Danke Filmtechniker!
Es freut mich sehr, dass mir hier jemand so qualifiziert antwortet, obwohl ich hier eigentlich im falschen Forum bin (das richtige muss meines Wissens erst noch erfunden werden, und würde sich ausschließlich mit analogen Lichtton beschäftigen..).
Tatsächlich scheint die Kopierung von Sprossentönen eine strenge Einhaltung des Gamma, gemäß den Grauwerten der Vorlage, vorauszusetzen. Das Maß der ansonsten auftretenden Verzerrung kann leicht optisch über die Verschiebung der Welleform (einer Digitalisierung) weg von der Nullinie erkannt werden. Insofern würde ich behaupten, dass durch falsche Kopierung sehr wohl ein unerwünschter Gleichanteil aufgeprägt wird, dieser hat aber in seiner Auswirkung nichts mit dem Donnereffekt gemein. Die optische Beurteilung der Tonspur selbst gibt leider nur sehr bedingt Aufschlus über den Erfolg von deren Kopierung, daher muss das Kopierwerk sein Ergebnis idealerweise von einem Tontechniker überprüfen lassen oder es muss fachlich geschult werden.
Ich bin in der Tonrestaurierung tätig und habe ein Kopierwerk zur Verfügung welches ich soweit bearbeiten will, dass Sprossen gut umkopiert werden. Wir können hier leider nicht von einem optimalen Positiv auf ein entsprechendes Negativ rückschließen, sondern wir haben nur noch das was wir haben.
Auf jeden Fall scheint es mir unabdinglich einige Belichtungsstufentests mit den hauptsächlich verwendeten Materialien zu fahren um daraus Tabellen zu generieren, aus der man z.B. für eine vorher bestimmte Sprossen-Ruhedichte und gewünschte Materialkombination das optimale Kopierlicht ablesen kann. Auch könnte ich mir vorstellen über einen Scanner den Grauwertumfang zu bestimmen, falls das in irgend einer Weise dienlich sein sollte.
Grundsätzlich glaube ich, dass trotz des Rauschens eine fürs Kino geeignete Qualität der Sprosse erreicht werden kann, die ihren besonderen Charme hat. Leider stehen wir kurz davor die Expertise auf dem Gebiet ihrer Herstellung aussterben zu lassen. Das können wir nur durch den Austausch von Erfahrung noch so lange hinauszögern, bis alle noch vorhandenen Sprossentöne zu Staub zerfallen bzw. durch schlechte Kopierung versaut sind.
Vielleicht hat jemand mit den in diesem Beitrag genannten oder anderen Testansätzen schon praktische Erfahrung gemacht oder Ideen, die in diese Richtung gehen..?