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  1. Rochester Business Journal, Autor MIke Dickinson, Übersetzung von mir Verborgen: Während Jahrzehnten bestand ein geheimes fotografisches Zentrum beim Kodak-Hawkeye-Werk Letzten Monat vor fünfzig Jahren waren das Land und die Welt angespannt, als die von den USA entdeckte Raketenbasis auf Kuba eine nukleare Auseinandersetzung mit der Sowjetunion auszulösen drohte. Etwa 2250 Kilometer entfernt versorgten Angestellte des Kodak-Hawkeye-Werkes unter dem Decknamen Bridgehead Präsident John Kennedy mit wichtiger Information, als er eine friedliche Lösung der Krise verhandelte. „In den 1960er, 1970er und frühen 1980er Jahren empfanden alle (Angestellte), daß sie Teil von etwas sehr Wichtigem für Amerika waren“, erinnerte sich Dick Stowe, der beim Bridgehead-Programm während fünf Jahren als Direktor diente. „Wir merkten, daß wir einen wesentlichen Beitrag zur Beendigung des kalten Krieges leisteten, was zutraf. Die Luftaufklärung, die Eisenhower vorantrieb, war einer der Mechanismen, die zum Ende des kalten Krieges gehören.“ Bridgehead begann 1955, zu Bestzeiten mit 525 Fachleuten und insgesamt mit über 1400 Angestellten. Doch blieb die Operation ein Geheimnis, auch unter Verschluß bis vor einem guten Jahr. Selbst die Angehörigen der Angestellten wußten nichts davon oder von seinem Beitrag zur Staatssicherheit. „Das Schweigen veränderte eine Laufbahn. Man durfte nicht darüber sprechen, was man tut“, sagte Stowe. Im September 2011 feierte das staatliche Aufklärungsamt seinen 50. Geburtstag. Mit dem Ereignis wurde auch die Geheimhaltung aufgehoben, und zwar die von zwei höchst geheimen staatlichen Satellitenaufklärungssystemen, Gambit und Hexagon. Mit der Bekanntmachung konnte auch die Geschichte der Kodak-Beteiligung beim Entwickeln, Duplizieren und Verteilen höchstgeheimer Bilder enthüllt werden. Bridgehead war der Kanal, durch den Hochleistungsfilme von Kodak markiert, entwickelt und an geheime Luftaufklärungsprogramme ausgeliefert wurden, wie ehemalige Offiziere erklärten. Belichtetes Material wurde nach Bridgehead gebracht, wo entscheidende Bilder für die Aufklärungsbüros und Fotointerpreten hergestellt wurden, welche weltweit Ziele und Gelände untersuchten. In den frühen 1960ern bestätigten Satellitenbilder zum Beispiel, daß zwischen den USA und der UdSSR kein Raketenleerraum bestand, wie frühere Offiziere sagten. US-Strategen hatten auch beispiellose Einsicht in das, was hinter dem eisernen Vorhang vor sich ging. Oktober 1962, die Kuba-Krise machte nur 13 Tage der 45 Jahre des Projektes aus, doch sie unterstrich die Wichtigkeit, die es in den Augen der Staats- und Kodak-Führer hatte. „Kennedy traf rasch wichtige Entscheidungen“, sagte Stowe. „Zu jener Zeit stammte das meiste der Aufklärung vom U-2-Programm und wir hatten das zu unterstützen. In der Kuba-Krise fand ein Haufen niedrig geflogener Aufklärung statt und Kennedy wollte richtig schnelle Ergebnisse.“ „Man verlangte von Bridgehead, beim Bau einer Einrichtung in der Region von Washington zu helfen, um die Filmbearbeitung zu beschleunigen. Wir schickten 15 oder 20 Laboranten samt Maschinen hin und hatten binnen 48 Stunden einen Entwicklungsbetrieb aufgestellt.“ Dick Sherwood, ein Bewohner von Webster, der insgesamt 21 Jahre bei dem Programm arbeitete, erinnerte sich der Sache. „Regierungsoffiziere kamen eines Tages nach Rochester und sagten zu unserem Oberdirektor: Wir benötigen einige Entwicklungsanlagen in Maryland. Die Kodak-Geschäftsleitung leitete die Ausrüstung für Geschäftskunden auf der Stelle um und ließ sie an der Rampe aufreihen. Binnen einer Stunde fuhr einer unserer Bridgehead-Lastwagen, ohne Kennzeichen, an die Rampe. Die Versamat und Chemie und alles weitere, was man brauchte, wurden eingeladen und weggefahren.“ Die Lastwagen reisten nach Suitland in Maryland, wo die Entwicklungsapparate aufgestellt wurden. Einige Kodaker blieben gleich da, um die Filme von Kuba-Überflügen zu entwickeln. Sherwood und Stowe waren die Hauptautoren eines 2011 veröffentlichten Buches: Bridgehead, die Geschichte seiner Rolle in den frühen Luftaufklärungsprogrammen des Staates von 1955 bis 2000. Ein Aufklärungsnetz Bridgehead stand an der Wegkreuzung der Aufklärungsgemeinschaft, wie Dokumente zeigen. Das Programm verband die Forschung bei Kodak an Luftbildfilmen, die Entwicklung und Herstellung, die Itek Corporation in Foxborough, Massachussets, Hersteller der Corona-Kamera im ersten Satelliten-Aufklärungssystem der Vereinigten Staaten, das Kodak-K-Programm, eine streng geheime Abteilung in Rochester, wo die Gambit-Kamera gebaut wurde, Hauptbestandteil eines großen Satellitensystems, die PerkinElmer in Danbury, Connecticut, Herstellerin der Hexagon-Kamera für ein Satelliten-Großflächen-Aufklärungssystem, die Feldfotografie von Air Force und Navy weltweit, die Fotografie-Untersuchungsgruppe der USA, insbesondere das staatliche Fotountersuchungszentrum in Washington, DC, Bundesaufklärungs- und verteidigungskartenbüros und der Truppenflugplatz von Westover in der Nähe von Springfield, Massachussets, die staatliche Verstärkung von Bridgehead. „Es war sehr erfolgreich“, meinte Stowe. „Wir versorgten auch die Luftwaffe und die Marine mit modernstem Filmmaterial. Wir waren die Verbindung zwischen Kodak-Park und Militär. Wir leisteten einen wesentlichen Beitrag und es kam gut heraus.“ Kodak lieferte spezielle Aufklärungsfilme für die Satellitenkameras. Die gesamte Aufklärung besaß hochgezüchtete Filme, Kameras und Entwicklung. Die Methode zum Einsammeln war, ein Flugzeug mit einem Bündel von Haken über den Pazifik zu fliegen, die hintendran baumelten. Damit fing man einen Fallschirm ein und wand ihn ins Flugzeug hoch, eine altmodische Sache in jeder Hinsicht, aber sie funktionierte und wurde die ganze Zeit über angewandt. Jede eingefangene Kapsel wurde von einem Kurier zur Abteilung im Hawkeye-Werk gebracht. Der Film wurde entladen, entwickelt, betitelt und es wurden Abzüge mit hauseigenen Vergrößerern gemacht, wie einstige Angestellte berichteten. Stowe sagte, daß, wenn ein Satellitenfahrzeug ankam, die Belegschaften rund um die Uhr arbeiteten, um die bestellten Kopien anzufertigen. „Wir gingen sogleich auf zwei 12-Stunden-Schichten für zwei oder drei Wochen. Man sah seine Familie überhaupt nicht mehr.“ Anfänge Im Frühjahr 1955 wurde der Präsident von Eastman-Kodak, Albert Chapman, von einem leitenden CIA-Offizier angegangen, der Beteiligung von Kodak am U-2-Programm verlangte. Das Aufklärungsflugzeug U-2 konnte auf 18 Kilometer Höhe fliegen und Film-Kameras zur Aufnahme von interessanten Zielen hinter den eisernen Vorhang bringen. Die Regierung benötigte Fachwissen auf vier Gebieten: Markierung und Lieferung passenden Films für U-2-Flüge, technische Hilfe beim Umgang mit belichteten Filmen, Entwicklung und Fertigung von Vergrößerungen zur Untersuchung. Das erste verborgene Zentrum wurde im Frühling 1956 in einem Navy-Gebäude an der Lincoln-Avenue eingerichtet, im Westteil der Stadt. Entwicklungsmaschinen, Chemikalien und Vergrößerer wurden dafür aus allen Teilen von Kodak zusammengezogen. Wie die Entwicklung bereit war, kehrten die meisten U-2-Aufnahmen geheim nach Rochester zurück und von hier zu den Untersuchern in der Hauptstadt. Erfolgreiche U-2-Flüge brachten dringend gebrauchte Informationen, was wiederum Verbesserung und Erweiterung der Filmbearbeitung auslöste. Diese Nachfrage führte zu Plänen für ein größeres Fotozentrum im Hawkeye-Werk. Der Ort, wo die Driving-Park-Avenue die Genesee-Flußmündung quert, lieferte den Namen Bridgehead, Brückenkopf. 1958 lancierte Präsident Dwight Eisenhower eine Raumaufklärungsinitiative. Corona wurde Amerikas erstes Satellitensystem, das nach vorne und nach hinten blickende Kameras für 70-mm-Film enthielt. Zum Betrieb von Corona stellte Kodak Estar-Träger-Filme her und lieferte diese an Itek. Nach dem Belichten und Einsammeln wurde ein Film in seinem Gefährt nach Rochester geflogen, wo er in einen kennzeichenlosen Lastwagen umgeladen und nach Bridgehead gefahren wurde. Das Entwickeln der Originale war heikel, jeder Film war unersetzlich. Das Negativ wurde in handhabbare Längen zerteilt unter Beigabe von Kopf- und Endstreifen zur Identifikation. Jedem Bild wurde ein Titel gegeben. Nach Abzug eines Duplikatpositives, das mit Schnellentwicklungsmaschinen verarbeitet wurde, hatte man alles zum Versand verpackt. Ein typischer Versand eines einzelnen Corona-Einsatzes umfaßte einige Tonnen. Besondere Vergrößerungen waren Bestandteil jedes Versands, sie wurden von Regierungsbeamten und vom Präsidenten gebraucht. Corona war in Betrieb von 1960 bis 1972. 1995 wurde es veröffentlicht. In der Zwischenzeit trieb die Regierung zwei weitere Satelliten-Film-Systeme voran, Gambit und Hexagon. Die Gambit-Kamera wurde von Kodak entworfen und gebaut, in den Lincoln- und Hawkeye-Werken. Das System wurde verwendet, um einzelne bekannte Ziele zu überwachen und auszukundschaften. Die Hexagon-Kamera entstand bei PerkinElmer und diente als Großflächensystem, um neue Ziele zu suchen. Hexagon begann mit zwei Vorratsrollen von 167,64 mm Breite. Jede Rolle hatte einen Durchmesser von ungefähr 1,8 m. Das waren etwa 48,8 Kilometer Länge. Das Wickeln dieser Rollen, damit sie beim Bewegen und Umladen nicht auseinanderfielen, war eine größere Leistung der Kodak-Ingenieure, wie Angestellte erzählten. Von 1955 bis in die späten 1980er Jahre empfing und verarbeitete Bridgeport Filme von 300 Sammelfahrzeugen. Über 2,4 Millionen Kilometer Originalnegative und Farbpositivfilm wurden entwickelt. Zusätzlich wurden über 60 Millionen Kilometer Duplikate entwickelt. Das Ende Ums Jahr 2000 war der Abbau der Bridgehead-Filmanlagen im Gange. Im August 2004 verkaufte Kodak als Teil seiner Umstrukturierung die speziellen Regierungsanlagen an ITT Exelis. 2009 waren beide Fotozentren Hawkeye und Lincoln aufgehoben. Als letztes Jahr die Unterlagen freigegeben wurden, verteilte man das Buch an die rund 1400 Angestellten und ihre Angehörige. Für die Familien stellte es eine Möglichkeit dar zu erfahren, was ein Ehegatte oder Elternteil eigentlich so machte bei Kodak. „Das war eine Reihe von Geschehnissen, die sich nicht wiederholen würden“, erläuterte Sherwood. „Es war etwas Einmaliges mit einem Sicherheitsüberzug. Man hatte großen Stolz auf das Erreichte, weil man eine Aufgabe erfüllte, die niemand sonst tat oder tun konnte. Es war ein Dienst am Land; von der obersten Kodak-Leitung bis ganz hinunter und dazwischen gingen alle neue Wege.“ ___________________________________________________________ Vielleicht stehe ich vor gefällten Bäumen. Ich möchte nur einen für jedermann lesbaren Text anbieten, der auf den militärisch-industriellen Komplex der USA hinweist, zu dem die Eastman-Kodak-Gesellschaft gehörte. Natürlich waren auch andere Filmfabriken mit staatlichen Aufgaben betraut. Bei Kodak hat sich der eine oder die andere vielleicht schon gefragt, woher die Stärke des gelben Riesen stammt. Hier ist eine Erklärung. Eine andere sind die Mikrofilme und noch weiter zurück in der Geschichte die Röntgen-Filme. Allein mit Fotoplatten, gewöhnlichen Filmen, Kodachrome und Ektachrome hätte Kodak nicht über 100'000 Angestellte erreicht gehabt (etwa 120'000 im Jahr 1973).


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