vorsichtig angesetzt (braucht etwas Feingefühl durch die Bohrung durch das Ziel zu finden) und gehalten. Den OP-Bereich (Operationsbereich - hat nichts mit gleichnamigem Mitglied in diesem Forum zu tun... ;-) großzügig mit Lappen zugedeckt. Als nächstes der Griff zum Hammer - luftanhalten - Stoßgebet - Kontrolle ist wirklich alles abgedeckt und die Lebensversicherung bezahlt - UND - pffffffffffff.

Wie das wars schon? Ja.

Weils so gut ging hab ichs gleich nochmal probiert. Auch der 2. Kolben hat brav zischend seine Füllung an die Atmosphäre zurückgegeben.

Mit den beiden Osram 2500er Kolben hats also tadellos funktioniert. Sonderlich gefährlich ist das Ganze denke ich nicht: Bis auf das kleine Loch für den Schraubenzieher steckt das Opfer in seiner Originalverpackung, die Lappen sollten eventuell auftretenden Splitterflug zurückhalten. Zuguterletzt sollte die übliche Schutzausrüstung aus dicker Jacke, Handschuhen und Gesichtsschutz jedes Restrisiko begrenzen.

Dennoch muß ich ganz klar sagen: eine Sicherheitsgarantie kann und werde ich für diese Vorgehensweise nicht geben. Jeder, der sich im Entschärfen von Xenonlampen versucht, tut das auf eigene Gefahr und sollte äußerst vorsichtig und gewissenhaft vorgehen.

Im übrigen hab ich irgendwo mal gehört, daß durch die thermische Beanspruchung im Glas ziemlich hohe mechanische Spannungen entstehen, auch ein druckloser Kolben ist demnach nicht ungefährlich und definitiv KEIN Kinderspielzeug.

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Hallo ihr

 

Der Ersteller des Threades "Explosion" meldet sich mal.

 

Anscheinend fängt hier eine richtige XBO entgasungswelle an, jeder will einen.(ok ich habe auch schon einen bei Nils "angefordert" ;) ) Sind halt auch schöne Teile. Zudem war ich "Fan" seitdem ich zum 1. Mal einen sah und wollte unbedingt einen haben; das war anfangs Februar vor 1 Jahr im Kinepolis Schaffhausen.

 

"Kein Kinderspielzeug", wie ist denn das zu verstehen?

Kann der auchohne dem seltenen Xenongas explodieren oder wie?

 

 

--

THE AUDIENCE IS LISTENING

 

THX

 

(Patrick)

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Hallo, alle miteinander!

 

Die Sache mit der Flamme halte ich für ziemlich aufwändig.

 

Ich bevorzuge folgendes Verfahen: Der Xenonkolben wird so in möglichst

reißfeste Folie eingepackt, daß nur noch der Pumpstutzen herausschaut.

Möglich ist auch das komplette Einwickeln mit GAFFA- Band.

Dann wird (unter "Vollschutz", d.h. Lederhandschuhe, Wattejacke und Gesichtsschutz) der Pumpstutzen an einem herkömmlichen Schleifbock abgeschliffen. Möglichst langsam, damit sich die Schleifstelle nicht so stark erwärmt. Und auch so, daß der Stutzen nicht seitlich eingeschnitten, sondern in seiner Höhe

reduziert wird. Nach einiger Zeit hört man dann das Zischen des entweichenden Gases.

Das Abschleifen kann unter Umständen etwas dauern. Außerdem bleiben keine scharfen Kanten zurück.

 

Ich habe mit dieser Methode schon einige Xenonkolben entschärft. Vom 500 W- Teil bis

zu 4 kW. Dabei ist mir noch keiner explodiert.

 

Aber auch hier der Hinweis: alles auf eigene Gefahr!!

 

PeterG

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Hallo.

wir machen es vollkommen unkonventionell,

wir schmeißen die Teile einfach in einen Gleichrichterraum.

Wir sammeln bis zu 100 Stück, wundern uns dann, daß die Kolben sehr unterschiedlich explodieren, manch 1600er macht mehr Krach als ein 7000er.

Den Raum anschließend zu fegen macht wenig Spaß.

--

c. u.

T. J.

 

"...lehre sie Phänomenologie!"

 

"...das liegt alles nur an der Fluoridisierung des Trinkwassers!"

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Original von Theo:

[

Den Raum anschließend zu fegen macht wenig Spaß.

--

c. u.

T. J.

 

Dann steck ihn halt vorher in eine Tengelmann-Plastiktüte, dann

sparst Du Dir die Arbeit....

Servus

Theo

 

 

 

 

Den Raum in eine Tengelmann-Tüte stecken? Wie soll das denn gehen? Nein, im Ernst: Einfach eine Plastiktüte um die Originalverpackung und dann in die Ecke jagen das Ganze. Keine Sauerei, keine Putzorgie.

 

Leonard

--

"Wissen Sie, was das Problem ist?

Das Problem ist, ist, ist subjektiv."

 

S.Arbogast, Nov.2000

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Hi,

 

die Leute von OSRAM lesen hier mit und haben eine Menge Spaß...

 

Gruß an dieser Stelle an meinen Nachbarn Michael S. von obiger Firma, der mir immer interessante Details über die Gefahren beim Umgang mit den XBO's liefert.

 

Ich persönlich würde manchmal ganz gern die XBO nehmen, einem von diesen in anderen Beitägen schon oft beschriebenen "Kreaturen" in den Allerwertesten schieben und nachtreten... Dann wäre die Kacke wirklich am Dampfen:D

 

Kai

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Original von Kai:

Hi,

 

die Leute von OSRAM lesen hier mit und haben eine Menge Spaß...

 

Gruß an dieser Stelle an meinen Nachbarn Michael S. von obiger Firma, der mir immer interessante Details über die Gefahren beim Umgang mit den XBO's liefert.

 

Ich persönlich würde manchmal ganz gern die XBO nehmen, einem von diesen in anderen Beitägen schon oft beschriebenen "Kreaturen" in den Allerwertesten schieben und nachtreten... Dann wäre die Kacke wirklich am Dampfen:D

 

Kai

 

Hallo Kai,

wir haben auch jede menge Spaß mit 5000er und 7000er XBOs, welche von Anfang an flackern und nach Reklamation von den "Arschram"-Materialprüfern (Sorry for Newgerman), nicht anerkannt werden, "unzulässiger Brennwinkel, mangelnde "magnetische Bogenstabilisierung (Ha-ha)", etc. pp..

 

Über die 5000er und 7000er habe ich mich im Rahmen dieses Forums oft genug ausgelassen, für die XBOs sind die Garantiezeiten verlängert worden, seltsamerweise nicht für die 5000er und 7000er.

 

--

c. u.

T. J.

 

"...lehre sie Phänomenologie!"

 

"...das liegt alles nur an der Fluoridisierung des Trinkwassers!"

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  • 2 Wochen später...

...kleine Anmerkung am Rande:

 

habt ihr euch eigentlich schon einmal gefragt, weshalb die Anoden- und Kathodenteile der XBOs so schwer sind?

 

Habe vergangenen Sa meinen ersten Kolben mal gegen die Wände geschmettert (DECKUNG!!!!!!!) - und anschließend die Teile genauer unter die Lupe genommen.

Fasziniert von dem unglaublich schweren Anodenmaterial - (ca. 350g auf der Küchenwaage für die Anode einer 4000er) - hab ich mir diese Scheißteile gleich aufgehoben. -

Habe andere Leute gefragt, ob sie nicht zufällig wüssten woraus das Teil bestehe: " jo, Blei (11,4g/cm³) vielleicht?" - AHA - und genau deshalb gibts zu Sylvester das Ritual des Bleigießens, da Blei ja diesen enorm hohen Schmelzpunkt hat....

Persönlich hätte ich ja auf Wolfram getippt - aber wieso glänzt die Bruchstelle so kristallartig?

Habe also das film-tech forum durchgeforstet, war auf meiner Uni am Institut für analytische Chemie (eine email an OSRAM hätte wahrscheinlich nie wer beantwortet...) - dort wollte man mir auch klar machen, dass das Blei sein sollte, bis ich den benebelten Chemikern klargemacht habe, dass das Material aus einer Xenon-Kurzbogenlampe stammt. Aufeinmal hieß es, dass es natürlich kein Blei ist, das sei von Anfang an klar gewesen, aber für jede weitere Aussage müsste man das Teil erst im Labor überprüfen und das kostet Geld und blablabla und wir Chemiker sind so arm....>Y:/[)=../5 -

Habe weiter recherchiert im Internet, bis ich letzten Endes doch was auf film-tech gefunden habe:

es handle sich hierbei um eine Legierung, deren Hauptanteil Wolfram (19,5g/cm3) sei, das zu 2% mit dem -kein SCHERZ- :nuke: RADIOAKTIVEN:nuke: Thorium angereichert ist. – Genauer: Thoriumoxid (Schmelzpunkt 3300°C – deshalb das kristalline Gefüge) nachzulesen auf: www.film-tech.com im filmhandler's forum unter xenon bulb question - [wollte ja den link kopieren, aber das forum lässt sowas nicht zu - man bekommt dann bloß die Meldung: " bookmarking not allowed"]

 

wozu das Thorium(11,7g/cm³)? - nun, es sollte helfen, das Licht noch weißer und heller zu machen. Durch die Radioaktivität werden weiters mehr Elektronen emittiert.

 

Wollte das hier nur posten, weil ich glaube, nicht der einzige zu sein, der schon mal drüber nachgedacht hat, aus der hübschen kleinen Spitze (Kathode), einen Schlüsselanhänger zu machen.

Thorium wurde laut Pschyrembel (Mediziner-Bibel) bis 1955 als Röntgenkontrastmittel eingesetzt, bis man festgestellt hat, dass es erst Jahre danach Schäden in der Leber und am ganzen Körper verursachen kann. - wie hoch die Dosis nun bei so einer 10.000er ist, ist die Frage, die zu beantworten ist.

Allenfalls sollte es sich nicht gut auf den Nachwuchs auswirken, wenn man einen radioaktiven Schlüsselanhänger in der Hosentasche in Hodennähe trägt.

 

wollte das nur gesagt haben - dachte mir, es wäre interessant - man kann ja nie wissen! - alzu gefährlich kann es nicht sein, da es ab einer gewissen Menge kennzeichnungspflichtig wäre! -

wer würde dann noch eine HBO kaufen auf der das

:nuke: Symbol zu sehen ist?!? -

sollte trotzdem nicht ständig am Körper sein.

 

grüße thomas

 

"Xenon bulbs do not explode...they express themselves dynamically!" (film-tech)

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Hi

 

"wer würde dann noch eine HBO kaufen auf der das :nuke:

Symbol zu sehen ist?!? "

 

Antwort: Vielleicht würden sie ihn trotzdem kaufen, weil Xenon halt ein Super leuchtmittel ist...

 

Sind 2% eigentlich gefährlich?

 

--

THE AUDIENCE IS LISTENING

 

THX

 

(Patrick)

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Hallo!

 

Das die Elektroden aus thordiertem Wolfram (radioaktiv) sind, weiß selbst ich seit 6 Jahren. Ich bin heute 25.

Wenn man an der Uni Maschinenbau studiert, muß man vorher ein Praktikum in einem metallverarbeitendem Betrieb machen.

 

Hier hat mich das WIG-Schweißen fasziniert und ich habe in einer dort ausliegenden Fachzeitschrift darüber was nachlesen können.

 

Hier habe ich das mit dem Thorium herausgefunden und die Schweißelektroden von da an mit mehr Respekt behandelt. Als Inertgas (unbrennbares Gas um die Schweißstelle, um den Sauerstoff von der Schweißstelle abzuhalten, damit das Schweißgut nicht wegbrennt) wird hier Argon verwendet.

 

Die Elektroden der Xenonlampen sehen genauso aus (Kathode) und da Xenon in der gleichen Hauptgruppe im Periodensystem der Elemente ist (Argon, Krypton, Xenon) habe ich hier intuitiv auf das gleiche Prinzip wie beim WIGsen geschlossen.

 

Damit waren für mich die Lampenelektroden radioaktiv.:nuke:

 

Ganz einfach.

 

Gruß

Martin

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dein Praktikum in Ehren. Auch kann ich mir nicht vorstellen,

dass die Mengen an Thorium die in den Anoden vorhanden sind wirklich gefährlich sind - allenfalls sind heute nicht umsonst sehr viele Firmen daran interessiert, Thoriumoxid nicht mehr bei der Herstellung von Schweißelektroden zu verwenden - da beim Schweißen feiner Staub entsteht der leicht eingeatmet werden kann. --> sollte das Lungenkrebsrisiko erhöhen. -

Außerdem zerfällt Thorium zu Radon, das zwar auch in vielen Gebieten Deutschlands und in Österreich insbesondere im Mühlviertel im Muttergestein vorkommt. - [ So weit ich informiert bin, musste im Mühlviertel sogar ein Kindergarten geschlossen werden, da die Radonkonzentration unzumutbar hoch für die Kinder war. - ]

Summa summarum ist das ganze ungefährlich so lange es in der Xenonlampe bleibt, da kein Staub und kein Radongas austreten kann. Und auch die Alpha-Teilchen (Throium ist ein Alpha-Strahler) schon alleine vom Glas abgefangen werden. -

Nach einer (oft so leidenschaftlichen) "Entschärfung" sollte man aber die Hände gut waschen, falls man mit den Teilen in Berührung gekommen ist, um eine unnötige Ingestion zu vermeiden. -

Habe inzwischen eine Mail an OSRAM aufgesetzt, mal abwarten was da rauskommt.

hier noch zwei interessante Links:

http://www.joyal.com/Files/WFusing.pdf

 

 

http://www.thorium-waste.com/Appl.html

 

 

 

Grüße aus Österreich

thomas

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Hallo Leute,

 

von einem Praktikum, das ich vor etlichen Jahren in einer Firma gemacht habe, die u.a. WIG-Elektroden und das Rohmaterial fur Xenonlampenelektroden herstellen, weiß ich:

- In WIG-Elektroden werden zunehmend Thoriumfreie Wolframlegierungen verwendet. Grund dafür ist, daß die Elektroden regelmäßig nachgeschliffen werden müssen, dabei entsteht Staub, der in die Lungen gelangen kann und Krebs auslösen kann. Die Gefahr ist jedoch so gering, daß der Gesetzgeber keine Auflagen für nötig erachtet.

- Das Thorium in den Xenonlampenelektroden ist fest im Wolfram gebunden, auch hier gilt: solange man an so einer Elektrode nicht rumflext kann definiv nix passieren. Lediglich die an der Elektrodenoberfläche liegenden Thoriumatome können Strahlung aussenden, das Thorium im Innern wird gut abgeschirmt. Wie schon erwähnt ist Thorium ein Alphastrahler, mit einem simplen Blatt Papier kann diese Strahlung bereits abgeschirmt werden. Nachdenklich sollte man also erst werden, wenn größere Mengen Xenonlampenelektrodenstaub ins Körperinnere gelangen.

 

Also: mit einer Schachtel Zigaretten kann man wesentlich mehr Schaden an seiner Gesundheit anrichten als mit der Elektrode am Schlüsselanhänger oder der Lampensammlung unterm Ehebett. ;D

Wer übrigends unbedingt REINES Thoriumoxid haben will, geht einfach in den nächsten Camping-Outdoorladen, die Glühstrümpfe für Gaslaternen bestehen auch aus dem Zeug - und sind trotzdem nicht als Kernwaffenfähiges Material eingestuft.

 

Jens

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Hi zusammen,

 

Vielleicht war dies noch nicht ganz deutlich. Das Thoriumoxid ist nur in der Kathode, nicht in der Anode. Es macht das Licht nicht weisser oder heller, sondern erleichtert ausschliesslich die Emission von Elektroden.

 

Das Thoriumoxid ist, solange es in der Kathode sitzt von den Behoerden als unbenklich eingestuft worden und damit nicht kennzeichnungspflichtig. Wenn man es kleinmalt und einatmet kann das naders aussehen. Aber wer macht das schon mit einer Xenonlampe??? Wie bei allem gilt: die Dossierung macht den Unterschied.

 

Gruss

Nils

 

P.S.: Wir haetten aus dem Thema "Lampenmaterialien" vielleicht besser einen neuen Post machen sollen. Dann koennen andere die Info spaeter besser finden.

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Original von Nils[uSHIO]:

Hi zusammen,

 

Vielleicht war dies noch nicht ganz deutlich. Das Thoriumoxid ist nur in der Kathode, nicht in der Anode. Es macht das Licht nicht weisser oder heller, sondern erleichtert ausschliesslich die Emission von Elektroden.

 

Grüß dich Nils - bist du dir da sicher, dass das Zeug nur in die Kathode rienkommt? - wie sieht es aus mit der Anode - könnte das nicht auch eine Wolfram-Molybdän-Legierung sein. Immerhin ist Molybdän ja als Elektronenfänger bekannt und hat auch einen sehr hohen Schmelzpunkt.

Wenn das Thoriumoxid hilft, mehr Elektronen zu emittieren, so wird das Licht aber auch heller, da die Elektronendichte höher ist, und so mehr e- mit den Xenonatomen kollidieren --> bei diesen hüpfen wiederrum mehr e- auf eine höhere Schale --> mehr Photonen beim zurückfallen auf den niedrigeren Energiezustand. -

Im Endeffekt verbessern sich die Zündeigenschaften.

 

gruß

tom

 

p.s.: vielleicht hätten wir wirklich ein neues thema aufsetzen sollen... -

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...Anmerkung am Rande...

vielleicht lassen sich unsere Erkenntnisse über das Phänomen-Xenon-Kurzbogenlampe eines Tages vermarkten.

An OSRAM zum Beispiel - kommt mir so vor, als ob wir im Forum mittlerweile mehr über deren Lampen bescheid wüssten als sie selbst.

 

:bounce: :bounce: :bounce: :bounce: :bounce: :bounce: :bounce:

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Hi Tom,

 

Du machst Dir ziemlich tiefgreifende Gedanken über die Technik und scheinst Dich ganz schön auszukennen!

Ich bin mir ziemlich sicher bezüglich des Anodenmaterials. Man verwendet Wolfram, da es den höchsten Schmelzpunkt von allen Metallen hat (der Schmelzpunkt einer Legierung ist immer niedriger, als der reinen Metalle). Die Anoden machen aber über die Lebensdauer trotzdem schwach, weil sie auf Dauer die hohen Temperaturen (bzw das Elektronen Bombardement) nicht aushalten.

 

Die Elektronendichte wird durch den Strom bestimmt, der angelegt wird. Jedes Elektron hat eine Elementarladung. Strom ist Ladungen pro Zeit. Die meisten Kinos arbeiten mit Konstantstromgeräten. Also durch das Thorium sind nicht mehr Elektronen in der Entladung.

 

Wenn das Thoriumoxid fehlt, oder die Kathode beschädigt ist (häufiges Zünden, schlechtes Vorschaltgerät,...) dann erhöht sich die (sogenannte) Arbeitsfunktion. Wenn die Arbeitsfunktion erhöht wird, daß ist die Energie die nötig ist, um Elektronen aus der Kathode zu befreien, dann steigt die elektrische Spannung an (oder die Entladung erlischt). Deine Aussage ist somit richtig, wenn man ein Konstantleistungsgerät verwendet (wo das Produkt aus Strom und Spannung konstant gehalten wird).

 

Übrigens, Xenonlampen geben (im sichtbaren) fast nur Kontinuumsstrahlung (also Elektronen, die von außerhalb des Atoms auf die Schalen fallen) ab. Daher daß gleichmäßige und nicht linienartige Spektrum.

 

Gruß

Nils

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Original von tommy_slash:

vielleicht lassen sich unsere Erkenntnisse über das Phänomen-Xenon-Kurzbogenlampe eines Tages vermarkten.

An OSRAM zum Beispiel

 

 

Hallo,

was meinst du?

Die Frühflackertendenz der XBOs in letzter Zeit?

 

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

--

c. u.

T. J.

 

"...lehre sie Phänomenologie!"

 

"...das liegt alles nur an der Fluoridisierung des Trinkwassers!"

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Hallo,

@Nils,

weißt du, ob die Wolfram- Elektrode auch gepreßt wird, wie der Glühfaden der Wolframglühfadenlampe?

--

c. u.

T. J.

 

"...lehre sie Phänomenologie!"

 

"...das liegt alles nur an der Fluoridisierung des Trinkwassers!"

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Hi TJ,

 

Die Herstellung von Wolfram Elektroden oder Drähten ist etwas kompliziert. Ein Grund ist, daß es die höchste Schmelztemperatur aller Metalle hat und es logischerweise kein Tiegel mehr gibt, in dem man es schmelzen kann.

 

Zur Herstellung wird Erz des Wolframtrioxid (WO3) verwendet. Dies wird konzentriert, bis man einen bestimmten Prozentsatz WO3 hat. Dann wird es über einen Zwischenschritt zu Wolfram-Oxiden umgewandelt. Dies wird zu Metallpuder reduziert. Das Pulver wird, nach Reinigung, dann verdichtet (was Du ja schon angemerkt hast) zum Beispiel zu Barren oder Stäben. Diese werden dann gesintert (Def.: Wärmebehandlung unterhalb des Schmelzpunktes). Der gesinterte Stab oder Barren wird dann mechanisch in die gewünschte Form gebracht (beim Glühlampendraht ist der letzte Schritt das Drahtziehen).

 

Zwischendurch werden u.U. noch Dotierungen eingebracht um Kornwachstum (= Srukturumwandlungen) zu verhindern.

 

Gruß

Nils

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