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K25 S/W-Umkehrentwicklung?


yan

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Hallo liebe Mitfilmer,

 

ich habe da mal eine Frage, KODACHROME 25 betreffend:

 

Vor ein paar Jahren gab es mal einen kurzen Artikel im Schmalfilm (den Jahrgang weiß ich leider nicht mehr) in dem ein Kleinlabor in USA vorgestellt wurde, welches abgelaufene und sonst nicht mehr entwickelbare KODACHROME II zum S/W Umkehrmaterial entwickelte. Über Preise und Adressen habe ich nichts mehr in Erinnerung, wohl aber, daß die resultierende Qualität sehr gut gewesen sein soll.

 

Nun die eigentliche Frage: Ich muss leider feststellen, daß ich bis zum Jahresende weder alle DS8 Spulen K25 verdrehen kann, noch alle 16mm Spulen. Das geht schon aus Kostengründen nicht, aber auch die Zeit fehlt, bis dahin noch mehr als ca. 10-15 Spulen zu verbrauchen. Hat sich schon einmal jemand Gedanken über eine Variante der o.a. S/W-Umkehrentwicklung auch für K25 gemacht oder weiß u.U. eine Adresse im In- oder (möglichst EU-) Ausland, wo man so etwas zu halbwegs moderaten Preisen und guter Qualität machen lassen könnte?

 

Über weiterführende Antworten freue ich mich.

 

Freundliche Grüße

 

Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

 

das erwähnte Labor war vermutlich http://www.rockymountainfilm.com/ -- sauteuer, aber wohl gut.

 

Ich habe mal K40-Schipsel in Kodak Xtol zu SW-Negativen entwickelt, das waren glaube ich 9 Minuten in 1+1 Verdünnung bei 20° und ständiger Agitation. Was rauskam war sehr kontrastreich und etwas knapp belichtet. Ich musste ziemlich lange wässern und dann noch mit den Fingern nachhelfen um die Antihalo-Schicht abzubekommen, etwas Soda könnte da aber helfen.

 

Umkehrversuch steht noch an, ich hatte bisher Sorgen um die Schicht. Müsste man aber auch hinkriegen -- nur wird er dann eben noch kontrastreicher. Ich schätze mal, man sollte auch 1,5-2 Blenden überbelichten -- oder halt mit anderen Entwicklern experimentieren.

 

Hmmm. Eigentlich ein schönes Sonntagsprojekt :)

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Kodachrome kann man nicht selbst (typgerecht) entwickeln. Man bekommt nicht nur die Chemie nicht, der Prozess ist auch extrem aufwendig -- mit kontrollierten farbigen Zwischenbelichtungen und zig Bädern. Manfred kann dazu bestimmt genaueres berichten.

 

Andere Filme (SW und quasi alle nicht-Kodachromefarbfilme) kann man durchaus selber entwickeln. Bei Farbe typgerecht zu Arbeiten ist aber schwer und fordert sehr viel Disziplin. Mit Thermometer, Stoppuhr, Erfahrung und viel Sauberkeit geht das aber, zumindest für E-6 Material.

 

Ich selbst mag den Zufall als künstlerischen Assistenten aber sehr gerne (und das ist sehr subjektiv, ich kenne auch viele, die den Zufall hassen) und habe kein Problem mit "falsch" entwickelten Filmen. "Was drauf" ist eigentlich immer, oft auch ziemlich ansehnlich.

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Vor ewigen Zeiten (späte 1970er Jahre im Fotolabor der Schule) haben wir Farb-Umkehrentwicklung auf Papier von Dias gemacht...

 

Meien Frage; kann ich so einen alten K25 einfach als SW Umkehr-Film entwicklen oder gibt es da Einschränkungen durch die alte Farbchemie und ddurch notwenige Entwicklungsschritte )hab da noch ganz schwach etwas im Hinterkopf über Farbkuppler etc. - kann aber auch sein, dass ich hier etwas durcheinanderwerfe)

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Hallo Volker,

 

also wenn, dann "gehört" Kodachrome in SW-Chemie. Farbchemie wird Dir (wegen des Bleichfix) nur perfekten Klarfilm schaffen.

 

Siehe unten, Kodak Xtol (preiserter SW-Entwickler, hält mit Aqua Dest angesetzt sehr lange) geht recht gut. Wenn Du kannst, belichte den Kodachrome dann durchgehend mit Gegenlichttaste.

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Hallo,

ich habe mal in einem Fotochemieforum eine ähnliche Frage gestellt. Die haben mir dort dringend geraten, die Finger davon zu lassen, vor allem weil die rückschwärtige Schutzschicht des Film mit Amateurmitteln nicht wegzubekommen sei.

Gruß, Hajo König

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Die Information, die Schutzschicht wegzubekommen sei zu schwierig, hat mich auch erst abgeschreckt, aber dann ging es doch recht unkompliziert.

Einfach unter Wasser "abrubbeln"... Ist natürlich etwas mühselig und Zeitaufwändig, aber machbar.

...und das Ergebnis einer s/w Entwicklung von Kodachrome ist toll! Allerdings muss man experimentierfreudig sein.

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Ich habe Kodachrome-Crossing gemacht, gegen Bezahlung. Es ist ein ordentliches Schwarzweißbild entwickelbar, doch die Rußgelatine auf dem Filmrücken stellt einen vor kaum überwindbare Schwierigkeiten. Kodachrome gehört(e) in die Maschine, wo die Lichthofschutzschicht in einem alkalischen Vorbad gequollen unter Wasser mit gegenläufig sich drehenden Samtwalzen abgeflockt und unmittelbar bei diesen abgesaugt wird. Alles andere hat nur zur Folge, daß man schwarze Wolken auf der Bildschicht hat, die nicht zu entfernen sind. Nach zwei Aufträgen der Art habe ich in einen neuen Prospekt drucken lassen: Kein Kodachrome-Crossing!

 

Falls man es sauber hinbekommt, steht der Aufwand in keinem wirtschaftlich günstigen Verhältnis zum Ertrag, auf jeden Fall für ein kommerziell betriebenes Filmlabor. Höret meine Worte, Filmamateure, ihr könnt nicht alles haben für das wenige Geld, das ihr zu zahlen bereit seid. Die Welt ist voll von verwöhnten Konsumenten. Kodachrome ist passé. Was fehlt euch nun? Fotochemie der 1930er Jahre. Zum Glück sind die alten Prozesse am Zurückgehen, zum Glück wird nicht mehr so viel Wasser, Chemie und Energie umgesetzt für 36 Papierbilder ab Farbnegativ. Zum Glück ist der Schmalfilm wieder teurer, so daß Otto Normalverbraucher zu spüren bekommt, daß er ein Schildbürger ist, wenn er mit seiner Kamera dem Berufskino nacheifert. Ich habe glühende Vertreter des Travelogues erlebt, die 16-mm-Film-Ausrüstungen über den Globus schleppen, um letztlich Streifen fertigzustellen, die überhaupt nichts aussagen. Ich kenne Menschen, die aus 16-mm-Film Neunkommafünf machen, um neue Titel für 9,5-mm-Kopien zu drehen. Daneben der Schmalfilmer, der Bild und Ton auf dem Steenbeck montiert für einen Film über eine Schmalspurdampfbahn. Erleben wir in Bild und Ton mehr als den stets aufs Neue vorbeifahrenden Zug? Ihr kennt die Antwort.

 

Mir ist der anspruchslose Mensch sympathischer, der sich eine Knipse kauft, um filmische Erinnerungsstücke zu machen. Billiges 8 mm genügt, schwarzweiß, wenige Meter. Dafür braucht er kein Filmvorführerforum. Aber es werden noch viele mit immer den gleichen Fragen kommen. Das ist auch gut und normal. Zum Glück ist Ende Jahr Schluß mit K•o•d•a•c•h•r•o•m•e !

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So recht Du hast, Filmtechniker -- so sehr übersiehst Du, wie viel Spaß und Freude es machen kann, mit Kreativität, Kompromissen und Beharrlichkeit obsoletes wieder zu beleben, unmöglich genanntes möglich zu machen und sich einfach nur aus Spaß an der Freude mit toten Technologien zu beschäftigen.

 

Klar, das ist subjektiv. Aber ich schneide eben mit Begeisterung 78er Schallplatten in lackierte Pappkarten, vergewaltige C-22 Film in modifiziertem R3-CD oder entlocke dem toten Kodachrome ein benutzbares SW-Bild.

 

Aber zurück zum Thema: http://www.kodak.com/US/plugins/acrobat.../h2402.pdf beschreibt das von Dir so schön dargelegte sehr anschaulich.

 

Ich habe damals (glaube ich zumindest, ich dokumentiere meine spielerischen Experimente zu schlecht) die Remjetschicht erst nach der Entwicklung entfernt, um auf Sicht arbeiten zu können. Der Film lief nach dem Wässern durch ein Sodabad und dann schob ich ihn Stück für Stück unter fliessendem Wasser über den Kopf einer elektrischen Oral-B-Zahnbürste mit Kinderkopf (weich).

 

Tut mir leid, wenn das jetzt sowohl sinnlos als auch die Prozesskonformität verletzend ist, aber mir macht so etwas eben Spaß :)

 

Ach ja: Ich habe zum Umkehren sehr sehr lange und hell zwischenbelichtet -- wegen Remjet und der vielen Silberhalogenidschichten des K40.

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Das ist auch gut und normal. Zum Glück ist Ende Jahr Schluß mit K•o•d•a•c•h•r•o•m•e !

 

Hallo,

das mit der Rußgelatine hätte ich jedem erzählen können, der mich danach gefragt hätte.

Warum sollte ich? Ich greif nicht zur Schmalfilmkamera um aus Farbumkehrfilm Schwarzweißfilm zu machen. Herr Kahl hätte zum Sachverhalt ebenfalls etwas sagen können und Herr Draser (Andec) ebenso. Jedenfalls erinnere ich mich an Gespräche mit beiden zum Thema bei denen mir deren Kenntnis zur Praxis bewußt wurde.

Warum soll es gut sein, daß mit Kodachrome Schluß ist. Eben wurde die Lücke mühevoll geschlossen (E 100 - der Velvia zählt bei mir nicht als vollwertig, da kein Laufbildfilm obwohl ich den bei 9,5mm benutze).

Wofür stehst Du eigentlich?

Bell & Howell soll Spitze sein und die Europäer allesamt zweite Wahl. Du redest von Kameras und Projektoren "vor dem Krieg", empfiehlst im Ernst Standard-8 während Super-8 Deiner Ansicht nach Sch...e ist und begeisterst Dich für die Eumig C16. Zu der gibts keine einzige Schraube mehr wie mir ein Wiener Reparateur (mit "Namen") bestätigte.

In einem "Posting" hast Du mir mitgeteilt, "Du hättest genug von mir".

Ich sag jetzt nicht, wie Du auf mich wirkst, empfehl Dir aber mal nachzudenken, ob Du nicht selber das Gefühl hast, Dich mit Deinen Ansichten in einer Nische zu bewegen.

Beste Grüße

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Zur Sache, Manfred: Welche Chemie war es genau, die Kodak zum leichteren entfernen der Lichthofschutzschicht in den Kodachrome-Maschinen verwendet hat? Das würde mich wirklich sehr interessieren.

 

Und weniger zur Sache: Lass doch jedem seine Nischenansicht. Ich wüsste nicht, wieso Du Dich durch Filmtechnikers wunderbaren Post angegriffen gefühlt fühlen müsstest..? Bei so philosophischen Dingen gibt es kein richtig und kein falsch, oder?

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Zur Sache, Manfred: Welche Chemie war es genau, die Kodak zum leichteren entfernen der Lichthofschutzschicht in den Kodachrome-Maschinen verwendet hat? Das würde mich wirklich sehr interessieren.

 

Und weniger zur Sache: Lass doch jedem seine Nischenansicht. Ich wüsste nicht, wieso Du Dich durch Filmtechnikers wunderbaren Post angegriffen gefühlt fühlen müsstest..? Bei so philosophischen Dingen gibt es kein richtig und kein falsch, oder?

 

Hallo,

ich hab mich mit dem Thema Lichthofschutzschicht nie beschäftigt. Tatsache ist daß die pH-Werte der Lösungen zwischen ca. 10,5 (MQ = Erstentwickler und ca.12,5 (Cyan etc.) schwankten. Also *sehr* alkalisch. Dazu gab es Spritzwässerungen und "Luftquetschen". D.h. es wurde mit hohem Druck abgeblasen. Da gabs noch die RCP-Maschine (Modifizierter Kodachrome Prozess für die Profis), die Bedienungsmannschaft trug Ohrenschützer wegen der Luftquetschen. Das Zischen war nicht auszuhalten.

Zu Filmtechniker: Sag mir mal wo die positive Botschaft zu suchen ist bei der Feststellung, "gut daß die Filmpreise nach oben gingen, dann merken die4 Anwender gleich, daß sie Schildbürger sind".

Beste Grüße

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Wofür stehst Du eigentlich?

Für Schwarzweiß, für offenen Film auf Spule statt in Kassette, für Investitions- statt Wegwerfprodukte. Fürs Kleinere, wenn es größer geht. Habe ich nicht in einem Beitrag den alten Kommunistenruf zitiert, Friede den Hütten, Krieg den Palästen? Ich habe ein Problem mit der Eastman-Kodak-Gesellschaft. Die Firma ist so groß, daß ihre Angestellten wie Soldaten agieren. Daß du das als Kapitalismusbetroffener nicht verstehst?! Ich mußte mich jedenfalls jahrelang mit Leuten herumschlagen, sofern es um Kodak-Produkte ging, die sich in ihrer Ware nicht auskennen. Nicht ein Mal die verschiedenen Perforationstypen des Normalfilms waren bekannt, als ich 1999 anfing. Von Lausanne über Stuttgart bis Rochester kein Interesse an der Geschichte der Filmtechnik. Es wurde nur nach Katalognummern gefragt. Ich habe denen sogar einen Film nachgewiesen, von dem sie nicht wußten, daß er je fabriziert wurde, den 7727. Angeblich keine Unterlagen mehr vorhanden. Die totale Verblödung

 

Braucht der Wiener Reparateur originale Schrauben für die C 16 ? Soll ich Bilder aus dem Innern meiner C 16 zeigen?

 

Ich habe nicht gesagt, Bell & Howell wäre Spitze, sondern in einer Filmo sind andere Stähle enthalten als bei anderen Produkten, nitriergehärtete zum Beispiel beim Filmkanal. Der Mechanismus der Eyemo ist 14 mm schmal, während der einer H 16 42 mm breit ist. Überdies, wo kannst du bei der Paillard-H von außen Öl zuführen?

 

Nische? Ich habe gerade die Teilprüfung bestanden mit Arbeiten an NC-gesteuerter Fräs-, konventioneller Dreh- und konventioneller Bohrmaschine neben Handarbeit mit Feile und Montage. Zur Zeit grabe ich nach den Anfängen der Hartmetalltechnik und was die Buchstaben P, M, K für eine tiefere Bedeutung im Zusammenhang mit HM haben könnten.

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Vielen Dank für die Details.

Ich wollte schon immer mal Fuji Single-8 Material in Super-8 Kassetten füllen, aber bisher hielt mich deren sehr hartnäckige Lichthofschutzschicht immer davon ab. Vielleicht bastle ich mal etwas nachbaubares, was beim Entfernen hilft. Hört sich aber nicht trivial an... (/me kann nicht aufhören, an den Kärcheer zu denken...) :D

 

Ich lese Filmtechnikers Aussage einfach als ein augenzwinkerndes "Menschenskinder, beschäftigt Euch doch mal mehr mit den INHALTEN als mit der ganzen Technik und so abenteuerlichen Krücken, wie sie hier erdacht werden!" -- gefolgt vom rhetorisch revidierenden "Aber es werden noch viele mit immer den gleichen Fragen kommen. Das ist auch gut und normal."

 

Aber müssen wir das jetzt zerlegen? Ich fand den Beitrag großartig :)

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Für Schwarzweiß, für offenen Film auf Spule statt in Kassette, für Investitions- statt Wegwerfprodukte.

 

Hallo Simon,

ok, da bin ich bei Dir.

Was Kodak anbelangt und Deine Erfahrungen ab 1999 - ich kann es mir gut vorstellen. Ich rief mal an und wollte eine Auskunft zu Kodachrome (ich weiß nicht mehr worum es ging) und der Mann am Telefon reagierte..."Kodachrome, was ist denn das?"....

Ich erzählte das Herrn Muster/Selzach. Der regte sich auch auf (der hält viel von der Firma und kennt den Chef Kodak/Schweiz persönlich.

Beste Grüße von

Manfred

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Wo wir gerade bei Kodakfilm-Detailwissen sind: Wie viel hat die Emulsion des Kodak Tri-X 7266 eigentlich mit seinem Bruder für Standbilder (also 320TXP bzw. 400TX) zu tun?

 

Ist es die gleiche Emulsion oder eine durchaus andere?

 

Klar, die Nenn-Empfindlichkeiten sind sehr unterschiedlich, aber das könnte beim 7266 ja auch im Zuge einer angestrebten Feinstkornentwicklung (und Umkehrung) auch nur Nebeneffekt sein.

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Der Hauptunterschied besteht beim Ultrakurzzeitbelichtungsverhalten oder bei Belichtung mit Elektronenblitz. Die Fotofilme zeigen fast keinen Abfall bis zu einer 1/40'000 Sekunde, die Cinéfilme sind schon bei 1/2000 Sekunde eine Blende unterbelichtet. Dann haben die Fotofilms eine vollkommen durchgehärtete Deckgelatine, die das Retouchieren ermöglicht. Die Schichtdicken sind auch nicht gleich.

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Es ist dir bestimmt schon aufgefallen, wie Abblendungen verlaufen. Erst scheint die Verdichtung des Bildes nicht recht voranzugehen, dann folgt ein schöner Mittelteil und plötzlich bricht es zusammen. Das Umgekehrte natürlich bei einer Aufblende. Das ist nichts anderes als eine Darstellung der Schwarzschild-Kurve über die Zeit hinter dem kleiner werdenden Öffnungswinkel im Umlaufverschluß. Gewöhnliches Kinopositiv reagiert relativ linear zwischen 1 s und 1/3000 s. Bei den empfindlicheren Filmen sieht das anders aus. Die Hersteller mußten Panchromasie und Allgemeinempfindlichkeit mit dem Preis einer erst als logarithmisch vermuteten Zeitkurve bezahlen. In den 1920er Jahren fand man den chemischen Weg aus der Sackgasse.

 

Je nach dem Material, das z. B. zum Duplizieren eingesetzt wird, fallen Auf-, Ab- und Überblendungen aus. Früher waren die Spezialisten an Truca und Oxberry da genau im Bild. Heute denkt außer dir vermutlich niemand an solches. Das zeichnet dich als selbstständig Denkenden aus.

 

An der Entwicklung ändert sich kaum etwas.

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Das ist mir in der tat schon aufgefallen. Überblendungen mochte ich auf Tri-X sogar immer besonders gern, das der x-fade eben beidseitig s-förmig verläuft. Aber den Hintegrund verstehe ich gerade das erste Mal, Danke dafür!

 

Notiz an mich selbst: Mal ausprobieren, ob man Cine-Tri-X in Diafine und etwas Kaliumrhodanid im Part B zur Kontrastaufsteilung auch auf 1200 ASA bekommt. Zugegeben wäre Diafine kein idealer Erstentwickler, aber Versuch macht kluch...

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Der sogenannte Schwarzschild-Effekt besagt, dass die tatsächliche Filmempfindlichkeit bei sehr kurzen und bei sehr langen Belichtungszeiten sinkt. Andersherum gesagt: Ab gewissen Verschlusszeiten kann man eben zum Beispiel eine Halbierung der Verschlusszeit nicht mehr mit doppelter Lichtmenge korrigieren.

 

Schliesst man nun beim Abblenden die Sektorenblende bis nur noch ein ganz schmaler Sektor offen ist, wird die Belichtungszeit sehr kurz und der Schwarzschildeffekt tritt "in Kraft". Ein lineares Schliessen der Sektorenblende bewirkt also keine lineare Verdunklung des Filmbildes.

 

Der Schwarzschildeffekt ist bei jedem Film unterscheidlich stark, bisher habe ich ihn nur in der Fotografie kennengelernt (zum Beispiel bei minutenlangen Belichtungen des Nachts oder bei sehr großen Vergrößerungen in der Dunkelkammer).

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