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Rundkino

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Alle erstellten Inhalte von Rundkino

  1. Wirklich eine interessante Doku, Gratulation! Gehört bei mir mittlerweile zur Wochenlektüre. Mich würde in aller Ungeduld interessieren: Werden die Säle farblich alle gleich oder aber individuell gestaltet? Vorhang? Kinogong? Viel Kraft und Erfolg noch! Rundkino
  2. Das Rundkino in Dresden ist seit Wiedereröffnung der fünf Säle im Keller im November letzten Jahres auch volldigital. In keinem der neuen Säle und auch nicht im großen Saal ist eine analoge Projektion möglich.
  3. Wen es interessiert: Mit Wirkung zum 1.1.2008 hat der Kristallpalast in Dresden seine beiden Digitalprojektions-Installationen (in Kino 13 und Kino 14) rückgebaut. Zu teuer, zu wenig wenig Filme in digitaler Kopie heißt es. Damit fällt auch die 3D-Projektionsmöglichkeit weg, die im März letzten Jahres hastig eingeführt wurde (Shutterbrillen-Technik mit einem Projektor), um der neuen 3D-Installation im benachbarten Rundkino Paroli bieten zu können. Mehr kann auch im Forum des Kristallpalastes nachgelesen werden: http://forum.ufa-dresden.de/viewtopic.php?t=870 Weiß jemand von ähnlichen Aktivitäten an anderen Standorten? Grüße aus Dresden, Rundkino
  4. Tja, das sieht wohl immer düsterer aus fürs Grindel: Artikel in der "Welt": http://www.welt.de/welt_print/article1482956/Hamburgs_Kinokrise_fordert_neue_Opfer.html Kommentare des Vereins: http://www.rettet-das-grindel.de/ und dort auf "Aktuelles" klicken. Das ist wirklich bitter. Rundkino
  5. Rundkino

    3D Kino

    Nach Aussagen des Betreibers wird in Frankfurt die gleiche Installation wie im Rundkino Dresden und im Weimarer Atrium eingebaut. Das heißt 2 Projektoren Christie CP2000 (Auflösung: 2k) a 6kW, Seitenverhältnis der Projektion flat 1:1.85 (zumindest für Wild Safari & Co) Rundkino
  6. Rundkino

    3D Kino

    Laut dieser Meldung http://openpr.de/news/133115/Dinosaurier-ueber-den-Daechern-Frankfurts-Das-CINEMAGNUM-3D-Kino-eroeffnet-in-der-Zeilgalerie.html soll's am Donnerstag, den 17.05. in der Zeil-Galerie losgehen. Rundkino
  7. Beim Rundkino in Dresden konnte der Termin mit Mühe und allerhand Provisorien gehalten werden. Das seit 4 1/2 Jahren weitgehend ungenutzte Haus wurde am Donnerstag mit dem Film eröffnet. Ob ein Kinderfilm, zumal mager an 3D-Effekten, allerdings das richtige für so eine Eröffnung war, wage ich zu bezweifeln. Werde mich in einem separaten Thread noch mal mit Bildern zum Haus melden und darüber berichten.
  8. Rundkino

    Robinsons

    Der Film ist nicht besonders reich an umwerfenden 3D-Effekten. Eher ein entäuschendes 3D-Erlebnis meiner Meinung nach. siehe Post von @preston unter http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=7342&postdays=0&postorder=asc&start=30
  9. Vergangenes Wochenende war ich in Frankfurt/Main (um die "Das-Boot" Ausstellung Auf der Suche nach der Crew von U96 im Filmmuseum zu besichtigen, was außerordentlich lohnend war, wie ich finde) und habe natürlich auch am MGM-Royal vorbeigeschaut. Ich bin einigermaßen entsetzt darüber, wie es dort aussieht (siehe Bilder unten). Denn das Cafe, von dem zu Beginn dieses Threads die Rede war, scheint nicht mehr zu existieren. Stattdessen ist das gesamte Areal verlottert, in den Foyers türmt sich das Gerümpel und der Müll und beißender Urin-Gestank steigt einem in die Nase. Wie ist der Stand? Gibt es neue Entwicklungen? Steht der Abriss bevor? Zu der Zeit, als das Cafe eingerichtet wurde (2003), zu Beginn dieses Threads, war zwar der damalige Betreiber, das Konglomerat aus UFA Theater GmbH & Co KG / Olympic Filmtheaterbetriebe / Filmtheaterbetriebe Heinz Riech & Sohn etc. pp. in Insolvenz, nicht jedoch der Immobilieneigentümer, die UFA Theater AG. Die ging erst Mai 2004 baden und ist nachwievor nicht vollständig abgewickelt. Befindet sich das Gebäude noch beim Insolvenzverwalter (Metzeler/ van Betteray)? Haben die das Cafe dann rausgehauen? Ist der Saal eigentlich ausgeschlachtet worden? Einige Stühle liegen bzw. stehen im Foyer herum. Habe auch bei den E-Kinos auf der Zeil vorbeigeschaut, dort war in einem Aushang davon die Rede, Familie Jaeger wollte sich um das Royal kümmern, habe aber von dem Vorhaben wegen exorbitanter Mietforderungen Abstand genommen. Vielleicht weiß @magentacine etwas über den aktuellen Stand? (Off-topic, @magentacine und andere frankfurter: In den E-Kinos ist weiterhin eine Ankündigung zu finden, nach der deren großes Foyer im Stile der 50er Jahre umgebaut werden solle. Soll das, was ich vorfand, schon der Umbau gewesen sein oder steht dieser noch bevor? Kenne den Ursprungszustand leider nicht) Danke, Rundkino Alte Ankündigungen aus dem Juli - 2006 / 2005 / 2004 ?? Nicht benötigte Buchstaben liegen achtlos auf dem Vordach herum. Saalbau Separater Aufgang zum BWR?
  10. Rundkino

    Scheiß Spam

    hier gilt es zu bedenken, dass viele neue User sich aufgrund einer speziellen Frage an die "Community" im Forum anmelden. Diese Möglichkeit wäre dann verbaut und damit ein wesentlicher Gedanke des Forums ad absurdum geführt. Es bedeutet zwar mehr an administrativem Aufwand, aber wie wäre es, wenn nach der Anmeldung direkt per Mail mit dem neuen User Kontakt aufgenommen wird um diesen gewissermaßen "abzuchecken". Dann dürfte sofort auffallen, ob der user echt ist oder nicht. Bezüglich der Sache mit den web.de Adressen: Stimmt die IP der Spam-Anmelder eigentlich mit der des Web.de Mailrelays überein? Vielleicht wäre auch dies ein Ansatzpunkt, gefälschte Email-Adressen zu erkennen und so die Anmeldung von Spammern zu unterbinden. Rundkino
  11. Hallo @preston, da es ja morgen los geht, wollte ich auf diesem Wege gutes Gelingen zu dieser grandiosen und aufwendigen Veranstaltung wünschen - einen braven Projektor mit willigem Film, ein volles Haus und natürlich begeistertes Publikum! - und Mut zur Fortsetzung #3 ! Viele Grüße, Rundkino
  12. In Dresden findet sich die Schauburg, die am 15.Oktober 1927 als erstes freistehendes Filmtheater Dresdens eröffnete und immernoch als Kino genutzt wird. Das Gebäude mit einem 1000 Plätze fassenden Saal wurde von dem Architekten Martin Pietzsch entworfen, der u.a. in Dresden auch für die UT Lichtspiele als seinerzeit größtem Filmtheater der Stadt und für verschiedene Villen in den Nobelstadtteilen am Elbhang verantwortlich zeichnete. Bis zum Bombenangriff am 13.2.1945 hielt der Spielbetrieb an, 1946 ging es dann weiter. Nach der Wende wurde das Gebäude von der Treuhand an die Constantin Film GmbH veräußert, die es aber 1993 schloß. Es wurde dann von einem lokalen Kinobetreiber übernommen und umgebaut und im Mai 1994 wiedereröffnet. Aus einem Saal wurden drei: Sergio-Leone-Saal (403 Plätze, BW ca. 10x4,5m, Bühne, aufwendige Stuckdecke, Vorhang, 1xFP 30, 1xMeo 5), Fritz-Lang-Saal (208 Plätze, BW ca. 7,50x3m, Vorhang, 2xMeo 5), Andrej-Tarkowski-Saal (108 Plätze, BW ca. 2x5m, 2xMeo 5). Geboten wird ein gesunder Mix aus gehobenem Mainstream und anspruchsvollem Programm, flankiert von Musikabenden, Lesungen und speziellen Filmreihen. Bis vor wenigen Jahren war es Heimat das Dresdner Kurzfilmfestivals, das dann ins Metropolis-Kino wechselte, als die Kapazität nicht mehr ausreichte. Die Schauburg zählt heute zu den am besten ausgelasteten Kinos Dresdens. Demenstprechend verschliessen sind mitlerweile, nach 12 Jahren, leider die Säle und alles hofft, daß der gute Besuch doch ein wenig Geld für eine Renovierung abwirft... Hier noch ein Bild vom kleinsten Saal: Rundkino
  13. Vergangenen Mittwoch fand sich im Hamburger Abendblatt ein Nachruf auf den UFA-Palast Hamburg, dessen Abriss in diesen Tagen beginnt, und den Standort am Gänsemarkt, an dem schon viele Jahrzehnte Kino gemacht wurde. Dem ortsunkundigen sei mitgeteilt, daß das jetzt zur Disposition stehende Gebäude vor nicht einmal zehn Jahren, 1997, nach Abriss des alten, siebzehnsäligen Schachtel-Ufa-Palastes, eröffnet wurde. Seinerzeit gab es eine erbitterte Neubau-Schlacht zwischen Achim Flebbe, der fast nebenan am Dammtor sein CinemaxX mit dem 1001-Plätze Saal schuf, und Volker Riech. Damals wie heute hat letzterer verloren. ========================== Am Gänsemarkt ist die Ufa Geschichte ========================== Von Helmut Söring "Das gibt's nur einmal" sangen "Die drei von der Tankstelle" anno 1930 zu Werner Richard Heymanns Evergreen auf Robert Gilberts nicht minder genialen Text. Es war der größte Ufa-Hit aller Zeiten. Wenn jetzt die Abrißbirne am Ufa-Palast am Gänsemarkt ihr Werk beginnt, mag manchem dieser Song in den Sinn kommen. Allein - ich weiß nicht, was soll es bedeuten -: diese Art Kintopp kommt schon seit langem nicht wieder; dazu sind sich die großen Schachtelkinos zu ähnlich. Sie sind in jeder Stadt austauschbar, zeigen dieselben Filme. Dabei schrieben die Häuser zwischen Kalkhof und Büschstraße seit jeher ein besonderes Kapitel hamburgischen Entertainments. Hier wurde 1677 die erste deutsche Bürgeroper gebaut, wo sich Georg Friedrich Händel mit seinem Kollegen Johann Mattheson wegen einer nichtigen musikalischen Frage in die Wolle kriegte. Hier auch wirkte Lessing am Deutschen Nationaltheater und verfaßte seine "Hamburger Dramaturgie". Und daß dort anno 1770 das erste staatliche Lotto in der Hansestadt gespielt wurde, gehört ebenso zu den Annalen wie eine pikante Version des Themas "Le roi s'amuse": Der dänische König Frederik VIII. starb am 14. Mai 1912 nach einem Besuch des Kalkhofs. Dort, wo jetzt die Kinoausgänge des Ufa-Palasts vernagelt werden, befand sich bis zum Krieg das fashionabelste Freudenhaus der Hansestadt. Davor gab's wieder ein Lessing-Theater, aber das war ein Kino. Und im ersten Stock das Kaffee Faun, wo man sich auf elegante Art näher kommen konnte. Bei Kriegsende nahmen es die britischen Besatzer in Besitz. Das Lessing-Theater wurde englisches Kino. Damals, Mitte der 50erJahre, traute ich mich mit meinem älteren Bruder einmal dort hinein. Dessen Clique ging vermutlich vor allem des Nervenkitzels wegen dorthin, die Sache war für Deutsche verboten. Wahrscheinlicher schien aber, daß man dort rauchen durfte. Jedenfalls habe ich an die Filme keine Erinnerung mehr. An die Programme im neuen Ufa-Palast, der im Februar 1958 mit allem Pomp und Circumstance eröffnet wurde, übrigens auch nicht. Ich muß es zu meiner Schande gestehen. Denn das damalige deutsche Kino mit Romy Schneider und Georg Thomalla, Dieter Borsche und Ruth Leuwerik war nicht nach meinem Geschmack. Die "Gondel" am U-Bahnhof Sierichstraße, das war's. Dort lernte ich schmecken, was Kino ist: Louis Jouvet, Jean Gabin in "Quai de brûmes" oder "Le jour se léve", dann "Adel verpflichtet" und Vittorio de Sicas "Fahrraddiebe", auch Western gar, Fellini und Antonioni, Billy Wilder und Hitchcocks frühe Filme, ehe die großen Sachen in die City-Kinos wie Waterloo, Urania oder Passage kamen. Und später, als sie in Frankreich drehte, wurde ich doch zum Romy-Fan. Die Eröffnung des Ufa-Palasts am 25. Februar 1958 wurde ein besonders "großer Bahnhof". Man gab "Scampolo" von Alfred Weidenmann mit Romy Schneider, Victor de Kowa und Paul Hubschmid. Den roten Teppich, der ihnen ausgerollt wurde, genossen Hildegard Knef und Hannelore Schroth, Olga Tschechowa und Grethe Weiser, Willy Birgel und Dieter Borsche, Hansjörg Felmy und Boy Gobert, O.E.Hasse und Hardy Krüger, Georg Thomalla und Gert Fröbe. Dazu Produzent Dino de Laurentiis und die Regisseure Helmut Käutner, Geza von Cziffra und Frank Wisbar. Auf der Premierenfeier im Atlantic spielten das Rediske-Quintett und das Rias-Tanzorchester Werner Müller aus Berlin, es sangen Vico Torriani und Freddy Quinn. Die Herrlichkeit währte keine 15 Jahre. Ein einziger Saal rentierte sich nicht mehr. Am 20. September 1974 gab der umgebaute Ufa-Palast der Kino-Welt ein neues Gesicht. Jetzt fanden sich am Gänsemarkt sieben Kinos unter einem Dach, damals das größte "Schachtel"-Angebot in der Bundesrepublik. In jenen Tagen wurde Eduard Rienau Theaterleiter bei der Ufa. Der heute 70jährige, aus dessen Sammlung die Fotos zu diesem Artikel stammen, war Chef am Gänsemarkt, am Kinocenter Glockengießerwall, in Stuttgart, im Royal-Palast im Berliner Europa-Center und im Streit's am Jungfernstieg. Reagiert das Publikum in Deutschland unterschiedlich? "Die Geschmäcker sind überall gleich", so Rienau, "die Amerikaner haben ja ohnehin unsere Programme bestimmt. Es gibt ja d e ndeutschen Film nicht mehr." Wie wird man Kinodirektor? Rienau war Abteilungsleiter für Radio und Fernsehen bei Neckermann an der Hamburger Straße. "Aber ich wollte immer zum Kino. Mein Schwiegervater hatte zwei Kinos, aber da durfte ich nicht ran. Als mir dann ein ,alter Hase' aus Hamburg von den Möglichkeiten vorschwärmte, machte ich mein Hobby zum Beruf." Der war dann allerdings ganz anders, als Rienau sich das gedacht haben mag. Die meisten Filme, die in seinen "großen Kästen" liefen, konnte er sich gar nicht anschauen. "Wenn Sie sieben Kinos unter einem Dach haben, kommen Sie nicht zur Ruhe. Das ging von morgens neun bis abends Mitternacht. Ich hatte immer im Empfang zu stehen und Honneurs zu machen. Dafür sorgte schon mein Chef." Dieser Chef war Heinz Riech, ein "Kinokönig", zu dessen Reich zuletzt 90 Kinos - darunter die gesamte Ufa-Kette gehörten. Riech bekam als einer der ersten den Druck der US-Verleiher zu spüren. Die erhöhten bald bei großen Filmen ihre Verleihmieten von 40 auf 48 Prozent der Bruttoeinnahmen. James-Bond-Filme kosteten Ende der 70er sogar 55 Prozent. "Von den Kartenumsätzen allein konnte man nicht mehr existieren", erinnert sich Rienau, "Riech reagierte, indem er Süßwaren, Getränke und Eis in den Kinos anbot. Daran wurde verdient. Und wir bekamen, wenn wir uns über ein Eisverkäuferseminar bei Langnese beklagten, nur von ihm zu hören: ,Davon zahle ich Ihr Gehalt!' " Ab und an bekam Rienau doch Gelegenheit, sich auch selbst einen Film anzusehen. Im Streit's hatte er dazu mehr Gelegenheit als in den Ufa-Palästen. Actionfilme wie "Spiderman" oder die Sylvester-Stallone- und Arnold-Schwarzenegger-Streifen, mit denen die großen Häuser Umsatz machten, interessierten ihn weniger; sein Lieblingsfilm war "Jenseits von Afrika". Geht er jetzt noch ins Kino? "Ganz selten und dann nur, wenn mich ein Schauspieler, ein Regisseur oder ein Thema interessieren." erschienen am 26. Juli 2006 ========================= Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2006/07/26/590557.html Rundkino
  14. Mehr dazu findet sich auch in der heutigen Ausgabe des Hamburger Abendblatts. Demzufolge soll das Gebäude gar abgerissen werden - obwohl vor gerade zehn Jahren neu errichtet (nicht renoviert, wie im Artikel fälschlicherweise beschrieben). Was für verbrannte Erde... Quelle: Hamburger Abendblatt http://www.abendblatt.de/daten/2006/03/17/544282.html
  15. Rundkino

    Kinogeburten

    In Dresden eröffnet diese Woche ein neues, dreisäliges Programmkino im ehemaligen Theater in der Fabrik. Damit gibt es in Dresden mit 470.000 Einwohnern z.Z. vier Multiplexe (Kristallpalast, UCI, CinemaxX, Bofimax ) mit insgesamt ca. 9500 Sitzplätzen. Demgegenüber stehen nun 8 Programmkinos (Schauburg, Programmkino Ost, Kino im Dach, Kino im Kasten, Casablanca, Thalia, Passage, Kino in der Fabrik) mit ca. 2000 Plätzen. Mal sehen, wie das ausgeht... Dazu ist in den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 15.03.2006 zu lesen: =============================== Aus TiF wird KiF: Apel öffnet extravagantes Kino Seit gestern hat Dresden ein neues Filmtheater: Das "Kino in der Fabrik" (KiF) an der Tharandter Straße, in den Probenräumen des vormaligen "Theaters in der Fabrik" (TiF), das vor zwei Jahren schließen musste. Hinter der Betreibergesellschaft mit dem rebellischen Namen "APO Filmtheater" (die westdeutsche "Außerparlamentarische Opposition" lässt grüßen) stecken der Dresdner Kino-Magnat Frank Apel, dessen Frau Cornelia (die das KiF betreibt), Schauburg-Chef Stefan Ostertag und Ex-Stadtrat Wolfhard Pröhl. Und wie zufällig setzen sich die Anfangsbuchstaben ihrer drei Nachnamen denn auch zum Filmtheater-Namen zusammen. Frank Apel ist bewusst, dass eine Neueröffnung in einer mit Kinos reichlich gesegneten Stadt und nach einem flauen Filmjahr nicht nur auf Freude, insbesondere bei anderen Programmkinos stößt. "Mir geht es vor allem darum, die hiesige Kinolandschaft zu erhalten", betonte er zur KiF-Einweihungsfeier. Auch das Bofimax und das Cinemaxx wären wohl geschlossen worden, wenn er oder ein anderer diese Großkinos nicht übernommen hätte - Apel steckt direkt und indirekt hinter fünf Kinos in Dresden: der Schauburg, dem Cinemaxx, dem Metropolis, dem Casablanca und jetzt dem KiF. Was immer man "filmpolitisch" vom KiF halten mag - architektonisch gelungen ist es. Binnen eines halben Jahres ließ die APO das Obergeschoss des alten Fabrikgebäudes völlig umgestalten. Im ersten Stock empfängt den Gast nun ein rötliches Foyer mit Ausschank. Nebenan, im früheren TiF-Bühnenraum, soll künftig ein Restaurant "Noodles" (nach dem "Helden" von "Es war einmal in Amerika") entstehen. Eine leuchtend orangefarbene Röhre führt wie ein Raumschiff-Gang von dort aus in den großen Saal mit 158 Plätzen. Besonderer Clou: Der gelbe Projektorraum hinter der Sitzrampe scheint unter der Decke zu schweben, die Besucher können dem Vorführer durch ein großes Fenster zusehen. Daneben gibt es noch einen Saal mit 101 Plätzen und das "Wohnzimmerkino" mit 49 Plätzen. Insgesamt hat der Umbau eine halbe Million Euro gekostet, 100 000 davon sind europäische Fördermittel aus dem ESF-Programm. "Wir wollten den Fabrikcharakter der Räume erhalten und an das frühere Theater erinnern", erklärt Betreiberin Cornelia Apel die Gestaltung. Inhaltlich wolle man anspruchsvolle Filme ähnlich wie in der Schauburg zeigen, ergänzt ihr Gatte Frank. "Es gibt so viele Filme, die nur deshalb nicht zu sehen sind, weil keine Saalkapazitäten dafür zur Verfügung stehen", meint er. Ob die Stadt betriebswirtschaftlich und künstlerisch noch ein Programmkino verträgt, ist aber umstritten. Denn das vergangene Jahr war für die Filmtheater deutschlandweit ein Jammertal mit Besucherrückgängen von 19 Prozent. In Dresden kam der Kristallpalast mit minus zwölf Prozent noch gelinde davon, das Programmkino Ost verzeichnete laut DNN-Umfrage mit minus 25 Prozent die höchsten Verluste. Viele Betreiber machen das enttäuschende Filmangebot, den Vormarsch von DVD und Heimkino sowie die Sparsamkeit der Deutschen dafür verantwortlich. Mancher vermeintliche Kassenschlager wie "Harry Potter", "King Kong" oder "Narnia" sei (anfangs) weniger gut gelaufen als erwartet, berichtet beispielsweise Nicole Schlenkrich vom Kristallpalast. ",Krieg der Welten' und ,Star Wars' waren sogar richtige Flops", schätzt die Kino-Sprecherin ein. Der Kristallpalast sei aber noch gut weggekommen, weil anspruchsvollere Filme überraschend gut besucht gewesen seien und die neuen Digitalprojektoren sehr gut ankamen: "In den Digitalvorführungen hatten wir teils doppelt so viele Gäste wie in den analogen." Leider sei das Digitalfilmangebot noch zu klein und auch gebe es einen Trend der Verleiher, einige anspruchsvolle Filme nur Programmkinos, nicht aber Großkinos zur Verfügung zu stellen. Das neue Jahr sei aber viel besser angelaufen als das vorige. Letzteres kann auch Bernhardt Reuther vom "KiD" bestätigen. "Derzeit läuft es gar nicht so übel", sagt er. Seine Pläne, einen zweiten Saal zu errichten, habe er aber nach dem miesen Kinojahr 2005 ad acta gelegt. Stephan Raack vom "Thalia" berichtet sogar über ein "sehr, sehr positives" Jahr 2005. "Dabei hat uns sicher der Neuigkeitseffekt geholfen", meint er - das Thalia hatte Ende 2004 eröffnet. Er sieht Apels neuen Coup gelassen: "Ich habe damals auch nicht andere Kinobetreiber gefragt, ob ich ein Filmtheater eröffnen darf - so ist das eben mit dem freien Wettbewerb." Harsche Kritik kam vom Zusammenschluss "Kinokooperative", den PK Ost, KiD und Thalia vor einem Monat gegründet haben, um der Marktmacht Apels etwas entgegenzusetzen: "Mit dem KiF wird ein weiteres Angebot in einem stagnierenden bis rückläufigen Markt geschaffen", erklärt PK-Ost-Chef Sven Weser. Habe man in Dresden im Jahr 2001 noch insgesamt 2,4 Millionen Kinobesucher gezählt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 1,7 Millionen. "Damit verschärft sich der Wettbewerb auf dem überdurchschnittlich gut versorgten Kinomarkt weiter. Die kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt der Kinoszene wird damit gefährdet." Zudem kritisierte er, dass Apel Fördermittel für das KiF erhalten habe. "Diese Subvention stellt eine klare Wettbewerbsverzerrung dar." ==================================== Rundkino
  16. Es gibt wieder mal einen Beitrag im Radio zum Thema, und zwar am Sonntag, den 19.03.2006 zu bester Arbeitszeit um 20.05 bis 21.00 Uhr im Deutschlandfunk unter dem zum Thread passenden Titel: "Die digitale Zukunft des Kinos: Mythos, Magie und Bildermüll" Siehe: http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/vorschau_dlf/441356/ Rundkino
  17. Sicher weiss ich es nur vom "International" in Berlin und gerüchteweise vom "Rundkino" in Dresden. Ich kann bestätigen, daß auch das Filmtheater Prager Straße ("Rundkino") in Dresden mit einer Dolby Stereo Anlage ausgerüstet war. Das alte "Bedientableau" existiert sogar noch im BWR des großen Saales: Irgendwo liegt auch noch die alte mit Schreibmaschine geschriebene Bedienungsanleitung als x.ter Kohlepapier-Durchschlag herum. Rundkino
  18. Neueste Nachrichten von Herrn Flebbe zum baldigen Aufschwung, dem bösen Handy und Dumping-Löhnen, zu lesen in der heutigen Welt am Sonntag :evil: : http://www.wams.de/data/2005/11/13/802544.html
  19. Ich denke auch, daß der Satz übertriebener klingt, als er tatsächlich ist. Fakt ist jedoch, daß auch die Vermieter sich in der genannten Goldgräberstimmung verkalkuliert haben. In Dresden bspw. hat CinemaxX sein Kino bereits nach drei Jahren Spielzeit faktisch aufgegeben und an einen lokalen Betreiber übergeben, der schon wagemutig das Bofimax übernommen und erfolgreich zu einer Art "ArtPlex" ausgebaut hat. Auch bei dem CinemaxX Deal mußte der Vermieter massiv nachgeben, wie nachfolgendem intressanten Hintergrund-Artikel zu entnehmen ist: http://www.dnn-online.de/dnn-heute/58228.html Ich frage mich mitunter, ob es überhaupt schon ein Beispiel gibt, wo so ein Multiplex "erfolgreich" umgenutzt wurde - ich meine, baulich ist man doch sehr eingeengt, wegen der Auframpung der Säle. War in Freiburg nicht auch so eine Geschichte mit dem UFA?
  20. ... seit überübermorgen :-) im ernst ... noch steht sie fertig in unser werkstatt, scharrt mit den hufen und wird vor dem 70mm-festival noch installiert ... Hat es mit der Installation der DP70 nicht mehr geklappt? Im Flyer, der auf www.schauburg.de "downgeloaded" (blödes Wort) werden kann, steht DP75. Warum kam die mit den Hufen scharrende DP70 denn nun nicht zum Einsatz und mußte sich damit begnügen, als Anschauungsmodell im Foyer zu verweilen? Würd' mich interessieren.
  21. Bringt zwar nicht allzu umwerfend neues, soll aber der Vollständigkeit halber erwähnt werden, der heutige Artikel im Tagesspiegel: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/03...152005.asp
  22. Umgekehrt ist aber auch zu bedenken, daß man nicht selten mit der Aussage von Zuschauern konfrontiert wird, die digitale Projektion würde nicht viel anders aussehen als "normaler Film". Im Tenor also "Wo ist das revolutionäre?" und damit ganz gegen den Trend der im Cinecitta Befragten liegend.
  23. Hallo THX, schaue doch mal unter http://www.revoxforum.de/forum/ nach, dort wirst Du mit Rat und Tat unterstützt werden! So ist es. Meiner Meinung nach zumindest für den Heimbereich. In oben genanntem Forum wird die Frage nach Rauschunterdrückung oder nicht übrigens ungefähr so heiß geführt wie hier die Diskussion um 35mm/70mm/DLP. Bei 4-Spur-Maschinen kann eine Rauschunterdrückung sinnvoll werden. Nichtsdestotrotz sollte man, insbesondere da die Maschinen ja schon einige Jährchen auf dem Buckel haben, zunächst sämtliche Elkos und Tantalkondensatoren tauschen und die Maschine neu einmessen. Das bewirkt schon wahre Wunder.
  24. Der Betrieb des CinemaxX in Dresden ging diesen Sommer an einen lokalen Betreiber über, der auch die Schauburg und das Metropolis (ehemals Bofimax) betreibt. Der Cinemaxx-Verwaltung war der Standort -weitab von der Dresdner Innenstadt- schon lange eine Dorn im Auge und offensichtlicher Verlustbringer. Während Schauburg und Metropolis eher am "anspruchsvollen" Film orientiert sind, soll im Cinemaxx weiter auf Mainstream gesetzt werden. "Wir hoffen, Herr xxx hat mit der Programmgestaltung mehr Erfolg als wir" war in der Presseerklärung von Cinemaxx zu lesen. Trotzdem läuft die ganze Werbung weiter so wie vor der Übernahme. Entweder ist das also Part des Deals oder es gibt eine Übergangsfrist - so wie es beim Bofimax auch gewesen ist. Dort streitet man sich übrigens z.Z, bereits in zweiter Instanz vor Gericht wegen der Bofimaxlogos im Teppichboden der Kinosäle. Die hätten nach der damals vereinbarten Dreimonatsfrist nach Übernahe entfernt werden müssen (als ob das so einfach ginge...), so die Argumentation der Bofimaxgruppe. Interessant ist es also, daß Herbie jetzt im Cinemaxx läuft, also entweder haben die tatsächlich ihre eigene Dispo und geben das Programm dann an Cinemaxx zur Einspeisung ins Web oder es ist eine Ausnahme. Auch in anderen Städten soll es übrigens solche Deals gegeben haben, Cinemaxx-Kinos an lokale Betreiber abzugeben.
  25. Das sehe ich genauso, die Frage ist nur: Wird es möglich sein, diesem Trend wirkungsvoll zu begegnen? Ich bin da pessimistisch, denn -siehe Stuttgart- irgendwann gibt es den Dominoeffekt unter den Betreibern. Ja, das ist zu beachten. Auch bei Madagascar ist es (hier) wieder so. Wäre mal interessant, an Zahlen zu kommen, die zwischen den Häusern vergleichen.
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