Lieber Filmtechniker,
offenbar fühlst du dich und auch Chris durch mein wohlwollendes Interesse an den alten Filmprojektor meiner Professorin angegriffen, da du darin vermutlich einen Missbrauch, an dem (dir am Herzen liegenden) Gerät und deines Handwerkes siehst. Ebenfalls verstehe ich, dass der Titel der Professur als abgehoben aufgefasst werden kann. Aber hinter den Begriffen stehen Menschen, die das was sie tun, mit Herzblut betreiben und sich ernsthaft mit Dingen auseinandersetzen.
In Zeiten, in denen Medien sich dermaßen stark und schnell verändern, braucht es neben einer Mediengeschichte eben auch eine Medienarchäologie. Und wenn man den Begriff auch so spielerisch versteht, wie er gemeint ist, dann kann jeder erkennen, dass darin auch eine freundliche Hinwendung gegenüber historischen Medien und ihre Bedeutsamkeit nicht nur für die Geschichte, sondern ebenso für die Jetztzeit, gemeint ist.
Es besteht überhaupt nicht die Intention von meiner Seite sich mit euch (Berufs) Filmvorführern zu messen. Vor allem, da ich mich zu den Menschen zählen, die es genießen und Wert darauf legen, Filme noch auf Film zu sehen und nicht in digitalisierter Form. Ich schätze das Metier, respektieres es und bedauere viel mehr, dass dieses aufgrund diverser Faktoren immer stärker ein Nischendasein fristet. Wir haben in Weimar zum Glück Professuren in der Medienwissenschaft sowie ein Lichthaus, das Wert darauf legt, dass Filme weiterhin auf Film vorgeführt werden.
Ich finde, dass Lichtbild, dass der Projektor wirft, schon für sich ästhetisch und will erst einmal über die Möglichkeiten des Gerätes ohne Film nachdenken. Bitte gebt mir eine Chance statt mich und mein Vorhaben anzufeinden und abzuurteilen.
Liebe Grüße,
Michael
P.S.: @Silas Leachman Danke für dein Angebot. Aber "sollte klappen" mit der 750W Lampe auf dem 500W Widerstand, klingt etwas ungewiss. Gerade wo die Preise für die Lampen dann relativ hoch sind für unser Studiobudget.