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[Ironie] Tips für den Umgang mit einem aussterbenden Format


Sebastian

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Kollegen!

 

 

An dieser Stelle möchte ich allen Lesern nochmals die Chance geben,

 

etwas über den Umgang mit 35mm-Vorführkopien zu lernen.

 

 

Ich fange mal an:

 

 

sauberes Entkoppeln des Filmes:

 

 

Am besten vor und hinter der Klebestelle abschneiden.

 

Dadurch hat der Nachspieler saubere und ordentliche Koppelstellen.

 

Weiterhin wird der Film durch den Verschnitt immer etwas kürzer, sodass

 

der Nachspieler eher ins Bett kommt.

 

 

Altersfreigabe ändern:

 

 

Wie ihr wisst haben manche Filme eine Altersfreigabe ab 16 Jahre

 

oder höher. Natürlich können solche Filme auch kleine Kinder besuchen,

 

jedoch hat der Vorführer dann die Pflicht, vorab die einzelnen Akte

 

zu sichten und die "bösen" Stellen heraus zu schneiden. Die Ausschnitte

 

können gesammelt werden und mit solchen von anderen gekoppelt

 

werden. Ist die Länge solch einer Sammlung ausreichend, steht einer

 

kommerziellen Auswertung dieser nichts im Wege.

 

 

den Filmlook verstärken:

 

 

Um den Filmlook zu verbessern ist es ratsam, frühzeitig einige

 

Rollen beim Einlegen auszulassen und den Filmprojektor nie zu reinigen.

 

 

------------------------------------

 

 

So, nun freue ich mich auf weitere Ratschläge.

 

Ich bitte jedoch um seriös formulierte Beiträge, danke.

 

 

euer Sebastian

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Um dem Nachspieler eventuellen Bandsalat zu ersparen, sollten Akte nach dem Abziehen, selbst bei geringstem Verdacht, nochmal ordentlich festgezogen werden.

So werden auch im Film vergessene Klebestreifen oder andere Klebrigkeiten nochmal ordentlich an den Film angepresst und werden somit frühzeitiger erkannt.

 

Filmvorführer sind auch nur Menschen und suchen auch nach Herrausforderungen. Daher sollten die Start- und Endbänder entweder wahllos zwischen den Akten,

oder besser noch mit welchen aus anderen Filmen vertauscht werden. Für Fortgeschrittene: Warum nicht mal rückwärts koppeln und entkoppeln?

Akte auf Ende und Anfang gemischt sind die willkommene Abwechslung in jedem Vorführraum.

 

Eventuelle Filmschäden wie langstreckig ausgerissene Perforation werden, so sie denn aus dem Film entfernt wurden, wieder eingesetzt,

da die Kopie um jeden Preis vollständig übergeben werden muss!

 

Für den kleinen Hunger zwischendurch sollte zu jedem Akt etwas Popcorn in die Dose gelegt werden. Da wird Filme koppeln zum Zuckerschlecken!

 

In unserer heutigen, modernen Zeit sind CDs und vergleichbare Datenspeicherscheiben so widerstandsfähig und robust gegenüber Torsion, Verkratzung, usw,

dass sie keiner Hülle mehr bedürfen. Nur Nostalgiker benutzen noch CD-Hüllen.

 

Wir Filmvorführer haben uns schon immer gefragt, weshalb manche Regisseure bzw. Schnittechniker die Akteinteilung so wählen wie sie ist.

Oftmals kommen dabei Akte mit längen von 10 Minuten oder weniger zustande. Da wir praktisch veranlagt sind, tragen wir zum Ressourcensparen bei,

indem wir solch kurze Akte teilen und an anderen Akten gekoppelt lassen. Das spart immens viel Öl zur Herstellung der Kunststoffaktdosen.

Immer daran denken: Umweltschutz geht uns alle an.

 

So, das wars...

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Nicht vergessen:

 

An jedem Start- und Endband mindestens drei Bilder - besser noch fünf - dranzulassen, auch oder gerade wenn schon je ein Bildchen dran ist. Man kann dann beim Koppeln die Handlung besser verfolgen.

 

Man sollte sich auch in jedem Fall mit eigenen Aktmakierungen verewigen. Die anderen werden irgendwann sowieso im Mülleimer landen. Außerdem sieht man beim Abrollen gelbes Isolierband eh viel besser als rote oder weiße Klebestreifen.

 

Großflächige Überblendungszeichen und Folien sind viel leichter zu erkennen, der Nachspieler kann sie ja wieder herausschneiden, wenn sie ihn stören.

 

Grüße

e10

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Richtiger Umgang mit 35-mm-Vorführkopien umfaßt für mich Folgendes.

 

Die Kopie gehört mir nicht. Ich habe keinerlei technischen oder anderen Zwang, sie zu verändern. Ich habe eigentlich auch nicht das Recht dazu. Es gibt an Kinokopien nichts zu schneiden und nichts anzubringen. Von dieser Maxime ausgehend stellt sich beim Wunsch zur Automation die Frage, wie man es ohne Aktkoppelung denn anstellen soll.

 

Die Lösung liegt auf der Hand. Wir stellen mehr als zwei Projektoren auf. In Maschine 1 spannen wir das Vorprogramm, in Maschine 2 den ersten Akt des Films und in Maschine 3 den zweiten. Damit ist etwa dreiviertel Stunde Programm bereit.

 

Es ist zu wenig Platz für drei Maschinen? Vielleicht kann ich sie nicht alle parallel aufstellen, doch eine läßt sich quer anordnen. Nun kommt ein Oberflächenspiegel zum Einsatz und schon läuft die Sache. In die Quermaschine wird Schicht zur Optik eingespannt. Die Tonwiedergabe muß natürlich auf der anderen Seite möglich sein.

 

Die ganze Arbeit im Zusammenhang mit der Aktkoppelung fällt weg. Ist das nicht wunderbar? Würden alle so spielen, hätten wir durchgehend unbeschädigte Akte. Wechseleinrichtungen mit FCC* sind schon lange erhältlich. Du spannst zum Beispiel auf Ziffer 6 der Startbänder ein, tippst an der Steuerung 144 ein und bei der Null sind Bild und Ton draußen. Das kann man sogar selber bauen.

 

Man kann das Vorprogramm auch auf den ersten Akt pappen und eine Pause programmieren. Der Projektor läuft durch, nur steht während der Zeit von Ende Vorprogramm bis zum ersten Bild des Hauptfilms, der allermeistens mit Eignermarken anfängt, ein Dia. Das Saallicht ist schwach an. Zusätzliche Schaltungen ermöglichen Überblendung.

 

Leute, ich finde jede Diskussion über Start- und Endbänder, Kerne und Wicklung sinnlos. Wenn mal ein Siebenakter von 100 Minuten auftaucht, ist das etwas anderes, da hole ich mir die Erlaubnis des Verleihers zum Ummontieren ein. Bei Polyester mache ich selbstverständlich eine saubere Schweißnaht. Bis 110 Minuten hat man fünf Akte. (1980 Fuß laufen bei 24 B./s zwanzig Minuten, was auf die Rohfilmportion von 2025 Fuß paßt.)

 

Wie ist es mit vier Projektoren? Ist da eine Telleranlage nicht doch das Gescheitere?

 

Ein Tellerturm ist kein Projektor. Mit vier Projektoren kann ich weit über eine Stunde Programm laufen lassen. Es gibt eine gültige Norm für Steuerspuren, ISO 17266, es gibt das FCC und es gibt die Schaltfolie. Der automatische Wechsel sollte die Schere schon längst abgewehrt haben. Mit vier Projektoren habe ich so viel Reserve, um Pannen zu begegnen, daß Gegenargumente rar werden. Mit mehreren Maschinen sind Bildformatwechsel ein Genuß, weil ich sie ohne Zögern durchführen kann. Ich kann das auch sanft machen. Die optische Voreinstellung, die Möglichkeit, nach jedem Akt zu prüfen und zu putzen, das kleinere Drehmoment der Friktionen, die Praxis beim Einspannen, das befriedigt VorführerInnen doch. Teller sind nicht filmschonender als Spulen oder Wickelkerne.

_______________________

 

 

* Frame Count Cueing, Bilderabzählen. Verbindungssteuerung mit Impulsgeber, Zählwerk und Schalter, die nach beliebigem voreingestellten Zählerstand schaltet, zum Beispiel die „Lichtventile“ einer Kopiermaschine oder Lampe, Motor, Lichtklappe, Ton und Antrieb von Spiegeln.

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Grundsätzlich finde ich es auch extrem wichtig "sämtliche Trailer und spielfilmbezogene Werbung"

 

am ersten Akt dranzulassen, vielleicht ist was dabei, was der Nachspieler noch nicht hat, dann freut der sich.

 

wenn nicht kann´s der Nachspieler ja entsorgen.

 

Das spart Müll und Arbeit

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Ich habe gerade eine Kopie von "James Bond - Golden Eye" vorliegen und da ist

mir doch glatt ein toller Einfall eines Vorspielers aufgefallen:

Er hat die Akte nochmals mit weißem Stift beschriftet. Weil die Start- und Endbänder

ja verloren gehen könnten (sind ja auch total überflüssig!), hat er die Beschriftung

direkt großflächig über die Bilder verteilt. Natürlich hängen auch bei dieser Kopie

5 Bilder am Start- und Endband.

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Noch ein Vorschlag für eine abwechslungsreiche (und lebensgetreuere) Filmvorführung: ;-)

 

tonspur001b.jpg

Von einer U-Boot-Besatzung wird ja auch im realen Leben erwartet, dass sie mal nach Backbord und mal nach Steuerbord Ausschau hält ...

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Von einer U-Boot-Besatzung wird ja auch im realen Leben erwartet, dass sie mal nach Backbord und mal nach Steuerbord Ausschau hält ...

 

Was muß, das muß! YMMD

 

Da hatte ich schon schlimmere Exemplare in der Hand. :lol:

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Wozu diese lächerlichen Koppelmarkierkleber an den Filmkanten. Sowas ist absolut sinnlos, weils keiner wiederfindet.

Viel besser: Auf den Film wird etwas bis zu 5 cm vom Kern flüssige weisse Schuhkrem aufgetragen, und gründlich in die zuvor etwas gelockerten Windungen einmassiert. Das ist dann problemlos, wenn es schnell gehen muß, wiederzufinden.

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Zieht mal der Teller zu stark, darf auch Panzerband verwendet werden, um Klebestellen auszuführen.

 

Zum Thema Klebestellen: Die Stumpfklebepresse macht ihrem Namen manchmal alle Ehre, sie ist stumpf. Natürlich dürfen in solchen Fällen Bastelscheren, Seitenschneider, Teppichmesser oder Nagelscheren benutzt werden, da es nicht darauf ankommt, einen geraden Schnit mit passenden Abständen zur Pero zu bekommen. Auch müssen Bilder, die beim Bearbeiten mit der stumpfen Stumpfklebepresse "entschichtet" wurden, nicht entfernt werden.

 

Polyesterschweißnähte sind prinzipbedingt in den meisten frischen Kopien zu finden. Sie vermitteln dem Kinobesucher das Gefühl "jawoll, hier ratterts, knallts und blitzts" und das ist schließlich das, worum es im Kino geht. Ein gutes Gefühl zu vermitteln. Gerade aus diesem Grund dürfen solche schützenswerten Dokumente einer soliden Technik nicht entfertn werden. Eventuelle Qualitäts oder Betriebssicherheitsbedenken sind unberechtigt: Sie sind in 100% der Fälle unauffällig und immer stabil ausgeführt. Ein Brechen oder Reißen ist ausgeschloßen.

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Ihr versteht mich ironisch, wenn ich ernst schreibe, und umgekehrt. Das ist wie die Tonspur auf der falschen Seite, was mir mal passiert ist an den Solothurner Filmtagen. Kollegin hatte einen Kurzfilm eben umgerollt, ich spanne ein wie immer, Film vorne abrollend. Startband zwitschert an, selbstverständlich eines mit Zählern im 16-Schritt-Abstand, schwarz, Knopf drücken. Schöne Aufblende aus Schwarz auf den Titel, dieser seitenverkehrt, kein Ton, Tonspur rechts auf der Bildwand . . .

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Wenn die Kopie im Projektor durchgelaufen ist, verschwindet sie bei uns duch ein Loch im Boden und kommt im Heizungsraum an, wo der Film dann noch im Brenner für einen warmen Saal sorgt. Die Rückstände der Verbrennung werden dann gleichmässig auf alle Filmdosen verteilt.

 

Claus-Dieter

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Hallo!

 

Was ich mal gesehen habe, und das ist jetzt kein Witz.

 

An jedem Akt vorne und hinten mit Elektrikerisolierband (Coroplast) in der entsprechenden Farbe der Aktstartbänder über die gesammte Breite des Filmes geklebt. Mindstens zweimal im Abstand von 10cm.

 

Das als Sammler wieder rückstandsfrei zu entfernen ist schon eine Wissenschaft für sich.

 

Gruß Thomas

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