Ok hier nun eine ausführlichere Fassung:
Technisch betrachtet war die Forführung PERFEKT. Aber ich fang mal von
vorne an: der Film wird mit einem 3-Chip DLP Projektor Cristie CP200X
projeziert. Dieser Projektor hat eine 2k Auflösung (2048*1080) und hat
lt. Aussage des Betreibers 22k ANSI Lumen Lichtleistung. Als Zuspieler
wird ein von Dolby gelieferter Videoserver eingesetzt der in einem ca
1 m hohen Rack aus 2 separaten Playern, einem
Synchrongerät zum Synchronisieren der beiden Streams und einem
Plattenspeicher besteht. Beide Streams - die übrigens im MPEG2 Format
vorliegen - allerdings nicht in voller 1920er Auflösung sondern etwas kleiner (genau konnte mir das der Techniker nicht
sagen, er hat aber zugegeben dass es wenier Pixel sind da sonst die
vom Projektor zu verarbeitende Bandbreite zu hoch ist (schliesslich
muss der Projektor 2 mal die Auflösung verarbeiten)) werden gleichzeitig
zum Projektor übertragen. Die Wiedergabe findet in einem sogenannten "Triple Flash" dargestellt. Die genaue Funktion konnte mir aber nicht erklärt werden - nur dass irgendwie
nicht genau abwechselnd sondern zwischendurch zwei links oder rechts
Bilder hintereinander folgen. In der Zwischenzeit habe ich aber herausgefunden dass bei der Wiederhabe jedes Bild (24fps) links/rechts abwechseln immer 3 mal hintereinander dargestellt wird. Die Ausgabe erfolgt somit in 144Hz. Vor der Linse des Projektors ist ein elektronischer Filter platziert der im 144Hz Rhythmus zwischen den beiden Ansichten hin und her schaltet und dabei die Polarisation von linsdrehend auf
rechtsdrehend ändert. Der Filter stammt von der Firma REAL-D bzw.
Stereographics (wurde von Real-D gekauft) die bereits seit geraumer
Zeit einen solchen Filter unter dem Namen Z-Screen anbieten. Somit
kommen bei diesem Verfahren keine linearen sondern zirkulare Polfilter
(Brillen) zum Einsatz. Natürlich ist dafür auch eine Silberleinwand
erforderlich. Im Cinecitta wurde hierfür der 11er Kinosaal mit einer
neuem leicht gekrümmten Leinwand mit einem Harkness Tuch in der Größe 6m hoch und 11,1m breit (Format 1 zu 1,85) installiert. Was aber
faszinierend war: es gab keinerlei Geisterbilder - auch nicht bei
kritischen hohen Kontrasten - und als Nebeneffekt konnte man locker
mal den Kopf seitlich neigen ohne dass dieses einen Einfluß auf die
Auslöschung hat.
Zum Film selber: die Storry ist zwar nichts aussergewöhnliches, einige
nette Gas waren dabei - eben ein Kinderfilm - bei der technischen
Realisierung wurden so wie es meiner Meinung nach auch korrekt ist ca
80-90% der Scenen hinter der Leinwand (Scheinfenster) gezeigt - nur
gelegentlich sind mal irgend welche Objekte wie Bälle oder andere
Sachen direkt auf den Zuschauer zugeflogen. Aus stereoskopicher Sicht
ein großer Vorteil - nicht wie in den meisten IMAX Filmen wo man auf
diese Effekthascherei besessen ist. Dieser Film ist vielleicht gerade
wegen diesem Aspekt auch über 80 Minuten ohne irgendwelche
Irritationen (-> Kopfschmerzen) genießbar. Ich würde sagen man hatte
ein entspanntes Vergnügen allerdings mit einer weiteren Dimension die
dem Film etwas zusätzliches, einzigartiges verleiht.
Gruß
Werner