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"Cineplex"-Kinogebäude kommt unter den Hammer


RaKna

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PFORZHEIM. „Zwangsversteigerung Kinocenter“ (Pforzheim/Innenstadt) lautet die Veröffentlichung des Amtsgerichts Pforzheim lapidar. Am 13. Oktober soll das „Cineplex“-Gebäude unter den Hammer kommen.

Es war eine schwere Geburt, bis das Großkino an der Zerrennerstraße im Jahr 2001 eröffnet werden konnte. Bauherr war die Cinema Investitionen Verwaltungsgesellschaft mbH (CIVB) mit Sitz in Hannover. Nach Plänen des Pforzheimer Architekturbüros Zeitler wurde das 15-Millionen--Euro-Projekt verwirklicht, in das auch die Post und ein Fitness-Studio einzog.

 

Als „Dazz“ hatte der Komplex mit sechs Sälen (1300 Plätze) dem Pforzheimer Kino-Betreiber Michael Geiger zunächst Konkurrenz gemacht. Dann übernahm dieser zu seinem „Rex Filmpalast“ mit 800 Plätzen in fünf Sälen das „Dazz“, das dann in „Cineplex“ umbenannt worden war. Mit Erfolg wurden beide Großkinos seither betrieben.

 

Langfristiger Mietvertrag

Die Turbulenzen um die Immobilie an der Zerrennerstraße bereiten Michael Geiger keine Sorgen. „Mir war schon seit einiger Zeit bekannt, dass die Zwangsversteigerung droht. Ich habe jedoch einen sehr langfristigen Vertrag mit der CIVB“, erklärte er gegenüber der PZ. Wenn das Gebäude nun zwangsversteigert werden soll, werde sich für ihn wohl nichts ändern, sagt Geiger. Er gehe davon aus, dass der Kinobetrieb weiter reibungslos wie bisher läuft – egal wer die Mieteinnahmen erhält: der Zwangsverwalter oder ein neuer Besitzer.

 

Auch Architekt Sima Zeitler sieht nicht schwarz. Als Planer des auf der angrenzenden Freifläche Zerrenner-/Goethestraße projektierten Büroturms sei man weiter ständig in Kontakt mit Andreas Mühl, dem Bruder von Reinhard Mühl, der als Mit-Inhaber der CIVB das Immobilien-Unternehmen in die Schieflage gebracht hat. Reinhard Mühl hatte als erfolgreicher Insolvenzverwalter zig-Millionen Euro von den ihm anvertrauten Konten in Immobilienprojekte umgeleitet.

 

Durch eine Selbstanzeige war der Schwindel schließlich im Jahr 2005 aufgeflogen. Reinhard Mühl hatte zudem selber Insolvenz angemeldet. 2007 bestrafte das Landgericht Hildesheim den geständigen Angeklagten wegen Veruntreuung von 45 Millionen Euro in 106 besonders schweren Fällen mit acht Jahren Haft.

 

Verkehrswert: 4,75 Millionen

Wenn das Kino-Gebäude an der Zerrennerstraße nun zwangsversteigert wird, komme dies fast einem Schnäppchen gleich, wie Sima Zeitler anmerkt. Der Verkehrswert wurde auf 4,75 Millionen Euro festgesetzt, der bauliche Zustand als gut bis befriedigend bezeichnet. Er entspreche „weitgehend einem normalen, dem Baualter entsprechenden Zustand“.

 

Weiter Hoffen auf Büroturm

Der ausgewiesene Verkehrswert sieht Zeitler auch als Chance an, dass ein neuer Investor gefunden wird. Der würde dann auch Besitzer der brachliegenden Freifläche für den geplanten 18-stöckigen, ellipsenförmigen Büroturm. Die Baugenehmigung dazu liegt vor, sie ist bis April 2011 verlängert worden. An Vorarbeiten ist bereits ein Millionenbetrag im Untergrund verbaut worden. „Für uns sind klare Eigentumsverhältnisse notwendig“, betont Sima Zeitler. Der zudem hofft, dass mit einem neuen Besitzer auch der gläserne Büroturm endlich verwirklich werden könne. 60 Meter hoch soll er werden, die Kosten waren einst auf acht bis zehn Millionen Euro berechnet worden.

 

Die Zwangsversteigerung ist auf Dienstag, 13. Oktober, um 13.30 Uhr im Amtsgericht Pforzheim, Lindenstraße 8, terminiert.

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Die Turbulenzen um die Immobilie an der Zerrennerstraße bereiten Michael Geiger keine Sorgen. „Mir war schon seit einiger Zeit bekannt, dass die Zwangsversteigerung droht. Ich habe jedoch einen sehr langfristigen Vertrag mit der CIVB“
Das scheint mehr eine politische Aussage zu sein. Denn tatsächlich gehört eine Zwangsversteigerung zu den wenigen Vorgängen, welche eine einen gültigen Mietvertrag außerplanmäßig beenden können.
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