Die Erwiderung, warum es sich bei einigen Konzepten von Kulturflatrate (oder falls das weniger trendig klingt: Kulturpauschale) durchaus nicht nur um Modeschund handelt spar ich mir mal. Das würde wohl ein extra Thread.
Trotzdem: @carstenk es geht doch oftmals gerade darum, DASS der Film zunächst verbreitet werden soll. Und zwar auf scheinbar illegalem Weg um möglichst viele Leute zu ziehen und dann möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhalten. Man wird davon ausgehen dürfen, dass die wenigsten Filme, die aus Studios direkt verbreitet werden, unbemerkt bleiben und das Verbreiten als mindestens stillschweigend geduldet wird. Abfilmen ist natürlich was anderes.
Zu den Kampagnen: das Problem bei den Plakatkampagnen wie "Massenhaltung von Filmen" - "Kino: dafür werden Filme gemacht" und nicht vergessen den extrem lachhaften "Familie besucht Papa im Knast wegen Raubkopien" ist doch, dass die Verantwortung für ein Kulturgut beschworen wird. Nur verhält sich keiner der großen Verleihe im übrigen Tagesgeschäft entsprechend. Das Kulturgut Film besteht darin, dass es spätestens nach 2 Jahren unmöglich wird, Filmkopien von Filmen zu bekommen von durchgängiger Archivierung ganz abgesehen.
Meiner Ansicht nach (man kann das bedauern oder nicht) verändert sich schlicht das Verhältnis zu geistigem Eigentum insofern, als eingefordert wird, dass die Preise durch vermittelbare Kosten entstehen. Weil das bei Filmen nicht so ist, gibt es hier recht wenig Verständnis. Und in der Tat sind Verleihpreise ja nicht von den Produktionskosten abhängig.
Es geht also eigentlich aus meiner Sicht vor allem um die Vermittlung von speziellen Vorführmöglichkeiten etc. im Kino. Kino als grundsätzlich verschieden auch vom Heimkino. Kino auch als Ort von Sehtraditionen, die sich schlicht nicht nachempfinden lassen, beim vereinzelten sehen. Was sich hingegen vermitteln lässt, ist das Zustandekommen des Preises für einen Kinobesuch.