Hallo LeoGrw,
1. Es gab bei Super 8 zwei Verfahren, um synchron zum Bild Tonaufnahmen zu machen:
a) Einbandton - der Ton wird auf einer Magnettonrandspur auf der nicht perforierten Seite des Super 8-Films gespeichert. Voraussetzungen: eine dafür eingerichtete Sound-Kamera (dazu gehört die Revue CE 800 nicht) und spezielle Sound-Kassetten, die bereits seit vielen Jahren nicht mehr gefertigt werden. Wenn also Dein Kodachrome 40 tatsächlich eine Soundkassette ist, dürfte sie völlig überlagert und das Haltbarkeitsdatum weit überschritten sein.
b) Zweibandton - auf einem separaten Tonträger (in der Super 8-Ära ein Tonband oder Kassettenrekorder) werden der Ton und zwecks Synchronisierung Impulse (i. d. R. ein Impuls pro Filmbild) aufgezeichnet. Es gab verschiedene Systeme für die Generierung der erforderlichen Impulse, die z. Teil am Blitzanschluss der Kamera für Einzelbildaufnahmen angeschlossen werden konnten. Dabei kenne ich mich nicht besonders aus und weiß insbesondere nicht, was heute noch verfügbar ist. Allerdings
- die Nizo Professional hat einen Impulsgeber für das professionalle Pilottonverfahren eingebaut;
- mit dem Steuergerät Leicina ST1 als Zubehör zur Leicina Spezial, Leicina Super und Leicina Super RT 1 können u. a. solche Impulse generiert werden.
2. Zum verfügbaren Filmmaterial:
a) Es gibt Umkehrfilm und Negativfilm. Die Negativfilme sind dafür vorgesehen, nach der Entwicklung des Filmnegativs die Aufnahmen zu digitalisieren und dann nur in digitalisierter Form zu betrachten. Bei der Entwicklung des Umkehrfilms entstehen auf dem Filmstreifen Positiv-Bilder wie bei einem Dia und der Film kann mit einem Super 8-Projektor projiziert werden; Digitalkopien davon sind allerdings auch möglich. Positivkopien vom Negativfilm kann Andecfilm in Berlin auch herstellen, das ist aber sehr teuer.
Außerdem gibt es natürlich Farb- und Schwarz-Weiß-Film; letzterer bietet u. U. Kostenvorteile.
b) Derzeitige Filmmaterialien nach meiner Kenntnis (wie gesagt alle "stumm", nicht für Einband-Tonfilm!):
ba) Kodak Vision 3 50 D: Negativfilm, Farbe, Tageslichtfilm, Filmempfindlichkeit: ISO 50/18°
bb) Kodak Vision 3 200 T: Negativfilm, Farbe, Kunstlichtfilm, Filmempfindlichkeit: ISO 200/24°
bc) Kodak Vision 3 500 T: Negativfilm, Farbe, Kunstlichtfilm, Filmempfindlichkeit: ISO 500/28 °
bd) Kodak Ektachrome 100 D: Umkehrfilm, Farbe, Tageslichtfilm, Filmempfindlichkeit: ISO 100/21°
be) Kodak Tri-X: Umkehrfilm, SW-Film, Filmempfindlichkeit ISO 160-200/23°-24°
evtl. auch noch:
bf) ORWO UN 54 (als Kahl UN 54): Umkehrfilm, SW-Film, Filmempfindlichkeit ISO 100/21°
3. Das Belichtungssystem der Kamera muss auf die Empfindlichkeit des eingelegten Filmmaterials eingestellt werden; dies geschieht i. d. R. automatisch dadurch, dass einer oder mehrere Pins im Kassettenraum von der Filmkassette eingedrückt oder nicht eingedrückt werden.
Allerdings: Nicht wenige Kameras haben nur einen Pin und können damit nur zwei Filmempfindlichkeiten einstellen: ISO 40/17° und ISO 160/23° (andere Filmempfindlichkeiten gab es in der Super 8-Ära nicht).
Zu diesen Kameras gehört wohl auch die Revue CE800. Dies bedeutet, dass nur die oben zu ba), bb) und be) genannten Filmmaterialien problemlos eingesetzt werden können (gerinfügige Abweichungen bei der Filmempfindlichkeit sind dabei kein Problem).
Bei den übrigen Filmmaterialien gäbe es bei der Revue CE800 größere Abweichungen bei der Filmempfindlichkeitseinstellung, da müßte man wahrscheinlich probieren, ob die Ergebnisse trotzdem ok sind.
Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter.
MfG