vor 2 Stunden schrieb Salvatore Di Vita:
Aus Gründen der Transparenz sollte Erwähnung finden, daß es sich hierbei nicht um Filmvorführungen auf großer Bildwand im großen Kinosaal handelt, sondern um Demonstration von Projektionstechnik in einem Ladengeschäft in einem Einkaufszentrum.
Dies ist eine wichtige und gute Sache, könnte jedoch bei Besuchern zu Enttäuschungen führen, wenn sie in einem Atemzug mit dem weltberühmten Todd-AO Festival in Karlsruhe genannt wird.
Foto: Symbolbild
Komplette Vorführungen hatte ich in den letzten 20 Jahren für die etablierten oder kommunalen Filmtheatern annonciert (meist auch selber etwas beigetragen oder auch hingefahren). Dafür bitte zurückblättern bis zur S. 1. Oder gerne selber ein paar Veranstaltungen ankündigen, vielleicht wieder aus Frankfurt? Das wäre zu schön. Hat mir früher ernsthaft besser gefallen als Karlsruhe: die Einführungen waren besser, die Restaurierungsanalysen waren besser und die 70 mm-Kopien damals waren auch besser.
Der magentastore (oben abgebildet) ist beneidenswert stylisch. Würde aber einem neu eingerichteten Technikmuseum entsprechen: was zumindest mich heute weniger inspiriert (und auch im Potsdamer Filmmuseum aufgegeben wurde. Das ebenfalls sehr große Filmmuseum Wien stellt auch keine Technik aus, denn die Ausstellung sei der Kinosaal selber mit seinen Filmen und zwei modernen FB 30 Projektoren.)
Defakto ist es hier der von dem Vorredner angeprangerte improvisierte Müllhaufen. Der aber mit dem Publikum interagiert: in dieser Phase sind Plakatkunst, Programmhefte, Star-Autogramme, Filmformat-Clips und Enzyklopädien und Regionalgeschichte zum Thema geworden.
Nachwievor für jedes Format zwei Projektoren (der Vorredner, welcher sich nur für den Prototyp des unveränderten historischen Projektors adressiert, verlangte dann: "weniger ist mehr". Würde man sich nach ihm richten, sind es Bauer B8 und Bauer Selecton und ein HD Beamer, die zu genügen hätten. Dann müsste man Super 8, 70mm, das 2K- und 4K-Gerät schnell wieder abbauen, damit ja keine falsche Erwartungen geweckt werden könnten und das Publikum enttäuscht werde. (Die widersprüchlichen Ratschläge und Hilfeleistungen aus diesem Forum seitens einiger Karlsruher Fans sind vielleicht doch nicht so liebevoll gemeint, wie sie formuliert sind.)
In der Normannenstraße wurde räsonniert, dass der Saal von der ehemaligen Stasi genutzt wurde: auch da sollte man sich nicht reinsetzen.
War es ein Kino am Kurfürstendamm, wurden aus Karlsruhe per Ferndiagnose nur drei Frontlautsprecher angeprangert, später dasselbe Haus aber plötzlich durch Karlsruhe beliefert.
In Werder belehrte Karlsruhe, es seien für den ostdeutschen Raum die Rechte von "Krieg und Frieden" nicht zulässig gewesen (vielleicht wollte nur Karlsruhe den Film spielen), Progress-Film sah das aber anders.
Und in Varnsdorf hätte meine "2001"-Kopie nicht gezeigt werden dürfen, bemerkte erneut warnend die Marienstraße, da nur noch die neu entstehende Kopie gespielt werden dürfe (die Europa-Disponentin der Warner, Niki, sah das aber anders und überließ einem die freie Wahl verfügbarer Fassungen).
Kein Störmanöver, welches in der Marienstraße ausgelassen wurde.
Am 15.11.2025 um 09:31 schrieb preston sturges:Nicht gerade in der Nähe ... aber immerhin ein 70mm Termin ... so wie es der Thread Titel ja auch einfordert:
Saragossa, Spanien
28.11. - 2.12.2025
Cines Palafox (1000 Platz Theater)
2OO1: A SPACE ODYSSEY
https://www.cinespalafox.com/cartelera/2001-una-odisea-del-espacio.html
Ganz herzlichen Dank an die Marienstraße.
Hast Du die Todd AO-Kopie (neu) dorthin delegiert?
Man möchte vor Glück schluchzen, dass man den Film jetzt wieder so sehen darf wie 1968 (ich dachte, schon dafür lohnt es weiterzuleben):
PASES LIMITADOS EN SU FORMATO ORIGINAL 70MM, VIVE 2001: UNA ODISEA DEL ESPACIO COMO EN SU ESTRENO EN 1968.
Übersetzt:
Nur limitierte [ein Marketing-Trick] Vorführungen im Original-70-mm-Format: Erleben Sie 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM, wie er 1968 veröffentlicht wurde.
MeineVermutung:
der Regisseur würde sich im Grabe umdrehen. Sein engster Mitarbeiter jedenfalls, Douglas Trumbull, bemerkte zu dieser neuen 70mm-Version:
“…I was kind of flabbergasted because I had a previous intimate relationship with Warner Bros. about 2001 because I was developing [a] documentary [about that film] for them. At the time, I said ‘I know where the original negative is of everything. I’m a guy who was on the set, working with Kubrick, and I’d love to contribute to any restoration you want to do.’ Instead, they called Christopher Nolan and they did not call me. Go figure. It’s all corporate. All about money”.
Und darin sehe ich den Eindruck bestärkt, wonach es beim 70 mm-Hype eher um Marketing und Geld geht.
Wie anders kann man die Ausführungen von Trumbull
verstehe ? Zu wessen Gunsten kann man sie auslegen?
Zugunsten der Restaurateure? Zugunsten von FotoKem? Zugunsten von Christopher Nolan, von Schauburg Karlsruhe, von Cines Palafox?
Solch ein Mann ist nun leider tot. Ein Genie.
Und jetzt hat man es mit Ratgebern und Hilfeleistern des Filmvorführerforums zu tun, die es umgekehrt wie Trumbull sehen und gar nicht gewillt sind, gemäß dem Thema eigene Veranstaltungen anzukündigen, selbst das Todd AO-Festival (das ein normales 70 mm Festival ist) seit Jahren nicht besucht haben, aber auch die anderen genannten Örtlichkeiten nie besucht haben, jedoch offenbar aus Langeweile ihre Standpunkte stündlich drehen.
