Der 'nicht ganz sattelfeste' Autor hat den Vergleich nicht gedacht zwischen heutigem 70mm und Lawrence, sondern zwischen Lawrence vom 4K Projektor und was wir heute so sehen von 35mm und Digitalkameras via 2K DI auf Digitalprojektoren.
Was Ihre Behauptungen zu all den Farbefehlern der Restauration betrifft, so sind das erst mal Behauptungen, und nichts weiter. Die mögen ja durchaus eine gewisse Berechtigung haben, werfen aber zuerst mal viele Fragen auf, die zu beantworten und vor allem sachlich zu dokumentieren wären. Sonst steht nur Aussage gegen Aussage, und Meinung gegen Meinung.
Da die Blu Ray jetzt da ist, und die Annahme vernünftig ist, dass sie im Wesentlichen bei der Farb- und Kontrastgestaltung dem DCP entspricht (zumindest in dem Mass, dass die behaupteteten groben Fehler sicher auf beiden klar zu sehen wären), wäre es produktiv, mal einige Schlüsselszenen mit der Superbit DVD zu vergleichen und ein paar Frames zu posten. Notfalls kann ich das für die BD sogar übernehmen, wenn ich die exakten Time Codes bekomme. Die Superbit DVD stammt übrigens von einem technisch völlig veralteten HD Scan des IP der Harris Restauration. Mit diesen Bildern as Evidence kann man durchaus mal sehen, ob Robert Harris zu einem Kommentar zu bewgen ist. Unterstellungen der Art, dass Robert Harris Märchen erzählt, sind jedoch nicht hilfreich bei einem solchen Unterfangen.
Beispiele, bitte.
Die Beurteilung des "Colour Grading" ist in der Tat sehr komplex und es gibt unzählige Fallstricke. Angefangen mit dem Problem zu wissen, wie die Farben ursprünglich waren, und ob das so intendiert war oder schon damals ein Kompromis, bis zur Frage, was man heute machen soll, wenn alle Materalien gealtert sind und einfach nicht mehr das hergeben, was man gerne sehen möchte. Das sind Fragen für Experten und die Filmemacher selbst. Ich habe dazu höchstens eine sehr subjektive Meinung und erhebe keinen Anspruch darauf zu wissen, wie es denn genau sein sollte. Farbgestaltung ist ein subjektiver künstlerischer Akt und generell nicht so objektivierbar, dass richtig und falsch durch einfache Regeln getrennt werden können, ohne den Film genau zu kennen. Und selbst wenn man ihn gut kennt braucht es Zugang zu den Originalen als Referenz. Aus der Erinnerung argumentieren funktioniert nicht ausser vielleicht bei sehr groben Unterschieden. Wenn Sie offensichtliche Farbmängel sehen, ist das Ihr gutes Recht. Aber gleichzeitig stellt sich die Frage, ob denn die technischen Experten bei Sony, die Cutterin des Films, Robert Harris und alle anderen, die involviert waren, und diesen Zugang zu den Originalen haben, blind sind, oder vielleicht inkompetent, oder böswillig eigene ästhetische Ziele verfolgen, nun da Lean weg ist und sie nicht mehr stoppen kann? Haben sie einfach kein Gespür für solche Dinge? Wohl kaum. Oder haben die kommerziellen Zwänge alles vermasselt?
Die LOA Restaurierung ist nicht perfekt. Keine Restaurierung ist es. Ich habe selber eine völlig objektive Fehlmanipulation gefunden, an der es nichts zu deuteln gibt (ein digitaler Putzfehler). Der ist allerdings bei 24 fps praktisch unsichtbar. Ein grober Fehler ist das nicht.
Bin nicht spezifisch WideScreen-Festivalexperte. Bin, was die Amerikaner "Film Buff" nennen. Ansonsten Informatiker mit (unter anderem) einem Hintergrund in digitaler Bildverarbeitung und etwas Erfahrung mit digitaler Filmrestauration. Was ist Ihr Hintergrund, cinerama?
Woher kommt diese Zahl? Quelle? Der Verlust pro Kopiervorgang wird bei der Modulation normalerweise mit 30% angegeben.