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Rundkino

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Beiträge erstellt von Rundkino

  1. Wirklich eine interessante Doku, Gratulation! Gehört bei mir mittlerweile zur Wochenlektüre. Mich würde in aller Ungeduld interessieren: Werden die Säle farblich alle gleich oder aber individuell gestaltet? Vorhang? Kinogong?

     

    Viel Kraft und Erfolg noch!

     

    Rundkino

  2. Wen es interessiert: Mit Wirkung zum 1.1.2008 hat der Kristallpalast in Dresden seine beiden Digitalprojektions-Installationen (in Kino 13 und Kino 14) rückgebaut. Zu teuer, zu wenig wenig Filme in digitaler Kopie heißt es. Damit fällt auch die 3D-Projektionsmöglichkeit weg, die im März letzten Jahres hastig eingeführt wurde (Shutterbrillen-Technik mit einem Projektor), um der neuen 3D-Installation im benachbarten Rundkino Paroli bieten zu können.

     

    Mehr kann auch im Forum des Kristallpalastes nachgelesen werden:

    http://forum.ufa-dresden.de/viewtopic.php?t=870

     

    Weiß jemand von ähnlichen Aktivitäten an anderen Standorten?

     

    Grüße aus Dresden,

    Rundkino

  3. Leider steht im Text nichts über Auflösung und Seitenverhältnis des 200 qm Bildes.

    Nach Aussagen des Betreibers wird in Frankfurt die gleiche Installation wie im Rundkino Dresden und im Weimarer Atrium eingebaut. Das heißt 2 Projektoren Christie CP2000 (Auflösung: 2k) a 6kW, Seitenverhältnis der Projektion flat 1:1.85 (zumindest für Wild Safari & Co)

     

    Rundkino

  4. Das mit der Eröffnung in der Zeilgalerie scheint sich zu verzögern - laut einer eMail die mir vorliegt soll aber mit "Meet the Robinsons" eröffnet werden.

    Beim Rundkino in Dresden konnte der Termin mit Mühe und allerhand Provisorien gehalten werden. Das seit 4 1/2 Jahren weitgehend ungenutzte Haus wurde am Donnerstag mit dem Film eröffnet. Ob ein Kinderfilm, zumal mager an 3D-Effekten, allerdings das richtige für so eine Eröffnung war, wage ich zu bezweifeln.

     

    Werde mich in einem separaten Thread noch mal mit Bildern zum Haus melden und darüber berichten.

  5. Vergangenes Wochenende war ich in Frankfurt/Main (um die "Das-Boot" Ausstellung Auf der Suche nach der Crew von U96 im Filmmuseum zu besichtigen, was außerordentlich lohnend war, wie ich finde) und habe natürlich auch am MGM-Royal vorbeigeschaut. Ich bin einigermaßen entsetzt darüber, wie es dort aussieht (siehe Bilder unten). Denn das Cafe, von dem zu Beginn dieses Threads die Rede war, scheint nicht mehr zu existieren. Stattdessen ist das gesamte Areal verlottert, in den Foyers türmt sich das Gerümpel und der Müll und beißender Urin-Gestank steigt einem in die Nase.

     

    Wie ist der Stand? Gibt es neue Entwicklungen? Steht der Abriss bevor? Zu der Zeit, als das Cafe eingerichtet wurde (2003), zu Beginn dieses Threads, war zwar der damalige Betreiber, das Konglomerat aus UFA Theater GmbH & Co KG / Olympic Filmtheaterbetriebe / Filmtheaterbetriebe Heinz Riech & Sohn etc. pp. in Insolvenz, nicht jedoch der Immobilieneigentümer, die UFA Theater AG. Die ging erst Mai 2004 baden und ist nachwievor nicht vollständig abgewickelt. Befindet sich das Gebäude noch beim Insolvenzverwalter (Metzeler/ van Betteray)? Haben die das Cafe dann rausgehauen? Ist der Saal eigentlich ausgeschlachtet worden? Einige Stühle liegen bzw. stehen im Foyer herum.

     

    Habe auch bei den E-Kinos auf der Zeil vorbeigeschaut, dort war in einem Aushang davon die Rede, Familie Jaeger wollte sich um das Royal kümmern, habe aber von dem Vorhaben wegen exorbitanter Mietforderungen Abstand genommen.

     

    Vielleicht weiß @magentacine etwas über den aktuellen Stand?

     

    (Off-topic, @magentacine und andere frankfurter: In den E-Kinos ist weiterhin eine Ankündigung zu finden, nach der deren großes Foyer im Stile der 50er Jahre umgebaut werden solle. Soll das, was ich vorfand, schon der Umbau gewesen sein oder steht dieser noch bevor? Kenne den Ursprungszustand leider nicht)

     

    Danke,

     

    Rundkino

     

    royal_ffm_05_ffv.jpg

    Alte Ankündigungen aus dem Juli - 2006 / 2005 / 2004 ?? Nicht benötigte Buchstaben liegen achtlos auf dem Vordach herum.

     

    royal_ffm_04_ffv.jpg

    Saalbau

     

    royal_ffm_02_ffv.jpg

    Separater Aufgang zum BWR?

  6. man muß mindestens 20 beiträge geleistet haben um einen thread eröffnen zu können

    hier gilt es zu bedenken, dass viele neue User sich aufgrund einer speziellen Frage an die "Community" im Forum anmelden. Diese Möglichkeit wäre dann verbaut und damit ein wesentlicher Gedanke des Forums ad absurdum geführt.

     

    Es bedeutet zwar mehr an administrativem Aufwand, aber wie wäre es, wenn nach der Anmeldung direkt per Mail mit dem neuen User Kontakt aufgenommen wird um diesen gewissermaßen "abzuchecken". Dann dürfte sofort auffallen, ob der user echt ist oder nicht.

     

    Bezüglich der Sache mit den web.de Adressen: Stimmt die IP der Spam-Anmelder eigentlich mit der des Web.de Mailrelays überein? Vielleicht wäre auch dies ein Ansatzpunkt, gefälschte Email-Adressen zu erkennen und so die Anmeldung von Spammern zu unterbinden.

     

    Rundkino

  7. Hallo @preston, da es ja morgen los geht, wollte ich auf diesem Wege gutes Gelingen zu dieser grandiosen und aufwendigen Veranstaltung wünschen - einen braven Projektor mit willigem Film, ein volles Haus und natürlich begeistertes Publikum! - und Mut zur Fortsetzung #3 !

     

    Viele Grüße, Rundkino

  8. In Dresden findet sich die Schauburg, die am 15.Oktober 1927 als erstes freistehendes Filmtheater Dresdens eröffnete und immernoch als Kino genutzt wird.

     

    schauburgstart.jpg

     

    Das Gebäude mit einem 1000 Plätze fassenden Saal wurde von dem Architekten Martin Pietzsch entworfen, der u.a. in Dresden auch für die UT Lichtspiele als seinerzeit größtem Filmtheater der Stadt und für verschiedene Villen in den Nobelstadtteilen am Elbhang verantwortlich zeichnete. Bis zum Bombenangriff am 13.2.1945 hielt der Spielbetrieb an, 1946 ging es dann weiter.

     

    geschichte_gross.gif

     

    Nach der Wende wurde das Gebäude von der Treuhand an die Constantin Film GmbH veräußert, die es aber 1993 schloß. Es wurde dann von einem lokalen Kinobetreiber übernommen und umgebaut und im Mai 1994 wiedereröffnet. Aus einem Saal wurden drei:

     

    Sergio-Leone-Saal (403 Plätze, BW ca. 10x4,5m, Bühne, aufwendige Stuckdecke, Vorhang, 1xFP 30, 1xMeo 5),

     

    Fritz-Lang-Saal (208 Plätze, BW ca. 7,50x3m, Vorhang, 2xMeo 5),

     

    Andrej-Tarkowski-Saal (108 Plätze, BW ca. 2x5m, 2xMeo 5).

     

    Geboten wird ein gesunder Mix aus gehobenem Mainstream und anspruchsvollem Programm, flankiert von Musikabenden, Lesungen und speziellen Filmreihen. Bis vor wenigen Jahren war es Heimat das Dresdner Kurzfilmfestivals, das dann ins Metropolis-Kino wechselte, als die Kapazität nicht mehr ausreichte. Die Schauburg zählt heute zu den am besten ausgelasteten Kinos Dresdens. Demenstprechend verschliessen sind mitlerweile, nach 12 Jahren, leider die Säle und alles hofft, daß der gute Besuch doch ein wenig Geld für eine Renovierung abwirft...

     

    Hier noch ein Bild vom kleinsten Saal:

    saal_tarkowski_foto.jpg

     

    Rundkino

  9. Vergangenen Mittwoch fand sich im Hamburger Abendblatt ein Nachruf auf den UFA-Palast Hamburg, dessen Abriss in diesen Tagen beginnt, und den Standort am Gänsemarkt, an dem schon viele Jahrzehnte Kino gemacht wurde. Dem ortsunkundigen sei mitgeteilt, daß das jetzt zur Disposition stehende Gebäude vor nicht einmal zehn Jahren, 1997, nach Abriss des alten, siebzehnsäligen Schachtel-Ufa-Palastes, eröffnet wurde. Seinerzeit gab es eine erbitterte Neubau-Schlacht zwischen Achim Flebbe, der fast nebenan am Dammtor sein CinemaxX mit dem 1001-Plätze Saal schuf, und Volker Riech. Damals wie heute hat letzterer verloren.

     

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    Am Gänsemarkt ist die Ufa Geschichte

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    Von Helmut Söring

     

    "Das gibt's nur einmal" sangen "Die drei von der Tankstelle" anno 1930 zu Werner Richard Heymanns Evergreen auf Robert Gilberts nicht minder genialen Text. Es war der größte Ufa-Hit aller Zeiten. Wenn jetzt die Abrißbirne am Ufa-Palast am Gänsemarkt ihr Werk beginnt, mag manchem dieser Song in den Sinn kommen. Allein - ich weiß nicht, was soll es bedeuten -: diese Art Kintopp kommt schon seit langem nicht wieder; dazu sind sich die großen Schachtelkinos zu ähnlich. Sie sind in jeder Stadt austauschbar, zeigen dieselben Filme.

     

    Dabei schrieben die Häuser zwischen Kalkhof und Büschstraße seit jeher ein besonderes Kapitel hamburgischen Entertainments. Hier wurde 1677 die erste deutsche Bürgeroper gebaut, wo sich Georg Friedrich Händel mit seinem Kollegen Johann Mattheson wegen einer nichtigen musikalischen Frage in die Wolle kriegte. Hier auch wirkte Lessing am Deutschen Nationaltheater und verfaßte seine "Hamburger Dramaturgie". Und daß dort anno 1770 das erste staatliche Lotto in der Hansestadt gespielt wurde, gehört ebenso zu den Annalen wie eine pikante Version des Themas "Le roi s'amuse": Der dänische König Frederik VIII. starb am 14. Mai 1912 nach einem Besuch des Kalkhofs. Dort, wo jetzt die Kinoausgänge des Ufa-Palasts vernagelt werden, befand sich bis zum Krieg das fashionabelste Freudenhaus der Hansestadt. Davor gab's wieder ein Lessing-Theater, aber das war ein Kino. Und im ersten Stock das Kaffee Faun, wo man sich auf elegante Art näher kommen konnte.

     

    Bei Kriegsende nahmen es die britischen Besatzer in Besitz. Das Lessing-Theater wurde englisches Kino. Damals, Mitte der 50erJahre, traute ich mich mit meinem älteren Bruder einmal dort hinein. Dessen Clique ging vermutlich vor allem des Nervenkitzels wegen dorthin, die Sache war für Deutsche verboten. Wahrscheinlicher schien aber, daß man dort rauchen durfte. Jedenfalls habe ich an die Filme keine Erinnerung mehr.

     

    An die Programme im neuen Ufa-Palast, der im Februar 1958 mit allem Pomp und Circumstance eröffnet wurde, übrigens auch nicht. Ich muß es zu meiner Schande gestehen. Denn das damalige deutsche Kino mit Romy Schneider und Georg Thomalla, Dieter Borsche und Ruth Leuwerik war nicht nach meinem Geschmack. Die "Gondel" am U-Bahnhof Sierichstraße, das war's. Dort lernte ich schmecken, was Kino ist: Louis Jouvet, Jean Gabin in "Quai de brûmes" oder "Le jour se léve", dann "Adel verpflichtet" und Vittorio de Sicas "Fahrraddiebe", auch Western gar, Fellini und Antonioni, Billy Wilder und Hitchcocks frühe Filme, ehe die großen Sachen in die City-Kinos wie Waterloo, Urania oder Passage kamen. Und später, als sie in Frankreich drehte, wurde ich doch zum Romy-Fan.

     

    Die Eröffnung des Ufa-Palasts am 25. Februar 1958 wurde ein besonders "großer Bahnhof". Man gab "Scampolo" von Alfred Weidenmann mit Romy Schneider, Victor de Kowa und Paul Hubschmid. Den roten Teppich, der ihnen ausgerollt wurde, genossen Hildegard Knef und Hannelore Schroth, Olga Tschechowa und Grethe Weiser, Willy Birgel und Dieter Borsche, Hansjörg Felmy und Boy Gobert, O.E.Hasse und Hardy Krüger, Georg Thomalla und Gert Fröbe. Dazu Produzent Dino de Laurentiis und die Regisseure Helmut Käutner, Geza von Cziffra und Frank Wisbar. Auf der Premierenfeier im Atlantic spielten das Rediske-Quintett und das Rias-Tanzorchester Werner Müller aus Berlin, es sangen Vico Torriani und Freddy Quinn.

     

    Die Herrlichkeit währte keine 15 Jahre. Ein einziger Saal rentierte sich nicht mehr. Am 20. September 1974 gab der umgebaute Ufa-Palast der Kino-Welt ein neues Gesicht. Jetzt fanden sich am Gänsemarkt sieben Kinos unter einem Dach, damals das größte "Schachtel"-Angebot in der Bundesrepublik.

     

    In jenen Tagen wurde Eduard Rienau Theaterleiter bei der Ufa. Der heute 70jährige, aus dessen Sammlung die Fotos zu diesem Artikel stammen, war Chef am Gänsemarkt, am Kinocenter Glockengießerwall, in Stuttgart, im Royal-Palast im Berliner Europa-Center und im Streit's am Jungfernstieg. Reagiert das Publikum in Deutschland unterschiedlich? "Die Geschmäcker sind überall gleich", so Rienau, "die Amerikaner haben ja ohnehin unsere Programme bestimmt. Es gibt ja d e ndeutschen Film nicht mehr."

     

    Wie wird man Kinodirektor? Rienau war Abteilungsleiter für Radio und Fernsehen bei Neckermann an der Hamburger Straße. "Aber ich wollte immer zum Kino. Mein Schwiegervater hatte zwei Kinos, aber da durfte ich nicht ran. Als mir dann ein ,alter Hase' aus Hamburg von den Möglichkeiten vorschwärmte, machte ich mein Hobby zum Beruf." Der war dann allerdings ganz anders, als Rienau sich das gedacht haben mag. Die meisten Filme, die in seinen "großen Kästen" liefen, konnte er sich gar nicht anschauen. "Wenn Sie sieben Kinos unter einem Dach haben, kommen Sie nicht zur Ruhe. Das ging von morgens neun bis abends Mitternacht. Ich hatte immer im Empfang zu stehen und Honneurs zu machen. Dafür sorgte schon mein Chef." Dieser Chef war Heinz Riech, ein "Kinokönig", zu dessen Reich zuletzt 90 Kinos - darunter die gesamte Ufa-Kette gehörten.

     

    Riech bekam als einer der ersten den Druck der US-Verleiher zu spüren. Die erhöhten bald bei großen Filmen ihre Verleihmieten von 40 auf 48 Prozent der Bruttoeinnahmen. James-Bond-Filme kosteten Ende der 70er sogar 55 Prozent. "Von den Kartenumsätzen allein konnte man nicht mehr existieren", erinnert sich Rienau, "Riech reagierte, indem er Süßwaren, Getränke und Eis in den Kinos anbot. Daran wurde verdient. Und wir bekamen, wenn wir uns über ein Eisverkäuferseminar bei Langnese beklagten, nur von ihm zu hören: ,Davon zahle ich Ihr Gehalt!' "

     

    Ab und an bekam Rienau doch Gelegenheit, sich auch selbst einen Film anzusehen. Im Streit's hatte er dazu mehr Gelegenheit als in den Ufa-Palästen. Actionfilme wie "Spiderman" oder die Sylvester-Stallone- und Arnold-Schwarzenegger-Streifen, mit denen die großen Häuser Umsatz machten, interessierten ihn weniger; sein Lieblingsfilm war "Jenseits von Afrika". Geht er jetzt noch ins Kino? "Ganz selten und dann nur, wenn mich ein Schauspieler, ein Regisseur oder ein Thema interessieren."

     

    erschienen am 26. Juli 2006

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    Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2006/07/26/590557.html

     

     

    Rundkino

  10. Mehr dazu findet sich auch in der heutigen Ausgabe des Hamburger Abendblatts. Demzufolge soll das Gebäude gar abgerissen werden - obwohl vor gerade zehn Jahren neu errichtet (nicht renoviert, wie im Artikel fälschlicherweise beschrieben). Was für verbrannte Erde...

     

    Ufa-Palast soll abgerissen werden

     

    Von Bob Geisler

     

    Hamburg -

     

    Mehrfache Eigentümerwechsel und zwei Beinahepleiten hat das Filmtheater überstanden - nun wird das traditionsreiche Hamburger Kino endgültig geschlossen: Am 31. Mai fällt für den Ufa-Palast am Gänsemarkt der letzte Vorhang. Wie die Theaterleiterin Dorothee Hartmeyer dem Abendblatt sagte, sind von der Schließung 47 Mitarbeiter betroffen. "Besonders schlimm ist für uns, daß das Kino zuletzt gut besucht war", sagte Hartmeyer. "Der Ufa-Palast muß schließen, weil der neue Eigentümer andere Pläne mit dem Gebäude hat."

     

    Nach den Worten des Ufa-Betriebsratsvorsitzenden Harald Giersberg will die amerikanische Investmentfirma The Carlyle Group das Kino komplett abreißen und statt dessen ein neues Geschäfts- und Bürogebäude errichten. Carlyle habe Grundstück und Gebäude im vergangenen Jahr aus der Insolvenzmasse der Ufa-Theater AG erworben und ursprünglich einen Spielbetrieb bis Ende 2006 geplant, sagte Giersberg. Doch Ende Februar hätten die neuen Eigentümer dann dem jetzigen Betreiber, der Olympic Filmtheaterbetriebe Heinz Riech und Sohn, den Pachtvertrag gekündigt.

     

    Angeblich hat der Senat bereits sein Einverständnis für den Abriß des Ufa-Palasts gegeben. Nach Ansicht des Betriebsrats ist es jedoch "bedauerlich, daß die Regierung an einem Traditionsstandort, der seit 1913 für die Hamburger Bevölkerung eine willkommene Zuflucht aus dem Alltag bot, nicht festhalten will". Für die umliegenden Geschäfte gehe ein Publikumsmagnet verloren.

     

    Auf die Nachricht von der Schließung reagierten auch viele Besucher mit Unverständnis: "Das ist echt schade", sagt Brit Engel. Alle zwei Wochen sieht sich die 29jährige hier einen Film an. "Das Cinemaxx am Dammtor ist für mich keine gute Alternative. Denn der Ufa-Palast ist gemütlicher und günstiger. Und man kann danach direkt in der Nähe was trinken gehen." Auch Touristen schätzen das zentral gelegene Kino: "So ein schönes großes Kino haben wir in München nicht", sagt Iris Schneider (61) begeistert. "Und das soll abgerissen werden?"

     

    Fast tragisch ist der Abriß für den einstigen Großkino-Besitzer Volker Riech. Sein Vater Heinz Riech hatte mit seinen Schachtelkinos in den 70er Jahren eine der größten deutschen Kinoketten aufgebaut, zu der auch der Ufa-Palast gehörte. Volker Riech führte das Unternehmen fort, mußte allerdings in den 90er Jahren die Häuser umbauen, um den veränderten Publikumsbedürfnissen gerecht zu werden. Am Gänsemarkt investierte er Millionen, um das Kino komplett zu renovieren und mit neuester Technik zu versehen. Doch weil er zu viele Kinos für zu wenige Besucher gebaut hatte, schlitterte Riech in die Krise . Danach gehörte die Ufa-Theater AG mal zum Hamburger Konkurrenten Cinemaxx, mal zum Lübecker Marktführer Cinestar. Zuletzt versuchte Riech mit dem Ufa-Palast und seiner auf eine Handvoll Häuser zusammengeschrumpften Kinokette noch mal ein Comeback.

     

    Doch nun verläßt die Ufa endgültig einen ihrer ältesten Standorte. Im großen Saal des Filmtheaters lief gestern abend der Streifen "Zum Ausziehen verführt". Er war gut besucht.

     

    erschienen am 17. März 2006

    Quelle: Hamburger Abendblatt http://www.abendblatt.de/daten/2006/03/17/544282.html

  11. In Dresden eröffnet diese Woche ein neues, dreisäliges Programmkino im ehemaligen Theater in der Fabrik.

     

    Damit gibt es in Dresden mit 470.000 Einwohnern z.Z. vier Multiplexe (Kristallpalast, UCI, CinemaxX, Bofimax ) mit insgesamt ca. 9500 Sitzplätzen. Demgegenüber stehen nun 8 Programmkinos (Schauburg, Programmkino Ost, Kino im Dach, Kino im Kasten, Casablanca, Thalia, Passage, Kino in der Fabrik) mit ca. 2000 Plätzen.

     

    Mal sehen, wie das ausgeht...

     

    Dazu ist in den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 15.03.2006 zu lesen:

     

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    Aus TiF wird KiF: Apel öffnet extravagantes Kino

     

    Seit gestern hat Dresden ein neues Filmtheater: Das "Kino in der Fabrik" (KiF) an der Tharandter Straße, in den Probenräumen des vormaligen "Theaters in der Fabrik" (TiF), das vor zwei Jahren schließen musste. Hinter der Betreibergesellschaft mit dem rebellischen Namen "APO Filmtheater" (die westdeutsche "Außerparlamentarische Opposition" lässt grüßen) stecken der Dresdner Kino-Magnat Frank Apel, dessen Frau Cornelia (die das KiF betreibt), Schauburg-Chef Stefan Ostertag und Ex-Stadtrat Wolfhard Pröhl. Und wie zufällig setzen sich die Anfangsbuchstaben ihrer drei Nachnamen denn auch zum Filmtheater-Namen zusammen.

     

    Frank Apel ist bewusst, dass eine Neueröffnung in einer mit Kinos reichlich gesegneten Stadt und nach einem flauen Filmjahr nicht nur auf Freude, insbesondere bei anderen Programmkinos stößt. "Mir geht es vor allem darum, die hiesige Kinolandschaft zu erhalten", betonte er zur KiF-Einweihungsfeier. Auch das Bofimax und das Cinemaxx wären wohl geschlossen worden, wenn er oder ein anderer diese Großkinos nicht übernommen hätte - Apel steckt direkt und indirekt hinter fünf Kinos in Dresden: der Schauburg, dem Cinemaxx, dem Metropolis, dem Casablanca und jetzt dem KiF.

     

    Was immer man "filmpolitisch" vom KiF halten mag - architektonisch gelungen ist es. Binnen eines halben Jahres ließ die APO das Obergeschoss des alten Fabrikgebäudes völlig umgestalten. Im ersten Stock empfängt den Gast nun ein rötliches Foyer mit Ausschank. Nebenan, im früheren TiF-Bühnenraum, soll künftig ein Restaurant "Noodles" (nach dem "Helden" von "Es war einmal in Amerika") entstehen.

     

    Eine leuchtend orangefarbene Röhre führt wie ein Raumschiff-Gang von dort aus in den großen Saal mit 158 Plätzen. Besonderer Clou: Der gelbe Projektorraum hinter der Sitzrampe scheint unter der Decke zu schweben, die Besucher können dem Vorführer durch ein großes Fenster zusehen. Daneben gibt es noch einen Saal mit 101 Plätzen und das "Wohnzimmerkino" mit 49 Plätzen. Insgesamt hat der Umbau eine halbe Million Euro gekostet, 100 000 davon sind europäische Fördermittel aus dem ESF-Programm.

     

    "Wir wollten den Fabrikcharakter der Räume erhalten und an das frühere Theater erinnern", erklärt Betreiberin Cornelia Apel die Gestaltung. Inhaltlich wolle man anspruchsvolle Filme ähnlich wie in der Schauburg zeigen, ergänzt ihr Gatte Frank. "Es gibt so viele Filme, die nur deshalb nicht zu sehen sind, weil keine Saalkapazitäten dafür zur Verfügung stehen", meint er.

     

    Ob die Stadt betriebswirtschaftlich und künstlerisch noch ein Programmkino verträgt, ist aber umstritten. Denn das vergangene Jahr war für die Filmtheater deutschlandweit ein Jammertal mit Besucherrückgängen von 19 Prozent. In Dresden kam der Kristallpalast mit minus zwölf Prozent noch gelinde davon, das Programmkino Ost verzeichnete laut DNN-Umfrage mit minus 25 Prozent die höchsten Verluste. Viele Betreiber machen das enttäuschende Filmangebot, den Vormarsch von DVD und Heimkino sowie die Sparsamkeit der Deutschen dafür verantwortlich.

     

    Mancher vermeintliche Kassenschlager wie "Harry Potter", "King Kong" oder "Narnia" sei (anfangs) weniger gut gelaufen als erwartet, berichtet beispielsweise Nicole Schlenkrich vom Kristallpalast. ",Krieg der Welten' und ,Star Wars' waren sogar richtige Flops", schätzt die Kino-Sprecherin ein. Der Kristallpalast sei aber noch gut weggekommen, weil anspruchsvollere Filme überraschend gut besucht gewesen seien und die neuen Digitalprojektoren sehr gut ankamen: "In den Digitalvorführungen hatten wir teils doppelt so viele Gäste wie in den analogen." Leider sei das Digitalfilmangebot noch zu klein und auch gebe es einen Trend der Verleiher, einige anspruchsvolle Filme nur Programmkinos, nicht aber Großkinos zur Verfügung zu stellen. Das neue Jahr sei aber viel besser angelaufen als das vorige.

     

    Letzteres kann auch Bernhardt Reuther vom "KiD" bestätigen. "Derzeit läuft es gar nicht so übel", sagt er. Seine Pläne, einen zweiten Saal zu errichten, habe er aber nach dem miesen Kinojahr 2005 ad acta gelegt. Stephan Raack vom "Thalia" berichtet sogar über ein "sehr, sehr positives" Jahr 2005. "Dabei hat uns sicher der Neuigkeitseffekt geholfen", meint er - das Thalia hatte Ende 2004 eröffnet. Er sieht Apels neuen Coup gelassen: "Ich habe damals auch nicht andere Kinobetreiber gefragt, ob ich ein Filmtheater eröffnen darf - so ist das eben mit dem freien Wettbewerb."

     

    Harsche Kritik kam vom Zusammenschluss "Kinokooperative", den PK Ost, KiD und Thalia vor einem Monat gegründet haben, um der Marktmacht Apels etwas entgegenzusetzen: "Mit dem KiF wird ein weiteres Angebot in einem stagnierenden bis rückläufigen Markt geschaffen", erklärt PK-Ost-Chef Sven Weser. Habe man in Dresden im Jahr 2001 noch insgesamt 2,4 Millionen Kinobesucher gezählt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 1,7 Millionen. "Damit verschärft sich der Wettbewerb auf dem überdurchschnittlich gut versorgten Kinomarkt weiter. Die kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt der Kinoszene wird damit gefährdet." Zudem kritisierte er, dass Apel Fördermittel für das KiF erhalten habe. "Diese Subvention stellt eine klare Wettbewerbsverzerrung dar."

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    Rundkino

  12. 6.

    Wieviel Kinos mit Dolby Stereo Tonanlage gab es bis 1989 in der DDR? Soviel mir bekannt, angeblich eine Handvoll, die Angaben dazu sind aber widersprüchlich.

     

    Sicher weiss ich es nur vom "International" in Berlin und gerüchteweise vom "Rundkino" in Dresden.

     

    Ich kann bestätigen, daß auch das Filmtheater Prager Straße ("Rundkino") in Dresden mit einer Dolby Stereo Anlage ausgerüstet war. Das alte "Bedientableau" existiert sogar noch im BWR des großen Saales:

     

    rundkino-dolby.jpg

     

    Irgendwo liegt auch noch die alte mit Schreibmaschine geschriebene Bedienungsanleitung als x.ter Kohlepapier-Durchschlag herum.

     

    Rundkino

  13. Ich denke auch, daß der Satz übertriebener klingt, als er tatsächlich ist. Fakt ist jedoch, daß auch die Vermieter sich in der genannten Goldgräberstimmung verkalkuliert haben. In Dresden bspw. hat CinemaxX sein Kino bereits nach drei Jahren Spielzeit faktisch aufgegeben und an einen lokalen Betreiber übergeben, der schon wagemutig das Bofimax übernommen und erfolgreich zu einer Art "ArtPlex" ausgebaut hat. Auch bei dem CinemaxX Deal mußte der Vermieter massiv nachgeben, wie nachfolgendem intressanten Hintergrund-Artikel zu entnehmen ist:

    http://www.dnn-online.de/dnn-heute/58228.html

     

    Ich frage mich mitunter, ob es überhaupt schon ein Beispiel gibt, wo so ein Multiplex "erfolgreich" umgenutzt wurde - ich meine, baulich ist man doch sehr eingeengt, wegen der Auframpung der Säle. War in Freiburg nicht auch so eine Geschichte mit dem UFA?

  14. @preston sturges

     

    Eine Frage habe ich an dich: Seit wann steht in der Schauburg eine DP70?

     

     

    ... seit überübermorgen :-)

     

    im ernst ... noch steht sie fertig in unser werkstatt, scharrt mit den hufen und wird vor dem 70mm-festival noch installiert ...

     

    Hat es mit der Installation der DP70 nicht mehr geklappt? Im Flyer, der auf www.schauburg.de "downgeloaded" (blödes Wort) werden kann, steht DP75.

    es hat sich als für das festival nicht sinnvoll erwiesen ... längere ausführung notwendig, aber leider jetzt keine zeit dafür ...

    Warum kam die mit den Hufen scharrende DP70 denn nun nicht zum Einsatz und mußte sich damit begnügen, als Anschauungsmodell im Foyer zu verweilen? Würd' mich interessieren.

  15. Kann mir jemand einen Rat/Tipp geben, wie ich mir eine externe Dolby-Rauschreduktion für meine ReVox B77 einrichten kann?

    Hallo THX, schaue doch mal unter http://www.revoxforum.de/forum/ nach, dort wirst Du mit Rat und Tat unterstützt werden!

     

    wenn jemand bei einer revox maschine eine rauschunterdrückung braucht so stimmt mit der maschine oder der tonanlage etwas nicht.

    So ist es. Meiner Meinung nach zumindest für den Heimbereich.

     

    In oben genanntem Forum wird die Frage nach Rauschunterdrückung oder nicht übrigens ungefähr so heiß geführt wie hier die Diskussion um 35mm/70mm/DLP. Bei 4-Spur-Maschinen kann eine Rauschunterdrückung sinnvoll werden. Nichtsdestotrotz sollte man, insbesondere da die Maschinen ja schon einige Jährchen auf dem Buckel haben, zunächst sämtliche Elkos und Tantalkondensatoren tauschen und die Maschine neu einmessen. Das bewirkt schon wahre Wunder.

  16. Der Betrieb des CinemaxX in Dresden ging diesen Sommer an einen lokalen Betreiber über, der auch die Schauburg und das Metropolis (ehemals Bofimax) betreibt. Der Cinemaxx-Verwaltung war der Standort -weitab von der Dresdner Innenstadt- schon lange eine Dorn im Auge und offensichtlicher Verlustbringer. Während Schauburg und Metropolis eher am "anspruchsvollen" Film orientiert sind, soll im Cinemaxx weiter auf Mainstream gesetzt werden. "Wir hoffen, Herr xxx hat mit der Programmgestaltung mehr Erfolg als wir" war in der Presseerklärung von Cinemaxx zu lesen. Trotzdem läuft die ganze Werbung weiter so wie vor der Übernahme. Entweder ist das also Part des Deals oder es gibt eine Übergangsfrist - so wie es beim Bofimax auch gewesen ist. Dort streitet man sich übrigens z.Z, bereits in zweiter Instanz vor Gericht wegen der Bofimaxlogos im Teppichboden der Kinosäle. Die hätten nach der damals vereinbarten Dreimonatsfrist nach Übernahe entfernt werden müssen (als ob das so einfach ginge...), so die Argumentation der Bofimaxgruppe.

     

    Interessant ist es also, daß Herbie jetzt im Cinemaxx läuft, also entweder haben die tatsächlich ihre eigene Dispo und geben das Programm dann an Cinemaxx zur Einspeisung ins Web oder es ist eine Ausnahme.

     

    Auch in anderen Städten soll es übrigens solche Deals gegeben haben, Cinemaxx-Kinos an lokale Betreiber abzugeben.

  17. die angeführte und aus den besucherzahlen abgeleitete behauptung:

     

    digital = mehr besucher

     

    mag zwar faktisch richtig sein, verleitet aber schnell zu voreiligen und falschen schlussfolgerungen.

    Das sehe ich genauso, die Frage ist nur: Wird es möglich sein, diesem Trend wirkungsvoll zu begegnen? Ich bin da pessimistisch, denn -siehe Stuttgart- irgendwann gibt es den Dominoeffekt unter den Betreibern.

     

    Der Marktvorteil trügt: zeitweilige Umsatz-"Nachweise" sind künstlich gepusht: wenn von einem Film in ein und demselben Hause sowohl eine 35mm-Kopie ("Rache der Sith") und darüberhinaus eine Digitalprojektion läuft, [...], so ist nachvolziehbar, daß sich innerhalb des Hauses die Besuchströme umverlagern [...].

    Ja, das ist zu beachten. Auch bei Madagascar ist es (hier) wieder so. Wäre mal interessant, an Zahlen zu kommen, die zwischen den Häusern vergleichen.

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  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.