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felix24

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  1. Noch mal zum Anfang und den Ursprüngen zurück: mir geht es darum, sich konstruktiver mit dem Thema und der Materie auseinander zu setzen. Dazu habe ich sozusagen aufgerufen. Also deshalb meine Bitte: Bitte nicht streiten, sondern diskutieren! Danke.
  2. Es geht ja die Angst um, dass durch die digitalisierung der Kinos sich auch die Vertriebswege ändern und die großen Verleihfirmen viel mehr Kontrolle erhalten und das auf Kosten der Vielfalt geht. Tatsächlich ist es im Moment aber gerade umgekehrt, nämlich das die kleinen Verleiher und die unabhängigen Filmemacher besonders von der digitalen Technik profitieren und sie einsetzen. Ich glaube einfach, dass unsere Welt inzwischen zu dynamisch ist und die Menschen zu individuell, um sie alle unter Kontrolle zu halten. Die großen Verleiher träumen vielleicht von der absoluten Kontrolle, aber ob sie sie erhalten, bezweifle ich. Letzten Endes hängt es von uns ab, wie wir damit umgehen. Wir müssen ja nicht alles mitmachen. Aber das heißt nicht, dass man sich allem Fortschritt verwehrt.
  3. Hallo cinerama, im Grunde kann ich dir in allen Punkten recht geben. Und trotzdem muss ich dir widersprechen. Es ist doch heute so, dass hochspezialisierte Fachleute auch noch den kleinsten Unterschied feststellen können. Doch für meine Begriffe sind sie zu spezialisiert und sehen vor lauter Wald die Bäume nicht. Letzten Endes ist doch alles subjektiv. Und wie sich das auswirkt, möchte ich an zwei Beispielen schildern. Es sind wahre Geschichten, die sich wirklich ereignet haben. Da gab es in einem Programmkino eine Vorführung mit einen Full HD Film, was heißt 2 k Auflösung bei Anwesenheit des Filmemachers. Es stand aber nur ein Beamer mit XGA Auflösung zur Vefügung, was der Filmemacher aber nicht wußte. Aber es war ein sehr guter Beamer. Nach der Vorführung kam der Filmemacher zum Filmvorführer und bedankte sich für tolle Vorführung und die gute Qualität. Es war angeblich die beste Vorführung, die er erlebt hat. In einem anderen Fall, auch ein Programmkino, aber ein anderes, stand zur Filmvorführung der Film als 35mm Kopie zur Verfügung. Aber es stellte sich heraus, das die Filmkopie nicht so doll war. Man entschloss sich, den Film von einer normalen DVD vorzuführen, weil die besser aussah. Das fanden auch die Zuschauer. Soviel zur subjektiven Wahrnehmung. Und ja, ich bin begeistert von dem Fortschritt, den die digitale Technik macht, denn sie bietet auch neue Möglichkeiten. Zum Beispiel auch für Filmemacher. Für ihn ist das einfach unglaublich, was heute dank digitaler Technik möglich ist. Alles ist viel einfacher und bietet wesentlich mehr Qualität. Natürlich hat Film einen anderen Look. Aber HD-Video bietet ganz andere Arbeitsweisen. So kann man mit kleinerem Team drehen und mit geringeren Kosten, wovon in den letzten Jahren vor allem viele gute und erfolgreiche Dokumentarfilme profitiert haben. Ob die Möglich gewesen wären ohne die Digitaltechnik bezweifle ich. Wenn aber schon bei der Aufnahme immer öfter Digital produziert wird, wieso soll man dann nicht auch Digital projezieren? Es gibt dabei nur zwei Probleme: Erstens braucht man immer auch noch eine gute Geschichte und alles weitere, was nötig ist, um einen guten Film zu machen. Und zweitens gibt es immer mehr Filmemacher und Filme, die Punkt 1 ignorieren und nur Filme machen, weil es so viel einfacher möglich ist. Die Schwemme von Filmen, auch z.B. bei Youtube bewirkt, dass das Niveau von Filmen und damit auch der Wert von Filmen immer weiter nach unten geht. Die Konsequenz wäre also, das Niveau künstlich höher zu halten. Aber abgesehen davon, dass die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist, würde das auch bedeuten, dass viele gute Projekte nicht realisiert werden könnten. Für den Filmemacher bietet die digitale Entwicklung also neben vielen Nachteilen auch Möglichkeiten, die man vorher nicht hatte. Und selbst wenn jetzt jeder denkt, er kann Filme mit seinem Handy machen und Kino mit dem Aldi-Beamer: was solls. Das ist eben die wahre Demokratie und deshalb hat auch Francis Ford Coppola schon Anfang der Neunziger die Entwicklung von Hi8 Videokameras begrüßt, weil dadurch mehr Menschen der Zugang zum Medium ermöglicht wird. Letzten Endes bietet das mehr Chancen für die Talentierteren, die sich aber nicht unbedingt dem Hollywoodschema anpassen wollen. Und außerdem eine neue Chance für den Filmkritiker, der aus der Masse die Perlen herausfischen muss. An deren Fähigkeiten habe ich in der Vergangenheit schon oft gezweifelt. Vielleicht kriegen die ja doch noch die Kurve. Noch was: auch in der Vergangenheit, lange vor dem digitalen Zeitalter, gab es viele wirklich herausragende Filme, die auf ganz unkonventionelle Weise entstanden sind und gerade deshalb oft herausragten, durch ihren eigenen Look, der sich von dem Standardlook unterscheidet. Zum Beispiel Filme, die auf 16mm entstanden sind und dann auf 35mm hochkopiert wurden. Die besaßen bestimmt nicht die Schärfe und Brillianz eines auf 35 mm gedrehten Films, aber dafür etwas anderes. Dieses Beispiel und davon kann ich noch jede Menge bringen zeigt, dass es nicht immer auf die Technik ankommt, sondern auf den Inhalt. Und wenn der stimmt, ist eigentlich alles andere egal. Dann funktionieren auch so Filme wie "Blair Witch" oder die Dogma-Filme. Und trotzdem ist es schön, auch so Filme wie "2001" in 70mm zu sehen. Aber das Besondere am Kino war schon immer diese Vielfalt und das es schon immer Stimmungen und Tendenzen unserer Zeit widerspiegelt. Und am spannendsten fand ich schon immer das Kino, wenn es mutige Filme präsentiert, die ganz eigene Wegen gehen. Aber wer die Vielfalt im Kino schätzt, muss auch die Vielfalt an Meinungen schätzen. Deshalb denke ich, dass es gut ist, wenn es viele unterschiedliche Meinungen gibt und hoffe, dass sie genauso wie unterschiedliche Techniken und Richtungen nebeneinander existieren können. Das einzig Wahre gibt es heute nicht mehr.
  4. Liebe Kollegen, es wird hier immer wieder gestritten über die Vor- und Nachteile des digitalen Kinos. Dabei ist es doch ziemlich klar, wie es aussieht. Ich erinnere mich noch gut an den Übergang von analog Schallplatte auf CD. Da hat ein berühmter Dirigent gesagt, dass die CD keine Zukunfschance hat, weil eben dem digitalen etwas fehlt (Er bezog sich damals auf die technische Auflösung, die ja das analoge Signal zerlegt in einzele Bits und meinte, dass dabei was verloren geht). Heute werden Audiosignale noch viel stärker "zerlegt" (siehe Mp3) und niemand stört es. Analoge Schallplatten gibt es aber auch noch und in gewissen Kreisen werden sie noch geschätzt. Ich kann mir vorstellen, dass es mit 35mm und digitaler Projektion ähnlich geht. So ganz verschwinden wird die analoge Projektion wohl nie. Auf der anderen Seite sind die Vorteile von digitaler Projektion doch so offensichtlich. Der theoretische Vorteil der 35mm Kopie geht doch oft verloren durch schlechte Massenkopien oder schlechte Projektion. Ja das gibt es auch. Ich selbst kämpfe ständig mit der optimalen Projektion. Wenn man genug Geld hat, geht das natürlich. Aber wenn man versuchen muss, mit wenig Geld möglichst optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es schwierig. Da kommt es einfach auf so viele Sachen an. Jede Komponente spielt eine Rolle. Es ist im Grunde so wie mit der alten Schallplatte. Die klingt einfach bombastisch und deutlich besser, als eine CD, wenn man einen Schallplattenspieler für 10.000 Euro und eine Anlage für 50.000 hat. Aber wer hatte das schon. Gegen einen guten Schallplattenspieler, sagen wir mal für unter 1000 Euro ist jeder CD-Player überlegen. Und da muss man nichts groß abstimmen. Es ist alles viel einfacher. Hab mir gerade einen 37 Zoll Full HD und einen Bluray Player gekauft. Es heißt ja, bei so einer Größe sieht man den Qualitätsunterschied zwischen normal DVD und Bluray nicht. Hatte einen Film in beiden Formaten (Originale) im Vergleich und kann sagen: Bullshit!!! Der Unterschied ist so deutlich und so gewaltig sichtbar, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Und der Punkt war, dass ich den Eindruck hatte, noch nie einen Film so scharf, so brilliant gesehen zu haben, selbst nicht im Kino. Das liegt daran, dass es eine digitale Kopie ist und das Signal digital übertragen (per HDMI) und digital verarbeitet wird. Da gibt es eben keine Verluste. Man sieht das Bild in der sozusagen Originalqualität. Und beim analogen Kino gibt es diese Verluste. Man kann es doch selbst sehen, dass es schon zwischen den Kopien unterschiede gibt. Manche sind eben brilliant, andere mau. Und auch zwischen den Kinos gibt es unterschiede, zwischen den Objektiven, zwischen allem. Gerade beim analogen Kino spielen solche feinen Unterschiede eine große Rolle. Nicht so beim Digitalen Kino. Und deshalb wird das digitale Kino auch Vorteile bringen, nämlich in der Qualität der Vorführung. Und es wird keine abgenutzen Kopien mehr geben. Irgendwas geht dabei auch verloren. Ich mag inzwischen das Kratzen von Schallplatten. Und sicher werde ich auch irgendwann die Gebrauchsspuren auf den Filmkopien vermissen oder das Knistern des Lichttons. Aber ich bin sicher, dann wird es Software geben, die sowas simuliert. Ach was sage ich, die gibt es jetzt ja schon.... Ich hoffe deshalb, dass hier in Zukunft nicht weiter darüber gestritten wird, was besser oder schlechter ist. Die digitale Projektion wird kommen, früher oder später, ob wir wollen oder nicht. Deshalb wäre es meiner Meinung nach viel konstruktiver, sich darüber auszustauschen, wie man damit umgeht. Also bitte mehr Erfahrungsberichte, Tipps, Vorschläge, Alternativen zu Teuren Anlagen usw. usw. Ich hab schon so einiges dazu von anderen Filmvorführern oder Kinos gehört und in den meisten Fällen ist das sehr positiv.
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