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Kohlebogen

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Beiträge erstellt von Kohlebogen

  1. Einige Preise hab ich auch noch im Kopf:

     

    1999 (letztes Jahr mit Oel, schwefelfrei Qualität) 38 Pfennig brutto, dh. ca 3 Pf/ kWh.(ca. 1.6 ct/kWh)

    2013 Sumpfgas mit Schwefelanteilen: 7,01 ct/ kWh.

     

    1996: Strom ab 5000 kWh ohne Grund- und Meßgebühren: 12 Pf / kWh brutto. (ca. 6 ct/kWh)

    2013: 25,4 ct brutto zzgl. Mess und Netzgrundentgelt.

     

    Dem entgegen sind Verleihpreise ja richtig wenig gestiegen. Oder nicht?

     

    Andererseits: Kinokarte 2001: 6,80 DEM brutto, Kinokarte 2013: 6,50 EUR brutto. Zumindest bei uns.

     

    St

     

    @stefan2

    So sehe ich das auch. Die Verleihpreise sind im Verhältnis zu den anderen Kosten recht human gestiegen. Die Energiekosten hingegen quasi explodiert. Ganz zu schweigen von den Kosten für Pacht und sonstige Nebenkosten. Ich kann nur sagen, als ich bis 1992 noch im aktiven Geschäft unterwegs war, konnte ich wenigstens mit dem Verkauf der Eintrittskarte halbwegs gut auskommen. Der Nebenumsatz war immer eine schöne Beigabe zum Kartenumsatz. Aber heute sieht es ja fast andersherum aus. Ich finde es jedoch völlig OK für ein Ticket € 8,00 zu zahlen. Die extrem hohen Preise für Getränke, Popcorn und Co kann man als Insider sicherlich gut nachvollziehen. Irgendwoher muss ja das Geld zusammen kommen, um den Kinobetrieb am laufen zu halten.

     

    Grüße in die Runde :roll2:

  2. Die Zeiten in dem man sich quasi wöchentlich in der Dispo persönlich hat blicken lassen, sind doch schon sehr lange vorbei. Und wie Pudding schon geschrieben hat, im Zeitalter der digitalen Projektion, Online Abrechnung und was sonst noch alles via Internet übertragen wird, ist die digitale Dispo sicherlich nicht mehr weit entfernt. Was die heutigen Leihmieten angeht, muss ich sagen, die sind der Wahnsinn. 50% und mehr sind keine Seltenheit. Da kann ich Filmheld nur zustimmen. Früher habe ich für TOP Erstaufführungen in der ersten Spielwoche 47% abdrücken müssen. Ab der dritten Woche nur noch 40,9. Wiederaufführung bzw. Zweitauswertung zwischen 34,9% und 38,0%. Ausnahmen vielleicht die FOX bei Disneyfilmen. Vergessen darf man aber auch nicht die enorm gestiegenen Betriebskosten. Den Liter Heizöl habe ich in meiner Anfangszeit für 10-15 Pfennig pro Liter bekommen. Strom und Wasser kostete nur einen Bruchteil im Verhältniss zu den heutigen Preisen. An den Personalkosten kann es sicherlich nicht liegen. Die Leute arbeiten aus meiner Sicht in den letzten 20 Jahren für einen absoluten Hungerlohn.

    Fortschritt in allen Ehren, aber DAS KINO und alles was dazu gehört, gibt es in dem Sinne nicht mehr wie früher.

    Grüße in die Runde :roll:

    • Like 1
  3. Nun ja, die Tendenz zur maßlosen Übertreibung und völliger Überschätzung der Sachlage ist ja schließlich nichts Neues. Schade nur, dass immer nach allen anfänglichen Euphorien alles in einem gnadenlosen Chaos endet und das es immer die Anderen Schuld sind. Schade natürlich auch um die schönen, alten Lichtspielhäuser. Ich sehe die meisten Dinge von P.P. mittlerweile sehr gelassen, obwohl der gute Mann auch bei mir in finanzieller Hinsicht (wenn auch nur klein) einen Schaden hinterlassen hat :roll: . Sei es drum. PP taucht bestimmt wieder auf und sorgt weiter für gute Unterhaltung :idea:

    Grüße in die Runde

  4. jeder IT- Mensch sagt, einen Server schaltet man einmal ein und erst wieder aus zum Service oder Austausch.

    Server sind eigentlich dafür ausgelegt, das sie durch laufen.

    Und Ja, das kostet nartürlich Strom.

    Aber das sollte in der Kalkulation drin sein..

    Was wahrscheinlich keinem Kinobetreiber gesagt wird ist, das ein Server in der Regel alle 3 Jahre ersetzt werden muß/soll.

    Das hat nicht mit Geldmacherei zu tun, sondern mit der Verfügbarkeit der Ersatzteile.

     

    Das ist ja völliger Blödsinn.........

    Als OEM Fertiger produziere ich seit über 15 Jahren Boards für den Bereich Embedded und Mobile PC und kann nur sagen, Ersatzteile sind definitiv nicht das Problem.

  5. Aber hallo...das würde doch Geld kosten !

     

    Die alten, grünen Kontainer vom Progress-Filmverleih kennst Du auch noch, vielleicht auch die schwarzen Kontainer von Pathé/Gaumont Film.

     

    Das Zeug hält ewig, aber man gibt ja lieber jedes mal 4,50 € pro Versand für einen Pappkarton aus ...

     

    Oder man gibt 370,- € für ein richtiges Flightcase aus, das hält länger als ewig, und ist quasi unzerztörbar ...

     

     

    Schön das es sowas auch noch gibt :lol:

    Ansonsten kommen unsere Kopien auch häufig ziemlich zerfleddert an

     

    http://www.bilderkiste.org/show/origina...022009.jpg

  6. Wer schickt eigentlich Trailer zurück, bzw. wann kommt es vor, dass Trailer einen Nachspieler bekommen?

    Hallo Fabian,

     

    wir schicken unsere Trailer eigendlich immer nach Abspiel zurück ans Lager. Sonst würden wir irgendwann in Trailern versinken. Auch ist es schon mal vorgekommen, dass wir für einen erneuten Einsatz einen Trailer neu anfordern müssen. Die Dinger sehen dann aber meistens ziemlich gammelig aus :cry:

    Grüße

    Frank

  7. Der Typ gehört eingesperrt!!!

     

    Wer sowas mit Filmen macht, der würde, wenn es eine Frau wäre mindestens 8 Jahre Haft bekommen, wegen Vergewaltigung! Grausam anzusehen, aber rein formell hat er ohne Pause die Rollen gewechselt, koste es was es wolle...

     

     

    Mein Tipp, gebt ihm einen DVD Player für 30 Euro vom Aldi, dann bleiben wenigstens die 35mm Sache heile...

     

    Moin @Eastwood,

     

    recht hast Du auf jeden Fall. Solche Aktionen müssen und dürfen nicht sein. Ich bin nach gut 20 Jahren wieder ein wenig ins aktive Geschäft eingestiegen und ich sehe heute Sachen, da schlage ich nur die Hände über den Kopf zusammen.

    Also.... der Videobeitrag ist sicherlich kein gutes Beispiel

     

    Grüße

    Frank

  8. Wieso um Himmels willen?

    Der beherrscht doch offensichtlich sein 'Handwerk':

    Keine Bildverluste, der Bildstrich ist schnell korrigiert...

    Und auf den Film hat er auch nicht getreten.

    Vielleicht der ein oder andere Laufstreifen, aber was macht das schon.

    Da läßt sich bestimmt noch einiges von lernen.

     

    alles klar? :)

     

    Kommt schon gut @ Thomas..............

     

    solche Aktionen habe ich vor dreißig Jahren mit "Ben Hur" gefahren. Eine Maschine defekt, 16 Einzelakte ( siehe Video ) per :shock: Nasskleben gekoppelt und weiter ging die Vorstellung. Jedoch nur mit 10 Schwarzbilder ( ohne Bildverlust ) und ohne Bildstrich. Akt Ende.... wieder getrennt und auf 600 Meter weiter. Hat schon was.... muss aber wirklich nicht sein.

     

    Grüße

  9. Moin liebe Kollegen/innen,

     

    ....und wenn es (nur) eine Geschichte von einem gefrusteten Kollegen ist. Nehmen wir Sie einfach mal Kenntniss...... auch wenn sie bei uns Vorführern/innen und auch sonst irgendwo ständig passieren sollte. Frust ist Frust.... Ich finde, auch solche Dinge sollte man einfach mal los werden. Es ist schon beschämend, wenn einige Kollegen denken, hier könnte eventuell mein Chef mit lesen und na ja... es könnte dann auch meinen Kopf kosten.

    Liebe Leute..... unser Job ist nicht einfach, aber einfach sind wir ihn los. :shock:

     

    Grüße aus Krefeld

    Frank

  10. @Kohlebogen

     

    Ja, es sind eben sehr nette Kerle.

     

    Weiß jemand ob das Bild von cinerama ihn selbst zeigt?

     

    Bei Preston glaub ich das kaum.... :lol: :lol:

     

    Bei Cinerama glaube ich schon..... bei Preston eher nicht.

     

    Aber so wie ich Beiden kenne, werden ganz fix die Antworten kommen.

     

    Oki... Grüße in die Runde und immer schön locker bleiben liebe Kollegen :lol:

     

    Grüße

    Frank

  11. Ich dachte Cinerama und Preston wurden Freunde und schauen nun gemeinsam auf dem Sofa 3D Filmchen.... :shock: :shock: :shock:

     

    Aber anscheinend hat sich das wieder geändert... :? :? :? :? :? :? :?

     

    Ich denke mir, dass die Beiden das auch immer noch tun. Ich lese hier im Forum meistens nur im Hintergrund mit und stelle doch immer wieder fest, dass Cinerama und Preston sich Unmengen an Nettigkeiten um die Ohren hauen. 8)

     

    Grüße aus Krefeld

    Frank

  12. Nostradamus, der Guru, hatte aber nicht so viel Humor wie sie. Vielleicht war der Bart zu lang, um schmunzeln zu können? :wink:

     

    Der ist klug, der über den Dummen nicht lacht.

    (Estland)

     

    Und für einen Roll-out gilt:

    Der ist einfältig, der sein Geld in fremde Kisten wirft, wozu er keinen Schlüssel hat.

     

    Kinders..... seid wieder lieb zueinander...... 8)

     

    Grüße

    Frank

  13. @RF Musiker

     

    Super-8 finde ich klasse! Allerdings kann man damit kein Geld im Kino machen. :cry: :cry: :cry: :cry:

     

    Deshalb bleib ich dabei: NUR DIGITAL GEHT ES WEITER!

     

    Ein HALLO in die Runde,

     

    ich frage mich bei diesem Meinungstausch, wer soll eigentlich die Kosten für die Umstellung übernehmen und finanzieren? Der kleine Kinomacher an der Ecke hat das Geld für eine Umstellung auf DIGITAL nicht und die Betreiber von großen Plexen suchen unermütlich nach neuen Möglichkeiten, um ihre Betriebe kostengünstig zu erhalten.

     

    Nostalgie in allen Ehren. 70/35mm kann der digitalen Projektion bei entsprechender Kopienqualität so schnell nicht den Rang ablaufen. Aber wo liegt das Problem? KOSTEN !!!! Die Produzenten respektive Verleiher sehen in der Herstellung und Vermarktung von digitalen Medien auf Festplatte in erster Linie eine Einsparung ihrer KOSTEN. Dieser Gedankengang ist sicherlich nicht von der Hand weisen.

     

    Mal ganz ehrlich.... welcher Besucher in den Plexen ist daran interessiert, ob das projektierte Bildchen mit 2, 4, 6 oder mehr K digital von der Festplatte oder von einem 70/35mm Film kommt?

     

    Und da sind wir wieder bei der Nostalgie. Die Altgedienten unter uns wissen, was eine 70/35mm Kopie kann..... aber wissen das auch die (jungen) Zuschauer in unseren Kinos?

     

    Ich glaube mal nicht.......

     

    Also bleibt für die Zukunft vorrangig der "Kostenfaktor". Produktion bis zur Auswertung..... Und wie viel Einnahmen vor Steuer bleibt einem KINO Betreiber? Man denke an das große KINOsterben in den vergangen Jahren. Größe überlebt..........

     

    Liebe Grüße in die Runde

    Frank

  14. ...einmal kino- immer kino :!:

    dieser virus ist lebenslang aktiv, jedenfalls kenne ich keinen der den absprung mal irgendwie geschafft hat.

     

    Moin zusammen,

     

    bei mir ist es genauso. Ich war über 20 Jahre raus aus dem AKTIVEN Geschäft. Aber irgendwie bin ich nie davon los gekommen. Privat viel gesammelt, gebaut und einige Ideen gehat..... und nu.... ein paar Tage im Monat bin ich in Düsseldorf in Sachen Vorführen unterwegs. Macht immer noch Spass :D

     

    Grüße in die Runde

  15. Erkläre mir was zu Kinokohlen, dann kannst Du mir das Wasser reichen.

     

    Sowas nützt dir heute aber recht wenig wenn der CP500 die Einstellungen vergisst, die FP30E rumzickt oder die EMK ein Firmware Update braucht. Die Anforderungen sind heute nunmal etwas anders als vor 50 Jahren.

     

    Moin Kollege :)

    Das ist ja gerade das, wovon ich auch gesprochen habe. Nostalgie ist eine ganz tolle Sache und es ist sicherlich auch schön, wenn man von alten Zeiten erzählen kann. Ich selber kenne auch noch ein paar Vorführer, die heute auf 30 oder 40 Jahre Berufsleben zurück blicken und sich gerne an alte Zeiten erinnern. Und trotzdem können diese Jungs nicht die CAT oder den Laser demontieren, weil die gute alte Tonlampe so schön glüht. Alles in allem nützt es einem interessierten, angehenden Vorführer nichts, wenn man ihm erklärt, wie Rein- oder Beckkohle gefahren wird und

    Filmakte mittels naßkleben gekoppelt werden.

     

    Grüße

    Frank

  16. Das dürfte wohl ein neuer Rekord sein fünf Beiträge, fünfmal Stuss! Vielleicht wird man bei dir in der Frittenbude ja 100 Euro mit vier Personen los. Deine Gäste müssen ja nicht in ein Plex gehen! Aktuelle Filme gibt es auch in Traditionshäusern.

     

    Ach ja, wer so dilettantisch nach einem Kino sucht ist sicher eine Bereicherung für die Kino- oder Gastrolandschaft. @Moderator "Geschlossenes Kino in NRW gesucht" das gehört wohl in die Rubrik Suche.

     

    Junge, ich habe das Vorführen von der Pike auf gelernt, ich glaube nicht, daß Du was vom Naßkleben noch verstehst, oder vom auseinandernehmen des Malteserkreuzes! Erkläre mir was zu Kinokohlen, dann kannst Du mir das Wasser reichen. Ich habe die Kinotechnik seit Kindestagen gelernt, samt Ölwechsel der Maschinen. Ich wüßte nicht, weshalb ich mir das von Dir absprechen lassen muß. Ich habe demnach zwei Berufe - wieviele hast Du - gelernt, wir sprechen nicht von Audditaktisch. Wer der von Deinen sieben Heinzelmännchen hat Dir gesagt, daß ich eine Frittenbude betreibe? Um das geht es auch gar nicht, und muß ich mich gar nicht rechtfertigen. Offensichtlich hast Du nicht begriffen um was es geht! Restaurant und Kino sind Gastgeber - im Prinzip dasselbe - NUR HIER GEHTS UM EINES: DAS KONSEQUENTE AUS FÜRS KINO.

     

    Moin lieber Kollege,

     

    ich habe mir die ganzen Beiträge auf dieser Seite einmal durchgelesen. Also ich muss sagen, es ist schon ganz schön derbe, was man sich so alles um die Ohren hauen kann. Sicherlich ist es nicht OK wie man am Anfang dieser Seite lesen konnte, das die meisten Kollegen hier im Forum der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Geschweige wissen, wie man Filmt(h)eater schreibt. :? Aber wer ist schon perfekt?

     

    Schade ist auch, dass es manchmal sehr schwierig ist, die Erfahrungen aller Kollegen in diesem Forum zusammen zubringen. Es gibt die alten Hasen, die noch die Kurbel gedreht haben und auch Neuzeitkollegen, die zwischen FP30, Teller und Beamer ihren Job begonnen haben. Warum ist es also nicht möglich, dass Einer vom Anderen profitieren kann?

     

    Auch ich bin aus einer alten Kinofamilie ( 3.Generation) und musste vor gut 20 Jahren meine Betriebe schließen, weil ich von Multiplexen quasi umbaut wurde. Das Publikum hat letztendlich entschieden, wohin sie ihr Geld für ein Ticket tragen. Und ganz ehrlich, die ersten Plexe waren schon atemberaubend. Schaut man sich die vergangenen 50 Jahre aber einmal an, wird man feststellen, dass es immer wieder einen gewissen Wandel im Kino gegeben hat und die heutigen Plexe werden von diesem Umstand auch nicht verschont bleiben.

     

    Zugegeben, ich möchte den Job eines Vorführers in einem moderen Plex nicht machen wollen. Die Leutchen müssen für das wenige Geld das sie verdienen, ganz schon rennen. In diesem Fall denke ich dann schon an die gute alte Zeit zurück, als ich noch in aller Ruhe die Reinkohle gewechselt und auf die nächste Überblendung gewartet habe.

     

    Also liebe Leute...... haut Euch nicht immer die Köpfe ein.

     

     

    Grüße in die Runde :wink:

    Frank

  17. Ein HALLO an alle Kinofreunde :D

     

    Vielleicht habe ich ja Glück und es verläuft sich einer aus der Krefelder Provinz hier im Forum...... oder vielleicht aus dem Umland von Krefeld, der altes Foto- Doku oder Filmmaterial von der alten Krefelder Kinoszene in der Schublade liegen hat. Ich würde mich freuen, hier den einen oder anderen zu treffen, der mir bei der Aufarbeitung ( keinen kommerziellen Hintergrund) freundlich zur Seite steht. Ach ja... wenn altes Material zu Verfügung steht, bekommt es natürlich jeder wieder von mir zurück.

     

    Nachrichten gerne hier im Forum oder per PN.

     

    Liebe Grüße in die Runde

    Frank

  18. Vier-Kanal-Tonfilme aber sind für deutsche Kinogeher nichts Außergewöhnliches - fast jeder Cinemascope-Film arbeitet mit diesem System.

     

    Und wieviele Kinos hatten damals denn schon eine 4-Kanal Installation? Von Standard kann keine Rede sein.

    Durchaus war der Mehrkanal-Magnetton seit CinemaScope ein internationaler Standard, so wie auch die Verfahren Todd-AO oder Imax (letztere wurden trotz geringster Verbreitung dennoch zum internationalen Standard).

    Irgendwann erreichte die Marktdurchdringung in Westeuropa oder/und USA mit 35mm-4-Kanal Magnetton-Anlagen sogar 30% aller Kinos - das genaue Jahr weiß ich nicht aus dem Kopf, es steht aber in der Literatur. Und 4-Kanal Magnetton auf 35 Millimetern konnte sich als Verfahren immerhin über 3 Jahrzehnte halten (im Gegensatz zum Dolby-A-Lichtton, zum SDDS-Ton, zum DLP-Cinema today u.a. heute sehr lautstark umworbene Verfahren, die schon morgen keiner mehr braucht, wenn doch gar keine Kinosäle mehr anmietbar sind.

     

    In den Literaturen zur Kinematographie-Entwicklung ärgern mich immer wieder Statements, wie gerade zum Magnetton:

    - hat sich nicht durchgesetzt

    - war zu teuer und kaum verbreitet

    - war störanfällig und schwerfällig handhabbar

    - blätterte ab oder hatte nach wenigen Jahren der Lagerung einen irreparablen Höhenverlust etc. pp.

     

    Genau! Und eben diese Effektspur machte bei CinemaScope im Gegensatz zu Todd-AO ja immer wieder große Probleme, wenn hochwertige Mehrweg-Surroundlautsprecherreihen installiert waren. Deshalb waren für den 4-Kanal-Stereoton bei CinemaScope ja auch Breitbandlautsprecher für den Effektbereich empfohlen und keine Mehrwegsysteme wie bei Todd-AO.

     

    mfG

    Christian

    Sicherlich war die Effekttonspur auf 35mm nie eine Primärfunktion, leider. Wohl zuzuschreiben dem zeitästhethischen Verständnis von Raumklang und Tonmischung: eben ein "programmatisch" und als Akzent eines Handlungsumschwunges ins Spiel gebrachter Toneffekt, der Pferdehufen, Blitz und Donner, Wasserplätschern oder die FlyBys "hervorzauberte", aber nicht für die Langzeit-Beschallung "durchkomponiert" wurde, da er keine diegetische Funktion hatte. Anders als heute, wo mit Atmo-Sound "virtuelle Räumlichkeit" wie die "Reklame" von Omnipotenz aufgrichtet wird, hinter der sich oft wenig mehr als "Geräuschkulisse" verbirgt, gab sich das Sound-Konzept "naturalistischer". Daher "langweilen" den 50er-Jahre-Fan viele heutige Tonmischungen, wo wenig Programm, aber immerzu die Dauerclusters berieseln. Ähnlich der ständig in Bewegung und freihand agierenden Kameraführung seit Dogma-95 - und seitdem in halb Hollywood - stöhnt aus mancher neuzeitlichen Soundmischung nur der Wille zur Erregung des Adrenalyn-Haushalts, weniger der mentalen Erregung, scheint mir.

    Könnte und sollte man heute die Blockbuster-Filme auch anders gestalten? In einem Moment der Kontemplation oder Konzentration, also der Ausschaltung oder der "Kadrierung des Ensembles", wie Deleuze es auszudrücken pflegte, würde wohl ein Moment des beherrschten Nachdenkens evoziert werden - und das wollen die meisten doch nicht im heutigen Eventkino nicht aufgezungen bekommen, oder? Wer hat so viel Geduld? Obwohl auch die unverbindliche "Berieselung" ja einen Zwang darstellt.

    In Ermangelung verbindlicher filmischer "Aussagen" und Langzeitprojekte (im US-Kino seit Ende der 1970er Jahre) triumphiert seither der "Klangteppich", diffus und schmenhaft - und folglich wurde der Surround-Kanal auch im ideologischen Sinne massiv aufgewertet, mehrheitlich wohl aus kommerziellen und nicht aus künstlerischen Erwägungen. Wo das Bild sich unter dem Vorwand des poetischen Ausdrucks ins Diffuse zurückzieht, kann der Ton nicht plötzlich verbindlich werden.

    "Jedem Bild sein Ton" - ließe sich ironisch zum Wandel in der Bild- und Tongestaltung sagen - und in die "Unverbindlichkeit" des nur flüchtig Angerissenen in der Postmoderne sind Demontagen eingelassen.

     

    Unter diesem Gesichtspunkt war dieser Tonkanal in der Anfangsphase der Raumtonentwicklung im Kino durchaus auch ausreichend, da immerhin die Frontkanäle die "Last" des Bild- und Orchesterpanoramas (auch heute noch ganz unverwechselbar auf 35mm-Magnetton zu erleben) zu tragen hatten. Trotz kleiner Abstriche läuft es mir heute immer wieder kalt den Rücken herunter, sobald ich 50er Jahre Magnettonkopien auf 35mm einlege. Echter, "präsenter" Ambience Sound, der auch dem natürlichen Orchesterklang am nächsten kommt.

     

    Bisweilen kritisch wurde es mit der Effekt-Spur auf 35mm eigentlich erst mit Einführung der MagOptical-Kopien, da die KS-Perforation mehr Platz in Anspruch nahm und die Effektspur "perlenschnuartig" ausdünnt wurde (Stichpunkt: Stolperton)

    Ich habe solche Fragmente einer 4 Kanal Magnettonwiedergabe schon in einigen Sälen gesehen. Wendet mal den Blick nach oben. DA finden sich in alten Sälen oft noch die Breitbänder der 4 Kanalinstallation. Dicht unter der Decke und auch nicht so reichlich wie die heutigen Surroundinstallationen. Oft in die Wandverkleidung integriert.

    Jens

    Nicht unbedingt leistungsfähige und gegen Spitzenpegel geschützte Systeme. Aber: so wie sie installiert waren, weit oben an der Decke und als Breitbandlautsprecher, war das Schallfeld diffuser und weniger "ortbar" als mit Einführung der Dolby-Systeme und der damit verbundelten JBL 8330/40-Systeme, die zudem wie schwarze "Abhöranlagen" ausschauend die Saalarchitektur verschandelten.

    Schade, man hätte die Wandaussparungen der alten Breitbandlautsprecher mit neueren Systemen weiternutzen können.

    Warum wurde dies abgelehnt? Waren es nur akustische und technische Gründe, oder auch Verkaufsargumente für die JBL-Systeme? Fragen an die historisch interessierten Sound-Experten!

     

    [

    Bei 4-Kanal Magnetton war die Surroundspur mit einem 12 kHz Ton überlagert, der die Spur dann stumm schaltete, wenn keine Steuersignal kam. Warum das nicht umgekehrt gemacht wurde oder wenigstens mit einem 35 Hz Signal, keine Ahnung. Jedenfalls wurde dieser hochfrequente Ton aus dem Nutzsignal herausgefiltert. Übrig blieb da nur noch ein stark beschränkter Effektkanal und da reichten auch die Breitbandlautsprecher. Viele 70 mm Häuser nutzten aber auch bei Todd AO diese Surroundlautsprecher, die in manchen Häusern auch in der Decke untergebracht waren oder wie beschrieben in den Seitenwänden hinter der Bespannung. [...] In einem anderen Haus wurde 70 mm nur mit 4 Kanal gespielt: Halblinks/Halbrechts gab es nicht, es wurde einfach gespart. Durch Überbrückung im Tonkopf wurden diese Spuren auf Links und Rechts außen übertragen. Das gab dann manchmal tolle [Phasenaus-]Löschungen, da die Bespielung der Magnettonspuren oft mit phasenverdrehten Signal vorgenommen wurden.

    War leider in den meisten Häusern der westeuropäischen Länder der Fall (wie gut die Anlagen in der DDR instand gehalten wurden, würde mich interessieren. Durch die VEB-Filmtheaterbetriebe gab es immerhin regelmässige Wartungsperioden, bei denen zumindest die Schäden repariert wurden oder auf bescheidenem Niveau normgerecht die Anlagen herzurichten waren).

     

    Warum das nicht umgekehrt gemacht wurde keine Ahnung.

    Im Ostblock war es umgekehrt. Da konnte man auch tlw. am V V umschalten mit welcher Variante man spielt.

    Gab es solch eine Umschaltung auch bei den "kapitalistischen" V V`s ??

    Hatte ich auch mit Überraschung bei der DER SCHWEIGENDE STERN bemerkt: die 12 kHz steuerten m.W. den Ruhezustand an, schaltungstechnisch umgekehrt zum Westen.

    Ingesamt waren die ingenierwissenschaftlichen Leistungen und auch die Vielzahl der Formatentwicklungen in der RGW-Staaten ingeniöser und agiler als im Wilden Westen - trotz der Probleme der Umsetzungen der Ideen aufgrund der Mangelwirtschaft. Man schaute vom Westen ab, erfand etwas dazu und hatte dann die optimale Formatlösung gefunden. Ich hege davor mehr Respekt als vor Todd, Dolby, Lucas, Reisini und anderen Mischwarenverkäufern. Diese hatten durch schlechte Kompromisse in der vertikalen Diversifikation die von ihnen geschaffenen Werte untergraben und letzlich über Bord geworfen, anstatt in der Horizontalen zu bleiben und dort die Roadshow am Leben zu erhalten.

     

    Die 12 kHz Schleuse konnte man auch ausschalten, der Pfeifton kam aber trotzdem durch. Es gab auch Kopien wo der Steuerton auch auf den Hauptspuren mit aufgespielt wurde, das war dann ein tolles Tonerlebnis. In späteren 4-Kanal Kopien wurder der Steuerton weggelassen oder aber überhaupt nur 3 Magnettonspuren auf den Film aufgebracht (Windjammer, Jesus Christ Superstar und Tommy z. B.)

    Gut, daß daran einmal erinnert wird. Besonders die späten Fox-Filme wie ALIEN oder DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK zeigten dies. Übrigens mit hervorragenden Effektton auf 35mm! Von wegen...und das funktionierte alles nicht?

     

    Lassen wir uns überraschen, welche Dolby-Digital-Ton-Kopie in 50 Jahren noch spielt, ganz zu schweigen von den Harddiscs eines Digital Cinema. Und es ist gut, daß heute in der analogen Bild-Technik höchstwertige Sicherheitsvorkehrungen auf Polyester-Material getroffen werden können, was auf Basis des Magnetbandes eigentlich auch für den Ton gelten sollte. Hier ist der Stichpunkt "Re-Analogisierung" von Priorität, nachdem man lange Zeit glaubte, auf DVDs den Sound vergangener Epochen angeblich konserviert zu haben - offenbar eine Illusion. :wink:

     

    Zum Wandel der Kinorezeption hier ein Link - vielleicht ist dies die beste Reportage des Jahres zum Kino überhaupt (abzgl. der nicht so stimmigen Verklärung eher minderwertiger Kopienqualitäten):

    http://www.meinews.net/bye-t72328.html?...a6c53&

     

    Oh.. je... Anno 1927

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