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Breitestes Breitwand?


TK-Chris

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ZITAT: Dann gab es aber 1992 erstmals nach 3 Jahrzehnten wieder eine "original"-70mm-Produktion: "Far and Away" (fotografiert auf 65mm-Negativ). Für manche Betreiber und Vorführer ein Erlebnis, für mich indessen ein Rückschlag: flach in der Fotografie, körnig vom Dupnegativ gezogen, teilweise unscharf in der Tiefenschärfe und unmotiviert geschnitten. Demgegenüber sahen m.E. so gut wie alle 60er-Jahre Blow-ups besser (brillanter) aus, von den original auf 65mm gedrehten Produktionen ganz zu schweigen. ZITAT ENDE

 

Haben wir da verschiedene Filme gesehen? Fand den Film und auch die 70mm Kopie wirklich nicht schlecht. Die Fotografie des Filmes hat mir sehr gut gefallen und es war so gewollt, daß die Irland Szenen grösstenteils mit trostlosen Farben in Szene gesetzt worden sind. Erreicht mit wenig Licht, offener Blende, soften Cooke-Objektiven, mittleren bis langen Brennweiten, 200er teilweise 500er Material und wie ich hörte, Skip Bleaching des Negatives in einigen Aussenszenen ... schließlich sollte auch photografisch unterstrichen werden, dass das Leben der beiden Protagonisten in Irland wenig "Farbe" hat und den Entschluss, nach Amerika auszuwandern, auf der bildgestalterischen Ebene unterstreichen.

 

Hätte man diese Irlandszenen wie in den alten "glorreichen" 65mm Tagen fotografiert müssen, hätte man mit 50 ASA Material gearbeitet, hätte Unmengen an Scheinwerfern aufgebaut, wahrscheinlich vieles nicht an locations sondern im studio bauen und drehen müssen und hätte sicher nicht diesen interessanten Look erreichen können.

 

Und wie schön dann der fast erstmalige Gebrauch von Totalen in prächigsten Eastman-Color und 70mm Tiefenschärfe, als das Wettrennen um das schönste Stück Land, unterstützt von 6-Kanal-Ton, beginnt. Das hätte in dieser Faszination bei konventioneller vorheriger Irland-Fotografie nicht so grossartig funktioniert und mir weit weniger Schauer den Rücken runterlaufen lassen.

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ZITAT: Dann gab es aber 1992 erstmals nach 3 Jahrzehnten wieder eine "original"-70mm-Produktion: "Far and Away" (fotografiert auf 65mm-Negativ). Für manche Betreiber und Vorführer ein Erlebnis, für mich indessen ein Rückschlag: flach in der Fotografie, körnig vom Dupnegativ gezogen, teilweise unscharf in der Tiefenschärfe und unmotiviert geschnitten. Demgegenüber sahen m.E. so gut wie alle 60er-Jahre Blow-ups besser (brillanter) aus, von den original auf 65mm gedrehten Produktionen ganz zu schweigen. ZITAT ENDE

 

Haben wir da verschiedene Filme gesehen? Fand den Film und auch die 70mm Kopie wirklich nicht schlecht. Die Fotografie des Filmes hat mir sehr gut gefallen und es war so gewollt, daß die Irland Szenen grösstenteils mit trostlosen Farben in Szene gesetzt worden sind. Erreicht mit wenig Licht, offener Blende, soften Cooke-Objektiven, mittleren bis langen Brennweiten, 200er teilweise 500er Material und wie ich hörte, Skip Bleaching des Negatives in einigen Aussenszenen ... schließlich sollte auch photografisch unterstrichen werden, dass das Leben der beiden Protagonisten in Irland wenig "Farbe" hat und den Entschluss, nach Amerika auszuwandern, auf der bildgestalterischen Ebene unterstreichen.

 

Hätte man diese Irlandszenen wie in den alten "glorreichen" 65mm Tagen fotografiert müssen, hätte man mit 50 ASA Material gearbeitet, hätte Unmengen an Scheinwerfern aufgebaut, wahrscheinlich vieles nicht an locations sondern im studio bauen und drehen müssen und hätte sicher nicht diesen interessanten Look erreichen können.

 

Und wie schön dann der fast erstmalige Gebrauch von Totalen in prächigsten Eastman-Color und 70mm Tiefenschärfe, als das Wettrennen um das schönste Stück Land, unterstützt von 6-Kanal-Ton, beginnt. Das hätte in dieser Faszination bei konventioneller vorheriger Irland-Fotografie nicht so grossartig funktioniert und mir weit weniger Schauer den Rücken runterlaufen lassen.

 

klingt ja fast so, als ob du bei den dreharbeiten dabei gewesen wärst :) oder endlich mal jemand, der sich mit filmtechnischen aufnahmegeräten auskennt :)

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Die Direktion weist darauf hin, daß dieser Beitrag Überlänge hat. Ein Zuschlag wird nicht erhoben, es wird eine Pause geben.

 

 

 

@manfred:

 

Projektionsseitig hast Du recht, aber auf der Aufnahmeseite sieht es anders aus. Das große gestalterische Problem bei IMAX ist die geringe Schärfentiefe, die sich aus Formatdiagonale und Brennweite ergibt.

Es ist wie in der (Standbild-) Fotografie, ein größeres Negativformat wie z.B. Mittelformat 6x6 hat bei gleichem Bildwinkel der Aufnahme eine geringere Schärfentiefe als ein kleineres Format wie z.B. Minox 8x11mm oder Kleinbild 24x36mm.

 

Es gibt also zwei Linien, die sich kreuzen, nämlich die Größe des Aufnahmeformats (je größer, desto schärfer und feinkörniger) und die der Schärfentiefe (je größer das Format, desto geringer die Schärfentiefe).

Eine große Schärfentiefe - die man natürlich aus gestalterischen Gründen reduzieren auch wieder einschränken kann, wenn`s beliebt - ist aber Voraussetzung für ein räumlich wirkendes Filmbild.

 

Wollte man die größtmögliche Schärfentiefe in der Filmaufzeichnung, wäre das Super-8-Format ideal. Wollte man die beste Auflösung, wäre IMAX der Kandidat.

 

Das 5-perf 65/70mm-Format ist m.E. der qualitativ/gestalterisch beste Mittelweg zwischen maximaler Bildqualität und vernünftiger Schärfentiefe. 65/70mm erfordert nur einen geringfügig höheren Lichtaufwand bei der Aufnahme, hat aber die dreieinhalbfache Auflösung von 35mm.

Auch bei der Umkopierung auf kleinere 35mm-Bildformate ließe sich, gerade mit heutigem Dup-Filmmaterial, eine bessere Qualität als 35-auf-35 erzielen, das zeigen auch die Verkleinerungskopien von VistaVision, Technirama und ähnlichen Spezialformaten, die auch in 35mm CS fast jeden heutigen 35er-Film in den Schatten stellen.

 

(cinerama wird gleich darauf hinweisen, daß diese Qualität auch durch die Verwendung des Technicolor-Verfahrens bei der Positivkopierung zustande kam, das Prinzip ist aber klar.) :)

 

Man könnte zwar mit IMAX eine für Spielfilme geeignete Schärfentiefe bekommen, aber um den Preis eines Lichtaufwandes, der die Schauspieler in die Zeit des frühen Technicolor- oder Agfacolor-Farbfilms zurückkatapultieren würde, das wäre sicher kein Fortschritt.

 

Warum wird kein 65/70mm-Film mehr für die Aufnahme verwendet? Die gebetsmühlenhaft wiederholten und immer wieder abgeschriebenen Argumente (Kameras zu unhandlich, zu hoher Lichtaufwand usw.) sind bei näherer Betrachtung leider totaler Blödsinn. Es gab schon in den sechziger Jahren recht handliche 65mm-Kameras (siehe Kubricks AP-65-Handkamera auf den 2001-Setfotos, sie fand auch bei PATTON Verwendung), und die Entwicklung/Kopierung ist auch nicht so dramatisch teuer wie beim Vergleich 35mm/IMAX.

 

Mein Eindruck ist seit einigen Jahren, daß man auf der Produktionsseite

einerseits gar keine besonders brilliante Bildwirkung mehr will, und andererseits auch nicht mehr weiß, wie`s geht. Lese ich Interviews mit hiesigen Kameraleuten, die wieder mal das glorreiche Super-35-Format preisen und als das beste bezeichnen, obwohl sie z.B. noch nie einen Film anamorphotisch

gedreht haben, dann geht mir regelmäßig der Hut hoch.

(Gerade Deutschlands "berühmtester Kameramann" ist übrigens ein Lügner und Physikverdreher vor dem Herrn, aber `s wird halt gedruckt, wenn einer "schon mit Madonna gefrühstückt" hat!)

 

In der Kinski-Reihe des Deutschen Filmmuseums sah ich vor einiger Zeit eine s/w-Kopie des Edgar-Wallace-Films DAS INDISCHE HALSTUCH (1964?) und war völlig begeistert von der unglaublichen Schärfe und Brillianz der Bilder. Aufgenommen war das Ding in Scope mit den UltraScope-Optiken von Arri, die in den sechziger Jahren herauskamen. Nun, diese Objektive sind für jeden Filmemacher bei Arri in München weiterhin ausleihbar, ebenso wie die Mitte der 80er neuentwickelten ArriScope-Objektive. Es benutzt sie aber keiner !

Genausowenig wie die 1991 vorgestellte Arri 765 (u.a. wurde LITTLE BUDDHA und Teile von HAMLET damit gedreht).

 

Viele Filmemacher sind schon happy, wenn sie im "Mogel-Scope" ("faux scope" nennen die Franzosen das S-35) drehen, nonlinear am Bildschirm schneiden und den Film mit billigen "Playstation"-CGI-Effekten aufmotzen können. Das muß dann genügen - alles andere wäre schon Filmkunst, und das haben wir doch überwunden!

 

 

Achtung Vorführer, bei INTERMISSION-Titel, Vorhang schließen, Saallicht an. Wegen Länge dieses Beitrags 10 Minuten Erfrischungspause.

Einlaßmusik, Licht herunterfahren, Vorhang auf:

 

 

@preston sturges:

 

Mit FAR AND AWAY ist es halt so eine Sache!

 

Erwartet man den ersten 65/70mm-Film nach Jahrzehnten, der mit neuen Kameras und neuen Objektiven aufgenommen wurde, dann ist man enttäuscht und findet das Glas halbleer.

 

Vergleicht man F&A mit anderen Produktionen dieser Zeit, so findet man vielleicht eher, das Glas sei halbvoll, es ist eine Frage der Bewertung.

 

Vielleicht sollte man Technik und Gestaltung hier mal trennen, zuerst also die Technik:

 

Ich würde behaupten, daß ein besonderer Fortschritt in der Bildgüte durch neue Objektive und Filmemulsionen in F&A im fertigen Produkt nicht wirklich zu erkennen ist. Unter wirtschaftlichen Aspekten (Produktion) ist höher empfindliches Material natürlich sinnvoll, die Bildqualität von F&A auf einer Kinobildwand ist aber keineswegs besser als bei einer 65/70mm-Produktion der sechziger Jahre, in vielen Einstellungen sogar deutlich schlechter (wenn von 35mm aufgeblasen).

 

In der Gestaltung wurde das 65mm-Format so gut wie gar nicht einbezogen, man drehte also im Grunde genauso wie auf 35mm, nur eben auf größerem Format. Und damit verschenkte man auch die Vorteile und die Überlegenheit des größeren Formats mit seiner besseren Bildauflösung! Die 70mm-Klassiker wie LAWRENCE oder SPARTACUS lassen in der Gestaltung den Figuren und den Aktionen sozusagen "Raum zum Atmen", während F&A den gestalterischen Konventionen der späten 80er/frühe 90er Jahre folgt. Und konventionelle Inszenierung wird nicht eindrucksvoller, wenn sie auf größerem Format stattfindet!

 

Ein letzter Punkt mag sein, daß F&A in vielen Momenten den Vergleich mit RYANS TOCHTER von David Lean geradezu provoziert, und wer beide Filme in 70mm kennt, der vergleiche mal die Art, wie Irland inszeniert und fotografiert ist - der Vergleich fällt immer zu ungunsten von F&A aus.

 

Deswegen ist es trotzdem kein schlechter Film, außerdem ein ehrenhafter Versuch, zu einer epischen Erzählweise zurückzufinden. Ich bin froh, ihn zweimal in 70mm gesehen zu haben, kann dem Film aber gestalterisch wie inhaltlich wenig abgewinnen. Lieber noch zweimal AIRPORT...

 

 

THE END

 

Ob das jetzt der Wahrheitsfindung gedient hat? :rolleyes:

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hallo mangentacine,

sicher sind deine statements absolut korrekt- nur es ist leider so, das es keine "sau" (sorry) interessiert. leider steht heutzutage die quantität weit vor der qualität- und somit ist keine der beiden seiten (produktion und auch wiedergabe) daran interessiert dies zu ändern.

 

im gegenteil, man wartet förmlich ab, wann denn nun endlich das lästige trägermaterial verschwindet und man den leichteren? einfacheren? weg der digitalen aufnahme und bearbeitung gehen kann.

 

wenn ich mit heutzutage unser vorprogramm anschaue, dann könnte ich teilweise kotzen (wiedermalsorry) was dort für eine bildqualität an trailern werbung und auch filmen geliefert wird.

wenn ich das mit früheren "standarts" vergleiche, dann liegen dort welten zwischen...und ich spreche hier nicht vom 5/70, sondern vom simplen 35er print.

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Warum wird kein 65/70mm-Film mehr für die Aufnahme verwendet? Die gebetsmühlenhaft wiederholten und immer wieder abgeschriebenen Argumente (Kameras zu unhandlich, zu hoher Lichtaufwand usw.) sind bei näherer Betrachtung leider totaler Blödsinn. Es gab schon in den sechziger Jahren recht handliche 65mm-Kameras (siehe Kubricks AP-65-Handkamera auf den 2001-Setfotos, sie fand auch bei PATTON Verwendung), und die Entwicklung/Kopierung ist auch nicht so dramatisch teuer wie beim Vergleich 35mm/IMAX.

 

Mein Eindruck ist seit einigen Jahren, daß man auf der Produktionsseite

einerseits gar keine besonders brilliante Bildwirkung mehr will, und andererseits auch nicht mehr weiß, wie`s geht. Lese ich Interviews mit hiesigen Kameraleuten, die wieder mal das glorreiche Super-35-Format preisen und als das beste bezeichnen, obwohl sie z.B. noch nie einen Film anamorphotisch

gedreht haben, dann geht mir regelmäßig der Hut hoch.

(Gerade Deutschlands "berühmtester Kameramann" ist übrigens ein Lügner und Physikverdreher vor dem Herrn, aber `s wird halt gedruckt, wenn einer "schon mit Madonna gefrühstückt" hat!)

Magentacine: Vollkommen richtig! Heutiges 65mm Equipment benötigt weder extra Licht dank dem neuen Material noch sonstige Extras, vielleicht einen schwereren Kamera-Head oder den etwas größeren Dolly. Die höhere Materialkosten des Rohmaterial sind "Peanuts" im Vergleich zu den Riesenbudgets heutiger Filme.

 

Nein ... es sind m.E. ganz pragmatische Gründe in der a) Bearbeitung und b) Wiedergabe des Formates.

 

a) Bearbeitung: Nahezu jeder Film der A-Klasse wird heute am Computer bearbeitet und erst wenn er fertig und abgenommen ist, laserausbelichtet. Es wird wohl an die Hunderte von 35mm Scannern und Laserbelichtern überall auf der Welt geben, aber 65mm Scanner und Belichter neuester Generation sind so rar wie eine farblich guterhaltene 70mm Kopie von BEN HUR ... nämlich nicht existent. ARRI, die auf dem 35mm Bereich den "Mercedes" unter den Laserbelichtern herstellen und dafür einen OSCAR erhielten, haben ihren angekündigten ARRILASER 65 noch nicht fertig. Und solange die 65mm digitale Verarbeitungskette nicht existiert, wird in der heutigen Zeit niemand auf dem Format drehen.

 

b) Und solange auch auf der Wiedergabeseite die 70mm Maschinen abgebaut und durch vollautomatisierte 35mm Projektoren ersetzt werden, hat da auch niemand ernsthaftes wirtschaftliches Interesse. Einige namhafte grosse Premieren-Multiplexe wurden erst kürzlich in Großstädten für Beträge jenseits der 100 Mio. erbaut und eingerichtet und ist zumindest im grössten Haus ein 70mm Projektor zu finden? NEIN!!

 

Also ... das 70mm Format ist nicht tot, aber es hat sich aus dem hektischen Tagesgeschäft ganz zurückgezogen und fristet nun sein verdientes Leben als rüstiger Pensionär. Und hin und wieder klopfen dann die jungen aktiven Leute an und lassen sich von dem Pensionär mit leuchtenden Augen Geschichten aus vergangenen Tagen erzählen, wo grosse Bilder und stereophonischer Ton, jenseits von DVD und Internet, den Schlüssel zu grossen Abenteuern öffneten.

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Amen!

Das heutige Fastfoodpublikum würde die gesteigerte Bildqualität kaum goutieren.Für die Handvoll Kenner unter uns wird keiner den Aufwand betreiben wollen/können.Die Zeiten haben sich einfach geändert und leider auch der Qualitätsanspruch.Schaut doch nur mal das Niveau des heutigen Fernsehens und dessen Programme an (Superstar usw).Das ist's was die Masse interessiert, und was die Masse will bringt's Geld und wird halt produziert.Schwelgen wir halt in den Erinnerungen und wer's kann spielt seine Lieblingsfilme in seinem Privatkino in toller Bild-und Tonqualität!

 

Christian

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Das heutige Fastfoodpublikum würde die gesteigerte Bildqualität kaum goutieren.Für die Handvoll Kenner unter uns wird keiner den Aufwand betreiben wollen/können.Die Zeiten haben sich einfach geändert und leider auch der Qualitätsanspruch.

 

Früher war nicht alles besser.

Heute ist auch nicht alles besser.

 

Bei allem Ärger über bestimmte Gruppen innerhalb des Kinopublikums (ist aber ein gesamtgesellschaftliches Problem, weil nicht nur "Geiz ist geil" gilt, sondern auch Lautstärke und Blödheit glorifiziert werden) glaube ich nicht, daß das heutige Kinopublikum prinzipiell anspruchsloser ist als vor 20, 30, 40 Jahren.

 

Aber wie sollte denn ein Publikum gesteigerte Bildqualität goutieren, das den Vergleich nicht haben kann? Es besteht ja keine Möglichkeit, einen neuen Film in 70mm zu sehen, und selbst die Klassiker des Formats sind in neuen Kopien oft nur noch mittelprächtig (siehe "2001"-Kopien vom alten Dupnegativ oder in relativ unscharfen WA-35ern).

 

Einzige Möglichkeiten sind Sondervorführungen von den noch erhaltenen alten Kopien, die allein einen Eindruck von der machbaren Qualität vermitteln. An dieser Stelle besten Dank an jene, die sowas immer wieder möglich machen.

 

Es geht bei der ganzen Qualitätsdiskussion gar nicht um technische Haarspaltereien, denn die Bildwirkung eines Films hat auch auf die Zuschauer einen Einfluß, die sich für den ganzen Technikkram überhaupt nicht interessieren.

Ich will auch hier nicht das 70mm-Format als alleinseligmachend predigen, sondern bin schon froh, wenn eine Filmkopie nicht übermäßig körnig ist, einen halbwegs ruhigen Bildstand aufweist und mir die Unschärfe nicht so ins Auge springt, daß es mich von der Handlung ablenkt.

 

All das ist mit heutigem 35mm-Format, heutigen Kameras, Filmmaterialien und heutiger Kopierwerkstechnik zu leisten, meist wird ein Film aber schon lange degradiert, bevor irgendein Kino, sei es Multiplex oder Einzeltheater, überhaupt die Möglichkeit bekommt, auch nur den kleinsten Vorführfehler zu machen...

:cry:

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na ja, sich jedoch nur an dem untersten aller möglichen level zu orientieren, das kanns auch nicht sein. sicherlich würden viele auf kleineren leinwänden klaglos dvd-qualität akzeptieren. ich bekomme öfters fragen wie" ach so, das ist noch keine dvd". daher hätte ich da keine bedenken. "spassiger" war schon der typ, der bei mir letztens im kino anrief und mir eine aus dem internet gerippte fassung von bad boys 2 zum kauf anbot. sehr skurril.

jens

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Aber wie sollte denn ein Publikum gesteigerte Bildqualität goutieren, das den Vergleich nicht haben kann? Es besteht ja keine Möglichkeit, einen neuen Film in 70mm zu sehen, und selbst die Klassiker des Formats sind in neuen Kopien oft nur noch mittelprächtig (siehe "2001"-Kopien vom alten Dupnegativ oder in relativ unscharfen WA-35ern).

:cry:

 

Wir bemühen uns für die nächste 70mm Reihe um eine deutsche 70mm Erstaufführungskopie von "2001", die ausser in den Trick- und Farbsequenzen wirklich vom Original hergestellt worden ist. MGM hatte zur Erstaufführung ca. 180 70mm Kopien bei Technicolor herstellen lassen, alle vom Original. Dannach hat Kubrick, so sagen es die Chronisten, das 65mm Original bei sich im Kühlkeller gelagert, wie er es mit allen seinen Originalen getan hat. Daumen drücken ... vielleicht klappt's.

 

Anbei schon mal ein kleiner Vorgeschmack ...

 

19662001previewad.jpg

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Die Direktion weist darauf hin, daß dieser Beitrag Überlänge hat. Ein Zuschlag wird nicht erhoben, es wird eine Pause geben.

 

 

 

 

In der Kinski-Reihe des Deutschen Filmmuseums sah ich vor einiger Zeit eine s/w-Kopie des Edgar-Wallace-Films DAS INDISCHE HALSTUCH (1964?) und war völlig begeistert von der unglaublichen Schärfe und Brillianz der Bilder. Aufgenommen war das Ding in Scope mit den UltraScope-Optiken von Arri, die in den sechziger Jahren herauskamen. Nun, diese Objektive sind für jeden Filmemacher bei Arri in München weiterhin ausleihbar, ebenso wie die Mitte der 80er neuentwickelten ArriScope-Objektive. Es benutzt sie aber keiner !

Genausowenig wie die 1991 vorgestellte Arri 765 (u.a. wurde LITTLE BUDDHA und Teile von HAMLET damit gedreht).

 

 

schön, dass sas endlich mal jemand sagt :)

 

öhm, gut, mal was anderes: die SuperScope optiken werden NICHT mehr verliehen, weil sie noch die alten arri-standart anschlüsse haben, und auch mit adapter nicht so recht in die fokalebene passen wollen...

allerdings kann jeder, der will, auch die neuen! ARRI-Scope Optken ausleihen.. desweiteren gibts auch noch alle "Hawk" CS optiken bei Arri-Rantal auszuleihen...

 

P.S: genau dort arbeite ich...

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  • 8 Monate später...

Zu erforschen wäre, ob nicht doch "Ben-Hur" (1959) der im Bildseitenverhältnis breiteste einstreifige Film je war.

R.M. Hayes und Robert E. Carr behaupten in "Widescreen Movies" auf S. 174, MGM Camera 65-Kopien wären anfänglich auch mit 65mm prints vorgeführt worden, wobei der Ton vom SepMag (8-Kanal mit Perspecta-Codierung) gekommen sein sollte.

Somit dürfte das Seitenverhältnis bei der vermuteten "Ben-Hur"-Weltpremiere bei fast 1 : 3 gelegen haben, d.h. "Ben-Hur" wäre Rekordhalter auch in der max. Bildbreite eines abendfüllenden Einstreifenfilms. :o

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