Hallo, ich kann Licht in die Dunkelheit bringen. Ich bin derjenige, der bis 1994 das Union-Kino als Vorsitzender des Filmvereins betrieben hat. Ursprünglich hatte das Kino 120 Plätze. Aufgrund der nach 1990 geltenden baurechtlichen Bestimmungen mussten wir 30 Sitze ausbauen, da das nötige Luftvolumen pro Sitz nicht ausreichte. Wir hatten das Kino anfänglich von Herrn Gericke gemietet und später von ihm gekauft. Der letzte Film war Cinema Paradiso und im Beiprogramm "Das boxende Känguruh", ein Film über den Kinopionier Skladanowski. Es waren zur letzten Vorstellung 128 Besucher auf 90 Plätzen. Man saß auf dem Fußboden vor der Bildwand und in den Gängen. Es gab sogar eine Reportage des Deutschlandfunk und ein Filmbeitrag vom Hessischen Rundfunk. Auch ein örtlicher Medienbetrieb hat ein Video gedreht. Das Kino war immerhin 83 Jahre ununterbrochen in Betrieb. Im Bildwerferraum stand ein Paar Dresden D1 mit Halogenlampe 36V 400 W. Das Cinebild war 5,70m. Verstärker ein Präciton 22. Übrigens waren wir nicht Pleite. uns wurde seitens des Vermieters gekündigt. Das Haus wurde binnen 2 Monaten abgerissen. Der geplante Kaufhausbau an dieser Stelle kam wegen Konkurs der Betreiberfirma nicht zu Ende. So ist auch heute noch nach 12 Jahren an dieser Stelle eine Baugrube. Der Neustart in der Großdisco MEDADROME gelang nicht. Die Bedingungen waren dort unmöglich und die Lage am Stadtrand ungünstig. Solltet Ihr noch Fragen haben, meldet Euch, nur müsst Ihr ein wenig Geduld haben, ich komme selten dazu, mal den Rechner anzuschalten. Mit der Technik der in der DDR üblichen Filmgeräte bin ich bestens vertraut, ich habe 10 Jahre so ziemlich alles repariert was es gab. Vorher habe ich im Kino alles gemacht was ging. Heizer, Vorführer, Theaterleiter, Platzanweiser, Kassierer und Raumpfleger. Ich weiß also, wovon ich Rede. Übrigens, die blöde Ost-West Diskussion hier im Forum könnt Ihr stecken lassen. Konstruktive Beiträge, welche alle voranbringen, sind besser.