vor 6 Stunden schrieb DC:Darf ich mal kurz ne Zwischenfrage stellen?
Wieviel Kopien von 70mm oder 35mm Magnetton gab es eigentlich je Titel, also so durchschnittlich? Und wieviele wurden dann (sowohl in DACH, als auch weltwelt) eingelagert?
Deine Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Für Ben Hur in Deutschland hast Du die Info schon bekommen: https://www.filmvorfuehrer.de/topic/3054-70-mm-vorf/page/165/#findComment-302187
Da auf Deine Frage damals auch der "allwissende Kopierwerksexperte" keine Antwort geliefert hat, wirst Du jeden Verleiher anschreiben müssen.
Vielleicht interessant (Fundstellen ohne Prüfung):
https://www.in70mm.com/news/2002/splendour_of_70mm/de/index.htm
Zitat:
70mm erreichte Großbritannien 1958, 18 Monate später, als Todd-AO im Dominion an der Tottenham Court Road in London und im Gaumont Cinema in Manchester installiert wurde. Beide Lichtspielhäuser waren für den dritten Todd-AO Film, „South Pacific“, mit Philips DP70s ausgestattet. Der Erfolg war, dass der Film im Dominion vier Jahre später immer noch lief. (Als „Überstandard“ war der 70mm Film ebenfalls von den „britischen Quoten“ ausgenommen.) Bis Anfang der 1960er war 70mm-Projektion in den meisten West End Theatern in London und in den Großstädten im ganzen Land installiert. Vielen galt diese Zeit als die Blüte der 70mm, die Ära der historischen Epen mit großem Budget und der üppig ausgestatteten Musicals, unter anderem „West Side Story“, „Cleopatra“, „The Sound of Music“, „Lawrence of Arabia“ und „The Fall of the Roman Empire“. Dabei war die tatsächliche Anzahl der 70mm Kopien immer relativ gering, für jede Produktion wurden immer nur ein halbes Dutzend Prints erstellt. Die Magnetstreifenprints waren sehr teuer, der Ton musste einzeln aufgenommen und in Echtzeit geprüft werden. Sie waren kosteneffektiv, da sie auf der sogenannten „Road-Show“-Basis gezeigt wurden, bei der 70mm Filme viele Monate lang an einigen wenigen Premierentheatern liefen, ehe sie, auf 35mm reduziert, allgemein veröffentlicht wurden.
https://www.in70mm.com/presents/1963_blow_up/library/grant_lobban/de/index.htm
Zitat:
Für viele ist die Blütezeit der 70mm-Filme die Zeit der Monumentalfilme und der großen Musicals der 50er und 60er. Jedoch waren es die 70er und 80er, in denen die meisten Kopien gezogen wurden. Vor dieser Zeit war das Vertriebsschema der Verleiher ein anderes. Die großen Roadshows – nur wenige im ganzen Land – benötigten auch nur eine kleine Anzahl an Kopien mit langer Haltbarkeit. Einer Anzeige für die DP70 zufolge lief eine einzige Kopie von "South Pacific" ("Süd Pazifik", 1958) über zwei Jahre lang im Dominion in London. Von "The Fall of the Roman Empire" wurden überhaupt nur zwei Kopien für die britische Auswertung gezogen. Diese zogen dann für viele Jahre durch das ganze Land bis sie im Nationalen Filmarchiv endeten, dort aber schon einige Male im National Film Theatre wieder zum Leben erweckt wurden. Glücklicherweise blieben die Farben länger stabil und verblichen, anders als bei den meisten gleich alten Filmen, erst kürzlich. Die Anzahl der Kopien stieg mit “Star Wars” ("Krieg Der Sterne", 1977) auf ungefähr 30 an. Als in den 80ern landesweite Starts zur Norm wurden, benötigten Blow-ups wie “The Empire Strikes Back” ("Das Imperium Schlägt Zurück", 1980) über 100 Kopien. Dies stieg mit "Return of the Jedi" ("Rückkehr Der Jedi-Ritter", 1983) weiter auf 150 an und schließlich war die Rekordzahl mit über 240 Kopien für "Indiana Jones Aand the Temple of Doom" ("Indiana Jones und der Tempel des Todes", 1984) erreicht. Mit den zunehmenden Stückzahlen, wurde bei der Herstellung der Filmkopien immer auch ein 65mm Blow-up Negativ-Duplikat hergestellt um die Massenanfertigung der Kontaktkopien mit Hochgeschwindigkeit zu gewährleisten. Und das alles mit einem immer geringer werdenden Qualitätsverlust mit ständig sich verbesserndem Duplikatmaterial.
Darf man fragen, wieso Du fragst? Wegen des Aufwandes ein Lichttonnegativ zu erstellen?