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tbakels

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Beiträge erstellt von tbakels

  1. Willkommen "on the dark side of the forum"! :wink:

     

    Die "dark side of the forum" ist mir reichlich zu blöd und meine Zeit zu schade. Ich hatte mir von einer Teilnahme hier mehr tatsächlichen Austausch versprochen, nicht dieses blöde Gelaber und respektloses Sticheln unter Forumsteilnehmern.

     

    Meine 'Wissenslücken' teile ich somit mit diesem Forum nicht mehr, mit anonymen Gestalten die sowieso alles wissen und andere für nur doof halten, erst gar nicht.

    Viel Spaß also noch beim Blödeln !

     

    TB

  2. Die Auflösung eines Films wird m.E. weniger limitiert in der Aufnahmeunschärfe oder dem Alter des Films, sondern in seiner Material-Textur.

    Ein Rückblick: die 2001 ... Koerber sage mir damals, er sähe keinen Unterschied. [Da war er bei mir unten durch.]

    Heute sagt er das Gegenteil und wünscht sich eine 4K-Restaurierung in Wiederholung [Credo am Potsdamer Platz vor 1 Woche.].

     

    Letzte Woche noch betonte er konträr hierzu, mit der 2001er-Version nicht mehr zufrieden zu sein: danach kam auf Anfrage sogar die Bejahung einer angemessenen 4K-Restaurierung, die man kommen sehe.

    So nährt sich eine Museumsfirma selbst: durch Recycling des immerselben Films nach wechselnden, digitalen Standards.

     

    ... dass es m.E. keine "generelle" Gewöhnung seit Dekaden an verlustbehaftete Filmkopien geben kann,Ich weiss nicht, warum hier permanent, insbesondere von Ressort-Leitern der SDK am Potsdamer Platz, die nachwievor vorhandene, intakte Infrastruktur der Filmkopierung in die Tonne getreten werden soll. Ich schlage vor, doch gleich noch das nagelneue Fílm-Musterkopierwerk im Bundesarchiv zu beseitigen, damit die 1.3K-Abtastungen am Potsdamer Platz zu angemessener Reputation und Förderung gelangen.

     

    Da haben wir ja jemanden am Start, der keine Gelegenheit auslässt, Herrn Körber blöd- und schlechtzureden, selbst aber im Club der Halbwisser Präsident sein könnte ! Beleidigen Sie doch nicht ständig hintenrum auf Ihrer Filmvorführer-Bühne einen Mann, der sehr wohl tiefen Einblick in die digitale Technik schon 2000 mit uns hatte, sondern darüber hinaus eine sehr begrüßenswerte Eigenschaft hat, nämlich ständig dazu zu lernen !! Eine Methode die Sie vielleicht mal probieren sollten !

     

    Natürlich (!) muß man heute die Schwächen der 2001er Restaurierung sehen, die nur beim oberflächlichen Ansehen so toll ist wie wir das gerne hätten ! (ich darf sowas sagen, ich hab's ja gemacht)

    Natürlich teilen Körber und ich solche Zweifel an der einen oder anderen Art der Bearbeitung der damaligen Zeit, wissen aber gleichzeitig daß es damals keine bessere Methode gab, einen Stummfilm vom O-Neg mit WetGate in wenigen Wochen ausbelichungsreif zu bekommen. Nicht umsonst sind reihenweise Studio-Preservation-Chefs aus Hollywood nach Berlin gereist, um diese Arbeit anzusehn. (MGM, Sony, Paramount ... die Herren hab ich allesamt dort gesprochen)

    Natürlich haben wir in den Jahren gelernt (!! ja, probiern's Sie das auch mal !!) die Details zu sehen, die man mit mehr Ruhe und Zeit besser hätte machen können, und natürlich haben wir die Processing-Verluste, auch wenn sie nicht brachial sind, kennengelernt.

    Wofür Sie Körber verurteilen, und was ich übrigens in der Form wie Sie das hier tun für völlig 'daneben' halte, ist seine Weiterentwicklung. Der Befürworter einer 'Trommelbremse' darf nicht Jahre später eine hydraulische Bremsanlage besser finden ? Wo leben Sie denn ?!

     

    Daß 'immer der selbe Film' dabei als Aufmerksamkeitsgarant (?) herhalten muß, ist irgendwie auch nicht nach meinem Geschmack, aber versuchen Sie doch mal für einen Film wie "Lady Hamilton" soviel Aufmerksamkeit zu bekommen. Das wird nicht gehen. Die Aufmerksamkeit ist aber wichtig, damit die Politik irgendwann beschließt die Filme die dem Verfall entgegenstreben tatsächlich mit Budgets zu belegen, damit welche Preservation auch immer betrieben werden kann. Das 'Nederlands Film Museum' verfügt z.B. über annähernd das 10-fache Budget wie das Bundesarchiv ... versteht man das ? Ich nicht, aber ich verstehe daß in Holland jede Menge hochwertige Restaurierung gemacht wird, und nicht immer derselbe Film drankommt.

     

    Ihre Glorifizierung von Bell&Howell Mod.C und sog. niedrigen Geschwindigkeiten (?? 120 ft per min ist 'langsam' ??) ist ebenfalls eine 'umhergeworfene Wahrheit' die subjektiv und technisch aber falsch ist. Zumindest im Vergleich mit einer Digitalisierung eines Negativs. Der Definitionsverlust zw. O-Neg und einer Kopierung auf B&H Mod.C ist so grausam, daß ich hier mal versuchen will ein Bildchen zu posten, was im Übrigen ein von Cinesite (Kodak) bestätigter Test war, dies darzustellen. Wer da überhaupt noch von 'Qualität' redet, hat noch nie ein Negativ in der Analyse gesehen, und die Schönheit und Präzision die da drauf ist !!

     

    "Filmtechniker" Ihr unverschämter Kommentar zu Körber und Kenntnis von Bell&Howell Maschinen ist m.E. in diesem Forum Fehl am Platz. Wenn Sie wie auch "cinerama" jemanden einfach nur schlechtmachen wollen, warum müssen dann die Forumsteilnehmer Ihre Exkremente vor die Füße kriegen ? Ich dachte mal dies sei ein Forum in dem man sich respektvoll austauscht - Sie machen dies zum Schauplatz Ihrer -völlig falschen- persönlichen Meinung über jemanden dessen Motivation, Wissen und Haltung ich sehr gut kenne.

     

    Frage an den Moderator: ist das Schlechtmachen von Dritten hier der Gusto ? Dann wär ich glaub ich mal besser weg von hier.

    und:

    wie kann ich ein Bild hochladen ?

     

    TB

  3. ...Mit Vorführobjektiven der 20er Jahre bekam man damals keine Auflösung von 2048 x 1556 auf die Leinwand .... Auch die Kameraobjektive seinerzeit waren *weeeeeeeeeeeeeeit* unterhalb von 2K oder 1.4K.

    ....

    Spatiale Auflösung ist so oder so für alte Filme kaum relevant.

    Das wäre als ob man bei Schellacküberspielung den Frequenzgang unbedingt auf 48khz ziehen will.

     

    Noch zwei Frage an Tbakels

    - weswegen wird nicht mit 2880*2160 aufgeführt? Bei schrägen Formaten aus heutiger Praxis spielt doch 4K seine Auflösung richtig aus?

    - weswegen geht die Software nicht über 2K? Wir haben seit 1999 für VFX und seit 2000 doch im Markt zahlreiche Produkte, die 8 und 10K bequem beherrschen, selbst im mittleren Preissegment?

     

    Was mich hier allmählich nervt, ist daß Schlaumeier die noch nie irgendeine Szene irgendeines Films tatsächlich digital verarbeitet haben, ihre Meinungen als Weisheiten zelibrieren. Mit 'Dazulernen' im Austausch mit anderen hat das nix zu tun, sondern eher damit sich ohne Not wichtigzumachen.

     

    Fachlich: wenn man einen Film (egal welchen) digital vorliegen hat, und er etwa instabilen Bildlauf hat, stabilisiert man diesen Bildstand. Tracking von bewegten Objekten (das passiert dabei) verursacht aber sogenannte Sub-Pixel, also Pixel die sich zwangsweise auf zwei neue nebeneinander liegende Bildeinheiten (Pixel) aufteilen 'müssen'. Dies resultiert in einer höchst unerfreulichen und nicht vermeidbaren Unschärfe. Ergo verlieren wir native Schärfe 'downstream' in der Bearbeitung. Wenn man so will, ist also aus den 2001er "2K" Bildern bis hin zum Datenmaster sicherlich ein Auflösungsverlust in Richtung 1,4 K verursacht worden, um solcherlei Mängel wegzukriegen. Das ist immer ein Kompromiss wenn man Bilder, die sich 'undigital' verhalten, manipuliert. Und was selbst ein Stummfilm in hoher Auflösung noch an Schönem anbietet, direkt vom Negativ oder gar einem Positiv der ersten Generation, ist erstaunlich !

    Dies einzufangen, die Schönheit der ursprünglichen Materialien, die dabei auftretenden Kompromisse 'gegen unendlich' zu minimieren, das ist das Bestreben eines Restaurators digitaler Ausrichtung, nix anderes.

    Wer das Streben nach der höheren Auflösung in seinem Unwissen als "meiner ist größer als deiner"-Mentalität sieht, hat einfach von der Problematik und Materie KEINE Ahnung, noch nicht mal ein bisschen.

     

    Ich selbst habe vor wenigen Tagen Original-Negativ von Metropolis auf dem 4K-Scanner gehabt, und sehe dabei a) die Grenzen der vorhandenen Auflösung b) die doch vorhandenen Unterschiede eines ein-malig belichteten Negativs und eines mehrfach belichteten, wie bei der Transformationssequenz des Maschinenmenschen. Ich sehe aber auch die feinen 'Zwischentöne' die sich in der Zeichnung noch darstellen. Selbst für einen Kenner des Materials eine Überraschung !

    Ob man nach 6K oder 8K streben sollte, da hab ich meine Zweifel, doch selbst als einer der mit diesen Techniken arbeitet, wer wäre ich denn, einen Test dieser Art gleich von vornherein schlechtzureden ?!

     

    Spatiale Auflösung ist bei alten Filmen nicht relevant ???` Wer sagt DAS denn, einer der das tatsächlich herausgefunden hat, oder was.

     

    Zu Ihren Fragen: natürlich wäre eine 4:3 Darstellung in 4K DCP feiner, als in 2K. Doch was machte das für einen Sinn, wenn die Scans aus 2001 nun mal nativ in 2K gescannt waren, downstream also weniger ... Pixel einfach zu vervielfachen ist keine Auflösung, auch nicht mit Interpolation.

     

    Hat jemand gesagt die Software würde nur 2K können ? Natürlich ist die komplett auflösungsunabhängig, die 'interessiert sich nicht' wie groß die Datei ist. Aber wenn 2001er Scans die im Rohstadium nativ 2K hatten, im Verlauf der Eliminierung oder Minderung von Schäden durch Processing davon noch 'Federn lassen' mussten, dann 2010 kombiniert werden mit grottenmäßig kopiertem 16mm Material, wo bitte ist denn da der Ansatz für eine 4K-Darstellung ?? Ist doch so wie mit'm Maserati zum Postkasten gegenüber fahren.

     

    TB

  4. So ganz verstanden habe ich es noch immer nicht.

    Auch nicht, warum bei der 35mm-Belichtung auf dem Printfilm komplett 2048 Zeilen verlustfrei übertragen sind, wenn zwei Intermed-Stufen einen gewissen Kopierverlust mit sich bringen.

    .......

    [Herrn Koerber interessierten übrigens diese Fragen nicht, wieviel oder wie wenig "K", dies nur das am Rande.]

    ........

    1536 oder 1556 via DPX Files? (Arri-Scan, Philips Spirit Data Cine?)

     

    - - -

     

    Seit 2008 bietet Nordisk Film 2K Direktbelichtungen des Printfilms an und arbeitet mit Cinevatorfive Filmrecorder in Echtzeit. Das sah sehr vorteilhaft aus.

    Kommt so etwas eventuell zum Einsatz?

     

    Der 'gewisse Kopierverlust' ist in diesem Fall der gleiche wie bei einer Herstellung regulären Filmmaterials. Wenn wir den Scan des Orig.Neg als optimal voraussetzen (was wünschenswert ist) dann ist die Kopiekette gleich einer ganz normalen Filmherstellung. An diese Kopierverluste hat man sich über Dekaden gewöhnt und trotz dieser Kopierverluste ist eine Auflösung von 2048x1536 halt einfach viel viel mehr Information (Detail) wie eine 1440x1080 Darstellung ohne Zwischenkopien traditioneller Art. Die Vorteile der digitalen Projektion liegen sicher woanders, nämlich in der verschleißlosen Nutzung, der Verschlüsselungsmöglichkeiten etc.

     

    .....

     

    Herr Körber sagt öfter sowas wie: "...egal wieviel Ka auch immer..." und meint damit regelmäßig eines, nämlich die Hauptsache ist daß die Filme gemacht werden und richtig gemacht werden, anstatt unpräsentiert in ihren Dosen zu schlummern bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.

    Das ist aber keine Aussage die belegen würde daß er nicht um die Vorteile hoher Auflösung bei digitalen Restaurierungen wüsste.

    .....

     

    1536 vertikale Pixel im Falle des Metropolis-Negativ (2048 : 4 x 3=1536) im Format DPX.

    Und übrigens weder auf Arri und schon gar nicht auf Phillips, der Scanner war ein C-Reality von Cintel, und nach kürzlicher und williger Suche nach einem adäquaten neuen Gerät halte ich diesen immernoch für die beste denkbare Maschine für fragiles, altes, geschrumpftes, brüchiges Material wie es bei unseren Restaurierungen zumeist der Fall ist. Alle anderen sind -grob gesagt- 'am Thema vorbei'-konstruiert. Wir haben den C-Reality jetzt auf 4K aufgerüstet, anstatt eine der Kompromissmaschinen ins Rennen zu lassen. - Über Maschinen kann man übrigens wirklich erst urteilen wenn man mit dem Zeug arbeitet. Da gibt es unglaublich große technische Unterschiede die allesamt mit Auflösung nix zu tun haben.

     

    .....

     

    CinevatorFive hatte ich noch nie gesehn. Ergebnisse davon auch nicht. Klingt aber sehr interessant was die Entwickler so auf der Website von sich geben - scheinen ambitionierte Leute zu sein. Jaja, die Norweger, die Schweden ... nicht ohne ! Werd mich bei Gelegenheit mal mit der Kiste beschäftigen, klingt gut.

    METROPOLIS wird auf einem ArriLaser ausbelichtet, was derzeit noch die beste Maschine zu sein scheint. Man wird sehen was andere da entwickeln denn da tut sich vieles.

     

    TB

  5. Das ist so nicht korrekt. Hier ist offenbar die DCI-Spezifikation gemeint. .. . Manche digitalen Filme nutzen sie aus, manche nicht, je nach Format. War beim 35mm-Film auch nicht anders.

     

    Da bin ich ja froh, daß wenigstens einer die Erbsen zählt, sonst weiß man ja gar nicht wieviele das sind !! - für alle die meinten ich hätte Buchstaben nicht unter Kontrolle: DCP steht für DigitalCinemaPackage, das Bundle das ein Kunde braucht um seinen Film im digitalen Kino zu zeigen.

    Und überrascht darf ich wohl sein über ---manche nutzten sie aus, manche nicht ... Dann ist es Ihnen also egal wenn ein sog. 2K-Film mit nur 1440x1080 Pixeln auf die Leinwand kommt ? ... wow, hätt ich so nicht erwartet.

     

     

    Sollte es also wirklich nicht möglich sein, 4:3 via DCI zu spielen? Die technischen Gründe würden mich interessieren.

     

    Natürlich möglich, aber halt in einer Auflösung von max 1080 Zeilen, und das ergibt bei 4:3 eben 1440 Pixel horizontale Auflösung. Das wirklich 2K zu nennen ist aber einfach Unfug. Wer soll denn das als Nicht-Insider verstehen ?

     

     

    Tbakels hat folgendes geschrieben:

    ... das filmische Erbe, ob Fiction oder Dokumentation ist unmittelbar vor seinem Aussterben (…)

    Wieso das?

     

    Weil es heute einen schlimmeren Feind für die Filme gibt als die Alterung, nämlich das 'Vergessen'. Machen Sie sich mal schlau darüber wie heute der Stand der Allgemeinbildung 'da draussen' ist. Da wird mir schwindlig. Und Filme, egal ob Fiction oder Doku sind für mich Extrakte von Zeit und Kultur, die sehr wohl eine Allgemeinbildung schulen. Das kann durch den Overkill von Entertainment nicht wettgemacht werden.

    Aber - sorry - das war schon wieder zu weit vom Thema weg.

     

    ...wären wir bereits vor 2 Millionen Jahren an Verblödung und Desinteresse ausgestorben.

     

    Kann man an Verblödung sterben ?

  6. ... Hm... wäre es ein Farbfilm könnte man noch mit der bei HD verminderten Chromaauflösung 4:2:0 gegenüber DCI 4:4:4 argumentieren, aber bei s/w wohl eher nicht.

     

    ...auch nicht ganz korrekt - es ist eine HDCAM-SR mit einer Auflösung von 4:2:2 und möglich wäre 4:4:4 auf diesem Medium. Es wurde aber 4:2:2 gewählt, weil in diesem Ablauf die Samplingrate für Luminanz höher ist als bei 4:4:4, die tatsächliche 'Ausbeute' rechnerisch somit die bessere ist - eben weil's ein s/w-Film ist wurde hier gegen den gängigen Weg verfahren.

     

    Für alle die grade mit dem Taschenrechner versuchen 4 geteilt durch 4 geteilt durch 4 zu rechnen und dabei fragen, ob das was mit 16 geteilt durch 9 zu tun haben kann .... euch sei Trost gespendet, wir diskutieren hier grade "des Kaiser's Bart".

     

    TB

  7. ...In meinen Augen ist diese Veranstaltung gleichzeitig eine große Werbung für Film als Kulturerbe und die Verantwortung dafür. Es kann nur allen helfen, wenn für einen kurzen Augenblick die Augen der Öffentlichkeit auf die Bemühungen geworfen werden, die der Rettung von Filmen entgegengebracht werden. Diese Stimmung in der Öffentlichkeit ist wichtig auch für uns und für die Kinos.

    ...

     

    Das halte ich für ein wichtiges Statement. "Metropolis" so gigantisch aufzuführen, mit zwei Spielorten zur Premiere und zwei Orchestern, das darf gerne auch ein Zeichen in die Politik sein ! Denn : das filmische Erbe, ob Fiction oder Dokumentation ist unmittelbar vor seinem Aussterben, und das darf man nicht zulassen wenn man die vollständige Verblödung und Desinteresse der nachfolgenden Gesellschaft irgendwie noch verhindern will.

    Die Politik ist in der Lage, der Überlieferung von filmischem Erbe das nötige Geld ins Budget zu schreiben. Es wird nur leider immernoch nicht gemacht, weil noch nicht kapiert worden ist daß es vielleicht wichtig ist, eine Jugend zu haben die ausser dem Klingelton-Abo und iPod auch noch einen Albert Schweitzer kennt oder einen frühen Spielfilm.

    Wir arbeiten also mit der Großaufführung von Metropolis hoffentlich auch dafür, daß kommende Generationen noch diese Kunst und diese Dokumente erfahren können, die wir selber als wertvoll empfinden.

     

    TB

  8. ... weiss jemand, ob es auch ausbelichtete Filmkopien gibt, und ob der Film auch in anderen Kinos gezeigt wird (nicht digital)?

     

    Dem Interessenten mag ich in soweit aus erster Quelle helfen, indem ich folgendes preisgebe: Es wurde eine vollaufgelöste 2K-Lichtbestimmung für den gesamten Film gemacht (was 2001 noch technisch unmöglich war) und dieser vollaufgelöste Datensatz (2048x1536) wird auch auf 35mm ausbelichtet. Dies ist für Ende Februar eingetaktet. Davon wird es Anfang März die ersten Positivkopien geben, da etliche Kinos u. Sonderveranstaltungen den Film traditionell mit Filmprojektoren vorführen wollen.

     

    Damit nicht zu viel Verwirrung über die 1080-Vorführung zur Berlinale aufkommt, hier ein wichtiges technisches Detail: bei der sog. "2K-DCP" Spezifikation handelt es sich um eine tatsächliche Auflösung von 2048x1080 Pixeln. Also keineswegs 4:3-tauglich ! Das liegt aber daran, daß die geistigen Väter dieser Spezifikation wohl vergessen haben daß 4:3 überhaupt ein Format ist. Meiner Meinung nach könnte sich das über die kommenden Jahre noch ändern.

    Für METROPOLIS heisst das: 2K DCP zeigt gegenüber HD (1920x1080) lediglich links und rechts mehr Schwarz ! Bringt also gar nix es in 2K DCP vorzuführen weil's in dem Fall eh das gleiche ist. (der Kommentar, den Film über's Land in "alle" 2K-Kinos auszustrahlen ist Käse, das ist in dieser Technologie nicht vorgesehen)

     

    Ergo: wer den Film in der digitalen Restaurierung sehen mag, und dabei aber auf die volle 2K-Auflösung Wert legt, wird in ein Kino mit 35mm Filmvorführung gehen müssen (dürfen).

    Die schöne neue digitale Welt hinkt dem 35mm-Film in der Distributions-Auflösung aufgrund der technischen Spezifikaionen hinterher.

     

    Letztlich aber wiederhole ich ein Statement das schon öfter von mir kam: der Film an sich ist das Ereignis, ein großer technischer Rahmen und hohe Auflösung können aus einem schlechten Film auch keinen besseren Film machen !

     

    TB

  9. Gibt es eine Chance, an der angedeuteten Veranstaltung bzw. an dem Gespräch über die Restaurierung mit dabei zu sein ....? (Mich kennt halt keiner ... :) )

     

    Wie ... Sie kennt keiner ? Ich schon. Einfach vor Beginn mich ansprechen :-) sollte dann kein Problem sein. Tatsächlich weiss ich nicht ob die Veranstaltung irgendwie 'geschlossen' ist oder 'public'. Oft ist aber der Raum zu klein gewählt für große Mengen von Besuchern, man weiss ja vorher nicht wieviel Interesse bei sowas tatsächlich dann ist. Aber - da wir uns kennen ... sag ich mal, bis dann.

  10. Für mich am interessantesten: wie das 16mm-Material ggf. nachgeschärft und interpoliert werden konnte?

    Ausgangszustand und Restaurierungsversion sollen dann ja auf der DVD gegenübergestellt werden.

     

    Also wir gehen hin, wenn auch Sie anwesend sind und das erläutern. Warten anderenfalls sonst auf die DVD...

    Danke für Info!

     

    Falls der Termin am 13. Februar gemeint ist, wo eine Art Workshop zur Restaurierung in Berlin stattfindet, dann bin ich auch dort - irgendwo zw. Strobel und Körber zu finden.

    Im übrigen hat die Rekonstruktion und Restaurierung maßgeblich Anke Wilkening von der Murnau-Stiftung geleitet und das hat sie ganz klasse gemacht. Die Kombination Wilkening-Strobel-Körber hat exzellent gut funktioniert und das Ergebnis ist aus meiner Sicht eine optimale Rekonstruktion.

     

    Das argentinische Material wurde weder nachgeschärft noch interpoliert. Solche Mittel sind restaurierungsethisch eher 'grenzwertig' wenn auch in manchen Fällen ein pragmatisch guter Weg. Hier nicht. Wichtiger ist der Kampf um der Erhalt der 'echten' Schärfe die im Material noch anwesend ist, und die Herstellung einer homogenen Performance des Films mit möglichst keinen Kunstgriffen die 'was eigenes' daraus machen.

  11. ... Darüber, wie die deutsche Uraufführungsversion von Metropolis ausgesehen haben mag, gibt es keine Hinweise.

     

    Danke für den Link, wenn man bloss mehr Zeit hätte, könnte man solche Gegenüberstellungen bei diesem Film bis ins Unendliche weiterführen.

     

    Die Frage nach der Farbigkeit hatte ich auch gestellt. Hierzu:

    Bei einer Vorführung im Münchner Filmmuseum 2001, zu der Hr. Patalas, Hr. Körber und ich selbst eingeladen waren um zu berichten und Fragen zu beantworten, meldete sich ein Zuschauer, der angeblich die Premiere von Metropolis gesehen haben will. Ein logischerweise recht alter Herr, der versicherte: Die Premiere war in schwarz-weiss. Unverständlich heute, daß wir uns mit dem Herrn danach nicht näher befasst haben, ... dennoch ist so eine 'Erzählung' wohl auch eher im Überlieferungs-Sinn 'dünnes Eis'.

    Wahrscheinlich klingt mir, daß Hr. Lang und die Ufa aus wirtschaftlichen Gründen schwarz-weiss gewählt haben, und dann erst über die Verkäufe / Anfragen die diversen Viragierten Kopien gemacht wurden weil das halt so gewünscht war. - Tatsächlich kenne ich diverse viragierte Metropolis-Nitros, und da ist tatsächlich kein erkennbares Farbkonzept nachzuvollziehen.

  12. @tbakels, kann man schon mehr vorher/nachher-Vergleiche aus der "Werkstatt" sehen?

     

    Leider hab ich bis heute morgen tief in der Stadt Metropolis verbracht, ihr wisst schon ... "In der Tiefe - wo sie hingehören" :-) und deshalb nix von mir hören lassen.

    Die Frage ob man schon was sehen kann verstehe ich, hätte ich aber bei früherem Forumsbesuch genauso mit Nein beantworten müssen wie heute, denn das ist natürlich allein dem Auftraggeber vorbehalten, darüber herrschte zu jeder Zeit Klarheit.

    Fakt ist, daß wir den argentinischen Szenen mit einem Maximalmaß an Zeit, Geduld, Ideen und Hartnäckigkeit unsere beste Aufmerksamkeit geschenkt haben und ein Ziel erreichen konnten, der Handlung an sich, die ja die spannende Ergänzung dieses Gewerks ist, "nach vorne" zu helfen. Daß diese zerschrammten Teile ähnlich aussehen würden wie das Negativmaterial, diese Hoffnung hatte realistisch hier niemand.

    Zu guter letzt gab es eine 2K-Lichtbestimmung, die auch die 2001er Teile betraf . (ein technischer Workflow der vor neun Jahren weit im Bereich der Phantasie technischer Machbarkeit lag) - Mit dieser Lichtbestimmung haben wir dem Film erheblich zu einem angemessenen "Look" verholfen, somit ist die Performance dieser Restaurierung sicher eine Bereicherung. Am auffälligsten ist, daß die vielen Text-Tafeln mit Erklärtiteln nun durch Handlung ersetzt sind. Gar nicht zu beschreiben wieviel mehr das einem Metropolis-Zuschauer bringt. Die Handlung ist über die Rekonstruktion zu einer besseren Verständlichkeit gekommen, für mich ist das nun eine gut verstehbare Story, auch ohne den Roman etwa zu kennen.

  13. "Unter den Blinden ist der Einäugige der König".

    Keineswegs aber ist die ... Patalas-Rekonstruktion ... als desaströs zu erachten. Auch die davon erstellte (künstlerisch inakzeptable) Moroder-Fassung hat insgesamt noch ordentliche Kopierwerksarbeit zum Vorschein gebracht.

     

    "70mm - bigger than life"... das Grauen ...

     

    So - wieder etwas Luft geschnappt zwischen der vielen Arbeit die wir grade haben.

    Zu einigen Themen möchte ich -da ich nun weiss daß der geneigte Forumsleser dies möchte- Stellung nehmen und erklärlich sein.

     

    Sie haben viel Groll zwischen den Zeilen bez. 'Kinemathek' - evtl. auch Hr. Körber selbst, den ich natürlich gut kenne. Der Groll ist nicht wirklich gerechtfertigt. Man hat es in der Tat hier mit Menschen zu tun, die ernsthaft wollen daß 'alles gut wird'. Dabei mal mutiger oder wagemutiger zu sein als die herrschende Meinung erlauben mag, ist ein Charakterzug den ich insbesondere Hr. Körber zuschreiben möchte. Auch wenn er selbst mal an einer Methode zweifeln mag, so hat er zumindest immer die Offenheit, zu sagen: lass mal sehen wie das aussieht. Dann zurückzugehn und das Gesichtete als 'zu viel des Guten' zu verwerfen ist kein 'Bäumchen wechsel dich' sondern logische Konsequenz aus Wissen und neuer Erfahrung, nämlich dann den korrekten und vertretbaren Weg zu gehen.

    Die Patalas-Rekonstruktion würde niemand als desaströs oder schlecht oder minder bezeichnen, der mit so einer Aufgabe je mal zu tun hatte. Patalas ist ein Mann der weit über den Tellerrand seines 'Jobs' geblickt hat, der eine Studienfassung 'Metropolis' mit viel Liebe zur Authentizität und mit viel Arbeit und Engagement erstell hat, und die nach der 2010er Aufführung keineswegs überholt oder überflüssig ist. Er ist ein Professor der wahrscheinlich nie 'Dienst nach Vorschrift' praktiziert hat - deshalb allein schon gebührt ihm mein Respekt. Die Patalas-Fassung von "Metropolis" war die Basis für weitere Bearbeitungen, bekanntermaßen auch der 2001er. Wegbereitend könnte man sagen, und wenn man seine Arbeit für "Das Weib des Pharao" kennt, kann man wohl über technische Belange der Kopierbarkeit solch schwierigen Materials zu der Zeit sprechen, tatsächlich hat so eine Rekonstruktion aus Fragmenten aber den Erfolg, daß ein Film wieder in seinem Gesamtbild aus der Versenkung hervorkommt, man den Film beginnt wieder zu erfassen und zu mögen oder nicht.

    Die Moroder-Fassung kenne ich wohl, da gibt's bestimmt viel drüber zu sagen, ob technisch oder farblich, und man könnte unterschiedlichster Auffassung sein. Für mich ist es eine Art Kunst neu zu beleuchten, mit Musik die nicht dafür gedacht war - alles 'erlaubt' meine ich. Mir etwa hat die Aufführung von "Beyond the Rocks" in Pordenone gefallen ... der Film eher 'fad' und nich so prickelnd, aber die Jazz-durchsetzte neue Musik hat mich sehr angenehm durch den Film getragen. Daß nicht authentisch war mir da erhlich nicht wichtig. Ich respektiere aber auch den, dem das die Hauptsache sei.

     

    70mm Restaurierungen, sogar Umkopierungen sind -für den der's nicht weiß- ein technischer Herkules-Akt ! Solch ein Akt 70mm hat eine Größe und vor allem ein Gewicht, daß man erschrickt ! Eine ganze Kopie schleppt man allenfalls mit einem Hubwagen. Schon die Motoren bzw. Bremsen von Scannern und Umrolltischen müssen eine Menge an Kraft aufwenden, die jenseits des 'Normalen' liegt. Optiken sind extrem schwierig perfekt zu bekommen (corner-to-corner-focus) und letztlich sind die Farben wieder herzustellen auf der einfacheren Seite der Herstellung angesiedelt.

    So eine Restaurierung, insbesondere digitaler Methode, verlangt jedem Beteiligten ein ordentliches Maß an Anstrengung ab, in jeder Hinsicht. Wenn dann etwas nicht hundertprozentig klappt, obwohl man alle Mittel angewandt hat, die verfügbar gemacht werden können, ist der Zeitpunkt gekommen, einen gangbaren Kompromiss zu finden, oder das Projekt für gescheitert zu erklären. - Letzteres ist oft keine Option. Wenn man dann im Nachgang für die Imperfektion 'gescholten' wird, dann ist das halt so, wenigstens weiß man, das Projekt ist nicht gescheitert. Echten Pfusch, also Minderwertigkeit aus Nicht-Wollen, hab ich bei professionellen Restauratorenfirmen eher selten gesehn.

     

    Soviel für jetzt, mal sehen wer jetzt darauf schreibt. ;-)

    TB

  14. ich denke, an diesem Thread hängt eine ganze Reihe höchst interessierter Mitleser, meine Wenigkeit eingeschlossen.

    .... Gibt es einen bestimmten Grund, die früheren Viragen nicht wieder herzustellen?

     

    Zunächst Dank für den Link, freut einen ja wenn die Webdarstellung die mit viel Mühe gemacht wurde, auch gesehen wird. Dankeschön.

     

    Na, wenn's spannend ist, werd ich mich einfach weiter äussern, aber heut ist's schon spät, morgen geht fast gar nix und übermorgen kann ich wieder schreiben.

     

    Was die Herstellung von Viragen angeht, da kennt man Desmet, und andere Verfahren, incl. der von uns erstmals durchgeführten 'digitalen Virage' bei DAS WEIB DES PHARAO, das sogar den geradezu euphorisch überschwenglichen Kommentar von Kevin Brownlow fand, der in der Vorführung in Pordenone 2005 zufällig hinter mir saß. - Ich selbst finde Viragen sehr schön und der Zeit unbedingt zuzuteilen. Es gibt auch bei Metropolis viragierte Fassungen, die sich übrigens farblich durchaus "die Hand geben". Aber die Erklärung warum man konsequent bei s/w bleibt, stellt man wohl der Murnau-Stiftung am besten. Hat da noch niemand eine email hingeschickt ? Die sind ja ansprechbar.

     

    Nochmals - schön daß man sich so interessiert !

  15. ... Deutschen Kinemathek, die jetzt nur noch scannen will und en passant die Ausleihe ihrer Archiv- (oder auch Verleihkopien) in Kürze stoppen möchte ... ... das Bundesarchiv erst kürzlich mit beachtlichen Steueraufwendungen mit einem Musterkopierwerk für alle relevanten Filmformate ausgestattet wurde, während Gralshüter der Film- und Fernsehkunst am Potsdamer Platz die Abschaffung derartiger Einrichtungen nahezulegen scheinen ...

    Welch eine Mißachtung des FIAF-Kodex ...

     

    Wenn Sie sich zu vielem was Sie schreiben austauschen wollen, können Sie gerne mal anrufen, Sie wissen ja wo ich zu finden bin. Ich aber weiss leider noch nicht wer Sie sind. Unser beider "deep thoughts" zum Thema würden sonst vielleicht dieses Forum langweilen, das wär nicht gut.

     

    Bei allem lustvollen Schimpfen muß man aber auch die andere Seite kennen, um wirklich zu urteilen.

    Daß die eine Seite (Kinemathek) vielleicht 'nach vorne schaut' und den Versand von Verleihkopien (1 Kiste = 25kg) zum Verschrammen vor Ort durch technische Lösungen wie gezielte Downloadbarkeit in untersch. Auflösungen in Betracht zieht, wo das Material nicht geschrottet wird, ist doch was gutes ! Und daß gleichzeitig ein Bundesarchiv mit neuen Facilitäten ausgestattet wird, versteht der, der mal in den alten Gebäuden in Wilhelmshagen etwa war ... das Grauen ! Da war höchste Zeit etwas zu tun, bevor einem die Bude auf den Kopf fällt. Sind ja auch meine Steuergelder, deshalb erlaube ich mir das ein wenig zu kommentieren.

    Das Bundesarchiv hat den Auftrag das filmische Erbe zu verwahren und zu beschützen. Ein solcher Auftrag beinhaltet nicht, jedes technische Verfahren sofort mitzugehen - wichtiger ist, die Filme als überliefertes Gut zu sehen, incl. dem allmählich verfallenden träger.

    Wenn Sie mich (den Digital-Mann) fragen würden: "Kann ich denn mein Original (35mm etwa) wegschmeissen nachdem Sie's 4K gescannt haben ?" dann würde ich sagen: "Wenn Sie sich das Aufbewahren der Filme bis zu ihrem Ende leisten können, dann tun Sie das bitte."

    Da liegt auch das nächste Problem: wenn man weiß daß das Personal des Bundesarchiv standig abgebaut wurde (zw. 2000 und 2008 um die Hälfte !) und die jährlichen Budgets immer dünner werden, die die Politik dem 'staubigen Archiv' zusprechen, dann versteht man vieles.

    Ich selbst wünsche mir, digitale Sicherung zu optimieren und in ihrer Effizienz erheblich zu straffen, damit beides bezahlbar wird ! Denn nur ein Film der ausserhalb des Archivs 'lebt' - sei das digital oder als Film - ist einer Zuschauerschaft überhaupt zugänglich, erinnerbar, bewunderbar ..... usw.

  16. ... Und da METROPOLIS ja ein Film der reinen Oberflächenwirkung ist, wird ein plötzlicher Sprung in der Bildqualität besonders störend wirken...

    Für die DVD-Edition hat man den Film regelrecht zu Tode gefiltert, am Ende steht nur noch ein digital geschminkter Leichnam, einer schwarzweißen TV-MAZ der 1960er ähnlicher als irgendeiner Filmkopie der Vergangenheit.

     

    Oh, da ist ja ein echter Filmkenner im Forum ! Wer ist denn magentacine ?

    Der, der Metropolis als Film der reinen Oberflächenwirkung bezeichnet ! Völlig egal ob man den Film oder die Machart leiden kann - das ist Käse ! Aber da muss man vielleicht ein wenig genauer hinschaun, hm.

     

    Da WIR (angeblich) den Film "zu Tode gefiltert" haben, in "einen geschminkten Leichnam der einer TV-Maz der 60er ähnelt" (frei gekürzt) sei berichtet, daß das überlieferte Flickwerk das im Jahr 2000 vorlag, in keiner Weise einen Film ergab, der für den Zuschauer 'aus einem Guß' hätte empfunden werden können ! Die Arbeitskopie (traditionelle Kopie aus den Quellmaterialien) ist aus Betrachtersicht eine Zumutung, eine Anhäufung von technischen Mängeln der üblichen Kopiertechnologie und beim Anschaun kann man vor lauter Sprüngen in Dichten und Position, durchsetzt mit Szenen in unglaublich beschädigtem Zustand, keineswegs "den Film Metropolis geniessen", das Werk von Fritz Lang mit Genuss betrachten.

    Das für uns größte Lob nach der Berlinale 2001 war, daß erstmal niemand über irgendwelche technischen Belange sprach, sondern jeder über die nun sichtbaren Graustufen, Szenen die neues vermittelten, weil man's in dem 'Kugelhagel' der technischen Mängel vorher nicht sehen konnte. Der Film METROPOLIS wurde gefeiert, nicht die technische Methode ! Und das wollen wir diesesmal wieder erreichen !

    T.Bakels

  17. ... sind die Restaurierungsarbeiten, die im Sommer vergangenen Jahres angekündigt worden waren, jetzt zu einem Abschluss gekommen ... ... welche neuen Sichtweisen sich aus der komplettierten Fassung erschließen ...

    "Der Film aus Buenos Aires ist stark verkratzt, wahrscheinlich wurde die Kopie Hunderte Male vorgeführt, bevor sie auf 16 Millimeter umkopiert wurde, ohne vorherige Reinigung."

     

    Hallo Sam.

    Die Restaurierungsarbeiten sind im Gange, und der Film bekommt, wie schon von Murnau-Stiftung und M.Koerber gesagt wurde, eine wirklich neue Perspektive über die nun vollständigen Szenen. Ein 'Erzähltext' in Arial weiss auf Schwarz kann halt niemals die echte Szene fühlbar machen, das wird überdeutlich.

    Der Film wurde sicher hundertemale vorgeführt, arg verkratzt und mit Flecken, beides hätte man 1.) über Nasskopierung und 2.) durch simple Reinigung des Quellmaterials in ein überlieferungswürdiges Material bringen können, die Technik war ja da. -

     

    Daß auf diese Weise ein Unikat umkopiert wird ist für jeden von uns nicht nachvollziehbar. Sicher haben aber da Worte wie Nachlässigkeit, Sparen am falschen Platz, Ignoranz oder gar Dummheit ihre Berechtigung. Mich ärgert es immer wieder mit wie wenig mehr Aufwand ein viel besseres Ergebnis hätte erzielt werden können, wenn man's nur täte. - Leider hat bei der Frage nach der Verantwortung für diese Buenos Aires Kopie niemand die Hand gehoben ... komisch, oder !

    T.Bakels

  18. Oh je ... jetzt werden schon im Vorfeld die schwersten Bedenken getragen. Kann man nicht vielleicht abwarten, bis man das Resultat gesehen hat?

    Ich jedenfalls lasse mir die Vorfreude nicht nehmen und hoffe, ein Ticket für die Gala Vorstellung zu bekommen.

     

    Lieber Preston,

    ich selbst hatte das argentinische Material für so stark belastet angesehn (als ich es zum erstenmal auf dem Scanner hatte) daß ich es für nicht restaurierbar hielt.

    Mittlerweile sind wir in der digitalen Bearbeitung der Bilder und ich muß dies eindeutig revidieren. Es ist restaurierbar, nur es war mit den herkömmlichen Methoden unrestaurierbar - diese ändern wir grade.

    Dein Ticket für die Aufführung wirst du nicht bereuen, wenn du schon jemand bist der den Film an sich schätzt und das Sitzfleisch für die vollständige Rekonstruktionsfassung hast. Viel Spaß dabei !

    T.Bakels

  19. Gibt es keine seriöseren Fachberichte, die man hier posten kann?

    Mittlerweile wurde aus kompetenterer Hand einiges zum Vorhaben geschrieben, auch zur Restaurierung bei alpha-omega 2001.

    Damals wurde mit der Diamond-Software die Staub- und Schmutzentfernung realisiert und in 2k nass gescannt.

    Kopierergebnisse von den intakten Teilen des Originalnegativs ergaben jedoch filigranere Durchzeichnungen und Kontrastabstufungen als nach der Digitalisierung.

    Da das alte Team diesmal wieder eingebunden ist, empfiehlt sich eine Wiederholung der damaligen Restaurierung auf höherem Niveau anstelle lediglich einer Ergänzung der vorhandenen Files.

     

    Seriöse Fachberichte sind was schönes, ja. Die traditionell kopierten Originalteile des Films habe ich selbst gesehen, und die sind in der Zeichnung und Kontrast wirklich so gut wie man das von Originalnegativ als Quelle erwarten darf. - Liesse man diese unbearbeitet, also wackelnd, schaukelnd, mit tonnenweise Belastungen, Flickern etc., dann wäre das ein traditioneller Filmrestaurierungsweg. Dieser wurde als Arbeitskopie vor der Restaurierung gemacht, denn da waren durchaus Leute die das als besten Weg favorisiert hatten. Aber die mussten dann mit eigenen Augen sehen, wie dutzende von 'gestückelten' Szenen (Beginn aus Paramount Negativ, hinterer Teil der Szene aus BFI-Kopie, Ende aus der MoMa-Kopie) tatsächlich aussehen ! Da springen Bildposition, Dichten und Zeichnung daß es nur so kracht. Kein schöner Anblick. Also wurde eine Methode in Erwägung gezogen - und gemacht - die zu dieser Zeit wirklich dem vordersten technischen Stand entsprach, Digitalisierung in 2K vom Original-Nitro-Negativ. (Eine tapfere mutige Entscheidung der Murnau-Stiftung und des Bundesarchivs. Da waren viele mehr als skeptisch.)

    Wenn man dann Bildstände über Tracking-Programme stabilisiert, Dichten mühevoll über Tonwertanpassung annähernd hinbastelt und Staub, Flecken,Schmutz und Kratzer jeglicher Art mit Diamant filtert und herausretuschiert, dann wird der 'Charakter' des 'alten Films' logischerweise anders, sauberer, stabiler, Video-ähnlicher. Aber das ist eine Sache der Sehgewohnheiten. Tatsächlich haben wir in der 2K Restaurierung weder das Korn 'gefiltert' noch Dichteflackern oder einen (nun) sichtbaren Trocknungsfehler des Originalnegativs beseitigt. Das war so vereinbart und filmhistorisch als richtig empfunden; damals. Heute sieht man das vielleicht anders, das ist eine Veränderung von Sehgewohnheiten die in 10 Jahren stattfinden kann.

    Im übrigen ist es schön zu sehen daß doch viele Menschen die Arbeit die wir gemacht haben zur Kenntnis genommen haben. Loblieder allein kann es dabei nicht geben - normal.

    T.Bakels, München

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