Da hier einiges an Unsinn steht, muss ich das mal richtig stellen:
Ein echtes Wetgate arbeitet mit Perchloräthylen (Per)(Trivialname) chemisch Tetrachlorethen. Dies ist leberschädigend, wenn man die Dämpfe einatmet, deswegen unterliegt seine Verwendung gewissen Einschränkungen, die dem Umweltschutz bzw. dem Arbeitsschutz der Menschen die damit umgehen dienen. Das hat nix mit DDR und Alt/Restbeständen zu tun, je nach Menge kann man das Produkt auch heute noch einfach so kaufen.
Das führt dazu das die gesamte Filmscaneinheit in ein geschlossenes Gehäuse eingebaut ("eingehaust") werden muss und die Abluft abgesaugt und über Aktivkohle gereinigt werden muss. Diese kann dann sogar vor Ort aufgeheizt und das Tetrachlorethen wieder aus der Aktivkohle verdampft und anschließend abdestiliert und in den Kreislauf zurückgeführt werden, alles im allem aber ein erheblicher apperativer Aufwand, der so etwas nur für professionelle Abtastungs/Digitalisierungsanbietern sinnvoll macht.
Aber warum das ganze?
Tetrachloethen hat genau! den gleichen Brechungsindex wie das Filmmaterial bzw die Emulsion (die Filmbeschichtung die die eigentliche Bildinformation enthält) und lässt daher Kratzer, Schrammen, Laufspuren optisch tatsächlich unsichtbar erscheinen, so das für die Filmdigitalisierung optimale Vorraussetzungen geschaffen werden.
Zudem verdampft es relativ schnell Rückstandslos, was aus archivarischer Sicht vorteilhaft ist.
Aber es gibt auch Nachteile, so ist Per ein herforragendes Lösungsmittel (das war auch seine ursprüngliche Anwendung/Verwednung in der Industrie, Reinigungs- und Entfettungsmittel) und löst damit Klebestellen die mit Klebeband und nicht im Nassklebeverfahren ausgeführt wurden an, so das diese alle vor dem Scan/Abtastung nachgearbeit werden müssen.
Rein für die Wiedergabe von beschädigten Filmen ist das Verfahren zu aufwendig. Wobei ich aus archivarischer Sicht die Wiedergabe von entspreched wervollem Filmmaterial sowieso ablehnen muss, sowas gehört digitalisiert und elektronisch wiedergegeben, auch wenn das typische rattern des Filmlaufes dabei verloren geht. Entprechende Codecs, die die 24-Bild-typische Film/Cineastische Film/Bildgefühl erlebbar machen sind inzwischen verfügbar.
Viele Filmreinigungsgeräte arbieten mit verschiedenen Lösungsmittelgemischen, wobei zur reibungsverhinderung häufig auch Silikonöl enthalten ist, damit der am Reinigungsband abgelagerte Schmutz nicht weitere Kratzer verursacht. Allerdings verdampft Silikonöl und sei es noch so dünflüssig nicht und bleibt auf dem Film zurück, was dieese für Langzeitfolgen für die Emulsion hat, kann ich nicht beurteilen, ich würde aber immer bevorzugen, das nichts auf dem Film zurückbleibt bzw vorhendene Ablagerungen auch wirklich entfernt werden, womit auch alle Verfahren mit Reinigungsbändern, Walzen oder Schaumstoffen außen vor sind, zumindest wenn es um die initiale Reinigung geht.
Daher wird auch das PER in einem Wetgate (und dabei handelt es sich um eine echte "Badanordnung" also einer Kammer in der sich das PER befindet und durch die der Film (ggf über mehrere Rollen/Bürsten umgelenkt und gereinigt wird) hindurchläuft und in dieser Kammer die optische (gläserne) Fenster/Wand/Boden hat abgescannt wird) ständigim Kreislauf gepumpt, gefiltert und ein Teilstrom auch destiliert um nicht verdampfende Rückstände wie Öle und Fette (auch Hautfett von der Handhabung mit bloßen Händen) abzutrennen.
Alle anderen Verfahren kann man bestenfalls als Nassabspielen vgl. mit dem Nassabspielen einer Schalplatte vergleichen, wobei auch hier gilt, das dies nur mit sauberem oder zuvor entweder in der Nassabspielvorrichtung selbst oder extern durchgeführten Reinigung des Materials erfolgen sollte.